T. B.
Themenersteller
Hallo zusammen,
mit den folgenden Zeilen und Fotos möchte ich Euch ein wenig an meinen Erfahrungen und Gedanken zum spiegellosen System der Sony NEX 5N teilhaben lassen. Seit einem Jahr fotografiere ich damit parallel zu meiner digitalen SLR und dachte, es wird Zeit für eine Zusammenfassung für meine Homepage, welche ich Euch in diesem Forum nicht vorenthalten möchte. Es sind MEINE rein pers. Eindrücke, keine wissenschaftlichen Tests oder ähnliches, eben erlebte Praxis …
Viel Spaß beim lesen …
Zeiten vor der NEX:
Einige mögen sich fragen, was bewegt einen überzeugten SLR-Fotografen sich eine spiegellose Systemkamera anzuschaffen?
Und es stimmt schon, etwas widersprüchlich. Mit Begeisterung fotografiere ich digital seit der EOS 10D mit Canon und bin bei 5DII und 7D gelandet. Alle möglichen Objektive habe ich durch und muss zugeben, dass mich im aktuellen Sortiment nichts mehr wirklich reizt. Die neuen Kameras alá 5DIII oder 1Dx sind mir effektiv zu teuer, diese Preistreiberei mache ich nicht mehr mit.
Sony 2,8/16 Kit bei Blende 9
An Objektiven habe ich alle möglichen Festbrennweiten oder Zooms durch. Klaro sind 2,8-er Zooms ein Traum in Abbildungsleistung und bei den Gestaltungsmöglichkeiten. Aber sie sind halt teuer und schwer. Früher schleppte ich den ganzen Kram auf die Gipfel in den Alpen und dann? … abgekämpft … 2 (Familien-)Bilder gemacht … klasse ... wofür geschleppt?
Was mich mittlerweile wirklich nervt an den SLR ist diese Schlepperei. Früher hatte ich immer Sorge etwas zu verpassen und führte alle möglichen Brennweiten im Gepäck.
Heute, einige Jährchen weiter in der Naturfotografie, habe ich gelernt mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Mittlerweile schränke ich mich stark ein, so dass ich nur noch die Ausrüstung anhand des geplanten Motivs packe. Klingt zwar logisch für eine Fotoreise, jedoch vor der Haustür? Natürlich! Denn dass wirklich mal DER seltene Vogel über mich hinweg fliegt während ich gerade z.B. ein Makro mache, interessiert mich nicht mehr und kommt eh zu 99,9% nicht vor. Außerdem hätte solch ein Bild voraussichtlich eh nur dokumentarischen Charakter, kein Foto wie ich es mir vorstelle. Also warum alles schleppen?
Canon FD 4/200 Macro bei Blende 5,6
Für Landschaft 5DII, 17-40 L und 70-300 L, dazu Verlauffilter und die Sache hat sich. Die paar Millimeter Brennweite dazwischen stellen für mich kein Problem dar. Je nach Motiv/Anwendung kommt hin und wieder ein lichtstarkes, manuelles, von Canon FD auf EF umgebautes Canon FD 2/35 SSC oder Tamron SP 2,5/90 Macro mit EOS-Adapter hinzu.
Canon FD 1,4/50 bei Blende 5,6
Bei der Tierfotografie ist es meist doch „Alles“. Denn wenn ich schon das 500-er im Riesenrucksack ziehe (gemütlich auf einem Trolly), dann ist die 5DII und das 17-40 auch dabei, die 1,5 kg fallen auf der Karre nicht mehr auf.
Canon FD 1,4/50 bei Blende 2
Geschichte bis zur NEX 5N:
Auf Fahrradtouren, Ausflügen u. ä. mit meiner Frau oder Freunden nahm ich schon gar keine Kamera mehr mit. Zu schwer, zu klobig und zu auffällig ist mir die Canon SLR. Mit einer kleinen NEX sehe ich nicht direkt nach Paparazzi aus.
Ihr kennt sicher die Situation mit einer SLR über den Weihnachtsmarkt, ein Schützenfest, die Kirmes, ins Fußballstadion o.ä. gegangen zu sein. Vielleicht die nette Verkäuferin mit Selbstgebasteltem, die Süßigkeiten in der Auslage oder ähnliches, eben ein lohnenswertes Motiv … Entweder drehen sich die Herrschaften gerne weg, denn eine 5DII mit 70-300 Tele ist zu iPhone-Zeiten schon ziemlich auffällig, oder ich wurde gefragt für welche Zeitung ich arbeite. Ich fühlte mich schon selber beobachtet während dem Fotografieren, als wenn ein Schild dran hängt „Diebe bitte hier zugreifen“. Das macht mir keinen Spaß. Und eine dicke Kamera nur zum prahlen … Nö.
Mittlerweile mache ich Fotos, die ich ohne NEX nie gemacht hätte. Mal kurz in die Jackentasche und schon dabei. Noch kurz zu einem Spaziergang aufgebrochen, die NEX dabei. Strandspaziergang im Urlaub vor dem Frühstück, mit der NEX noch ein paar einsame Momente festgehalten.
Ich denke ..., Ihr wisst was ich meine.
Canon FD 1,4/50 bei offener Blende
Also suchte ich nach kompakten Alternativen für „Nebenbei“: Panasonic TZ „so-und-so“, Olympus E-PL2, Canon S95, … wurden mit der Zeit angeschafft.
Die Knipsen von Panasonic und Canon wurden recht schnell wieder verkauft, zu lahm und durch den Minisensor schlecht bei High-Iso bzw. Freistellung. Die E-PL2 mit dem mFT-Bajonett war schon viel besser. Aber das Menü der Oly … ein Graus. Eigentlich bezeichne ich mich als logisch denkenden Menschen und sicherlich bin ich vom Canon-Menü voreingenommen. Trotzdem fand ich das Menü auch nach Wochen noch Murks. Weiterhin war ich bei Oly ausschließlich auf die Systemobjektive angewiesen, was dieses System ziemlich verteuern würde als „Nebenbei-Kamera/-Ausrüstung“. Denn die Alternative (Altglas) führt durch einen Verlängerungsfaktor von 2 beim mFT-Sensor zu sehr ungewohnten Brennweiten.
Mitte letzten Jahres stellte dann Sony die 2. Generation der NEX-en vor und die NEX-3 wurde abverkauft. Viel Tolles las ich schon darüber, z.B. die Peaking Funktion zur einfachen manuellen Fokussierung. Warteten doch zu Hause seit ca. 20 Jahren noch so hübsche Canon-FD-Objektive auf Ihren Einsatz. Eine solch kompakte Kamera mit einen sogar minimal größeren Sensor als in der 7D, dazu im Kit mit 2,8/16, also meiner Lieblingsweitwinkelbrennweite (äquivalent zu Kleinbild 24mm) für ca. 300,- € …, da konnte ich nicht mehr widerstehen. Kurzerhand einen Adapter bei ebay dazu geordert und los ging es, zunächst in den Frankreichurlaub 2011.
