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Filter UV-Filter - Sinnvoll? Fragen eines Einsteigers

Man darf bei der Betrachtung der Refraktion nicht nur von parallelen Strahlen ausgehen. Abhängig vom Eintrittswinkel ist dieser Versatz mehr oder weniger gross (weiter Winkel vs. enger Winkel). In der Folge gibt es Abweichungen bei der geometrischen Abbildung, sodass zB. aus einer Gerade eine leichte Kurve entsteht.

In alten Physikbüchern wird Dispersion auch noch mit Streuung bezeichnet. Kommt von latein. "dispergere" = zerstreuen.
Dispersion findet auch in planparallelen Platten statt. Dabei gibt es einen 'Farbversatz' nach Passieren der Platte.
Skizze mit Berechnung hab ich zum Glück im Web gefunden, da brauchte ich mir die Mühe nicht selbst machen. :) siehe hier

Aber nochmal betont: bei kleinem Bildwinkel mit 'quasi-parallel' einfallenden Strahlen fällt das natürlich nicht ins Gewicht. Aber je weitwinkeliger, desto vorsichtiger sollte man sein. Bei WW benutze ich Filter nur dann, wenn der Zweck die Mittel heiligt.
 
Mit "parallel" meinte ich nicht paraxiale Strahlen, sondern Strahlen innerhalb eines Feldes, dazu zählen natürlich auch die zur optischem Achse schräg einfallenden Strahlen.
Natürlich gibt es da Effekte in der Theorie, diese spielen aber für die Fotografie, oder sagen wir mal für Objektive mit Filtergewinde keine Rolle.
Pack mal ne schlechte Nahlinse vor ein Objektiv. Da wirst du dann ziemlich deutliche Effekte sehen. Weil diese durch ihre Brechkraft Einfluss nehmen auf zb Farbfehler. Ein planer Filter jedoch nicht (bzw in der normalen Fotografie einen zu vernachlässigenden). Sonst gäbe es ja auch achromatische UV-Filter aus zwei Kittelementen. Nein, eigentlich nicht, denn die würden ja nicht aus der puren Notwendigkeit erschaffen. Die kann es auch gar nicht geben, ohne Brechkraft.

Grüße
Florian
 
Jetzt habe ich den Bezug zur erwähnten Skizze vergessen, sorry.
Das geschieht (wenn auch nur auf ganz kleiner Skala), aber die Strahlen aus den verschiedenen Wellenlängen sind hinter der Platte parallel zueinander, da die Brechung für die verschiedenen Wellenlängen zwar verschieden ist, aber die Brechung für eine Wellenlänge an Vorder- und Rückseite identisch ist.
Was passiert mit parallel zueinander einfallenden Strahlen (=aus gleicher Richtung kommend) in ein Objektiv? Sie werden auf denselben Punkt abgebildet. Damit hat die Planparallelplatte keinen Einfluss.

Grüße
Florian
 
... Mechanisch bietet er aber Schutz gegen Verunreinigungen.

Grüße
Florian


nun, dafür verwende ich (Einschraub)Filter auch in erster Linie
(habe noch Verlaufs-Plattenfilter für die Landschaftsfotografie, wo der Abstand zur Frontlinse entgegen der Theorie noch weitaus größer ist, aber das ist ein anderes Thema)

-------------------

Nun zu meinem Beispielbild in Posting # 70

Vermutet wurde ja ein Filtereinfluß im Randbereich (Unschärfe durch fehlende Planlage ?)

... Die Ecke rechts unten kommt es mir ziemlich unscharf daher. Ob das nun an Objektiv, Fokussierung, Schärfentiefe oder Filter liegt, vermag ich mangels Vergleich natürlich nicht beurteilen ...

Nun, das Bild ist eine Stackingaufnahme. Bedingt durch die sehr geringe Schärfentiefe ist nur der Bereich von der Narbenspitze bis zu den stark gebogenen Staubblättern gerade mal so scharf geworden (ohne Stacking wäre es allein nur die Narbe gewesen - dazu habe ich ein Vergleichsfoto).

https://www.makro-forum.de/viewtopic.php?f=9&t=159865

Das hat also nicht mit dem Filter zu tun.

