E A7 II mit manuellem Altglas

Hallo zusammen,

ich überlege gerade mir eine günstige A7 II zuzulegen, um unterwegs, Städtereisen und anderen Gelegenheiten meine alten Linsen einzusetzen.

Ansonsten fotografiere ich mit einer Nikon DSLR D500 und bin sehr zufrieden. Sie ist abner recht groß und schwer.

Als leichte Alternativen nutze ich bisher eine Nikon 1V1 und eine Fuji XE-1 (nur mit Adapter und Altglas). Beides reicht im Grunde, allerdings gibt es immer wieder Nervigkeiten, die ich gerne loswerden möchte. So fehlt mir ein nutzbarer Klappbildschirm, bei der Nikon ein rauscharmer Sensor, ein besserer Sucher (leichter erkennbare Details bei Verwendung der Lupe, unproblematisch bei Sonnenlicht soll er sein, stabilisiert bei Verwendung der Lupe.

Meine Fragen wären:
Ist das Sucherbild bei der A7 stabilisiert, gilt das auch für den Bildschirm?
Ist die Stabilisierung so gut, dass auch manuelle Makros aus der Hand möglich sind?
Ist der Sucher gut alltagstauglich für die o. g. Anwendungen?
Hat jemand einen Vergleich zum Sucher der XE-1 (der hat dieselbe Pixelzahl)?
Nervt die fehlende Umschaltung von Sucher auf Display übers Menü oder gibt es da Möglichkeiten sich diese auf einen Knopf zu legen?
Gibt es sonst positive oder negative Dinge zu beachten?

Vielen Dank schon mal

Beste Grüße
Niknolta

Die nicht so tolle Akkuleistung wäre evtl. zu beachten.

Speziell bei Makros ohne Stativ ist für mich weniger die Stabilisierung der Sony ein Problem als vielmehr die akkurate Einhaltung des Motivabstandes nach dem manuellen Fokussieren. Ich nutze die A7 II gerne für diesen Zweck, auch über Display z.B. bei Motiven in Bodennähe - und selten mit Stativ. Aber wenn die Kamera nicht stabil steht, kommt es leicht zum Fehlfokus durch minimale Bewegung der Kamera.

Die Akkuleistung wäre mir nicht so wichtig, zur Not gibt es einen zweiten.

Das Problem mit der Freihandfokussierung manuell bei Makros kenne ich. Für bodennahes Arbeiten habe ich deshalb oft einen kleinen Bohnensack dabei. Ich hoffe, dass ich dort wo ich nicht auflegen kann durch das stabilisierte Sucherbild eine höhere Trefferquote hinkriege als ohne.

Hallo Niknolta,
ich hatte die A7i, und habe die A7iii. Die A7ii hatte ich auch schon in der Hand. Mir fielen damals die kleineren und zahlreicheren AF-Felder auf, und auch die Stabilisierung.
Die Umschaltung Display-Sucher habe ich per Automatik geregelt. Solange kein Dreck auf der "Lichtschranke" unterhalb des Suchers ist, funktioniert diese zuverlässig.
Mit Altglas fotografiere ich seit der A7i öfter und gerne. Ich hatte an meiner Sony-DSLR auch ein Rokkor, mit dem ich im Nahbereich scharfe Bilder machen konnte, doch das machte wenig Spaß.
Dieses Jahr wollte ich etliche Altgläser verkaufen, musste aber feststellen, dass man mit denen nach wie vor einiges anstellen kann. Daher kann ich Deine Idee nachvollziehen, die ist ja um einiges preiswerter als eine Nikon Z.

Die A7II war bisher meine meistgenutzte Sony DSLM.
Habe sie auch recht häufig mit manuellem Altglas (überwiegend Minolta) genutzt.
Den Stabi im Gehäuse fand ich dabei sehr hilfreich.
Zu den Makrothemen wurde ja schon das Wichtigste gesagt.