Sony 2,8/16 Kit bei Blende 8
Einfach herrlich, die Kamera mit 3 Objektiven passt in eine kleine, unauffällige, ganz normale Bauchtasche. Bequem zu tragen, direkt griffbereit, unauffällig, Freistellungspotential, High-ISO-Fähigkeit und eine sehr gute Bildqualität … genau was ich wollte.
Mittlerweile ist die NEX-3 einer 5N gewichen. Die Vorteile: Touchdisplay, leiserer Verschluss, sogar bis 1/4000 sek., Infrarotauslöser verwendbar, überarbeiteter Sensor mit Microlinsen im Randbereich für bessere Abbildungsleistung des 2,8/16 und der manuellen Objektive sowie besserem Rauschverhalten.
Qualität und Einsatzzweck:
Wann nun setze ich die 5N ein, mit welchen Objektiven und wie gut ist die Abbildungsleistung?
Eingepackt wird je nach Wunsch, bzw. der angedachten Motivwelt, jedoch nur max. 3 Objektive, lieber nur 2. Schöpft die NEX doch aus meinem herrlichen manuellen Sortiment an hervorragenden Objektiven von 24 bis 200mm.
Tamron SP 2,5/90 Macro bei offener Blende
In der Makrofotografie bin ich schon komplett umgestiegen, Am meisten Spaß habe ich hier mit dem Tamron SP 2,5/90 Macro und dem Canon FD 4/200 Macro.
Das Canon FD 3,5/50 ist zwar wirklich hervorragend, aber mir meist etwas kurzbrennweitig bei Nahaufnahmen. Es eignet sich viel besser als Allrounder, wirklich scharf offen, dazu leicht, kompakt und besitzt als Macro naturgemäß eine geringe Naheinstellgrenze. Es begleitet mich gerne auf Fahrradtouren für „das Blümchen am Wegesrand“.
Preis sollte bei max. 80€ liegen.
Das Tamron SP 2,5/90 von 1979/1980 ist mit dem Adaptall 2 System damaliger, manueller Tamron-Objektive ausgestattet. Es erlaubt mittels Adapter den Betrieb an nahezu allen Systemkameras mit Wechseloptiken, so neben der NEX auch an meinen EOS. Sehr lichtstark für ein Macro mit Blende 2,5, bereits offen sehr gleichmäßige Schärfe von Rand zu Rand. Es legt leicht abgeblendet auf 4 beim Kontrast sichtlich zu bei. Das ist oftmals gar nicht nötig, bzw. kontraproduktiv. Die zarte Darstellung bei offener Blende setze ich häufig ein, sie unterstützt den Charakter (s.o.) des Objektivs. Preis? Gut über 100 €, je nach Zustand.
Interessantes zur Linse:
http://www.zoomyboy.com/2010/02/22/das-tamron-sp-90mm-2-5-macro-objektiv-mit-adaptall-2/
Canon FD 4/200 Macro bei offener Blende
Das Canon FD 4/200 Macro ... (m)ein Schmuckstück, welches ich seit seinem Erscheinen 1981 im Auge habe. Doch damals vollkommen illusorisch da finanziell in gänzlich anderen Regionen angesiedelt. Heute werden auf dem Gebrauchtmarkt normalerweise zwischen 250,- und 500,- € gezahlt.
Durch den 1,5x APS-C Sensor der NEX wird es quasi zu einem 300-er Macro, dazu Fokussierung bis 1:1 … einzigartig. Genau das richtige für die Insektenfotografie. Die Tierchen werden durch den großen Motivabstand nicht gestört, der Hintergrund löst sich schön in Unschärfe auf und die eingebaute Stativschelle erlaubt exaktes arbeiten.
Die techn. Daten aus dem Canon-Camera-Museum:
http://www.canon.com/camera-museum/camera/lens/nfd/data/135-800/nmfd_200_4.html
Sigma 2,8/30 EX DN bei Blende 8
Neben den vorgenannten manuellen Objektiven setze ich an der NEX noch die Canon FD 2,8/24 und 1,4/50. Seit neuestem habe ich mich zu einem Sigma 2,8/30 EX DN hinreißen lassen. Die Kritiken in den einschlägigen Foren haben mich verleitet und ich wurde nicht enttäuscht. Es ist mein erstes Objektiv, welches bereits bei offener Blende wirklich von Ecke zu Ecke über das gesamte Bildfeld sauscharf abbildet. DAS kenne ich von keinem meiner anderen Objektive, auch nicht den Canon L´s.
Damit würde ich mich sogar trauen Landschaftsaufnahmen mit offener Blende zu fotografieren. Auch die blaue Stunde oder Sternenfotografie stelle ich mir als Einsatzgebiet vor um die ISO nicht so hoch schrauben zu müssen. Allerdings dürfte bei solchen Motiven die Fokussierung und Bildgestaltung auf dem kleinen Monitor bei der Dunkelheit entgegen dem optischen Sucher einer SLR schwierig sein. Das muss ich noch ausprobieren. Geniales Teil für den Marktpreis von nur 170,- €, was will man mehr?
Neben dem 30-er stellte Sigma zeitgleich ein 2,8/19 vor welches auf ähnlichem Niveau abbilden soll. Doch habe ich noch das 16-er Kit, da finde ich das 19-er nicht so spannend.
Die Herstellerseite:
http://www.sigma-foto.de/produkte/objektive/objektive/30mm-f28-ex-dn.html
Das 2,8/16 Kit für NEX … da scheiden sich die Geister in den Foren der Welt.
Zugegeben, es ist offen weich und sehr schwach am Rand. Doch zum einen ist es 1 Stufe abgeblendet in der Mitte völlig tadellos, ab Blende 8 auch am Rand sehr brauchbar. Denn nicht mal mein Canon EF 17-40 L ist abgeblendet randscharf, kostet richtig Geld und ist groß und schwer. Neben dem Preis von Gebraucht ca. 130,- € bietet sich ein weiterer Vorteil: Die Adapter von Sony (VCL-ECF1 und VCL-ECU1) sind für dieses Objektiv gerechnet, sehr preiswert (je ca. 100€) und arbeiten daran hervorragend. Der F1 ist ein Fisheyekonverter, der U1 ein Ultraweitwinkelkonverter mit dem Faktor 0,75. Beide Konverter verschlechtern die Abbildungsleistung des Grundobjektivs nicht und sind somit nach dem Abblenden auf 8 gut nutzbar. Natürlich … es gibt schärfere Weitwinkel, aber diese sind deutlich teurer und viel größer. Schließlich ist das 16-er als Kit-Objektiv am Markt platziert und wiegt nur 67g! Für mich ein optimales Verhältnis zwischen Preis, Größe und Gewicht. Ich finde, mehr als gut.
