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Wie lange braucht man, um gewerblich fotografieren zu können

Qarach

Themenersteller
Hi,

rein interessehalber (nicht, weil ich Fotograf werden möchte ;) ) habe ich mich gefragt, als ich auf der Suche nach einem Hochzeitsfotografen war, wie lange man braucht, bis man so ein Fest in annehmbarer Qualität fotografieren kann. Ich habe einige Hobbyfotografen gesehen, die massig Geld fordern, aber nicht hauptberuflich Fotograf sind. Wie lange brauchen solche Leute, um dahin zu kommen, macht man in der Regel Kurse oder so was? Und wie viel investieren die in ihr Equipment?
 
So lange bis jemandem die Bilder die man macht auffallen und dann nach einer Hochzeit gefragt wird und man sich das dann traut.
Vor allem hilft dann Ehrlichkeit im Sinne von:
Ich hab sowas noch nie gemacht wenns schief geht ist alle Erinnerung an euren Tag hinüber

Wenn die Leute es dann gut finden weil man gut abgeliefert hat wird man immer sicherer.
Manche brauchen oder belegen Kurse. Andere schauen Videos auf youtube. Kommt auf jeden selbst und Talent an.
 
rein interessehalber ... habe ich mich gefragt, ... wie lange man braucht, bis man so ein Fest in annehmbarer Qualität fotografieren kann.

Was für eine Frage!

Wie lange braucht man, um unfallfrei Auto fahren zu können? Dei Einen lernen das innerhalb sehr kurzer Zeit, die Anderen lernen es in ihrem ganzen Leben nie!

Es gibt das Gewerbe des Fotografen, und das ist - in Österreich zumindest - ein Lehrberuf gewesen, wo man zumindest 3 Jahre als Lehrling (in Deutschland sagt man Azubi dazu) unter den Fittichen eines ausgebildeten Lehrmeisters (mit abgeschlossenem Meisterbrief) steht und der einem genau das Rüstzeug in Form von massig Informationen und praktischen Übungen umhängt. Hier in Österreich war das noch vor nicht mal 2 Jahren gesetzlich so geregelt, dass man auf Hochzeiten nur dann gegen Geld fotografieren durfte, wenn man eben diese fotografische Ausbildung hatte oder sich das dazu notwendige Wissen anderweitig angelernt hat und dieses dann mit einer entsprechenden Prüfung beweisen konnte.

Das allerdings ist/war der eher rechtliche Aspekt Deiner Frage.

Aber all das sagt noch nichts darüber aus, in welcher Qualität die Bilder sein werden, die so jemand abliefert. Ich kenne ein - sicherlich abschreckendes - Beispiel, wo ein Berufsfotograf bei einer Hochzeit, wo von der Trauung in der Kirche bis hin zur Feier im Restaurant alles dokumentiert werden sollte, ausschließlich das Brautpaar fotografiert hat. Wenn das Brautpaar nicht darauf gedrängt hätte, dass zumindest ein Gruppenbild mit allen Gästen gemacht wird, hätten die dann überhaupt keine bildliche Erinnerung an ihre Gäste gehabt.

Du fragst, wie lange man braucht, im gewerblich fotografieren zu können. Nicht sehr lange, weil das Fotografengewerbe in der EU mittlerweile ein 'freies' Gewerbe ist und man daher keinen Ausbildungsnachweis braucht, um sich in dieser Branche selbständig zu machen. Ich denke, der Eintrag in der Kammer ist in wenigen Minuten erledigt.

Aber nachdem Du die Frage ja anders gemeint hast, kann die Antwort nur lauten: Bis man es kann! Und dann sind wir wieder beim Autofahren-Beispiel ganz oben.
:)
 
Wie lange braucht man, um unfallfrei Auto fahren zu können? Dei Einen lernen das innerhalb sehr kurzer Zeit, die Anderen lernen es in ihrem ganzen Leben nie!

