Farbverzeichnung mit Nisi ND Filtern

Ich bin Anfang des Jahres vom Lee SW150 System auf das Nisi V5 Pro gewechselt. Ich habe den V5 Pro Filterhalter inkl. Nisi Soft Nano IR GND8, Nisi Nano IR ND64 und Nisi Nano IR ND1000 alle im deutschen Fachhandel neu gekauft.Jetzt nach den ersten Tests mit den neuen Filtern ist mir ein komisches Phänomen aufgefallen. Ich bekomme bei Verwendung meines Filtersystems mit dem ND1000 ab ca. Blende 7 extreme Farbverzeichnungen ins Bild. Diese sind reproduzierbar, unabhängig von Belichtungszeit, Objektiv, Brennweite und sehen immer gleich aus.

Mit dem ND64 sieht man eine ganz ganz leichte verzeichnung ins Magentafarbene, das ist das letzte der 5 Bilder.

Ein paar Fotos stelle ich hier zum direkten ansehen rein, mehr Fotos hab ich als RAW in die Dropbox gestellt.

Bisher konnte mir mit meinem Problem niemand weiterhelfen und das Filterset wäre für mich so unbrauchbar.

https://www.dropbox.com/home/Fotos%20Nisi%20Filtertest

Jemand von euch sowas schon mal gesehen und hat ne Idee?

Nisi hab ich schon angeschrieben und warte auf Antwort.

In Hoffnung auf Antworten,

Max

AW: Farbverzerichnung mit Nisi ND Filtern

Lichteinfall durch den Sucher. Die im Lieferumfang befindliche Sucherabdeckung ist kein Schutzdeckel, sondern dient genau zu dem Zweck, dass bei Langzeitaufnahmen (insbesondere beim Einsatz von ND-Filtern) kein Falschlicht auf den Sensor trifft.

AW: Farbverzerichnung mit Nisi ND Filtern

OK das werde ich testen. Danke für den Tipp! Mal schauen ob das was bringt.

Wow vielen Danke! Das wahr wohl tatsächlich die Lösung! Der erste schnelle Test gegen eine weiße Wand sieht aus als wäre nix!

Lg Max

....ich habe das schon bei Haida gesehen, bei B&W und immer bei Nikons.

AW: Farbverzerichnung mit Nisi ND Filtern

CubeEdge schrieb:

Lichteinfall durch den Sucher.

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Interessante Sache. Ich kenne das Problem, dass Lichteinfall durch den Sucher die Belichtungsmessung verfälscht, so dass es im Zusammenspiel mit starken ND-Filtern zu Unterbelichtung kommt. Aber sobald die Belichtung beginnt, müsste doch der Spiegel hochgeklappt und damit ein Einfluss aufs eigentliche Bild ausgeschlossen sein?

Mir fällt dazu nur eine Erklärung ein: Moderne SLR-Spiegel sind teildurchlässig, um Licht auf die AF-Sensoren bringen zu können. Also müsste durch diese (geringe) Rest-Durchlässigkeit Licht in den Raum zwischen Sensor und Objektiv kommen, und dieses Licht müsste durch ungünstige Umstände entweder direkt auf den Sensor fallen (dann hätte der konkrete ND-Filter nichts damit zu tun) oder erst durchs Objektiv nach vorn und dann, vom Filter reflektiert, wieder zurück auf den Sensor (dann rächt es sich, wenn der Filter nicht vergütet ist).

Theoretisch ist Vieles möglich. Aber so ein starker Effekt wundert mich dann doch. Ich habe sowas selber noch nicht bewusst gehabt (auch nicht an meinen Nikons).

An meiner Nikon hatte ich das schon. Vielleicht liegt der Spiegel auch einfach nicht ganz lichtdicht oben an. Je länger die Belichtungszeit desto Mageta. Der Hilfsspiegel liegt ja auch auf der Rückseite des Spiegels an...

Ich hab jetzt mal ausprobiert, wie meine D600 auf Licht im Sucher reagiert, und zwar mit 5 Sekunden manueller Belichtung + Deckel auf dem Objektiv.
- Das Referenzbild bleibt mehr oder weniger ganz schwarz.
- Wenn ich während der Belichtungszeit mit einer kleinen LED-Taschenlampe hinten reinleuchte, entsteht ein deutliches Lichtmuster (wenn auch anders als beim TO - ist ja auch ein anderes Kameramodell und eine andere Lichtquelle).