Die Seiten vom Hersteller:
Sony NEX-5N:
http://www.sony.de/product/dsb-nex-5/nex-5n
SEL 2,8/16 Pancake-Objektiv:
http://www.sony.de/product/ddl-nex-5-nex-3-lenses-and-a-mount-adaptor/sel-16f28
Fisheyeadapter:
http://www.sony.de/product/dac-nex-accessories/vcl-ecf1
Ultraweitwinkeladapter:
http://www.sony.de/product/dac-nex-accessories/vcl-ecu1
Sony 2,8/16 Kit mit VCL-ECF1 bei Blende 8
Doch noch ein paar Worte zu meinem weiteren Altglas.
Canon FD 2,8/24 ist schärfer und kontrastreicher als die Canon FD 2,8/20 und 2,8/28. Das 20-er ist selbst abgeblendet am Rand nie scharf an der NEX, das 28-er o.k. aber kontrastärmer als das 24-er bei offener Blende. Die lichtstarken Brüder 2,0/24 und 2,0/28 finde ich offen sehr weich und kontrastarm. Ich habe für mich den Vorteil dieser großen Blende im Verhältnis zum drastisch höheren Preis nach einigem ausprobieren nicht gesehen. Für scharfe Ränder sollte leider auf mind. 5,6, besser 8 abgeblendet werden.
Preise: 2,0/24 gute 200€, 2,0/28 ca. 150€, 2,8/24 ca. 70€ und 2,8/28 nur ca. 30€.
Und auch das 24-er im Canon-Kamera-Museum:
http://www.canon.com/camera-museum/camera/lens/nfd/data/fisheye-35/nfd_24_28.html
Canon FD 2,8/24 bei offener Blende, Fokus auf dem Tierchen
Ich hatte den Eindruck, dass sich diese Canon FD´s verhalten wie die EF-Brüder. Auch bei den Autofokusobjektiven ist ein 20 und 28mm schlechter als das 24-er.
Und ein EF 1,4/50 offen so weich wie das FD.
Meine Vermutung ist, dass die optischen FD-Rechnungen auf EF umgeschrieben und der Motor eingebaut wurde.
Jetzt könnt Ihr mal ausrechnen wie alt diese EF-Objektive tatsächlich sind …
Mein FD 2,0/35 SSC finde ich bereits offen so gut, dass ich es mir habe fachmännisch auf EF umbauen lassen. Unter den Canon-FD-Weitwinkeln sicherlich das beste Objektiv. Canon ist nun wirklich nicht durch seinen Ruf als DER Weitwinkel-Hersteller bekannt …
Wirklich herausragende Weitwinkel bauen sie streng genommen erst seit Einführung der TS-E Objektive 4/17 L und 3,5/24 L II für EF-Bajonett.
Dieses 35-er FD ist bei Blende 2 ziemlich scharf, nimmt abgeblendet auf 2,8 sehr stark zu und ist sogar an der 5DII sehr gut. Damit sind mir am Darß in Kombination mit hoher ISO sehr gut Sternenbilder gelungen. Preis ca. 100€.
Das Objektiv im Canon-Camrea-Museum:
http://www.canon.com/camera-museum/camera/lens/fd/data/17-35/fd_35_2_sscv1.html
Canon FD 2/35 bei offener Blende an der 5DII
Nur so zwischendurch:
An den ganzen Zooms bei NEX habe ich nur wenig Interesse, ich liebe den Einsatz aller möglichen Festbrennweiten bei geringen Gewicht und Packmaß bei hoher Lichtstärke.
Es befindet sich zwar seit kurzem ein Sony 18-200 in meinem Besitz, aber mehr durch „Zufall“ und für den Familienurlaub. Normalerweise kostet ein Sony 18-200 gebraucht an die 600 € für NEX, somit seltsamerweise fast doppelt so viel wie ein original Canon.
Im kommenden Sommerurlaub werde ich es testen, sonst kommt’s wieder weg.
Nun folgen kurze Infos zu den 50-ern, hier schon mein 1,4/50 im Canon-Camera-Museum:
http://www.canon.com/camera-museum/camera/lens/nfd/data/50-100/nfd_50_14.html
Canon FD 1,4/50 bei offener Blende
Canon FD 1,4/50, ein offen etwas kontrastarmes, weiches Objektiv. Es verhält sich exakt wie das EF 1,4/50 USM, der Verdacht der gleichen Rechnung kam ja schon auf. An der NEX ist es spätestens abgeblendet auf 4 knackscharf bis in die Ecken. Ein FD 1,2/50 besaß ich kurzzeitig, doch es ist bei identischen Blenden nicht besser als das 1,4-er, dafür aber 4x so teuer, so blieb es beim 1,4-er. Das 1,8-er war gar nix, Finger weg. Preis 1,4/50 nur ca. 50€.
Was geht noch an der NEX? Mein Tilt-Adapter z.B. ermöglicht ganz andere Sichtweisen. Für die SLR wäre ich irgendwas zwischen 800 und 2000,- € für ein TS-E Objektiv los, bei der NEX kostet der Adapter ca. 50,- € und es wird vorhandenes Objektivmaterial dran geschraubt. Kann ich jedem nur empfehlen, einfach mal ausprobieren!
Canon FD 2/35 SSC mit Tilt-Adapter bei offener Blende
Übrigens: Der Preis nahezu aller gesuchten manuellen Objektive steigt seit Erscheinen der NEX stetig. Viele Nutzer dieser hervorragenden Kamera haben entdeckt, dass preiswertes „Altglas“ oft zu mind. ebenso guten Aufnahmen führt. Hinzu kommt, dass der manuelle Markt schier unerschöpfliche Möglichkeiten über alle Brennweiten und Hersteller bietet.
Canon FD 1,4/50 bei Blende 2,8
Weiterer Weg - Fazit?
Mir kommt es manchmal so vor als sei die digitale Fotografie an einem ähnlichen Scheideweg wie ca. den 1960-er Jahren. Damals begann der Siegeszug der Spiegelreflexkameras und die langsame Ablösung der Messsucherkameras.
Wiederholt sich die Geschichte mit Spiegellos gg. SLR?
Meiner Meinung nach nicht ganz. Zum einen ist unsere Zeit einfach zu schnelllebig, jedes Handy macht akzeptable und für viele ausreichende Fotos mit steigender Qualitäts-Tendenz. Zum anderen haben die Spiegellosen noch klare Nachteile beim Autofokus und dem elektronischen Sucher. Z. B. kann ich im optischen Sucher der SLR noch in der Nacht/Dämmerung Umrisse in der Landschaft erkennen um das Bild zu gestalten, das schafft (noch) kein elektronischer Sucher. Dann noch der AF, egal von welchem spiegellosen System, für Sport/Action praktisch ungeeignet.
