AW: Das durftet ihr euch schon beim fotografieren anhören...
Bevor es wieder in OT ausartet, hier eine Geschichte, die mir neulich an einem größeren Bahnhof widerfahren ist:
Ich habe das Stativ in der Tasche (verschlossen, 65cm Packmaß) auf dem Rücken, die Fototasche umhängen und fotografiere mit der D7200 und Tamron 17-50 in der Bahnhofshalle die Weihnachtsdekoration, Blickwinkel über die Reisegäste hinweg, bin gerade dabei die umschmückte Abfahrtsanzeige abzulichten, da spricht mich ein Mitarbeiter der DB Sicherheit (kurz: DB)an:
DB: "Was machen Sie da?"
(Ich schieße das Foto gerade noch, das ich anvisiert hatte, nehme dann die Kamera runter, derweil wird der Mitarbeiter schon unruhig)
DB: "Hallo??!!"
Ich: " Ich fotografiere die Abfahrtsanzeige."
DB: "Haben Sie dafür eine Genehmigung?"
Ich: "Sie kennen die Hausordnung der Deutschen Bahn?"
DB: "Ja."
Ich: "Dann wissen Sie, dass die Deutsche Bahn Fotografie zu privaten Zwecken ausdrücklich erlaubt und man nur für gewerbliche Zwecke eine Genehmigung benötigt?"
DB: (mit Blick auf meine 'Ausrüstung') "Das sieht aber nicht nach privat aus."
Ich: (erstmal verdutzt ob des 'Kompliments') "Es ist aber privat. Professionellere Fotografen würden wohl kaum mit einer so kleinen Kamera (APS-C) fotografieren."
DB: (wendet sich ab und kommentiert im Weggehen) "Dann machen Sie das bitte unauffällig."
Ich: "Wie geht das unauffälliger?"
Doch da war der Mitarbeiter der DB-Sicherheit schon wieder weg bei seinen Kollegen, die ca. 20m entfernt zusammen standen.
Eine vergleichbare Geschichte habe ich auch schon mal andernorts (in einer anderen Stadt, ca. 300km entfernt) mitbekommen, auch mit Mitarbeitern der DB Sicherheit. In dem anderen Fall ging es soweit, dass die DB Sicherheit den Fotografen des Bahnhofs verwiesen hat unter Androhung, andernfalls "die Bullen" (Originalzitat!) zu rufen. Der Fotograf hat daraufhin zugestimmt, die Polizei zu rufen und bat um die Namen der beiden DB-Sicherheit-Mitarbeiter. Diese suchten kurz darauf das Weite.
Bei so etwas frage ich mich, was eigentlich der Arbeitsauftrag der DB Sicherheit ist. Ich bin dankbar dafür, wenn solche Personen abends in den Zügen mitfahren oder im Bahnhof ein waches Auge haben, aber aus Langeweile, Machtgier oder einfach nur Unkenntnis solche Konflikte erst entstehen zu lassen, ist dann doch etwas daneben. Wie soll das erst gehen, wenn ich irgendwann mal mit einer D810 und 70-200er F2.8 in einem Bahnhof aufkreuze?
Immerhin - es sind nicht alle Bahnmitarbeiter so.
Ein Triebwagenfrührer hat mich mal gesehen wie ich seinen Triebwagen aus größerer Entfernung abgelichtet habe, ist ausgestiegen, auf mich zugelaufen (ich dachte schon er will sich beschweren) und fragt mich ob er mal die Scheinwerfer anschalten soll.
Zwei andere Bahnmitarbeiter hatten auf meine Nachfrage hin nichts dagegen, dass ich am Ende eines Bahnsteigs mein Stativ aufbaue um die einfahrenden Züge mit Langzeitbelichtung abzulichten - trotz des Verbots für Stative in der DB-Hausordnung. Aber ich habe da ja auch keinen Rettungsweg blockiert bzw. keinerlei Stolpergefahr produziert, zumal ich im Umkreis von 30-50 Metern der Einzige auf dem Bahnsteig war.