Wobei eine Hochzeit schon eher die Formel 1 Klasse der Fotografie ist.
Da hilft es u.U. nicht viel, wenn man einwandfrei in ruhe alleine ein paar Kreise auf dem Parkplatz drehen kann, wenn es plötzlich stressig wird ;-)

Das normale Fotografieren kriegen viele noch hin. Das ruhige Brautpaar oder ein paar Gruppenfotos ablichten kriegen die allermeisten problemlos hin.
Interessant wird es wenn es stressiger wird oder man keine idealen Foto- oder Lichtsituationen hat. Und das ist es einen guten Event oder Hochzeitsfotografen ausmacht. Der kann eben nicht nur Fotografieren, sondern auch das ganze drum herum und steht nicht schon nach den ersten 10min schweißgebadet da und beschränkt sich auf das sichere ;-)
 
Die Hochzeitsfotografie wird schnell auf die technische Komponente reduziert. Aber Technik kann man lernen. Das beherrschen der Kamera und der Umgang mit unterschiedlichen Lichtsituationen sollte hier mal schon als Grundstein vorhanden sein.
Es kommt aber noch eines dazu, und daran scheitern sehr viele technisch orientierte Fotografen: der Umgang mit Menschen!

wie bringt man Menschen dazu, die normalerweise nicht vor der Kamera stehen und an diesem tag noch dazu in einem ungewohnten Outfit auftreten, sich ungezwungen vor der kamera zu bewegen. Wie gibt man Anweisungen,...? Wie erkennt man interessante Situationen, die sich während der Hochzeit ergeben,....
Hochzeitsfotografie ist vor allem 100% Konzentration auf den Menschen - was er macht, wie er sich verhält,....wer sich in solchen Situationen noch auf die Technik konzentrieren muss, hat verloren.
Ich bin übrigens ein Fan von Gruppenfotos: es gibt diesen Moment in vielen Familien nur einmal: wo die ganze Verwandtschaft auf einen Ort zusammentrifft. Dieser Moment muss auf jeden Fall festgelahten werden: das Gruppenfotos mit der ganzen Gesellschaft, die sich rund um das Brautpaar gruppiert. Solche Fotos müssen minutiöse geplant werden und schnell erledigt werden. Wer hier lange rumrödelt, verliert. Da wird der Opa ungeduldig und die Kinder erst recht. Doch im Endeffekt wird die Mühe immer wieder belohnt: die Gruppenfotos sind oft die einzigen Fotos, die wirklich eine grössere Verbeitung finden: die Hochzeitsfotos landen oft ausschließlich im Album es Brautpaares, die Gruppenfotos werden oft unzählige Male angefordert.
 
Hi,

rein interessehalber ......habe ich mich gefragt,.... wie lange man braucht, bis man so ein Fest in annehmbarer Qualität fotografieren kann.
Je nachdem, wieviel Talent man hat, wie sehr einem Hochzeits-/ Eventfotografie liegt, wie sehr man ein Gespür für die Situation und die anwesenden Menschen hat, und wie gut man die Technik / Ausrüstung beherrscht.

Ich habe einige Hobbyfotografen gesehen, die massig Geld fordern, aber nicht hauptberuflich Fotograf sind. Ob gute Arbeit von einem beruflichen Fotograf / Frisör / Maler / Automechaniker oder von einem Hobby-Fotograf / Frisör / Maler / Automechaniker abgeliefert wird, spielt keine Rolle, Das Ergebnis ist, was zählt.

Wie lange brauchen solche Leute, um dahin zu kommen?
1 Jahr......3Jahre......10 Jahre.......Je nachdem, wie intensiv man sich mit der Materie beschäftigt und wieviel Talent / Geschick man dafür mitbringt.

macht man in der Regel Kurse oder so was?
Es gibt da kein festes Erfolgsrezept. Ob man sich das Wissen autodidaktisch oder in Kursen, Seminaren, Lehrgängen oder in Praktikas aneignet spielt ebenfalls keine Rolle. Jeder muss für sich entscheiden, welche Methode im am besten liegt und ihn weiter bringt.