Aber für den berühmten „Otto-Normal-Knipser“ im Urlaub, bei der Familienfeier, etc. … sind die Kameras super. Hervorragende Bildqualität gepaart mit einem immer größer werdenden Objektivangebot, das reicht für mind. 95% dieser Anwendungen. Der Vormarsch wird nicht zu stoppen sein.
Mittlerweile vertrete ich die Einstellung, dass ich nur noch Kameras/Objektive behalten möchte, welche mir fotografisch einen Zweck erfüllen. Früher lag mal ein EF 1,8/28 rum, ein EF 1,2/50 L, usw ... Wobei das 1,2/50 L ein absoluter Traum war, dem weine ich etwas nach.
Die Frage war: Kann ich diesen geringen Teil meiner Motive mit den manuellen Objektiven an der NEX passabel abdecken? Gesagt, getan … was ich nunmehr seit 1 Jahr umsetze. Ich bin kein „Sammler“ sondern setze Linsen so ein, wie es mir Spaß macht und wo ich Sinn sehe. Natürlich ist meine Ausrüstung umfangreich, doch ich lege keine doppelten Brennweiten auf Halde. Geld ausgeben für Linsen macht zwar Spaß, trotzdem ärgert es mich für etwas (nahezu) gleich Gutes den doppelten oder noch weitaus höheren Betrag hinzulegen aber keinen realen Nutzen daraus zu ziehen (bzw. an den Bildern zu sehen).
Sigma 2,8/30 EX DN bei offener Blende
Und genau an dieser Stelle kommen meine Gedanken wieder ins Spiel.
Benötige ich 3 Kameras? An der 7D komme ich auf Grund der Tierfotografie nicht vorbei. Die 5DII hat die sichtbar beste Bildqualität der 3 Kameras.
Da fällt eine Scheidung sehr schwer.
Zu gut 80% fokussiere ich meine Motive jetzt schon manuell und benötige kaum AF. Da sind die alten Objektive sogar im Vorteil. Heute sage ich: „Hätte es vor 7-8 Jahren schon Spiegellos gegeben, ich hätte eine Menge Geld bei DSLR gespart.“ Diese Aussage ist natürlich vor dem Hintergrund meines heutigen Wissens in der Fotografie zu werten und nicht zu verallgemeinern. Doch die NEX ist eigentlich wieder meine Canon A-1 aus den 1980-ern. Die hohe Lichtstärke der manuellen Objektive erlaubt die gezielte Lage der Schärfenebene. So arbeite ich gestalterisch sehr viel mit der NEX und „Altglas“ kostet praktisch nix!
Hinzu kommt: Es entwickelt sich durch die Beschränkung auf nur wenige Brennweiten ein Auge für das gerade verwendete Objektiv. Nehme ich mal nur ein 50-er mit, so achte ich automatisch auf Motive die zur Brennweite passen. Ganz anderes fotografieren, sehr viel bewusster, „entschleunigtes“ foten … nicht nur ein „Dreh“ am Zoomring. Das schult das Auge und ich bringe ganz neue, teils überraschende Ergebnisse mit nach Hause.
Canon FD 2,8/24 bei Blende 5,6
Die Frage ist, ob für meine Zwecke eine NEX anstelle der 5DII reicht? Bis zum möglichen Ersatz für die 5DII fehlt noch ein leichtes Ultraweitwinkelzoom alá 10-24mm für NEX. Sobald so etwas am Markt ist, werde ich ernsthaft weiter grübeln. Das aktuelle 16-er mit UWW-Konverter ist für meine Art der Landschaftsfotografie zu unflexibel und es können keine Filter angesetzt werden. Also bitte Sony (oder Fremdhersteller), baut so ein Ding mit guter Qualität. Denn in der Praxis mit der NEX habe ich nicht nur auf Grund des Gewichtes sehr viel Spaß. Bei Makros liege ich durch das Klappdisplay nicht im Dreck oder zerdrücke versehentlich Pflanzen. Bei Überkopfaufnahmen sehe ich wenigstens noch was im Display.
Dazu Touchscreen: Ermöglicht es mit einem „Tipp“ den Blick auf das Wesentliche. In Verbindung mit den manuellen Objektiven genügt ein tippen an der gewünschten Stelle, schon reagiert die Lupe und diese Stelle wird vergrößert dargestellt. Kurz fokussiert und auslösen, fertig. Mit den AF-Objektiven wird an dieser betippten Stelle scharf gestellt, genial. Einzig ein elektronischer Sucher könnte nicht schaden, bei starkem Sonnenlicht ist es doch schon schwierig mit der Gestaltung. Da werden Details leider schnell übersehen.
Hier bietet sich die NEX-7 oder der im Zubehör erhältliche Sucher FDA-EV1S an. An der NEX-7 stören mich neben 24 Mio Pix (braucht die einer?) der Preis von über 1000€ und fehlender Touchscreen. Ansonsten ist die NEX 7 schon eine sehr perfekte Kamera für meine Zwecke. Dieses Jahr kommt anscheinend noch eine NEX-F5, vielleicht vereint diese die Vorzüge der 5N (Sensor) mit denen der 7-er (Bedienung) … perfekt … und meine …
Mit einem Sony UWW wird es dann (leider) schwer für die 5DII. Im nächsten Urlaub muss sie leider schon zu Hause bleiben, 5N und 7D werden meine Familie und mich begleiten.
Kleiner Hinweis zum Titel: Meine Frau ist schon „eifersüchtig“. Ist sie es doch, welche die NEX als meine Freundin bezeichnet …
Mit diesen Gedanken verabschiede ich mich. Allzeit Gut Licht und bis denne …
Thomas Brocher
Und jetzt auch online: http://www.naturbilder-digital.de/werkstattbuch.php?auswahl=sony_nex
Und noch ein paar Bildchen in wilder Reihenfolge ...
