Hi.
Ich habe sowohl das 18-105 als auch das (eines der) im Nachbarthema angefragte 18-55, ein VRII in meinem Fall.
Das 18-105 war mein erstes "neues" Objektiv, als ich vor ein paar Jahren von der Fuji S5 auf die, für mich ausreichend aktuelle, D7100 umgestiegen bin.
Mir haben die Ergebnisse des 18-105 von der Qualität her durchaus sehr gefallen, berücksichtigt man Preis und Zoom- Bereich.
Das ich dieses Objektiv, welches immer noch in meinem Besitz ist, kaum noch einsetze, liegt an zwei Faktoren. Zum einen habe ich gemerkt, das mir die 105mm gelegentlich dann doch nicht ausreichen und mein gutes aber großes und schweres 70-300 natürlich grade dann mal wieder zu Hause geblieben ist...
Der andere und viel wichtigere Grund, warum ich das Objektiv kaum noch nutze, ist die schlechte Naheinstellgrenze des 18-105. Das ist wirklich so nicht akzeptabel und auch nicht zeitgemäß. Das hätte Nikon wirklich besser machen müssen. Wenn man nur mit dem Objektiv unterwegs ist, ist es nicht
möglich, mal eben ein "Blümchen" oder "Bienchen" zu fotografieren. Ein "NoGo" für ein "Immerdrauf"...
Außerdem ist es für meinen Geschmack zu groß und schwer für ein Kit- Objektiv mit "nur" 105mm Brennweite.
Deswegen habe ich es durch ein tatsächlich sogar (wenn auch eher minimal) kleineres und leichteres Sigma Objektiv mit viiiel mehr Zoombereich (18-250) und viiiel besserer Naheinstellgrenze (1:2,... statt 1:6,...) ersetzt. Ok, das Sigma war gebraucht fast doppelt so teuer (99€ zu 179€), aber dafür tut es dann auch alles, was ich von so einem "Immerdrauf" erwarte. Einzig die Farb- Wiedergabe musste ich durch ein custom picture control anpassen, da es doch deutlich wärmer und weicher abgestimmt ist, als alle anderen Objektive, die ich habe (egal ob Nikon oder Tamron)... Bin ich draußen unterwegs und plane nichts spezielles (wie Tier- oder Nachtaufnahmen), ist immer das Sima drauf und in aller Regel auch das einzige Objektiv, welches dabei ist. Ich hab sogar schon BIF mit dem Superzoom hin bekommen... Die 24 MP der D7100 bieten durchaus noch Spielraum für Crop. So kann man bis zu 650mm KB Äquivalent (ja, ich weiß....) bei akzeptabler Qualität aus dem Superzoom raus holen
Das 18-55 setze ich im Gegensatz zum 18-105 sehr häufig ein. Auf Grund der hervorragenden Nahaufnahme- Möglichkeiten des 18-55 aber praktisch ausschließlich für Tabletop Fotos. Ich habe es mir extra dafür angeschafft (neuwertig 60€), obwohl ich ein 105mm Nikon Micro besitze. Hier ist es, vor allem, da man bei Tabletop mit Studioblitz ja eher mit Beugungsunschärfe durch zu starkes Abblenden als mit schwacher Offenblende- Leistung zu kämpfen hat, von den Bild- Ergebnissen her quasi nicht von dem "echten" Makro zu unterscheiden. Das, was das Objektiv vielleicht (hab ich jedenfalls noch nie gesehen) an Verzeichnung bzw. Farbsäumen produzieren könnte, korrigiert die Kamera bzw. der RAW Entwickler vollständig und unsichtbar weg, ganz ohne mein Zutun. Ein Vorteil, wenn man Nikon Objektive an einer Nikon Kamera verwendet. Das 18-55 ist erheblich kleiner, leichter und auf Grund des Zoom Bereichs deutlich flexibler als mein 105er Makro. Nur für etwas anderes wäre mir der Tele- Bereich mit 55 mm einfach zu gering. Ich hab zwar ein paar Test- Aufnahmen vor der Haustür mit dem 18-55 gemacht, wo es soweit nichts auszusetzen gab. Aber das wird wegen den nur 55 mm die Ausnahme bleiben. Aber für Tabletop (manche würden wohl etwas despektierlich "eBay Fotos" sagen, obwohl sie nicht zum Verkaufen sondern zur Dokumentation gedacht sind) gibt es meiner Ansicht nach kaum etwas besseres mit Nikon F- Anschluss.
Mein Fazit: 18-105 würde ich nicht noch mal kaufen, auf Grund der praktisch nicht vorhandenen Nahaufnahmemöglichkeiten. 18-55 ist wirklich mehr als ok, vermutlich von der optischen Leistung her sogar das beste Kit Objektiv, welches man für DX- DSLR überhaupt bekommen kann. Aber dann wird es fast immer notwendig, ein zusätzliches Objektiv wie etwa das 55-200 mitzuschleppen.