Und wie viel investieren die in ihr Equipment?
Es gibt Aufträge, für die eine gute Kompakte ausreichend ist und es gibt Aufträge, für die man eine umfangreiche Mittelformat-Ausrüstung plus gut ausgestattes Studio benötigt. Die Investition wird also irgendwo zwischen 500€ und 200.000€ liegen.
Wobei wahrscheinlich ein nicht unerheblicher Teil der Berufsfotografen weniger ins Equipment investieren als ein erheblicher Teil der Hobbyisten hier im Forum.:D

Peter.
 
Mir ist auch aufgefallen, dass die einen sich Fotografen nennen dürfen nach ner Ausbildung und die Hobbyleute nur Fotodesigner. Allerdings ist wirklich keins der beiden eine Garantie, dass es besser oder schlechter ist.

Aber um die Anzahl der Hobbyleute war ich echt erstaunt. V.a. weil viele richtig jung sind, selbst z.B. was ganz anderes studieren, aber übern 1000er an nem Tag für ne Hochzeit einstreichen. Das wäre in der Tat erstaunlich, wenn man sich das autodidakt in einem Jahr anlernen kann. V.a. warum geht dann ne Ausbildung 3 Jahre? Was macht man denn da alles :D
 
Geht doch nicht um die Qualität bei deiner frage sondern nur darum ob jemand die Leistung reicht die der andere bringt und oft hängt die mit dem preis zusammen.
Du kannst theoretisch schon Geld verlangen wenn du nur weist wie man den Auslöser drückt.
 
Mir ist auch aufgefallen, dass die einen sich Fotografen nennen dürfen nach ner Ausbildung und die Hobbyleute nur Fotodesigner. Allerdings ist wirklich keins der beiden eine Garantie, dass es besser oder schlechter ist.

Aber um die Anzahl der Hobbyleute war ich echt erstaunt. V.a. weil viele richtig jung sind, selbst z.B. was ganz anderes studieren, aber übern 1000er an nem Tag für ne Hochzeit einstreichen. Das wäre in der Tat erstaunlich, wenn man sich das autodidakt in einem Jahr anlernen kann. V.a. warum geht dann ne Ausbildung 3 Jahre? Was macht man denn da alles :D
Gewerbliche Fotografie ist schon ein wenig mehr als eine Hochzeit zu fotografieren: Industrie, Corporate Identity, Luftbild, Werbung, Portrait . . .

Nehmen wir einmal den Portraitbereich: Den meisten Hobbyfotografen ist der Einsatz einer Studioblitzanlage unklar, die Bedeutung des Spitzlichtes in den Augen ebenfalls. Dann gibt es beim Portrait die klassische Darstellung von Menschen, die sollte man ebenfalls kennen, etc.
 
V.a. warum geht dann ne Ausbildung 3 Jahre? Was macht man denn da alles :D

Wenn du als Berufsfotograf nur fotografieren kannst, so ist das ein bischen wenig. Nicht umsonst tauchen schnell mal die ersten Fragen auf wie: "Wie komme ich an Kunden?" - "Hilfe, der Kunde zahlt nicht!" - "Die Fotos gefallen dem Kunden nicht, was soll ich machen?" - "Hilfe, das Finanzamt steht vor der Tür!"

Sich mit solchen Theman auseinanderzusetzen gehören genauso zum Beruf, wie das Bedienen der Kamera, entscheiden aber in der Regel, ob man in der Lage ist, den Beruf länger als ein paar Monate auszuüben.
 
Mir ist auch aufgefallen, dass die einen sich Fotografen nennen dürfen nach ner Ausbildung und die Hobbyleute nur Fotodesigner.

Äähhh..... nee. Fotograf ist mittlerweile ein Beruf ohne Zugangsbeschränkung.

Gewerbe anmelden, in Handwerksrolle eintragen lassen, fertig.
Schon ist man Berufsfotograf.

Wer Geld für Hochzeitsfotos nimmt, der ist ab dem Punkt an dem
er das anbietet (!) kein Hobbyist mehr, sondern betreibt schon vor
dem ersten Auslösen ein meldepflichtiges Gewerbe.

Das ist der rechtliche Teil.

Das nächste ist der technische Teil. Richtig - das kann man lernen.
Ich bin aber immer wieder schockiert, wie viele Leute auch nach
Jahren der Gewerbetätigkeit selbst einfachste Zusammenhänge
der Technik nicht verstanden haben, geschweige denn beherrschen.
Und schon gar nicht virtuos beherrschen, erst recht nicht unter
Zeitdruck.

