Moin,
... und dann gibt es ja noch so etwas wie das Street & Field-Systeme von Lowe Pro (S&F-System)
“gab” muss man wohl eher sagen. Das System bestand ja in der Grundkomponente aus einem von zwei Gürteln (einem mit mehr Polsterung und Stützfläche für größeres Ausrüstungsgewicht und einem, der weniger aufträgt, weniger trägt, aber flexibler nutzbar war). Einen davon brauchte man als Basiskomponente, die man dann mit einem Tragegeschirr (Harness) oder eine Weste kombinieren konnte. Alle diese Komponenten waren mit reichlich Sliplock-Schlaufen versehen, dem System bei dem man bei LowePro alles mögliche an Taschen und Köchern befestigen kann. Die meisten Komponenten dieses Systems werden aber, wenn ich es richtig sehe, schon seit einiger Zeit nicht mehr produziert.
Insbesondere mit der Weste oder auch dem Tragegeschirr sieht man dann schon ein bisschen aus wie ein Kriegsberichterstatter und auch der Gürtel alleine erinnert schon ein wenig an Batman, der sein Anti-Haifisch-Spray immer parat hat. Ich besitze nur den größeren von den beiden Gürteln sowie eine Tasche für Kleinzeug und mehrere Objektivköcher für das System. Genutzt wird es von mir, wenn ich mich mit einer überschaubaren Ausrüstung viel bewegen und schnell Objektive wechseln muss. Das ist bei mir beispielsweise der Fall, wenn ich eine Kapelle begleite, die durch den Ort marschiert.
Auf Wanderungen habe ich das System nie verwendet und würde das auch nicht tun. Ich bin eben ganz klar ein Rucksackmensch. Und da mein Rucksäcke in der Regel Hüftgurte haben, kann ich die Gürtel nicht verwenden – und die anderen Komponenten generell nicht unter einem Rucksack. Die Kamera trage ich häufig mit einer Handgelenkschlaufe gesichert in der Hand; bei schwierigen Passagen und je nach Wetter kommt die Kamera dann in den Rucksack. Das kann ein Fotorucksack oder auch ein normaler Rucksack sein.
Ich habe auch einen Capture Clip von Peak Design, den ich am Schultergurt verwende (nicht am Hüftgurt). Ob das mit einer X-T3 gut funktioniert, kann ich nicht sagen. Für meinen Teil kann ich nur sagen, dass ich dort für längere Zeit nur kleine Kameras anbringe – eine Canon EOS M50 ist da für mich fast schon zu groß, aber das ist mein persönlicher Geschmack. Um eine Kamera mal kurz dort einzuhängen, um die Hände frei zu haben, ist aber natürlich durchaus ganz praktisch.
Gurte, mit denen ich mir die Kamera – "nackt" oder in einer Tasche – vor die Brust hänge, mag ich persönlich gar nicht; andere stehen drauf. Ich kann dazu aber gar nichts sagen. Das gleiche gilt für mich für den traditionellen Kameragurt, mit dem man die Kamera vor dem Bauch trägt – auch in Verbindung mit zusätzlichen Gurten, die das Pendeln verhindern.
Eine weitere Alternative ist ein Sniper-Gurt. Ich verwende da den HuGu, weil dessen Trageriemen so flach ist, dass man ihn selbst unter den Schultergurten zumindest eines Tagesrucksacks sehr gut tragen kann. Wenn man mit richtig schwerem Gepäck auf Mehrtagestour unterwegs wäre, würde ich diese Variante eher nicht wählen.
Alle diese Trageweisen haben ihre Vor- und Nachteile und ich denke, man muss das nach persönlichen Vorlieben und nach Situation entscheiden. Die perfekte Lösung gibt es m. E. nicht, wie ja auch schon manch anderer hier meinte.