[...] Gab es letztens noch einen Beitrag auf arte dazu:
Klick
[...]
ich fotografier mich, also bin ich !
Das ist eine gute Beobachtung. Die Identität im sozialen Netzwerk ist zunehmend auch die eigene Identität und Identifizierung im allgemeinen.
War halt auch noch nie so einfach, zu leben wie die ganz großen Stars - es braucht nur noch ein Smartphone und einen Instagramaccount. Hollywood lebt es vor.
Die Frage, warum sich die Selfie-Fans teilweise nicht fotografieren lassen möchten ist ja spannend für Fotografen. Ich denke, einer der Hauptgründe dafür ist, dass das 'Model' die volle Kontrolle über Aufnahme, Auswahl und Veröffentlichung hat. Ich höre immer wieder, dass nur ein kleiner Bruchteil der Aufnahmen veröffentlicht wird. Man macht so lange Aufnahmen, bis eine dabei ist, auf der man sich gut vertreten fühlt.
Ich gehe mit der Frage, warum es jemand vorzieht, sich selbst zu fotografieren, schon lange sehr selbstkritisch um. Denn ich sehe immer wieder mal im Netz Selfies, zu denen ich sagen muss, dass ich da außer einer höheren Bildqualität nicht viel mehr hätte bieten können. Also bin ich überflüssig in solchen Fällen.
Dazu scheint ja auch oft das Vertrauen zu fehlen, mir oder anderen Fotografierenden gegenüber, wenn die Leute es auch dann noch vorziehen, das Foto selbst in die Hand zu nehmen, wenn mittel- oder minderwertige Fotos dabei entstehen. Und dann muss ich mich ja fragen, warum das Vertrauen fehlt, was ich da falsch mache.