Fotografie ist ein Medium das sich technischer Mittel bedient,
die Technik ist der Wortschatz mit dem man Geschichten erzählen
kann. Wer die Technik nicht beherrscht, erzählt seine Geschichten
in gebrochenem Deutsch. Oder gar nicht.

An der Stelle kommt gern der Einwand daß die beste Technik nicht
hilft, wenn man die Motive nicht sieht und kein Gefühl für den
Moment hat. Das ist zwar durchaus richtig, aber die damit verbundene
Unterstellung daß man wahlweise technisch sauber oder stimmungsvoll
und emotional fotografieren könne, auf keinen Fall aber beides
schafft...... ist Mumpitz. Und kommt *immer* von den Leuten
die ihre Technik nicht beherrschen.

Die dritte Säule ist der menschliche Faktor. Wer gut mit seinen
Leuten umgeht, sich selbst auch menschlich in den Tag einfügt,
der wird bessere Bilder machen als Dennis aus Hürth.

Aber um die Anzahl der Hobbyleute war ich echt erstaunt.

Das dürften dann eher Schwarzarbeiter sein, siehe oben.

V.a. weil viele richtig jung sind, selbst z.B. was ganz anderes
studieren, aber übern 1000er an nem Tag für ne Hochzeit
einstreichen.

Das ist ja noch nicht mal viel.

Das wäre in der Tat erstaunlich, wenn man sich das autodidakt
in einem Jahr anlernen kann. V.a. warum geht dann ne Ausbildung
3 Jahre? Was macht man denn da alles :D

Den rein technischen Aspekt könnte man theoretisch an einem
Tag vermitteln, aber die Erfahrung zeigt daß schon der Zusammenhang
von Zeit und Blende für viele Kandidaten ein unüberwindbares Hindernis ist.
Selbst nach vielen Jahren stümpern sich die meisten im RAW-Konverter
was zurecht, weil sie vorab nicht in der Lage waren Leuchtmittel
und Lichtfarben zu identifizieren, natürlich dann auch nicht ihr
Blitzlicht passend zu filtern.

Kontraste sehen, beherrschen, beeinflussen können, Blitz so einsetzen
und dosieren daß unbedarfte Betrachter nicht an ein Blitzbild denken....
Das braucht länger.

Die (hoffnungslos überkommenen) Ausbildungspläne der Innungen
des Fotohandwerks kannst Du online nachlesen. In der Ausbildung
erwirbt man im ungünstigsten Falle gerade mal eine Formalqualifikation,
ein Jodeldiplom. Wenn es gut läuft, lernt man auch richtig was, aber
das hängt zu 99% davon ab bei wem man die Ausbildung macht und
was der drauf hat. Innungsbasierte Handwerksfotografie stirbt aus.
Ich habe mehrere Fälle erlebt in denen komplett ahnungslose Knipser
am Tag nach der Meisterprüfung den ersten Azubi anstellten.
Die mussten dann nach sehr kurzer Anlernphase den Laden offenhalten
und die Passfotos abfertigen. Eine billige Arbeitskraft, nichts weiter.
 
Das ist zwar durchaus richtig, aber die damit verbundene
Unterstellung daß man wahlweise technisch sauber oder stimmungsvoll
und emotional fotografieren könne, auf keinen Fall aber beides
schafft...... ist Mumpitz.

Das stimmt absolut. Wobei man bei Hochzeiten häufig Kompromisse eingehen muss - sofern dem Fotografieren nicht alles andere untergeordnet wird.
 
Äähhh..... nee. Fotograf ist mittlerweile ein Beruf ohne Zugangsbeschränkung.
"mittlerweile"? Das war doch früher nicht anders.
Wäre mir neu, dass die Berufsbezeichnung "Fotograf" jemals geschützt war.
Früher gab's einfach noch viele (gelernte) Fotografen und für Quereinsteiger war der Einstieg sehr Hürden reich.