Dann wurde hier auf schräg einfallende punktuelle Lichtquellen verwiesen:
... Der Test bei "Lens Rentals" ist Quark. Die haben nur gemessen, was senkrecht auf das Glas fällt. Was die wirklichen Störungen [mit Filtern] verursacht ist schräg einfallendes Licht ...

Bei dem Beispielfoto ist keine Sonnenblende montiert (weil bei dem hohen ABM - das Bild wurde nicht beschnitten - der Arbeitsabstand vor der Frontlinse schon gering genug war). Als Lichtquelle fungierte eine das Tageslicht überstrahlende LED-Flächenlampe, die extrem flach von der Seite einstrahlt und dabei leider auch das Objektiv selber trifft.

Was an für Filter schwierigen Situationen soll ich eigentlich noch in ein Bild packen ?

Ausgewählt habe ich es auch deshalb, weil es ja erst hieß, bei starken Kontrasten würde der Effekt besonders gut zu sehen sein.

... Situationen ... in denen wirklich optische Leistung gefragt ist. Das betrifft vor allem hohe Kontraste, sowohl hell/dunkel als auch farblich. Bei Billigteilen wird die Auflösung mau bis verschwommen, an Farbübergängen sieht man Säume bis Regenbogen.

später heißt es dann zwar wieder (zum Bild)
... Zweitens sind [bei Deinem Bild] gerade die kritischen Stellen in schmeichelhafte Schwärze verhüllt ...

:confused: Die Kontraste sind nun da, aber sonst kann ich nichts entdecken.

Das Bild zeigt keine Reflexe, Überstrahlungen, unerklärliche Unschärfen und ist auch nicht flau geworden.

Bei der Verwendung guter Markenware (ich verwende Einschraubfiltern der Marke Schneider/B&W) spare ich mir daher zeitaufwendige Vergleichsaufnahmen. Heute kann man ja dank der Technik die Aufnahme (auch den fertigen Stack) sofort am Kameramonitor kontrollieren. Erst wenn ich da unerklärliche Probleme bekommen sollte, würde ich zu suchen anfangen (und den Filter evt. einfach abnehmen). So nicht.

Mein Rat: erst mal ausprobieren ...


Inzwischen sollen aber Makros plötzlich gar nicht mehr von dem Filtereinfluss betroffen sein (anfangs hieß es ja noch generell: Filter fatal).

... Aber Makros sind ohnehin keine guten Tests für Filter ... Dein Beispielbild ... ist leider völlig untauglich für eine Beurteilung

Na Gut. Dann habe ich natürlich das falsche Beispiel gewählt.

Die Argumentation schwenkt dagegen jetzt in Richtung Weitwinkel. Auch gut.

Was ich dann aber nicht verstehe (bin natürlich auch kein Physiker): Warum empfiehlt ein Hersteller wie Olympus für sein nagelneues 8-25er WW-Zoom (abgedichtet und fluoritbeschichtet) einen eigenen Schutzfilter als Zubehör, der übrigens völlig plan ist (ja, das Objektiv hat inzwischen anders als das 7-14er, noch mit stark gewölbter Frontlinse, jetzt ein eigenes Filtergewinde)?

Warum geht ein Hersteller in Zeiten des Internets so ein Risiko ein, dass evt. an sich filterbedingte Probleme bei der Bildqualität auf sein 1000-Euro-Objektiv geschoben werden könnten ? Warum warnt er stattdessen nicht ausdrücklich davor ? Weil die da in der Konstruktionsabteilung alle keine Ahnung haben, das vorher nicht ausprobiert haben ?

Bei der Konstruktion gerade dieses Zooms (ich glaube: 16 Linsenelemente ?) war die Kontrolle der Flares (Artefakte bei Gegenlicht) besonders schwierig (ganz vermeiden kann man sie nicht). Aus dem Grund müsste doch das Objektiv dann einen roten Aufkleber tragen: "Auf gar keinen Fall mit Filter verwenden!"


