Die Frage stellt sich nicht, Fotografen sind keine Handwerker, auch wenn manche so erscheinen. Wenn der Installateur auftritt, darfst du mit Fug und Recht von rund 80 pro Stunde ausgehen. Pro angefangener Stunde, selbstverständlich.
Fotografie ist Handwerk mit bestenfalls einem touch künstlerischer Anmutung,
anderenfalls wären es Kunstfotografen.
Persönlich kenne ich zB David Hamilton aus seiner frühen Phase, Anfang 70er
Jahre, abgesehen von seinem umstrittenem Sujets, der betreibt Fotografie auf
künstlerischer Ebene und eben nicht als gewerblicher Fotograf. Siehe bei ihm
auch zuletzt die Diskussion zu seinem Werk "The Age of Innocenc" ...
In meinem Fall schlüpft das alles in ein umfangreiches Feld eines Freiberuflers
ein (wobei alle durch Prüfungen nachgewiesenen Qualifikationen Gegenstand
des Tätigkeitsfeldes sind), hab so das Therma "gewerblich" vom Hals.
Die Masse der von Fotografen produzierten Aufnahmen ist fernab von künst-
lerischer Schöpfungshöhe sondern mehr banale Ablichtung.
Letztlich ist das auch mit ein Grund für den Niedergang der gewerblichen, je-
doch was will man bei Industriefotos bis auf wenige Ausnahmen schon viel
künstlerische Erwartungshorizonte auftun. Es ist und bleibt ein Handwerk, das
mit "künstlerisch" kokettiert und dies oftmals nur in seltenen Fällen auch ist.
Nach dem die Kunst der Dunkelkammer und des Labors ob der EBV auf eine
andere Ebene gehoben wurde, ist dieser Beruf in der Breite in eine Krise ge-
raten und befindet sich bis auf weiteres ebendort.
Photoshop, 3d_Studio Max, render, ray tracing & Co haben neue Horizonte
eröffnet, wo der klassische gewerbliche Fotograf nicht gerade mehr ein Lei-
berl hat und reisst. Eine neue Generation mit neuen Technologien vertraut
betritt die Bühne und akquiriert Geschäftsfelder. Das mag einem nun passen
oder auch nicht. Aktuell sind neue skills gefragt, die weit weit über den Be-
reich eines klassischen gewerblichen Fotografen hinaus führen. Dort liegt die
Zukunft der Fotografie.
Ist so wie bei den Architekten und deren Schöpfungshöhe, die auch nur in we-
nigen Fällen überragende Qualitäten besitzt und "künstlerischen" Ansprüchen
genügt. Die Masse ist als profan anzusehen.
abacus