AHW schrieb:
Da können Fotografen ruhig mal etwas geschmeidig sein, vor allem bei den aufgerufenen Preisen.
Soll ich nun Bodenturnen ins persönliche Fitnessprogramm einplanen, oder wie sonst darf ich mir die erwünschte Geschmeidigkeit vorstellen?
Warum nur wohl haben die gewerblichen Fotografen derartige wirtschaftliche
Probleme? Warum werden die immer weniger?
Bereich Objektfotografie
Warum nur haben wir Bauwerkdokumentationen oft an Ingenieurkonsulenten
für Vermessungswesen vergeben, die das als Nebenleistung zu 3D-scanning
für modelling abliefern, wenn wir es nicht selber machen im Bereich Vermes-
sung und Dokumentation, der Bauforschun und Erfassung von Kunst- und Kul-
turgütern? Per Digitaltechnik werden dabei photorealistisch auch Texturen mit
erfasst.
Das sind Gebiete in denen der klassische Fotograf nicht mehr mitspielen kann,
weil es nicht nur am Fachwissen sondern auch massiv an der Ausrüstung man-
gelt.
Bereich Schulfotografie
Wer hat schon lebendiglebensnahe Fotos aus der Schulzeit bei sich zu Hause?
Ein Blick darauf offenbart die Tristesse, kenne niemand, der da irgendwie an-
sprechende Fotos von gewerblichen Fotografen hat, alle aufgesetzt bis hin zu
peinlich stereotyp, ebenso alle Fotos, die ich von Sponsionen und Promotionen
und ähnlichen Anlässen gesehen habe.
Bereich Portrait, Ausweisbilder
Es ist kein Wunder, wenn der Berufsstand mehr denn je leidet. In meinem na-
hen Umfeld, operiert am und im Schädel wenn im Dienst zu einem geringeren
Stundenlohn als es sich gewerblichen Fotografen erwarten am Samstag, am
Sonntag, in der Nacht. Es ist zum Teil die Überheblichkeit des Berufsstandes,
meine letzte Erfahrung waren analoge Ausweisfotos, totale Fehlbelichtung ei-
nes Azubis, schlicht unbrauchbar, zuvor Jahre zurück, ähnliche Glanzleistung
(da waren selbst Automatenfotos besser). War der im Nahfeld, nach wenigen
Jahren war der Laden dann auch dicht.
Bereich Industrie und städtebauliche Entwicklung
Erinnere mich an die Forderung von Fotografen, die den baulichen Bestand an
einem Gelände von 0,20 km² hätten dokumentieren sollen. Allein es kam nicht
dazu, war eine Hacke von zwei Monaten und die Forderungen überstiegen den
Arbeitgeberaufwand für einen qualifizierten TU-Akademiker eines Mannarbeits-
jahres... die Leute sind zum Teil wirtschaftlich zu sehr von der Realität abge-
hoben.
Alternative zu gewerblich
und wer gewerblich umgehen mag, muss es dann künstlerisch anlegen oder es
schlüpft als Randleistung in einen anderen Beruf ein, vorzugsweise einen frei-
beruflichen.
abacus