Und zum Schluß noch zwei Fälle aus der Praxis:

a) am westlichen Strand von Dänemark: Mein Rat - je nach Bedingungen Filter benutzen ! In Bodennähe herrscht "Schmiergelstimmung", stehend sieht man nach ca. 15 Minuten von seinem Motiv so viel: nämlich gar nichts mehr. Da hilft eine teuer abgedichtete Kamera-Objektiv-Kombination dann auch nicht weiter

b) Karnevallsumzug: Jemand aus der Zuschauermenge, den ich (Auge am Sucher) zuvor nicht bemerkt hatte, dreht sich zu mir um und öffnet eine Coladose. Effekt ist bekannt. Ich hatte an dem Tag natürlich keine Reflexe oder Artefakte bei den Bildern; aber nicht, weil ich damals aus Kostengründen den Filterkauf gescheut hatte, sondern weil ich das Objektiv danach in die Tasche packen musste. Mir gelang es mit den bescheidenen Bordmitteln unterwegs nämlich nicht mehr, den Schmier wieder von der Linse zu putzen. Restliche Bilder wurden dann nur noch mit dem starken Tele gemacht ... :rolleyes:

Ehrlicherweise muss ich sagen: das ist mir in den Jahren auch nur einmal passiert, ärgerlich war es trotzdem (dazu kommen später aber noch zweimal Leute, die es lustig fanden, mir nach dem wackeren Ruf "Persönlichkeitsrecht" mit dem Daumen auf die Frontlinse zu fassen, aber die waren wohl auch schon etwas alkoholisiert).

M. Lindner
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir gelang es mit den bescheidenen Bordmitteln unterwegs nämlich nicht mehr, den Schmier wieder von der Linse zu putzen.

Spucke (bzw. Ablecken :p, war ja vermutl. noch frisches Cola) + Papiertaschentuch... ;)

Classic Cola (und jede andere Limo mit Zucker) ist übrigens leider auch bei montiertem Filter tödlich. Wenn man den Filter nicht sofort abnimmt, kriegt man ihn am Ende des Tages oder mit etwas Pech schon nach ein paar Minuten nur noch mit Gewalt und/oder Werkzeug runter. Zucker und Säure sind im Filtergewinde perfekte Kleb- und Oxidationsstoffe... :ugly:

Aber gegen schlammig fliegenden Dreck, Kindersabber, Gischt... ist ein ND0 "clear" Filter oder mntw. auch ein UV-Filter gelegentlich hilfreich. Jedenfalls wenn man eine gut passende Streulichtblende hat oder sich mit dem Rücken zur Sonne platzieren kann und wenn es Filter fürs Glas überhaupt gibt.

Leider gibts für einige, speziell auch noch sauteure, UWW-Zoom-Optiken nämlich keine oder keine bezahlbaren Filterlösungen, aber dafür eine riesige, weit ausgewölbte Trefferfläche.
 
es sollte ja auch schnell gehen, denn was nutzt halbe Stunde putzen und die Motive sind in der Zeit vorbei gewandert (so habe ich heute als Reserve-Versicherung zwei Filter dabei - austauschen und weiter geht's, geputzt wird dann in einer Pause

M. Lindner
 
Leider gibts für einige, speziell auch noch sauteure, UWW-Zoom-Optiken nämlich keine oder keine bezahlbaren Filterlösungen, aber dafür eine riesige, weit ausgewölbte Trefferfläche.

Einer der Gründe, warum ich statt eines sauteuren 150er Filtersystems für ein solches UWW ein gebrauchtes 20/1.8 erworben habe. Da passen meine 77er Schraubfilter drauf und leichter als die 150er ist es zudem noch... Wenn es denn unbedingt ein Bild bei 14mm sein soll, muss man halt abwägen ob man das Geraffelt zeitnah wieder gereinigt bekommt oder ob das der letzte Einsatz im Urlaub war :devilish:
 
@huxtebude

Natürlich sind die erwähnten Effekte sehr klein. Sie treten auch nicht im Bildzentrum, sondern nur zum Rand zunehmend auf, wo die Strahlen in stetig flacherem Winkel einfallen.
Man kann wohl auch davon ausgehen, dass das bei einem Wald&Wiesen-Objektiv in der Summe der vorhandenen Objektivfehler 'untergeht'. Aber bei einer bestmöglich korrigierten Edel-Optik kann das schon durchaus zur Beeinträchtigung beiführen.

Achromatische oder apochromatische Planfilter würden nicht funktionieren. Die gewöhnliche chromatische Korrektur funktioniert nur bei Linsen bzw. optischen Systemen mit Brennpunkt.