Tamron SP 2,5/90 Macro bei offener Blende, 3 Fotos mit verschiedenen Schärfeebenen
Canon FD 1,4/50 bei offener Blende
Canon FD 3,5/50 Macro mit Doppelbelichtung, jeweils bei offener Blende
Sony 2,8/16 Kit mit VCL-ECU1 bei Blende 11
Sigma 2,8/30 bei offener Blende
Canon FD 2,8/24 bei Blende 8
Tamron SP 2,5/90 Macro bei Blende 5,6
Canon FD 4/200 Macro bei offener Blende
Canon FD 4/200 Macro bei offener Blende (unscharf fokussiert)
Canon FD 2,8/24 bei Blende 8
Tamron SP 2,5/90 Macro bei Blende 4
mit den folgenden Zeilen und Fotos möchte ich Euch ein wenig an meinen Erfahrungen und Gedanken zum spiegellosen System der Sony NEX 5N teilhaben lassen. Seit einem Jahr fotografiere ich damit parallel zu meiner digitalen SLR und dachte, es wird Zeit für eine Zusammenfassung für meine Homepage, welche ich Euch in diesem Forum nicht vorenthalten möchte. Es sind MEINE rein pers. Eindrücke, keine wissenschaftlichen Tests oder ähnliches, eben erlebte Praxis …
Viel Spaß beim lesen …
Zeiten vor der NEX:
Einige mögen sich fragen, was bewegt einen überzeugten SLR-Fotografen sich eine spiegellose Systemkamera anzuschaffen?
Und es stimmt schon, etwas widersprüchlich. Mit Begeisterung fotografiere ich digital seit der EOS 10D mit Canon und bin bei 5DII und 7D gelandet. Alle möglichen Objektive habe ich durch und muss zugeben, dass mich im aktuellen Sortiment nichts mehr wirklich reizt. Die neuen Kameras alá 5DIII oder 1Dx sind mir effektiv zu teuer, diese Preistreiberei mache ich nicht mehr mit.
Sony 2,8/16 Kit bei Blende 9
An Objektiven habe ich alle möglichen Festbrennweiten oder Zooms durch. Klaro sind 2,8-er Zooms ein Traum in Abbildungsleistung und bei den Gestaltungsmöglichkeiten. Aber sie sind halt teuer und schwer. Früher schleppte ich den ganzen Kram auf die Gipfel in den Alpen und dann? … abgekämpft … 2 (Familien-)Bilder gemacht … klasse ... wofür geschleppt?
Was mich mittlerweile wirklich nervt an den SLR ist diese Schlepperei. Früher hatte ich immer Sorge etwas zu verpassen und führte alle möglichen Brennweiten im Gepäck.
Heute, einige Jährchen weiter in der Naturfotografie, habe ich gelernt mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Mittlerweile schränke ich mich stark ein, so dass ich nur noch die Ausrüstung anhand des geplanten Motivs packe. Klingt zwar logisch für eine Fotoreise, jedoch vor der Haustür? Natürlich! Denn dass wirklich mal DER seltene Vogel über mich hinweg fliegt während ich gerade z.B. ein Makro mache, interessiert mich nicht mehr und kommt eh zu 99,9% nicht vor. Außerdem hätte solch ein Bild voraussichtlich eh nur dokumentarischen Charakter, kein Foto wie ich es mir vorstelle. Also warum alles schleppen?
Canon FD 4/200 Macro bei Blende 5,6
Für Landschaft 5DII, 17-40 L und 70-300 L, dazu Verlauffilter und die Sache hat sich. Die paar Millimeter Brennweite dazwischen stellen für mich kein Problem dar. Je nach Motiv/Anwendung kommt hin und wieder ein lichtstarkes, manuelles, von Canon FD auf EF umgebautes Canon FD 2/35 SSC oder Tamron SP 2,5/90 Macro mit EOS-Adapter hinzu.
Canon FD 1,4/50 bei Blende 5,6
Bei der Tierfotografie ist es meist doch „Alles“. Denn wenn ich schon das 500-er im Riesenrucksack ziehe (gemütlich auf einem Trolly), dann ist die 5DII und das 17-40 auch dabei, die 1,5 kg fallen auf der Karre nicht mehr auf.
Canon FD 1,4/50 bei Blende 2
Geschichte bis zur NEX 5N:
Auf Fahrradtouren, Ausflügen u. ä. mit meiner Frau oder Freunden nahm ich schon gar keine Kamera mehr mit. Zu schwer, zu klobig und zu auffällig ist mir die Canon SLR. Mit einer kleinen NEX sehe ich nicht direkt nach Paparazzi aus.
Ihr kennt sicher die Situation mit einer SLR über den Weihnachtsmarkt, ein Schützenfest, die Kirmes, ins Fußballstadion o.ä. gegangen zu sein. Vielleicht die nette Verkäuferin mit Selbstgebasteltem, die Süßigkeiten in der Auslage oder ähnliches, eben ein lohnenswertes Motiv … Entweder drehen sich die Herrschaften gerne weg, denn eine 5DII mit 70-300 Tele ist zu iPhone-Zeiten schon ziemlich auffällig, oder ich wurde gefragt für welche Zeitung ich arbeite. Ich fühlte mich schon selber beobachtet während dem Fotografieren, als wenn ein Schild dran hängt „Diebe bitte hier zugreifen“. Das macht mir keinen Spaß. Und eine dicke Kamera nur zum prahlen … Nö.
Mittlerweile mache ich Fotos, die ich ohne NEX nie gemacht hätte. Mal kurz in die Jackentasche und schon dabei. Noch kurz zu einem Spaziergang aufgebrochen, die NEX dabei. Strandspaziergang im Urlaub vor dem Frühstück, mit der NEX noch ein paar einsame Momente festgehalten.
Ich denke ..., Ihr wisst was ich meine.
Canon FD 1,4/50 bei offener Blende
Also suchte ich nach kompakten Alternativen für „Nebenbei“: Panasonic TZ „so-und-so“, Olympus E-PL2, Canon S95, … wurden mit der Zeit angeschafft.
Die Knipsen von Panasonic und Canon wurden recht schnell wieder verkauft, zu lahm und durch den Minisensor schlecht bei High-Iso bzw. Freistellung. Die E-PL2 mit dem mFT-Bajonett war schon viel besser. Aber das Menü der Oly … ein Graus. Eigentlich bezeichne ich mich als logisch denkenden Menschen und sicherlich bin ich vom Canon-Menü voreingenommen. Trotzdem fand ich das Menü auch nach Wochen noch Murks. Weiterhin war ich bei Oly ausschließlich auf die Systemobjektive angewiesen, was dieses System ziemlich verteuern würde als „Nebenbei-Kamera/-Ausrüstung“. Denn die Alternative (Altglas) führt durch einen Verlängerungsfaktor von 2 beim mFT-Sensor zu sehr ungewohnten Brennweiten.
Mitte letzten Jahres stellte dann Sony die 2. Generation der NEX-en vor und die NEX-3 wurde abverkauft. Viel Tolles las ich schon darüber, z.B. die Peaking Funktion zur einfachen manuellen Fokussierung. Warteten doch zu Hause seit ca. 20 Jahren noch so hübsche Canon-FD-Objektive auf Ihren Einsatz. Eine solch kompakte Kamera mit einen sogar minimal größeren Sensor als in der 7D, dazu im Kit mit 2,8/16, also meiner Lieblingsweitwinkelbrennweite (äquivalent zu Kleinbild 24mm) für ca. 300,- € …, da konnte ich nicht mehr widerstehen. Kurzerhand einen Adapter bei ebay dazu geordert und los ging es, zunächst in den Frankreichurlaub 2011.
