Von wegen Popcorn
, obwohl ich schon ziemlich lange analog und auch digital fotografiere, habe ich in diesem Thread doch einige interessante Einschätzungen und Erläuterungen gelesen. Aktuell ist die Frage für mich, weil ich ein sehr gutes APS-C-System habe (Fuji), aber manchmal doch daran dachte, den größeren Kleinbildsensor auszuprobieren.
Also hatte ich mir neulich eine Sony a7III gekauft und dachte, ich würde sie auschließlich mit dem 35mm f/2 und dem 55mm f/1.8 benutzen, damit das Ganze kompakt bleibt und die Sache nicht ausufert. Leider (oder muss ich sagen zum Glück?) hatte die gelieferte Kamera einen kleinen Defekt (interne Batterie funktionierte nicht und man konnte das Datum nicht eingeben). Also habe ich sie schon nach zwei Tagen wieder zurückgeschickt. Es soll nun erstmal bei APS-C bleiben. Tatsächlich sieht man den Unterschied in der Bildqualität, wie hier im Thread schon gesagt wurde, nur in Grenzbereichen oder bei bestimmten Motiven (z.B. Portraits). Ich fotografiere allerdings vor allem Menschen (eher Street und Spontanes, nie im Studio) und Landschaft und da spielen die unterschiedlichen Sensorgrößen keine große Rolle bzw. kann der kleinere Sensor neben Nachteilen auch Vorteile haben, wie z.B. größere Schärfentiefe bei Streetaufnahmen. Von den anderen Aspekten (Kompaktheit, Preis usw.) sehe ich mal ab, weil es hier ausschließlich um Sensorgrößen geht.
Ich habe Bilder meiner Fujis auf 120x80cm ausdrucken lassen, und da sieht man bei Bäumen noch jeden kleinen Ast scharf (Objektiv XF14mm). Größer werde ich wohl nie ausdrucken. Trotzdem juckt es mich manchmal auch das andere Sensorformat kennenzulernen, aber nicht um den Preis, den man dafür in der Regel zahlen muss.
Zum Thema Sensorgröße gehört vielleicht auch noch, dass man sogar mit älteren Kameras (Highend-Kompakten mit 1/1.7 Sensor) bei gutem Licht und bestimmten Motiven eine exzellente Bildqualität erzielen kann. Es kann auch Spaß machen, solche Kameras, die man heute gebraucht sehr günstig bekommt (z.B. Nikon P7700/7800, Fujifilm X10 oder Lumix LX7) mal bis an die Grenzen ihrer Möglichkeiten auszuprobieren.
Ihr seht schon, ich rede hier von Fotografie als Hobby und nicht als einem Job, um damit Geld zu verdienen. Daher kann ich die beiden hier im Thread früher schon gemachten Aussagen nur bekräftigen. Ersten: Oft sieht man selbst bei größeren Ausdrucken (etwa in einem DIN-A3 Fotobuch) keinen Unterschied in der Bildqualität und kann nicht sicher beurteilen, ob ein Bild mit großem oder kleinerem Sensor gemacht worden ist. Zweitens: Es geht nicht einfach um "besser" oder "schlechter" beim Vergleich von Sensorgrößen, sondern um das geplante Einsatzgebiet.
Ich habe hier so ausführlich geschrieben, weil ich vermute, dass es sehr vielen Leuten so geht, dass sie ab und zu über den Zaun in andere Gräten schauen und sich überlegen, auf "Vollformat" umzusteigen oder zu erweitern. Natürlich will ich davon auch nicht generell abraten. Nur muss man sich wirklich klar machen, dass es eine Enttäuschung werden könnte, wenn man falsche Erwartungen hat.
Zum Schluss noch etwas. Wenn man noch etwas mehr Bildqualität erreichen will, als man bislang schon hat, kann es auch helfen, anstatt eine Kamera mit größerem Sensor anzuschaffen, vom Zoom auf Festbrennweiten zu wechseln. Manchmal hat das einen deutlich sichtbaren Effekt.