Anschließend habe ich in einem dunklen Zimmer den Spiegel im Bulb-Modus hochgeklappt, in den Sucher geleuchtet und geschaut, ob ich das "Leck" mit bloßem Auge sehe.
Tatsächlich erkenne ich ein schwaches Licht an den Außenkanten des Spiegels sowie einen noch schwächeren Lichtsaum rings um die Klappe des kleinen Hilfsspiegels.
Es dringt also zweifelsfrei Licht ein. Wobei mich trotzdem erstaunt, dass dieses Bisschen Licht gleich so deutlich im Bild sichtbar wird.

Wieder was gelernt.

AW: Farbverzerichnung mit Nisi ND Filtern

beiti schrieb:

Mir fällt dazu nur eine Erklärung ein: Moderne SLR-Spiegel sind teildurchlässig....

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Daran liegt es eher nicht. Der Spiegel wird hochgeklappt und ist damit aus dem Strahlengang raus, damit ist zunächst konstruktiv alles erledigt. Aber es gibt am Spiegel natürlich keine perfekte Lichtdichtung zu den Seiten! Normalerweise dunkelt das Auge zusätzlich ab, der Effekt ist also eigentlich unbedeutend. Ist das Verhältnis "Licht durchs Objektiv" und "Licht durch den Sucher" besonders ungünstig, dann kann das eben zum Problem werden. Gerade bei ND-Aufnahmen, die ja die Intensität durch das Objektiv massiv reduzieren, ist der Fremdanteil durch den Sucher schon erheblich. Auffällig ist dabei im Übrigen, dass die Verfärbung nicht gleichmäßig, sondern eher mittig auftritt - ein Indiz dafür, dass es nicht am Filter liegt.

Vor ein paar Jahren gab es irgendeine Zeitschrift, irgendein Testlabor oder sowas, die die Lichtdichtigkeit einiger gängiger Modelle untersucht haben. Dabei sind alle Modelle von Nikon besonders unangenehm aufgefallen, in der Praxis spielt der Lichteinfall über den Sucher aber kaum eine Rolle. Aber manchmal sieht man es doch. Punkt.

AW: Farbverzerichnung mit Nisi ND Filtern

CubeEdge schrieb:

Der Spiegel wird hochgeklappt und ist damit aus dem Strahlengang raus, damit ist zunächst konstruktiv alles erledigt. Aber es gibt am Spiegel natürlich keine perfekte Lichtdichtung zu den Seiten!

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Ich fürchte, Du hast recht. Gestern abend hat mich die Sache nicht losgelassen, und deshalb habe ich noch in den Spiegelkasten meiner D600 reinfotografiert. Gar nicht so einfach wegen des dunklen Innenraums und der knappen Schärfentiefe im Nahbereich...

Im ersten Bild sieht man den Spiegel in Normalstellung. Man kann die Einstellscheibe offen sehen.
Das zweite Bild zeigt die Situation bei hochgeklapptem Spiegel und geöffnetem Verschluss (das Grünliche unten ist der Sensor). Aufgrund der lückenlosen mattschwarzen Lackierung der Spiegel-Rückwand möchte man vermuten, dass jetzt alles lichtdicht abgedeckt ist.
Das dritte Bild wurde mit stark verlängerter Belichtung und aufgedrehtem ISO-Wert gemacht, wobei das Hauptlicht ausgeschaltet war und lediglich mit der Taschenlampe in den Sucher geleuchtet wurde. Jetzt sieht man, wie das Licht vom Sucher an einigen Stellen in den Innenraum der Kamera leckt.

Vor ein paar Jahren gab es irgendeine Zeitschrift, irgendein Testlabor oder sowas, die die Lichtdichtigkeit einiger gängiger Modelle untersucht haben. Dabei sind alle Modelle von Nikon besonders unangenehm aufgefallen

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Interessant! Das ist leider an mir vorbeigegangen.

Nachdem ich hier auf die Sache mit dem Sucher gebracht wurde hab ich das natürlich ausprobiert mit verschlossenem Sucher (die D800 hat am Sucher ja eine Klappe damit man den verschließen kann) und dann war das problem weg. Um ganz sicher zu gehen habe ich dann einfach bei iso 100 und Blende 11 mit Objektivdeckel drauf 5 Min belichtet. Dann war die Verzeichnung noch viel deutlicher, aufgrund der langen Belichtungszeit. Mit geschlossenem Sucher war dann nach 5 Minuten auch dieses Bild einfach Schwarz!