Sony 2,8/16 Kit bei Blende 8
Einfach herrlich, die Kamera mit 3 Objektiven passt in eine kleine, unauffällige, ganz normale Bauchtasche. Bequem zu tragen, direkt griffbereit, unauffällig, Freistellungspotential, High-ISO-Fähigkeit und eine sehr gute Bildqualität … genau was ich wollte.
Mittlerweile ist die NEX-3 einer 5N gewichen. Die Vorteile: Touchdisplay, leiserer Verschluss, sogar bis 1/4000 sek., Infrarotauslöser verwendbar, überarbeiteter Sensor mit Microlinsen im Randbereich für bessere Abbildungsleistung des 2,8/16 und der manuellen Objektive sowie besserem Rauschverhalten.
Qualität und Einsatzzweck:
Wann nun setze ich die 5N ein, mit welchen Objektiven und wie gut ist die Abbildungsleistung?
Eingepackt wird je nach Wunsch, bzw. der angedachten Motivwelt, jedoch nur max. 3 Objektive, lieber nur 2. Schöpft die NEX doch aus meinem herrlichen manuellen Sortiment an hervorragenden Objektiven von 24 bis 200mm.
Tamron SP 2,5/90 Macro bei offener Blende
In der Makrofotografie bin ich schon komplett umgestiegen, Am meisten Spaß habe ich hier mit dem Tamron SP 2,5/90 Macro und dem Canon FD 4/200 Macro.
Das Canon FD 3,5/50 ist zwar wirklich hervorragend, aber mir meist etwas kurzbrennweitig bei Nahaufnahmen. Es eignet sich viel besser als Allrounder, wirklich scharf offen, dazu leicht, kompakt und besitzt als Macro naturgemäß eine geringe Naheinstellgrenze. Es begleitet mich gerne auf Fahrradtouren für „das Blümchen am Wegesrand“.
Preis sollte bei max. 80€ liegen.
Das Tamron SP 2,5/90 von 1979/1980 ist mit dem Adaptall 2 System damaliger, manueller Tamron-Objektive ausgestattet. Es erlaubt mittels Adapter den Betrieb an nahezu allen Systemkameras mit Wechseloptiken, so neben der NEX auch an meinen EOS. Sehr lichtstark für ein Macro mit Blende 2,5, bereits offen sehr gleichmäßige Schärfe von Rand zu Rand. Es legt leicht abgeblendet auf 4 beim Kontrast sichtlich zu bei. Das ist oftmals gar nicht nötig, bzw. kontraproduktiv. Die zarte Darstellung bei offener Blende setze ich häufig ein, sie unterstützt den Charakter (s.o.) des Objektivs. Preis? Gut über 100 €, je nach Zustand.
Interessantes zur Linse:
http://www.zoomyboy.com/2010/02/22/das-tamron-sp-90mm-2-5-macro-objektiv-mit-adaptall-2/
Canon FD 4/200 Macro bei offener Blende
Das Canon FD 4/200 Macro ... (m)ein Schmuckstück, welches ich seit seinem Erscheinen 1981 im Auge habe. Doch damals vollkommen illusorisch da finanziell in gänzlich anderen Regionen angesiedelt. Heute werden auf dem Gebrauchtmarkt normalerweise zwischen 250,- und 500,- € gezahlt.
Durch den 1,5x APS-C Sensor der NEX wird es quasi zu einem 300-er Macro, dazu Fokussierung bis 1:1 … einzigartig. Genau das richtige für die Insektenfotografie. Die Tierchen werden durch den großen Motivabstand nicht gestört, der Hintergrund löst sich schön in Unschärfe auf und die eingebaute Stativschelle erlaubt exaktes arbeiten.
Die techn. Daten aus dem Canon-Camera-Museum:
http://www.canon.com/camera-museum/camera/lens/nfd/data/135-800/nmfd_200_4.html
Sigma 2,8/30 EX DN bei Blende 8
Neben den vorgenannten manuellen Objektiven setze ich an der NEX noch die Canon FD 2,8/24 und 1,4/50. Seit neuestem habe ich mich zu einem Sigma 2,8/30 EX DN hinreißen lassen. Die Kritiken in den einschlägigen Foren haben mich verleitet und ich wurde nicht enttäuscht. Es ist mein erstes Objektiv, welches bereits bei offener Blende wirklich von Ecke zu Ecke über das gesamte Bildfeld sauscharf abbildet. DAS kenne ich von keinem meiner anderen Objektive, auch nicht den Canon L´s.
Damit würde ich mich sogar trauen Landschaftsaufnahmen mit offener Blende zu fotografieren. Auch die blaue Stunde oder Sternenfotografie stelle ich mir als Einsatzgebiet vor um die ISO nicht so hoch schrauben zu müssen. Allerdings dürfte bei solchen Motiven die Fokussierung und Bildgestaltung auf dem kleinen Monitor bei der Dunkelheit entgegen dem optischen Sucher einer SLR schwierig sein. Das muss ich noch ausprobieren. Geniales Teil für den Marktpreis von nur 170,- €, was will man mehr?
Neben dem 30-er stellte Sigma zeitgleich ein 2,8/19 vor welches auf ähnlichem Niveau abbilden soll. Doch habe ich noch das 16-er Kit, da finde ich das 19-er nicht so spannend.
Die Herstellerseite:
http://www.sigma-foto.de/produkte/objektive/objektive/30mm-f28-ex-dn.html
Das 2,8/16 Kit für NEX … da scheiden sich die Geister in den Foren der Welt.
Zugegeben, es ist offen weich und sehr schwach am Rand. Doch zum einen ist es 1 Stufe abgeblendet in der Mitte völlig tadellos, ab Blende 8 auch am Rand sehr brauchbar. Denn nicht mal mein Canon EF 17-40 L ist abgeblendet randscharf, kostet richtig Geld und ist groß und schwer. Neben dem Preis von Gebraucht ca. 130,- € bietet sich ein weiterer Vorteil: Die Adapter von Sony (VCL-ECF1 und VCL-ECU1) sind für dieses Objektiv gerechnet, sehr preiswert (je ca. 100€) und arbeiten daran hervorragend. Der F1 ist ein Fisheyekonverter, der U1 ein Ultraweitwinkelkonverter mit dem Faktor 0,75. Beide Konverter verschlechtern die Abbildungsleistung des Grundobjektivs nicht und sind somit nach dem Abblenden auf 8 gut nutzbar. Natürlich … es gibt schärfere Weitwinkel, aber diese sind deutlich teurer und viel größer. Schließlich ist das 16-er als Kit-Objektiv am Markt platziert und wiegt nur 67g! Für mich ein optimales Verhältnis zwischen Preis, Größe und Gewicht. Ich finde, mehr als gut.