Bei mir ware es das Minolta 3.5/50 Makro und das Tokina 2,5/90 Makro (Bokina).
Beide Objektive habe ich immer noch für Makro im Gebrauch, da es ja Adapter für fast Alles gibt.

Ich persönlich! würde zu diesem Zweck eher eine Sony 7I oder (noch besser) eine a7s nehmen, ich finde das kleinere Gehäuse passt deutlich besser zu den manuellen Objektiven und die Stabilisierung der a7ii ist jetzt nicht so gut, dass das wirklich lohnt.

Ich habe a7 und a7II besessen und grundsätzlich ist die A7ii die bessere Kamera - aber so im Rückblick war ich beim manuellen Objektiven mit der a7 einfach zufriedener - absolut untechnisch und unlogisch

Ich hatte die A7 und die A7 II und habe jetzt eine Z6.

Der Stabi war damals der Grund für den Wechsel auf die II und auch wenn er nicht so gut wie der von der Z6 ist, ist er schon hilfreich und den Größenunterschied fand ich jetzt nicht so wild.

Der Sucher der A7 und A7II ist ok und tut seinen Dienst ist aber nicht so gut wie z.B. in der Z6. Ein Bild scharf bekommt man damit jedenfalls. Bei Sony ist es in der Bedienung sehr angenehm, dass mal mit dem Auslöser die Lupenansicht verlassen kann.

Makros habe ich nur sehr selten mit meinem Nikon 55mm 2.8 gemacht. Aber es hat, so gut es eben aus der Hand geht, geklappt.

Wie das mit der Umschaltung von Sucher auf Display ging hab ich nicht mehr im Kopf. Hab immer die automatische Umschaltung genutzt und das ging gut.

Vielen Dank schon mal für die Rückmeldungen, bin auf weitere gespannt. Insgesamt klingt das ja positiv bisher.
Leider ist mein günstiges Angebot weggeschnappt worden, aber ich liege auf der Lauer.

Du siehst das Bild durch das Objektiv/Chip - wenn Stabi ON ist, dann also auch dort.

Der Stabi ist nicht schlecht, aber versprich Dir bei Macro nicht zuviel davon. Auf kurze Distanz hat er es schwer und die meisten Fehlfokussierungen passieren durch schwankenden Abstand zum Objekt - das kann kein Stabi.

Der EVF hat mMn eine Zeitverzögerung und an meiner ehemaligen A7RII hatte er echte Probleme mit der Grün-Darstellung.

Die Umschaltung von Display und Sucher stört nur beim Tragen der eingeschalteten Kamera (Stromverbrauch bei Aktivierung des Displays durch Sensor). Sonst war die Funktion kein Hindernis.

Fokussieren mit Pixel-Peaking ist der Hit und erweckt Altglas zu einem zweiten Frühling.

Hallo,
Freihand im Makrobereich ist immer eine Herausforderung. Bei mir ist die Ausschussquote relativ hoch
Zu beachten ist, dass bei der A7II bei Verwendung von manuellen Objektiven der Stabi nicht in 5 Achsen sondern nur in 3 Achsen arbeitet.
Wenn die Entfernung genau passt, bringt dennoch der Stabi viel. Habe es gerade vergangenes Jahr im Makrobereich mit 400mm !! (freihand) auf eine sehr gute Trefferquote gebracht.
VG Karl

Der Sensorstabi alleine hilft bei Makroaufnahmen nicht viel. Ein Objektivstabi wie beim stabilisiertem Sony 90mm Makro ist deutlich wirkungsvoller.

Beim verwenden von manuellen Objektiven ist eine höhere Auflösung des Suchers sehr hilfreich. Die Kameras bis A7lll besitzen nur 2,4MP Auflösung. Diese Auflösung finde ich das absolute Minimum. Die A9 oder A7rlll haben 3,6MP Sucher-Auflösung. Mit dem kann man arbeiten.
Zugegeben eine höhere Sucher-Auflösung lässt sich Sony sehr teuer bezahlen.

Danke für die weiteren Rückmeldungen.

