FWIW hier mein "Praxisbericht" von 2017 der für mich immer noch gültig ist. Ich hatte die M5 zwischenzeitlich verkauft habe aber nun auf dem Gebrauchtmarkt wieder eine erstanden.
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Ich war über Ostern in Andalusien unterwegs und habe die Aktivitäten während der „Semana Santa“ in Malaga und Sevilla fotografiert. Mit dabei hatte ich, zusätzlich zu meinem Standardbesteck (2x5d3, 24, 35 und 50L) auch die M5 mit dem 22er. Hier nun meine Beobachtungen zur M5 in meiner(!) Praxis.
Mit der 5d3 fotografiere ich seit fast 5 Jahren, Ende 2015 ist mir eine M mit 22er zugelaufen und Mitte März 2017 kam eine M5 dazu, sonst habe ich keine Erfahrung mit den modernen Spiegellosen. Das mal vorab.
Den Vergleich zwischen 5d3 und M5 gewinnt für mich die 5d3, mit Ausnahme von Gewicht und Klappdisplay kann sie alles besser
.
Die Größe (das Gewicht sowieso) der M5 ist beim Transport sehr angenehm, beim Fotografieren ist die 5d3 wesentlich ergonomischer, alle Bedienelemente sind an der richtigen Position, sind ausreichend groß, alle wichtigen Parameter (Zeit,Blende, Fokus, Iso und, wenn nötig, Belichtungskorrektur) kann ich mit einer Hand flott einstellen. Eine runde Sache.
Bei der M5 geht das nicht so rund, die Bedienelemente sind kleiner und liegen ergonomisch nicht so gut, die * Taste (bei mir für den Fokus zuständig) liegt irgendwie „ums Eck“, das Rad für die Belichtungskorrektur ist, mit der Kamera am Auge, auch nicht gut zu bedienen. Weiters kann man alle Einstellungen nur ein Drittelstufen machen was ich katastrophal langsam finde (Ich will Zeit/Blende in halben, ISO in ganzen Stufen).
Den AF finde ich ganz gut, vor allem dass man das aktive AF Feld immer sieht ist für mich ein riesiger Pluspunkt gegenüber der 5d3 die mich mit ihren dunklen Feldmarkierungen auch nach 5 Jahren noch regelmäßig auf die Palme bringt. Auch das Verschieben mit dem Daumen gefällt mir sehr gut. Bei ausschließlich horizontalen Strukturen steigt er halt aus, aber sonst für mich völlig ok.
Den Sucher kann ich nur mit dem optischen der 5d3 vergleichen und da hat er keine Chance. Braucht viel zu lange bis er aus dem Schlafmodus anspringt (wenn ich die Kamera schnell ans Auge führe sehe ich meistens schwarz) und saugt ruckzuck den Akku leer weil er eben nicht in den Schlafmodus geht wenn er soll. Wenn die Kamera vor dem Körper hängt gaukelt ihm das scheinbar Aktivität (= Kamera am Auge)vor und er bleibt permanent an. Ich muss die Kamera 30 Sekunden vom Körper weg halten bis er tatsächlich in den Ruhemodus geht.
Der Auslöser ist recht empfindlich, quasi „triggerhappy“. Ich habe ihn auf „Reihenbild“ und mache in 8 vom 10 Fällen zwei Bilder wenn ich eigentlich nur eines machen will. Nix Tragisches, lästig allemal.
Das Zusammenspiel mit dem 50L via Meike Adapter funktioniert verblüffend gut. Die Kombi ist aber natürlich sehr kopflastig und ergonomisch eine Katastrophe, aber für den gelegentlichen Teleschuss ganz brauchbar.
Klappdisplay finde ich super, ich vergesse es nur noch zu oft das ich nun neue Möglichkeiten habe ;-)
Die mechanische Anmutung der M5 finde ich eher „billig“. Ich war seinerzeit überrascht wie wertig und robust sich die M anfühlte, die M5 dagegen….
Insgesamt ist die M5 nicht schlecht aber auch nicht wirklich gut Derzeit muss ich der Kamera noch zuviel Aufmerksamkeit widmen, vielleicht gibt sich das noch…mal sehen.
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