Und da wir ja schon bei der Hochzeitsfotografie sind :
Die Hochzeitsfotografie war und ist jenes Genre über welches Quereinsteiger wohl am meisten (nebst ReiseReportagen) kamen.
Das so seine Gründe.


Ich habe mehrere Fälle erlebt in denen komplett ahnungslose Knipser
am Tag nach der Meisterprüfung den ersten Azubi anstellten.
Die mussten dann nach sehr kurzer Anlernphase den Laden offenhalten
und die Passfotos abfertigen. Eine billige Arbeitskraft, nichts weiter.
Das ist m.E. aber zugleich ein Problem der BerufsbildungsInstitutionen.

Mir kommt spontan nicht in den Sinn, wie es sich in D verhält.
Bei uns (CH) lernt man in einem Laden nicht "Fotograf" sondern Fotofachangestellter (heute : "Fotofachmann/frau"). Optional kann im Anschluss eine Fotografenlehre absolviert werden.
Für "Fotograf" gibt's zwei Bildungswege : den universitären und den betrieblichen.

Früher wurden zudem noch reichlich zahlreiche sogenannte "verwandte" Berufe ausgebildet.
Etwa den Laboranten oder Reprographen ("Reprofotograf").

@Quarach :
Wie bereits andere schrieben, ist Hochzeitsfotografie ein schweres Feld.
Dabei geht es aber nicht nur um's eigentliche fotografieren, sondern auch die übrige Arbeit und das berufliche Umfeld.
Die Konkurrenz ist relativ gross, weil noch eines der übrig geblieben einigermassen lukrativen Genres. Zum Einen kann man viel davon durch Erfahrung und Aneignung von Wissen erlernen. Zum Anderen sind manche Aspekte auch eine Talent-Frage. So etwa der Umgang mit Menschen.
Der Hochzeitsfotograf ist kein "stiller Arbeiter", sondern befindet sich in ständiger Representation. Und zwar sehr anpassungsfähig, versteht sich,.

Aber wie auch in anderen Genres der beruflichen Fotografie macht das eigentliche fotografieren nur einen kleinen Anteil der Arbeit aus. Auch das wurde teilweise schon erwähnt.
Organisation, Abklärungen, Bildbearbeitungen - und Präsentation usw.
Bei einem erfolgreichen Einstieg sind freie Wochenende zwischen April und Juli eher eine Seltenheit. Denn heutige Kundschaft erwartet, dass die Bilder - und zwar möglichst viele davon - Anfangs darauf foldender Woche fertig bearbeitet sind und zur Verfügung stehen. Und zwar auf vielfältigste Weise.
Die gut zahlende Kundschaft ist auch die anspruchsvolle Kundschaft. Vergleiche mit anderen Hochzeitfotografen hat sie natürlich aus dem Internet. Und Referenz sind dabei natürlich Top-Fotografen.

Nebenbei darf man sich noch mit allerelei Unbequemlichkeiten herumschlagen.
 
Wie lange braucht man, um gewerblich fotografieren zu können

Die lange Version:

Ich würde sagen, solange bis man sich ein solides kaufmännisches Grundwissen angeeignet, insbesondere zu den Themen Projektplanung, Vertragsgestaltung, Kalkulation und Rechnungsstellung, und einen Steuerberater, Versicherungsvertreter und Anwalt seines Vertrauens gefunden hat. :angel:

Die kurze Version:

Wer sich selbst solche Fragen stellt, ist noch nicht soweit. :)

Greets
/bd/
 
"mittlerweile"? Das war doch früher nicht anders.
Wäre mir neu, dass die Berufsbezeichnung "Fotograf" jemals geschützt war.
Früher gab's einfach noch viele (gelernte) Fotografen und für Quereinsteiger war der Einstieg sehr Hürden reich.

