Ich habe die Linse nun auch hier liegen.
Habe den freien Tag genutzt, war mit meiner Freundin schön frühstücken und dann bei meinem Fotofachgeschäft.
Vorab standen schon folgende Objektive zur Wahl:
-Sigma 18-125 OS HSM
-Sigma 18-200 OS
-Canon 18-135 IS
-Canon 18-200 IS USM
Meinen Vergleich vor Ort im Geschäft würde ich nicht im Entferntesten einen aussagekräftigen Test nennen, eher einen ersten Eindruck über die vier Linsen.
Canon 18-135:
Naja, Haptik wie bei meinem ehemaligen 55-250er, wirkte leider etwas klapprig, Tubus fuhr leicht (selbstständig bei Neigung) raus, AF wirkte fix und präzise, IS funktionierte sehr gut, Offenblendschärfe war wirklich gut vom WW bis zum leichten Tele, im Oberen Telebereich wurde es dann recht weich.
Übrigens schien es leider wirklich eine echte "Luftpumpe" zu sein, es befand sich bereits etwas Staub hinter der Frontlinse.
Vorteil für mich, ich kann meine 67er Filter verwenden.
Canon 18-200:
Haptik ähnlich dem 18-135er, AF machte seine Sache ebenfalls sehr gut, wobei mir der Sprung vom 18-135er fehlte (war dem Mikro-Motor nur minimal überlegen).
Offenblendschärfe empfand ich ebenfalls als überraschend gut, allerdings wurde es im stärkeren Telebereich doch recht weich.
Verzeichnung und Vignettierung empfand ich recht gut, konnte es aber bei meinen Indoor-Bildern nicht wirklich beurteilen.
Bei beiden Canon-Linsen angenehmeres und gleichmässigeres zoomen als bei den Sigmas.
Sigma 18-200:
Haptik besser als bei den Canon-Linsen, allerdings etwas schwergängiger Zoom und hakeliger Lock-Schalter.
Offenblendschärfe war erstaunlich gut im WW bis zum leichten Tele-Bereich (meiner Meinung nach sogar leicht über den anderen drei Linsen), bei maximaler Telestellung gab es Probleme mit dem AF (pumpte) und die Bilder waren dann sichtbar weicher als bei den Canonen.
Der AF ist recht laut und gerade bei Kunstlicht nicht wirklich schnell und präzise, aber durchaus in Ordnung.
OS schien ganz gut zu funktionieren, obwohl ich bei den Canonen subjektiv noch etwas längere Verschlusszeiten halten konnte, keine Ahnung ob es wirklich so ist.
Schade, nettes Objektiv, tolles Preis/Leistungs-Verhältnis, aber der AF war mir gerade im Telebereich zu zittrig.
Sigma 18-125:
Haptik wie das 18-200er Sigma, etwas leichter und minimal kompakter, etwas schwammiger Widerstand beim zoomen.
AF leise, schnell und präzise, auch bei schlechtem Kontrast recht wenig pumpen (allerdings dennoch nicht ganz auf dem Niveau des Canon!), aber merkbar über dem des 18-200er Sigma.
Offenblendschärfe im WW-Bereich gut, bis ins leichte Tele sogar sehr gut, zum Ende hin dann weicher, aber ok.
OS wie beim anderen Sigma, scheint ganz gut zu funktionieren.
Leicht abgeblendet ist es wirklich ordentlich scharf, wobei ich dann ohne EXIFs nicht mehr wusste welches Bild mit welcher Linse gemacht wurde.
Alles in allem kann ich für mich sagen, dass alle vier Objektive keine Gurken waren und mir die Entscheidung nicht leicht gefallen ist.
Preis/Leistung, der Stabi zusammen mit dem Ultraschall-AF, der (hoffentlich) ausreichende Brennweitenbereich und die passenden 67er Filter haben dann die Entscheidung für das Sigma 18-125 OS HSM gebracht.
Beim 18-200er Sigma störte mich nur das weiche Tele-Ende (immerhin schon Blende 6.3) und der etwas unterlegene AF, bei den Canonen der Aufpreis für die Materialanmutung + die Zusatzkosten (immerhin kommt ja auch noch die Streuclichtblende extra).
Sobald ich die RAWs alle umgewandelt habe, stelle ich mal was rein.
Bis jetzt finde ich das Objektiv gelungen und halte es für einen ordentlichen Gegenwert für den Preis.
Ob sich Schwächen im Alltag herausstellen wird sich zeigen, dann werde ich das wohl ergänzen.
Bitte bedenken, hierbei handelt es sich um meine Erfahrungen und meine Meinung, sie muss keineswegs allgemeingültig sein oder sich mit anderen Erfahrungen decken.
*EDIT*
Anbei mal ein paar Schnappschüsse von eben, EXIFs sind dabei, die Bilder wurden von RAW in JPEG gewandelt (per RAW Image Task, Bildstil: Standard) und dann verkleinert und komprimiert fürs Forum.
Bild 1 ---> Originalbild, verkleinert und komprimiert
Bild 2 ---> Ausschnitt aus Bild 1
Bild 3 ---> Originalbild, verkleinert und komprimiert
Bild 4 ---> Ausschnitt aus Bild 3
Bild 5 ---> Originalbild, allerdings Kontrast und Helligkeit angepasst und etwas nachgeschärft (Standard-Stapelverarbeitung)
Man beachte vor allem (Offen-)Blende/Verschlusszeiten.
Mein erster Eindruck ist für ein preiswertes Superzoom sehr positiv.
Aber OS und brauchbare Offenblendschärfe sind nicht alles, mal sehen wie es sich in anderen Disziplinen schlägt.
*EDIT II*
Nach Sichtung aller Testbilder und etwas hin und her vergleichen war das Canon 18-135 insgesamt die schärfste Linse bei meinen Versuchen und die mit den "verwacklungsärmsten" Bildern.
Dicht gefolgt von den beiden Sigmas, das 18-200er Canon ist zwar kaum schlechter, aber bei meinem Vergleich nicht ganz auf der Stufe bei der Offenblendleistung.
Bitte beachten, es geht hier um einen (hauptsächlich) Indoor-Vergleich und ein Pixelpeeping am PC in der 100%-Ansicht.
Übrigens finde ich leider bei beiden 18-200er Zooms, dass die letzten ca. 50mm (oder etwas weniger) nicht die Stärke der Linsen sind, beide fallen gegen Ende etwas ab.
Dennoch bin ich erstaunt, wie insgesamt stark und auf hohem Niveau sich alle vier Objektive gezeigt haben, dass hätte ich vorher von den Superzooms nicht unbedingt erwartet (aber erhofft

).
Das 28-300er Tamron VC,, das 28-300er Tamron, das 18-250er Tamron, das etwas betagte 18-200er Sigma und das 18-200er Tamron hatte ich schon zur Verfügung und keines davon konnte so eine durchweg relativ konstante Leistung bei Offenblende vorweisen.
Freut mich, dass sich scheinbar doch was tut.