Eine Verbesserung würden sphärische, schalenförmige Filter bringen. Die werden aber für Consumer heute nicht mehr angeboten (afaik). Wohl aber in Technik, Wissenschaft, Forschung (zu entsprechend 'abgehobenen' Preisen).



@miclindner

Mit "hohen Kontrasten" war nicht völliges Schwarz oder Weiss gemeint. Kleiner als 0% oder höher als 100% gibt es nicht, also auch nichts zu beurteilen.

Wg. Olympus Objektiv:
Wenn der Herstellung der Meinung wäre, das Objektiv braucht ein Schutzelement, dann hätte er es schon konstruktionsmässig fest verbaut. Als Zubehör ist es eben dem Fotografen freigestellt, ob er es benutzt oder nicht.
So war es schon damals mit den empfindlichen Flourit-Frontlinsen. Wer "das letzte i-Tüpfelchen" aus dem Objektiv herausholen wollte, hatte den Schutzfilter abgenommen.
 
also, ich weiß leider jetzt überhaupt nicht mehr, was Du bei Deiner Argumentation jetzt mit den Kontrasten und dem Einfluss des Einschraubfilters darauf überhaupt gemeint hast ...

so kommen wir (und der TO) leider überhaupt nicht weiter.


Aber noch eine Frage am Rande:

Da Du immer von "Flourit-Frontlinsen" schreibst und ich dagegen von Fluorit, ich hoffe, wir meinen da beide dasselbe (und nur dass das dann hier nicht falsch verstanden wird, das sind immer nur 0,2 - 0,4% Anteil am Glaskörper, bei einer reinen (zumal einseitigen) Oberflächenvergütung sind es dann nochmal deutlich weniger) ? Nicht dass wir da auch noch aneinander vorbeireden.

M. Lindner
 
Zuletzt bearbeitet:
In den '70/80ern hat man damit angefangen, massive Fluorit-Linsen zu verbauen wg. ihrer besonderen opt. Eigenschaften. Meist aus Barium- oder Calciumfluorit. Die waren aber nur schwer herzustellen und zu bearbeiten. Die Fluorit-Kristalle mussten eigens gezüchtet werden, gab es in der Grösse nicht natürlichen Ursprungs. Das Material war sehr spröde und liess sich nur schwer schleifen.
Die Linsen sind viel empfindlicher als normales Glas. Sie sind weicher (Mohn'sche Härte 4, ggü Normalglas 6, Quarzglas 8) und entsprechend sehr kratzempfindlich. Das Material ist zwar sehr schwerlöslich in Wasser, aber nicht völlig unlöslich. Bei längerer, intensiver Einwirkung von Feuchtigkeit wird die Oberfläche matt, milchig. Das ist natürlich für eine Linse "der schleichende Tod".
Deswegen gab es idR. zu jedem Objektiv das passend geformte und berechnete Schutzglas.
Später wurden diese Linsen nur noch im geschützten Objektiv-Inneren verbaut.
Heute trifft man Fluorit-Linsen nur noch in Spezialobjektiven (Technik, Wissenschaft). Im Consumer-Bereich ist der Einsatz zu aufwendig, würde wohl niemand bezahlen wollen. Durch grosse Fortschritte in der Glasentwicklung hat man mittlerweile auch genügend kostengünstigere Alternativen.

Fluorit ist nicht zu verwechseln mit Fluorid. Fluoride werden als Beschichtung oberflächlich eingesetzt, organische Fluoride kennt jeder als Teflon-Pfanne.


Die 'Kontrastfrage' haben wir abgeschlossen (denke ich). Dabei geht um Reflexionen an der Zusatzscheibe.
Die (mögliche) Beeinflussung durch Refraktion und Dispersion ist thematisch anderer Natur.
 