Die Seiten vom Hersteller:
Sony NEX-5N:
http://www.sony.de/product/dsb-nex-5/nex-5n
SEL 2,8/16 Pancake-Objektiv:
http://www.sony.de/product/ddl-nex-5-nex-3-lenses-and-a-mount-adaptor/sel-16f28
Fisheyeadapter:
http://www.sony.de/product/dac-nex-accessories/vcl-ecf1
Ultraweitwinkeladapter:
http://www.sony.de/product/dac-nex-accessories/vcl-ecu1
Sony 2,8/16 Kit mit VCL-ECF1 bei Blende 8
Doch noch ein paar Worte zu meinem weiteren Altglas.
Canon FD 2,8/24 ist schärfer und kontrastreicher als die Canon FD 2,8/20 und 2,8/28. Das 20-er ist selbst abgeblendet am Rand nie scharf an der NEX, das 28-er o.k. aber kontrastärmer als das 24-er bei offener Blende. Die lichtstarken Brüder 2,0/24 und 2,0/28 finde ich offen sehr weich und kontrastarm. Ich habe für mich den Vorteil dieser großen Blende im Verhältnis zum drastisch höheren Preis nach einigem ausprobieren nicht gesehen. Für scharfe Ränder sollte leider auf mind. 5,6, besser 8 abgeblendet werden.
Preise: 2,0/24 gute 200€, 2,0/28 ca. 150€, 2,8/24 ca. 70€ und 2,8/28 nur ca. 30€.
Und auch das 24-er im Canon-Kamera-Museum:
http://www.canon.com/camera-museum/camera/lens/nfd/data/fisheye-35/nfd_24_28.html
Canon FD 2,8/24 bei offener Blende, Fokus auf dem Tierchen
Ich hatte den Eindruck, dass sich diese Canon FD´s verhalten wie die EF-Brüder. Auch bei den Autofokusobjektiven ist ein 20 und 28mm schlechter als das 24-er.
Und ein EF 1,4/50 offen so weich wie das FD.
Meine Vermutung ist, dass die optischen FD-Rechnungen auf EF umgeschrieben und der Motor eingebaut wurde.
Jetzt könnt Ihr mal ausrechnen wie alt diese EF-Objektive tatsächlich sind …
Mein FD 2,0/35 SSC finde ich bereits offen so gut, dass ich es mir habe fachmännisch auf EF umbauen lassen. Unter den Canon-FD-Weitwinkeln sicherlich das beste Objektiv. Canon ist nun wirklich nicht durch seinen Ruf als DER Weitwinkel-Hersteller bekannt …
Wirklich herausragende Weitwinkel bauen sie streng genommen erst seit Einführung der TS-E Objektive 4/17 L und 3,5/24 L II für EF-Bajonett.
Dieses 35-er FD ist bei Blende 2 ziemlich scharf, nimmt abgeblendet auf 2,8 sehr stark zu und ist sogar an der 5DII sehr gut. Damit sind mir am Darß in Kombination mit hoher ISO sehr gut Sternenbilder gelungen. Preis ca. 100€.
Das Objektiv im Canon-Camrea-Museum:
http://www.canon.com/camera-museum/camera/lens/fd/data/17-35/fd_35_2_sscv1.html
Canon FD 2/35 bei offener Blende an der 5DII
Nur so zwischendurch:
An den ganzen Zooms bei NEX habe ich nur wenig Interesse, ich liebe den Einsatz aller möglichen Festbrennweiten bei geringen Gewicht und Packmaß bei hoher Lichtstärke.
Es befindet sich zwar seit kurzem ein Sony 18-200 in meinem Besitz, aber mehr durch „Zufall“ und für den Familienurlaub. Normalerweise kostet ein Sony 18-200 gebraucht an die 600 € für NEX, somit seltsamerweise fast doppelt so viel wie ein original Canon.
Im kommenden Sommerurlaub werde ich es testen, sonst kommt’s wieder weg.
Nun folgen kurze Infos zu den 50-ern, hier schon mein 1,4/50 im Canon-Camera-Museum:
http://www.canon.com/camera-museum/camera/lens/nfd/data/50-100/nfd_50_14.html
Canon FD 1,4/50 bei offener Blende
Canon FD 1,4/50, ein offen etwas kontrastarmes, weiches Objektiv. Es verhält sich exakt wie das EF 1,4/50 USM, der Verdacht der gleichen Rechnung kam ja schon auf. An der NEX ist es spätestens abgeblendet auf 4 knackscharf bis in die Ecken. Ein FD 1,2/50 besaß ich kurzzeitig, doch es ist bei identischen Blenden nicht besser als das 1,4-er, dafür aber 4x so teuer, so blieb es beim 1,4-er. Das 1,8-er war gar nix, Finger weg. Preis 1,4/50 nur ca. 50€.
Was geht noch an der NEX? Mein Tilt-Adapter z.B. ermöglicht ganz andere Sichtweisen. Für die SLR wäre ich irgendwas zwischen 800 und 2000,- € für ein TS-E Objektiv los, bei der NEX kostet der Adapter ca. 50,- € und es wird vorhandenes Objektivmaterial dran geschraubt. Kann ich jedem nur empfehlen, einfach mal ausprobieren!
Canon FD 2/35 SSC mit Tilt-Adapter bei offener Blende
Übrigens: Der Preis nahezu aller gesuchten manuellen Objektive steigt seit Erscheinen der NEX stetig. Viele Nutzer dieser hervorragenden Kamera haben entdeckt, dass preiswertes „Altglas“ oft zu mind. ebenso guten Aufnahmen führt. Hinzu kommt, dass der manuelle Markt schier unerschöpfliche Möglichkeiten über alle Brennweiten und Hersteller bietet.
Canon FD 1,4/50 bei Blende 2,8
Weiterer Weg - Fazit?
Mir kommt es manchmal so vor als sei die digitale Fotografie an einem ähnlichen Scheideweg wie ca. den 1960-er Jahren. Damals begann der Siegeszug der Spiegelreflexkameras und die langsame Ablösung der Messsucherkameras.
Wiederholt sich die Geschichte mit Spiegellos gg. SLR?
Meiner Meinung nach nicht ganz. Zum einen ist unsere Zeit einfach zu schnelllebig, jedes Handy macht akzeptable und für viele ausreichende Fotos mit steigender Qualitäts-Tendenz. Zum anderen haben die Spiegellosen noch klare Nachteile beim Autofokus und dem elektronischen Sucher. Z. B. kann ich im optischen Sucher der SLR noch in der Nacht/Dämmerung Umrisse in der Landschaft erkennen um das Bild zu gestalten, das schafft (noch) kein elektronischer Sucher. Dann noch der AF, egal von welchem spiegellosen System, für Sport/Action praktisch ungeeignet.