Keine Ahnung, wie das in Deutschland geregelt war - in Österreich war das Fotografengewerbe bis vor etwa 2 Jahren (oder ist es gar nur erst 1 Jahr her?) ein so genanntes "Geschütztes Gewerbe". Da durftest Du Dich nicht einfach "Fotograf" nennen, sonst hat man Probleme mit der Innung bekommen, wenn man sich als Selbständiger so genannt hat, aber keinen Fotografen-Meisterbrief in der Tasche hatte.
 
phototipps.com schrieb:
Da durftest Du Dich nicht einfach "Fotograf" nennen, sonst hat man Probleme mit der Innung bekommen, wenn man sich als Selbständiger so genannt hat, aber keinen Fotografen-Meisterbrief in der Tasche hatte.

Und wie nannte sich jemand der als Fotograf arbeitete, jedoch kein gelernter war?


War bei mir ein Nebenprodukt, analoge Zeit, Focomat II, Rapiodoprint und das
war es. Der Bereich war technische Fotografie und Dokumentation, schlüpfte in
den Beruf ein, war bzw. ist daher Nebenprodukt.

Die Innung, ja, ganz nett, nur wie schon weiter vor steht, es erforderte andere
Qualifikationen um diese Sachen machen zu können. Bis das einem Berufsfoto-
grafen erklärt wurde und das dort halbwegs eingesickert ist, war der Job schon
längst erledigt.

Hab einmal zum Erstkontakt schon fertige Aufnahmen mitgebracht, auf die
Frage wie lange ich dafür brauche kurz gegrinst und gesagt einige Minuten,
Kopfschütteln geerntet, Mappenkoffer aufgemacht und da lag die Sache.
Grinsen auf der anderen Seite, Anfrage, wie lang das dauert wenn es wirklich
dauert wenn ich nicht schon vorher Zeit hatte... ab diesem Zeitpunkt war ich
dort öfter gefragt. War ein Architekturbüro, die haben zum Teil Aufnahmen für
Perpektiven für Wettbewerbe benötigt, damals hatte kaum jemand ein Shift...
So war der Einstieg während des Studiums und eine umfangreiche Ausrüstung
hat sich so selbst finanziert. Haben einige so gemacht, von Industriefotografie
bis hin zu Maschinen ging das Spektrum der Leute. Dukas konnte man da auch
anmieten. Heute geht das alles viel einfacher, die EBV ersetzt aufwändige an-
dere Arbeitsschritte. Analog war dazu im Vergleich wie ein Faustkeil.

KB und 6x6, hatte das erste TS, ein Varioflex II mit einem 65er für MF und für
KB ein 28er mit Superrotator, Spotmeter & Co. Kein Vergleich mit den heutigen
Möglichkeiten, damals stundenlang in der Duka, heute geht das bequem vom
Arbeitstisch per Dateiversand.

Für mich war, was Stadtbild etc. betrifft der August Stauda von um 1900 einer
der wesentlichen Photographen, dazu kam dann im Zuge des Studiums das
Thema Messbildfotografie und was dazu gehört als freiwillige Ergänzung.
Also Themen fernab gewerblich-bildlicher Fotografie, dazu reicht dort einfach
das erfordliche Wissen nicht und man blieb von der Innung verschont.

Und eine alte Agfa-Gevaert Repromaster habe ich von damals auch noch,
heute museale Dinge die am Müll landen oder um Euro 20,- in der Bucht
den Besitzer wechseln.


abacus
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wie nannte sich jemand der als Fotograf arbeitete, jedoch kein gelernter war?

Wer in einem stehenden Gewerbe Katalogtätigkeiten des Handwerks
ausführte musste dazu einen Meisterbrief haben oder einen
Handwerksmeister als Betriebsleiter einstellen.

Sonst konnte ihm die Innung jederzeit die Bude zumachen und
eine amtliche Gewerbeuntersagung aufbrummen. Teurer Spass.

In gewissen Bereichen konnte man als freier Fotograf, Fotodesigner,
Pressefotograf, Bildjournalist arbeiten. Wenn man kein abgeschlossenes
Kunststudium, Design-Diplom o.ä. hatte, musste man die Eignung
vor dem "Ausschuss kunstsachverständiger Finanzbeamter" nachweisen.
Deren Entscheidung konnte aber jährlich anulliert werden, und
man durfte damit immer noch kein Ladenlokal mit Laufkundschaft
bevölkern und ganz sicher keine Hochzeiten fotografieren.
 
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