Actionfotografie muß man definitiv lernen, genau wie z.B. Radfahren. Wenn die Kamera falsch eingestellt ist oder man sie nicht korrekt benutzt, wird man eben auch kaum gute Resultate bekommen.
Die Performanz von Autofokus besteht aus drei Komponenten:
1. Die Fähigkeit, den Fokus korrekt zu finden (Präzision)
2. Die Fähigkeit, den Fokus schnell zu erreichen (Geschwindigkeit)
3. Die Fähigkeit, den Fokus zu halten (Tracking)
Zu behaupten, das ein System besser wäre als das andere, nur weil es in einer dieser Kategorien besser abschneidet, ist daher Unsinn.
Genau diese Argumentation hat Olympus damals dauernd verwendet, um ihren Autofokus als überlegen anzupreisen. Erreicht Autofokus im Labor in diesem und jenen Sekundenbruchteil. Da war dann aber weder Präzision noch Tracking Teil der Formel, und Olympus war nie besonders gut für Action-Autofokus.
Analog ist das mit dem Augenfokus. So schwer ist das eigentlich nicht, die Augen zu fokussieren. Weshalb es erfolgreiche Actionfotografie schon sehr, sehr lange vor der Erfindung von Augen-Autofokus gab.
Sehr lange war der beste Autofokus ein Kampf zwischen Nikon und Canon DSLR. Seitdem Spiegellose mit den DSLR gleichgezogen sind, sind auch Fujifilm und Sony für guten Autofokus bekannt. Da einen klaren langfristigen Sieger zu kühren halte ich für unsinnig.
Btw keine Automatik ist zuverlässig. Autofokus nicht und Augen-Autofokus natürlich auch nicht. Es geht also immer nur um die Ausschußrate. Sobald man die auf ca 80% gesteigert hat, ist dann eben nicht mehr so viel Luft nach oben.
Ein guter Autofokus braucht sowohl eine entsprechende Kamera als auch ein entsprechendes Objektiv.
Bei Fujifilm ist z.B. das Fujinon XF 56mm f1.2 sehr langsam, was Autofokus betrifft. Da wäre man dann mit einem Viltrox 56mm f1.4 sehr viel besser bedient.
Genauso wäre ein Fujinon XF 16-80mm f4 OIS besser als der Kitzoom Fujinon XF 18-55/2.8-4.0 OIS oder gar der Superzoom Fujinon XF 18-135mm f3.5-5.6 OIS.
Tobende Tiere sind definitiv fordernd für den Autofokus. Genau wie Sportler, die man von Nahe fotografiert. Zur Veranschaulichung: der Fokusweg eines Makroobjektivs, das 1:1 vergrößern kann, ist doppelt so lang wie der Fokusweg eines Makrooobjektivs, das nur 1:2 vergrößern kann, und dieser ist doppelt so groß wie für 1:4 usf. Je näher also ein Subjekt dem Objektiv also kommt, desto drastisch länger werden die Wege, die der Autofokus zurücklegen muß, um korrekt im Fokus zu sein.