Aber für den berühmten „Otto-Normal-Knipser“ im Urlaub, bei der Familienfeier, etc. … sind die Kameras super. Hervorragende Bildqualität gepaart mit einem immer größer werdenden Objektivangebot, das reicht für mind. 95% dieser Anwendungen. Der Vormarsch wird nicht zu stoppen sein.
Mittlerweile vertrete ich die Einstellung, dass ich nur noch Kameras/Objektive behalten möchte, welche mir fotografisch einen Zweck erfüllen. Früher lag mal ein EF 1,8/28 rum, ein EF 1,2/50 L, usw ... Wobei das 1,2/50 L ein absoluter Traum war, dem weine ich etwas nach.
Die Frage war: Kann ich diesen geringen Teil meiner Motive mit den manuellen Objektiven an der NEX passabel abdecken? Gesagt, getan … was ich nunmehr seit 1 Jahr umsetze. Ich bin kein „Sammler“ sondern setze Linsen so ein, wie es mir Spaß macht und wo ich Sinn sehe. Natürlich ist meine Ausrüstung umfangreich, doch ich lege keine doppelten Brennweiten auf Halde. Geld ausgeben für Linsen macht zwar Spaß, trotzdem ärgert es mich für etwas (nahezu) gleich Gutes den doppelten oder noch weitaus höheren Betrag hinzulegen aber keinen realen Nutzen daraus zu ziehen (bzw. an den Bildern zu sehen).
Sigma 2,8/30 EX DN bei offener Blende
Und genau an dieser Stelle kommen meine Gedanken wieder ins Spiel.
Benötige ich 3 Kameras? An der 7D komme ich auf Grund der Tierfotografie nicht vorbei. Die 5DII hat die sichtbar beste Bildqualität der 3 Kameras.
Da fällt eine Scheidung sehr schwer.
Zu gut 80% fokussiere ich meine Motive jetzt schon manuell und benötige kaum AF. Da sind die alten Objektive sogar im Vorteil. Heute sage ich: „Hätte es vor 7-8 Jahren schon Spiegellos gegeben, ich hätte eine Menge Geld bei DSLR gespart.“ Diese Aussage ist natürlich vor dem Hintergrund meines heutigen Wissens in der Fotografie zu werten und nicht zu verallgemeinern. Doch die NEX ist eigentlich wieder meine Canon A-1 aus den 1980-ern. Die hohe Lichtstärke der manuellen Objektive erlaubt die gezielte Lage der Schärfenebene. So arbeite ich gestalterisch sehr viel mit der NEX und „Altglas“ kostet praktisch nix!
Hinzu kommt: Es entwickelt sich durch die Beschränkung auf nur wenige Brennweiten ein Auge für das gerade verwendete Objektiv. Nehme ich mal nur ein 50-er mit, so achte ich automatisch auf Motive die zur Brennweite passen. Ganz anderes fotografieren, sehr viel bewusster, „entschleunigtes“ foten … nicht nur ein „Dreh“ am Zoomring. Das schult das Auge und ich bringe ganz neue, teils überraschende Ergebnisse mit nach Hause.
Canon FD 2,8/24 bei Blende 5,6
Die Frage ist, ob für meine Zwecke eine NEX anstelle der 5DII reicht? Bis zum möglichen Ersatz für die 5DII fehlt noch ein leichtes Ultraweitwinkelzoom alá 10-24mm für NEX. Sobald so etwas am Markt ist, werde ich ernsthaft weiter grübeln. Das aktuelle 16-er mit UWW-Konverter ist für meine Art der Landschaftsfotografie zu unflexibel und es können keine Filter angesetzt werden. Also bitte Sony (oder Fremdhersteller), baut so ein Ding mit guter Qualität. Denn in der Praxis mit der NEX habe ich nicht nur auf Grund des Gewichtes sehr viel Spaß. Bei Makros liege ich durch das Klappdisplay nicht im Dreck oder zerdrücke versehentlich Pflanzen. Bei Überkopfaufnahmen sehe ich wenigstens noch was im Display.
Dazu Touchscreen: Ermöglicht es mit einem „Tipp“ den Blick auf das Wesentliche. In Verbindung mit den manuellen Objektiven genügt ein tippen an der gewünschten Stelle, schon reagiert die Lupe und diese Stelle wird vergrößert dargestellt. Kurz fokussiert und auslösen, fertig. Mit den AF-Objektiven wird an dieser betippten Stelle scharf gestellt, genial. Einzig ein elektronischer Sucher könnte nicht schaden, bei starkem Sonnenlicht ist es doch schon schwierig mit der Gestaltung. Da werden Details leider schnell übersehen.
Hier bietet sich die NEX-7 oder der im Zubehör erhältliche Sucher FDA-EV1S an. An der NEX-7 stören mich neben 24 Mio Pix (braucht die einer?) der Preis von über 1000€ und fehlender Touchscreen. Ansonsten ist die NEX 7 schon eine sehr perfekte Kamera für meine Zwecke. Dieses Jahr kommt anscheinend noch eine NEX-F5, vielleicht vereint diese die Vorzüge der 5N (Sensor) mit denen der 7-er (Bedienung) … perfekt … und meine …
Mit einem Sony UWW wird es dann (leider) schwer für die 5DII. Im nächsten Urlaub muss sie leider schon zu Hause bleiben, 5N und 7D werden meine Familie und mich begleiten.
Kleiner Hinweis zum Titel: Meine Frau ist schon „eifersüchtig“. Ist sie es doch, welche die NEX als meine Freundin bezeichnet …
Mit diesen Gedanken verabschiede ich mich. Allzeit Gut Licht und bis denne …
Thomas Brocher
Und jetzt auch online: http://www.naturbilder-digital.de/werkstattbuch.php?auswahl=sony_nex
Und noch ein paar Bildchen in wilder Reihenfolge ...
Tamron SP 2,5/90 Macro bei offener Blende, 3 Fotos mit verschiedenen Schärfeebenen
Canon FD 1,4/50 bei offener Blende
Canon FD 3,5/50 Macro mit Doppelbelichtung, jeweils bei offener Blende
Sony 2,8/16 Kit mit VCL-ECU1 bei Blende 11
Sigma 2,8/30 bei offener Blende
Canon FD 2,8/24 bei Blende 8
Tamron SP 2,5/90 Macro bei Blende 5,6
Canon FD 4/200 Macro bei offener Blende
Canon FD 4/200 Macro bei offener Blende (unscharf fokussiert)
Canon FD 2,8/24 bei Blende 8
Tamron SP 2,5/90 Macro bei Blende 4
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