Zuletzt bearbeitet:
In den '70/80ern ... massive Flourit-Linsen zu verbauen ... Barium- oder Calciumflourit ... Flourit-Kristalle mussten eigens gezüchtet werden... Die Linsen sind viel empfindlicher als normales Glas ... Mohn'sche Härte 4 ... längerer, intensiver Einwirkung von Feuchtigkeit wird die Oberfläche matt, milchig ... Deswegen ... zu jedem Objektiv das passend geformte und berechnete Schutzglas ... Später wurden diese Linsen nur noch im geschützten Objektiv-Inneren verbaut ... Heute ... Flourit-Linsen nur noch in Spezialobjektiven (Technik, Wissenschaft). Im Consumer-Bereich ist der Einsatz zu aufwendig, würde wohl niemand bezahlen wollen

Flourit ist nicht zu verwechseln mit Flourid. Flouride werden als Beschichtung oberflächlich eingesetzt, organische Flouride kennt jeder als Teflon-Pfanne.

ich will ja nicht pingelig sein, ich stolpere nur über die Schreibweise.

Inzwischen haben wir hier Flourit-Linsen, Flouride, Fluorit, Fluoride usw.

Ich habe gerätselt, aber eine Übersetzung aus dem Englischen kann es auch nicht sein. Beides Mal geht es um Abkömmlinge des Elementes Fluor und folglich um Fluorite als Minerale der Flussspatgruppe.

Teflon ist nun mal Polytetrafluorethylen (kurz PTFE). Fluorit-Linsen kann heute jeder Consumer zu seinem Mikroskop kaufen wegen der chromatischen Korrektur und für die Betrachtung im UV-Licht (M-Plan-Fluorite für mein Olympus-Mikroskop kosten jetzt nicht die Welt, gebraucht kostet so etwas 700, teurer wird es, wenn ich in der Fluoreszenzmikroskopie zusätzlich noch Polarisator und Analysator brauche). Intern verbaut z.B. Canon Fluort-Linsen (wie beim Canon EF 300mm f/2.8L USM mit seinen internen Fluorit- und UD-Linsen). Das ist nichts Außergewöhnliches oder gar Exotisches mehr und recht verbreitet (nur nicht als Frontlinse, denn das war unnötig und ein technischer Irrweg).

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aber jetzt noch mal zur Ausgangsfrage zurück: ein Objektiv ohne Sonnenblende mit aufgesetztem Filterglas seitlich durch ein konzentriertes Licht aus geringem Abstand bestrahlt.

1. Muss das jetzt negative Effekte bei der Bildqualität haben oder nicht ?
2. Muss es Unterschiede geben mit und ohne Schutzfilter oder wird das ohne Sonnenblende immer schlechter werden, egal ob mit oder ohne Filter ?
3. Und wenn ja, ist das immer so oder betrifft es Deiner Meinung nach nur schlechte Filter ?
4. Was sind dann Deiner Meinung nach gute vertrauenswürdige Filtermarken, gibt es die Deiner Meinung nach überhaupt ?


M. Lindner
 
Zuletzt bearbeitet:
ups - da hat's mir auf die Schnelle die Buchstaben verdreht. Natürlich heisst es FLUOR nach dem chem. Element. (habe ich mal oben berichtigt)

Der Begriff "Fluorit" leitet sich ab vom Flussspat. Dementspr. hat man auch Kristalle anderer Fluorsalze so genannt. Bei Mineralien ist die Endung -it gebräuchlich.
"Fluorid" ist die grundsätzliche chem. Bezeichnung eines Salzes der Flusssäure.
In der Chemie wäre ein -fluorit ein Salz der "Fluorigen Säure" HFO₂ - gibt es aber nur theoretisch (afaik).
In der organischen Chemie werden auch bisweilen Halogenderivate als zB. -chlorid, -fluorid bezeichnet. So wäre statt (PTFE) "Polytetrafluorethylen" auch "Polyethylentetrafluorid" richtig.

Mikroskop-Optiken (und wohl auch noch einige Foto-Objektive) haben tatsächlich noch Fluorit-Linsen. Die sind aber vergleichsweise winzig klein, entspr. viel einfacher/günstiger herzustellen.


zu 1.
Das wird sehr wahrscheinlich negative Folgen haben. Ist im Prinzip das gleiche, als würdest du schräg in die Frontlinse hineinleuchten.

zu 2.
Alles, was zusätzlich und 'unplanmässig' in den Strahlengang gebracht wird, wird auch eine Auswirkung haben. Inwiefern sich das sichtbar oder nur noch messbar auswirkt, ist ja Thema hier. Und da gehen die Ansichten auseinander.
Auf jeden Fall wirkt sich ein direkt angestrahlter Glaskörper immer negativ auf Kontraste aus (Stw. Innenreflexion, Lichtleiterwirkung). In welchem Umfang, hängt hpts. von der Intensität des Lichteinfalls ab.

