Im Nachbar-Thread geht es ja gerade um die Frage, ob man von 80D auf A7III wechseln sollte und ob man die Vorteile sieht/erlebt bzw. ob es sich lohnt.
Das ganze hat m.M.n. zwei Komponenten für den TO als Hobby-Fotografen:
1. Präzise technische Anforderungen/Nutzungsszenarien:
Brauche ich KB wirklich für die Bildergebnisse? Oder kann ich mit äquivalenten Linsen ähnliche/gleiche Ergebnisse mit kleinerem Sensor günstiger erzielen? Reichen mir Rauschverhalten/Auflösung bei angestrebten Ausgabegrößen (Flickr, Instagram, 60x40, 90x60, ...)?
Wenn es auch mit APS-C geht, wie sieht es in Zukunft aus, also bei der nächsten/übernächsten Kamera? Reicht da tendenziell immer noch APS-C oder sogar MFT? Oder macht man nur noch Fotos mit f1.4 an Kleinbild?
Nutze ich die Vorteile eines größeren Sensors auch mit entsprechenden Linsen oder bleibts bei f4 Zooms?
Hat man sich einmal gründlich mit Äquivalenz sowie den Herstellersystemen beschäftigt, ist die Kopfentscheidung in dieser rein technischen Diskussion eigentlich recht schnell beantwortet.
Siehe hier:
https://www.youtube.com/watch?v=hi_CkZ0sGAw
Der Berufs-Fotograf würde hier aufgrund der Kosten-Nutzen-Bewertung dann auch aufhören zu grübeln und nüchtern bewerten welches Werkzeug die Aufgabe am besten/günstigsten erfüllt. Ggf. wird noch überlegt, ob der Workflow mit diesem Werkzeug möglichst einfach und ohne Umwege vonstatten geht (Zubehör, Software, ...). Dann hörts aber i.d.R. auf, sofern man nicht werbewirksamer Ambassador von CaNiSoFuOly ist...
2. Bauchgefühl / Haben-wollen:
Hier setzt in der Regel der Hobbybereich und die Werbewirtschaft ein.
Fragen die sich stellen sind z.B. (nicht abschließend):
Will und kann ich mir KB leisten? Inkl. der Objektive geht das ohne Probleme und Spezialobjektive Richtung 5-10.000€?
Will und muss ich auch in den 5% der Bilder - wo ich die Reserven von KB mit lichtstarken Optiken habe - alles rauskitzeln?
Welche Kamera fühlt sich geiler an, welche macht bei der Bedienung mehr Spaß?
Welche Marke find ich am tollsten?
Gefällt mir der Druckpunkt der Knöpfe?
Welche Bildergebnisse gefallen mir out of cam besser?
...
Die ersten paar Fragen lassen sich ja noch recht objektiv beurteilen, wenn man sich mal zurücklehnt. Danach wirds dann subjektiver...
Wenn man am Schluss immer noch grübelt "Ich will aber..." kann man zumindest mit ruhigem Gewissen mehr Geld als eigentlich nötig für das Hobby ausgeben, ohne sich nach einem Jahr beim Anblick irgendeines (werbewirksamen) Youtube-Videos in den Hintern zu beißen.
Wenn sich der TO also klar wird, ob er mit einer X-T3 alle fotografischen Aufgaben technisch bewältigt bekommt und sich bei der nächsten Kamera nicht wieder die gleichen technischen Fragen stellt, ist nicht mehr die Frage ob KB Sinn macht, sondern einzig die Frage nach dem haben wollen und den Finanzen. Und diese Frage kann dann letztlich neben dem TO nur noch die eigene Ehefrau kompetent beantworten
Konkret:
Ich denke beim Budget des TO würde ich eher auf die X-T3 setzen und ein wenig mehr in Objektive sowie Zubehör investieren. Falls für Landschaftsaufnahmen noch kein gutes Stativ mit ordentlichem Kopf da ist, würde sich die dortige Investition der Preisdifferenz in der Bildqualität deutlich bemerkbarer machen. Zudem wären Polfilter sowie ND-Filter sicherlich auch noch lohnende Investitionen. Die würden die Kreativität und Bildergebnisse in der Landschaftsfotografie sicherlich wesentlich weiter bringen als ein größerer Sensor.
Wenn die Vernunft das Bauchgefühl trotz aller Argumente nicht deutlich überwiegt, greif zur A7III. Eine tolle Kamera mit großen Reserven (mit den richtigen Objektiven), dafür halt mit dem perspektivisch spürbar höheren Finanzbedarf bei Ausnutzung aller Reserven. Dann hat aber wenigstens der Haben-wollen Reflex ein Ende