Gast_525567
Guest
Soweit ich das verstehe gibt es 4 stops, die für die Belichtung relevant sind. Den N-stop gibt der Hersteller eines Objektivs an, den F-stop (Blendenzahl) als Verhältnis von Brennweite zu Pupillendurchmesser, den T-stop, der Transmissionsverluste des Objektivs berücksichtigt und schließlich den weniger bekannten DXO T-stop, ich nenne ihn mal
A-stop. Der A-stop berücksichtigt nicht nur Transmissionsverluste des Objektivs, sondern auch die Fähigkeit des Sensors, schräges Licht zu detektieren ("Winkelakzeptanz", "Angular response"). Der A-stop spielt, soweit ich betroffen bin, eigentlich nur bei lichtstarken Objektiven mit F-stop <2 einen Rolle und ist bei F-stop >2 praktisch mit dem T-stop identisch. Der A-stop ist eine Eigenschaft von Objektiv und Sensor und unterscheidet sich bei gleichem Objektiv von Kamera zu Kamera. Ich kenne keine Ausnahmen zu folgender Regel:
N-stop < F-stop < T-stop ( < A-stop, sofern das Objektiv an einer Kamera hängt).
Bevor ich es vergesse: alle Betrachtungen zu den stops beziehen sich auf die Mitte des Sensors, Randabschattungen interessieren gar nicht.
Der Unterschied zwischen T-stop und A-stop kann bei meinen Kameras locker 1/3 Blende betragen, aber das ist eine andere Geschichte. Ich wollte eigentlich nur kurz ein einfaches Messverfahren zur bestimmung des T-stops skizzieren, weil nach dem T-stop eines Objetivs relativ oft gefragt wird. Das Rezept geht so:
Man bestimmt zuerst den F-stop des Objektivs. Falls das nicht möglich ist, nimmt man ersatzweise den N-stop als F-stop.
Man nimmt eine kamera (mit Auflagemaß A) ohne Objektiv. Dazu bastelt man eine Lochkameraoptik mit Lochdurchmesser D und zu berechnender Länge L. Küchenpapierollen, die man innen schwärzen kann, sind gut geeignet. Der Durchmesser ist dann vorgegeben, er sollte größer als der Bajonettdurchmesser sein. Die Länge L wird so bestimmt:
Man quadriert den F-stop und zieht 1/4 davon ab. Vom Ergebnis nimmt man die Quadratwurzel und multipliziert sie mit D. Vom Ergebnis zieht man A ab und erhält L.
Man hält die gebastelte Lochkameraoptik direkt ans Bajonett der Kamera, stellt die Kamera auf Zeitautomatik und Spotmessung und misst die Belichtungszeit, wenn man eine gleichmäßig weiße Wand anvisiert.
Man schnallt das Objektiv an die Kamera, stellt den F-stop ein, stellt die Entfernung auf "unendlich" und mißt die Belichtungszeit bei der weißen Wand aus der gleichen Position. Die Zeitspanne zwischen beiden Messungen sollte möglichst kurz sein, um gleiche Helligkeit der Wand zu erreichen.
Man bestimmt die "Differenz" der Belichtungszeiten in Blendenstufen. also z.B. 1/125s und 1/100s haben 1/3 Blenden-Differenz.
Das war schon die erste Messung!
Man wiederholt die Messung mit verschiedenen Helligkeiten der weißen Wand und notiert jeweils die Blenden-Differenz.
Man bestimmt die durchschnittliche Blenden-Differenz aus allen Messungen und addiert sie zum F-stop. Das Ergebnis ist eine Schätzung des T-stops, die umso besser wird, je mehr Messungen man macht.
Viel Spass beim Messen!
A-stop. Der A-stop berücksichtigt nicht nur Transmissionsverluste des Objektivs, sondern auch die Fähigkeit des Sensors, schräges Licht zu detektieren ("Winkelakzeptanz", "Angular response"). Der A-stop spielt, soweit ich betroffen bin, eigentlich nur bei lichtstarken Objektiven mit F-stop <2 einen Rolle und ist bei F-stop >2 praktisch mit dem T-stop identisch. Der A-stop ist eine Eigenschaft von Objektiv und Sensor und unterscheidet sich bei gleichem Objektiv von Kamera zu Kamera. Ich kenne keine Ausnahmen zu folgender Regel:
N-stop < F-stop < T-stop ( < A-stop, sofern das Objektiv an einer Kamera hängt).
Bevor ich es vergesse: alle Betrachtungen zu den stops beziehen sich auf die Mitte des Sensors, Randabschattungen interessieren gar nicht.
Der Unterschied zwischen T-stop und A-stop kann bei meinen Kameras locker 1/3 Blende betragen, aber das ist eine andere Geschichte. Ich wollte eigentlich nur kurz ein einfaches Messverfahren zur bestimmung des T-stops skizzieren, weil nach dem T-stop eines Objetivs relativ oft gefragt wird. Das Rezept geht so:
Man bestimmt zuerst den F-stop des Objektivs. Falls das nicht möglich ist, nimmt man ersatzweise den N-stop als F-stop.
Man nimmt eine kamera (mit Auflagemaß A) ohne Objektiv. Dazu bastelt man eine Lochkameraoptik mit Lochdurchmesser D und zu berechnender Länge L. Küchenpapierollen, die man innen schwärzen kann, sind gut geeignet. Der Durchmesser ist dann vorgegeben, er sollte größer als der Bajonettdurchmesser sein. Die Länge L wird so bestimmt:
Man quadriert den F-stop und zieht 1/4 davon ab. Vom Ergebnis nimmt man die Quadratwurzel und multipliziert sie mit D. Vom Ergebnis zieht man A ab und erhält L.
Man hält die gebastelte Lochkameraoptik direkt ans Bajonett der Kamera, stellt die Kamera auf Zeitautomatik und Spotmessung und misst die Belichtungszeit, wenn man eine gleichmäßig weiße Wand anvisiert.
Man schnallt das Objektiv an die Kamera, stellt den F-stop ein, stellt die Entfernung auf "unendlich" und mißt die Belichtungszeit bei der weißen Wand aus der gleichen Position. Die Zeitspanne zwischen beiden Messungen sollte möglichst kurz sein, um gleiche Helligkeit der Wand zu erreichen.
Man bestimmt die "Differenz" der Belichtungszeiten in Blendenstufen. also z.B. 1/125s und 1/100s haben 1/3 Blenden-Differenz.
Das war schon die erste Messung!
Man wiederholt die Messung mit verschiedenen Helligkeiten der weißen Wand und notiert jeweils die Blenden-Differenz.
Man bestimmt die durchschnittliche Blenden-Differenz aus allen Messungen und addiert sie zum F-stop. Das Ergebnis ist eine Schätzung des T-stops, die umso besser wird, je mehr Messungen man macht.
Viel Spass beim Messen!