zu 3.
Filter sind wie jede andere Optik auch: je besser die Qualität der Komponenten, desto besser die Resultate.
Es mag günstige Filter geben, bei denen man an einer schlichten Optik keine sichtbare Änderung bemerkt, weil die Optik von sich aus schon genügend Fehler hat.

zu 4.
"Vertrauenswürdig" sind mMn. alle namhaften Hersteller. Aber zaubern können die auch nicht, kochen auch nur mit Wasser Glas.


Wo ich aber 100% überzeugt bin, alle physikalischen Gesetze dafür sprechen: wenn man einen Filter nicht unbedingt braucht, die gewünschten Resultate nur mit Filter zu erreichen sind, sollte man ihn weglassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als "Immerdrauf" sind jegliche Filter ungeeignet.
Die Frontlinse reflektiert einen (geringen) Teil des einfallenden Lichts. Eine Vergütung reduziert zwar diesen Anteil, aber völlig vermeiden lässt sich das nicht.
Dieses reflektierte Licht wird dann nochmal vom davorliegenden Filter zurückreflektiert. Als Folge entstehen Geisterflecke oder Lens-Flares.
Dies wird umso auffälliger, je intensiver der Lichteinfall ist. Extrem natürlich bei direktem Gegenlicht.

Da könnte mann auch sagen als Immerdrauf sind sämtliche Objektive ungeeignet, denn ein Filter besteht normalerweise nur aus einer Linse, ein Objektiv aus sehr vielen, wo jede einzelne Linse Licht reflektiert, ist also schon ein etwas schwaches Argument gegen ein gutes, mehrschichtvergütetes Filter!
 
Filter, der aus einer Linse besteht? Eher nicht, eine Linse hat Brechkraft im Gegensatz zum Filter. Vermutlich meinst du aber trotzdem das Richtige.
Deine Argumentation wurde mehrmals im Thema angesprochen und in mindestens drei Beiträgen widerlegt und begründet physikalisch /optisch erläutert. Zb von Bilbo oder mir. Zb mein erster oder zweiter Beitrag in diesem Thema.

Edit: Übrigens tatsächlich haben Objektive mit sehr vielen Linsenelementen diverse Nachteile. Dein Vorschlag stattdessen drauf zu verzichten ist möglich. Mit Lochkamera hast du garantiert keine Lensflares. Zur Sicherheit kannst du evtl noch den Tiefpass/Filter vor dem Sensor entfernen.

Grüße
Florian
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja - Lochkamera ist natürlich ideal um gleich eine ganze Menge Fehler auszuschliessen. :)

Beim Thema "Reflexion im Objektiv" muss man berücksichtigen, dass das bereits in die Objektivberechnung einfliesst und die Auswirkungen durch konstruktive Massnahmen stark herabgesetzt werden.
(Normalerweise - denn es gibt auch Objektive, die als ausgesprochener "Lensflare-Generator" berüchtigt sind)

Zudem sind Linsen keine Planflächen, die wie Spiegel wirken. So würde auch ein gewölbter Filter, idealerweise passend zum Objektiv, weniger Probleme machen.
 
Ich finde eure Diskussion über Optik/Physik total spannend und gehöre auch zu den Menschen die einen Filter nur dann verwenden, wenn es erforderlich ist, also nicht grundsätzlich ein Clear-Filter vor jedes Objektv packe. Dennoch habe ich ein solches Filter in meinem Besitz, nebst UV-, Pol- und diversen ND-Filtern. Bis auf die ND-Filter sind alle meine Filter von B+W und entsprechend vergütet und jetzt habe ich eure Theorie (teilweise) einfach mal in die Praxis überführt...