Ich fasse das mal so zusammen. Grundsätzlich geht die A7 mit Altglas ganz gut. Der Sucher könnte besser sein, allerdings ist er gut genug. Ich erwarte jetzt nicht mehr, dass er besser ist als der der Fuji XE-1, allerdings dürfte die Bildstabilisierung die Lupenfunktion komfortabler machen.
Bzgl. Freihandmakros muss mit ordentlich Ausschuss gerechnet werden, da nutzt auch der Stabi nur begrenzt, was ja auch logisch ist.
Die Displayumschaltung zum Sucher ist kein nennenswertes Problem.
Der Stabi wirkt bei adaptiertem Glas, allerdings weniger effektiv als bei nativen Linsen, sprich besser als kein Stabi.
Meine Schlußfolgerung lautet daher, dass ich das ausprobieren werde, aber auf ein günstiges Angebot warte.

Eine letzte Frage trotzdem noch:
Gemeinhin hieß es mal, dass WW aus analogen Zeiten am Vollformatsensor erheblich in den Ecken schwächeln. Kann man das bezogen auf die A7 so sagen oder gibt es gute Erfahrungen mit unterschiedlichen Weitwinkeln?
Ich hätte z. B. das 20mm 3,5 Nikkor und ein 28mm und 35mm Rokkor von Minolta.

Grüße
Niknolta (jetzt ahnt Ihr auch, woher der Name kommt)

Hallo Niknolta,
ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen, dass ein Stabilisator bei längeren Brennweiten im Objektiv sinnvoller ist, das merke ich bei meinem EF 105er Sigma EX DG HSM.
Ich habe nur zwei Altgläser mit kurzer Brennweite - das ist ein Rokkor 28/2.5 SI und ein CZJ Flektogon 35/2.4. Mit ersterem bin ich nie richtig warm geworden. Entweder ist das lr-Korrekturprofil gut, oder beide neigen nur wenig zur Vignettierung.
Am Rand sind beide nicht besonders scharf, das ist vermutlich bei den meisten Altgläsern so. In Phillip Reeves blog steht einiges zu dem Thema, das Du oben angefragt hast - wenn man nichts davon weiß, scheint es auch nicht oder wenig zu stören.
Mir gefällt das CZJ-Objektiv, es ist allerdings erst gut 30 Jahre alt. Das war der Auslöser, nach einer 35er FB zu schauen (es ist dann ein Loxia geworden).

Wegen Minolta kannst Du mal auf artaphot.ch gucken.
Adapter sind günstig.

Habe mal bei Artaphot geguckt, das ist für Minoltaglas hoffnungsvoll.
Danke für den Hinweis.

Ich nutze einige Minolta-Altgläser mit einem Adapter von Novoflex. Allerdings mit einer A7III. Bin damit überaus zufrieden. Für Macro nutze ich allerdings das bekannte Sony SEL90.

wurzelwaerk schrieb:

...
Fokussieren mit Pixel-Peaking ist der Hit und erweckt Altglas zu einem zweiten Frühling.

Zum Vergrößern anklicken....

Das kann ich so nicht unterschreiben.
Peaking ist eine grobe Hilfe, mehr nicht.
Für ein genaues Fokussieren auf den Punkt ist es viel zu ungenau.
Kann man gut testen, wenn man per Peaking fokussiert und das dann mit der Lupe kontrolliert.

Ich habe aus dem Grund schon seit Jahren das Peaking deaktiviert und nutze stattdessen für manuelles Fokussieren lieber die Lupe.

Bzgl. dem manuellen Altglas ist auch ein Blick ins Nachbarforum DigicamClub angeraten. Da gibt es nahezu zu jeder alten Linse einen Erfahrungsbericht...

Danke für den Tip mit dem Digicamclub. Da wird ja wirklich jedes Objektiv besprochen.
Jedenfalls wird klar, dass auch meine alten Weitwinkel einen Versuch wert sein werden.

Danke an alle Fragenbeantworter.

Grüße
Niknolta