Ein Clear- und selbst ein UV-Filter hat an meinem 70-200/2.8 FL an der D850 absolut keinen sichtbaren Einfluss auf Auflösung/Kontraste/Farben/etc. eine Aufnahme ich Hochgebirge um die unterschiedliche Farbdarstellung durch den geminderten UV-Anteil einzuschätzen war mir gerade nicht möglich. Man könnte diese Filter also ohne weitere Einbußen permanent vor dem Objektiv lassen, solange man es schafft ungünstige Lichtbedingungen (direktes Gegenlicht, usw.) zu verhindern. Und genau das ist der Punkt, kann ich das Licht kontrollieren kann ich auch das Filter kontrollieren bzw. negative Einflüsse abschätzen und kenne auch die anderen Umwelteinflüsse, kann ich das nicht, weil ich einfach zu jeder Zeit, jede Situation und jede Mülltonne fotografieren will, fange ich mir auch hier und da - unweigerlich - den ein oder anderen optischen Fehler durch das Filter ein!

Und um dann mal wieder auf die eigentliche Fragestellung des TO zu kommen ob UV-Filter sinnvoll sind oder nicht. Als reines "Schutzfilter" würde ich pers. immer ein Clear-Filter vorziehen. UV-Licht ist seit Jahren kein Thema mehr in der digitalen Fotografie (das war eher bei speziellen Filmen ein Thema) und daher würde ich dieses Filter nur noch - und selbst das würde ich in Frage stellen bzw. nicht pauschalieren - im Hochgebirge oder am Meer verwenden. Wobei da je nach Brennweite ein PolFilter sogar gewinnbringender sein kann.
 
Ein Polfilter ist kein Ersatz für UV-Filter. Er beeinflusst lediglich den Anteil von polarisiertem Licht.

Unter normalen Umständen wird UV-Licht genügend von Objektivglas und Sensorfilter gedämpft um negative Auswirkungen zu unterdrücken.
Nun muss man sich "normal" aber etwas näher anschauen. ;)
Die UV-Intensität schwankt sehr stark, abhängig vom Standort, der Tageszeit, dem Wetter, dem "natürlichen UV-Filter" Ozonschicht, der Menge von Partikeln in der Luft.
Anhaltspunkt ist hier der "UV-Index", der in vielen Wetterkarten angezeigt wird. In unseren Breiten ist der gewöhnlich unter 8 und somit fotografisch eigtl. unbedenklich. Die UV-Intensität kann allerdings wesentlich höher sein, wenn viel UV reflektiert wird (zB am Meer) oder je kürzer der Weg der UV-Strahlung durch unsere Atmosphäre ist (Hochgebirge).

Neben dem natürlichen UV-Licht sind in manchen Situationen auch künstliche UV-Quellen zu berücksichtigen. Zu den stärksten künstlichen UV-Strahlern gehören Lichtbogen, wie zB. beim Elt.-Schweissen.

Typische Bildfehler bei zu hohem UV-Anteil sind (im Wesentlichen):
- Blaustich durch Streuung an Luftmolekülen und -partikeln (Rayleigh-Streuung)
- Blaustich durch 'Überreizung' des Bildsensor Blau-Kanals.
- Unschärfen durch chromatische Aberration.
 
Ob ein zusätzlicher UV-Filter bei hoher UV-Strahlung etwas nutzt, hängt vom Einzelfall ab. Dazu muss man die Transmissionskurve des kamerainternen Sperrfilters mit der Tranmsissionskurve des Zusatzfilters vergleichen.

Hier gibt es einige Messkurven zu kamerainternen Filtern.

Hier ein paar Kurven zu Vorsatzfiltern.
Zu vielen Filtern finde ich keine Tranmissionskurve, vor allem bei günstigen finde ich nichts.
Die meisten UV-Filter die ich entdeckt habe schneiden aber erst unterhalb von 400 nm ab.

Die D5000 des TE ist leider nicht in der Liste. Aber habe ich z.B eine Kamera dessen interner Filter unter 420 nm dicht macht, bringt ein UV-Aufschraubfilter der unter 380 nm dicht macht genau nichts.
Kann im Einzelfall aber natürlich auch genau andersrum sein.

Grüße
Florian

edit: für schräg einfallende Strahlen verschieben sich die Kurven übrigens zu kürzeren Wellenlängen. Im Fall von Weitwinkelobjektiven dürfte der Winkel auf den Frontfilter deutlich größer sein, als der Winkel auf den Sensorfilter. Das würde das Schraubfilterspektrum relativ zum Kamerafilter noch mal nach links schieben und damit unwirksamer machen.
 
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