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Frage zu analogen Kameras

andre_xs

Themenersteller
Ich habe mal ein wahrscheinlich sehr blöde Frage, etwas ketzerisch formuliert: Worin unterscheiden sich analoge Kameras, so dass es billige und teuere Gehäuse gab?

Bei digitalen kommt ja viel Unterschied vom Sensor, vom EVF, vom Prozessor, etc, aber das gibt es bei analogen Kameras ja nicht.

Überspitzt gesagt, ist eine analoge Kamera nicht einfach nur ein simpler Halter für Film und Objektiv?

Worin unterscheidet sich eine 200€ Anaolge von einer 2000€ Analogen? (oder gab es überhaupt nie so teure Gehäuse?)

Sind es Unterschiede in der Exaktheit/Qualität des Filmtransports, des Verschluss, des Prismas, Spiegels, etc?

Das ist eine ehrliche Frage von jemandem, der im digitalen Zeitalter mit Fotografie begonnen hat.
 
Ich muss Dir recht geben, was Deine Frage betrifft ;)

Du hast doch die unterschiedlichen Komponenten genannt, so z.B.
- Verschluss: kürzeste Belichtungszeit, Synchronzeit, Lebensdaujer (Auslösungen)
- Sucher: Qualität des Prismas (oder Pentaspiegel), Größe des Sucherbildes, Helligkeit
- Filmtransport, wie schnell
- Belichtungsmessung, Messbereich, Anzahl der Messfelder
- Autofokus; Messfelder, Abdeckung des Bildes
- robustes Gehäuse
- und und und
- wie kommst Du auf die Idee, eine (nicht uralte) hätte keinen Prozessor

Karl
 
unnötiges Vollzitat entfernt, scorpio

Vorweg, ich bin kein Experte. Aber ich hatte früher (und jetzt auch wieder) einige analoge Canons.
Die AE-1 unterscheidet sich z.b von der A-1 dadurch, dass sie nur 2 Programme hat, Zeitautomatik und manuell. Bei der A-1 kommen noch Blenden- und Programmautomatik. Ferner hat sie einen 2 und 10 Sekunden Selbstauslöser, Doppelbelichtung. Im Profibereich hatte die F-1 kürzere Belichtungszeiten. Und vermutlich gab es auch Unterschiede im Verschluß und der Mechanik. Die besseren Modelle waren bzw. sind Sicher langlebiger und insgesamt robuster.

Spätere analoge EOS unterschieden sich ebenfalls durch mehr oder weniger Funktionen und die kürzeste Verschlusszeit.

vG Uwe
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielen Dank, stimmt, da ist in meinem Kopf auch etwas durcheinander gekommen:
- die Kameras der 1980er und 1990er hatten in der Tat ja schon Prozessoren, LCD-Schulter-Displays, Autofokus, etc.

- Aber wie ist es mit Kameras der 1960er und 1970er? (bzw 'billige' Kameras der 1980er). Ich erinnere mich an die Kamera meines Vaters in den 1980ern (k.A. was für ein Modell), aber die war voll-manuell (kein AF)
 
Seit es Kameras gibt, unterscheiden sich die Modelle durch die Verarbeitungsqualität, die Features und Ausstattung. Es gibt und gab Kameras die ihrer Zeit voraus waren (Innovativ) und andere, die eher den Einsteiger- oder Massenmarkt bedien(t)en.

Das ist heute nicht anders als früher, oder ketzerich gesagt, heutige Kameras sind lediglich Halter für die Sensoren. ;)

Und auch die Marke ist natürlich mitentscheidend. Leica und Contax waren auch damals schon höherpreisig als Canon oder Minolta.
 
Ich muss Dir recht geben, was Deine Frage betrifft ;)

Du hast doch die unterschiedlichen Komponenten genannt, so z.B.

... Größe (z.B. die superkleine und rundum vollwertige Kompakte Contax T3)
... frühere Legenden (Nikon Rangefinder, Leica M3 ...)
... Modelle, die höchst selten auf dem Gebrauchtmarkt erscheinen, weil die Leute sie behalten (Mamiya 7II, Contax G2)
... voll funktionsfähige, neuwertige alte Modelle, womöglich noch mit Selenzelle,
... neuer Analog-Hype

usw.
 
Aber wie ist es mit Kameras der 1960er und 1970er? (bzw 'billige' Kameras der 1980er)
Auch da trifft die Aufzählung aus Antwort 1 zu, abzüglich halt der 3. und 5. Punkt. ;)

Es gab auch kleine Unterschiede in der Ausstattung, etwa Doppelbelichtungsmöglichkeit, Abblendtaste, Spiegelvorauslösung, TTL-Blitzmessung, Art und Vollständigkeit der Sucheranzeigen usw. Und ebenso bereits Modelle mit Belichtungsautomatiken welche deutlich teurer waren als solche mit rein manueller Bedienung (Möglichkeiten so wie heute ein oder mehrere zusätzliche Belichtungs- und Motivprogramme einfach per Software zu implementieren gab es ja noch nicht).

Außerdem Einfluss auf den Preis hatte bei den SLRs der Name welcher auf dem Sucherprisma zu finden war: am unteren Ende rangierte Praktica (DDR-Fertigung) mit dem Preis entsprechend einfacher Ausstattung, im Mittelfeld die japanischen Erzeugnisse, und oben dann - wie heute auch - Leica (mit im Vergleich ebenfalls einfacher Ausstattung :D)...
 
Zuletzt bearbeitet:
- Aber wie ist es mit Kameras der 1960er und 1970er? (bzw 'billige' Kameras der 1980er). Ich erinnere mich an die Kamera meines Vaters in den 1980ern (k.A. was für ein Modell), aber die war voll-manuell (kein AF)

Im Grunde gabs zu der Zeit "relativ" günstige SLR mit M42 Anschluss, z.B. Revuenon, Practika oder auch Yashika und andere, daz gab es relativ günstige Objektive,
Daneben dann die "renomierten" Hersteller (Nikon, Minolta, Canon etc) mit eigenem Bajonett und viel größerem Zubehörpark. Nikon hat irgendwann die EM auf den Markt gebracht mit 4 günstigen Objektiven, um auch dem Einsteiger eine Nikon bieten zu können. Auch wenn die Bodies sich nicht unbedingt in der Funktion unterschieden haben, war das Objektivangebot damals der Grund für oder gegen einen Hersteller. Die bajonette waren damals teilweise noch unter Patent, so das es z.B. für Nikon lange Zeit keine Fremdhersteller Objektive gab.
 
Aber wie ist es mit Kameras der 1960er und 1970er? (bzw 'billige' Kameras der 1980er). Ich erinnere mich an die Kamera meines Vaters in den 1980ern (k.A. was für ein Modell), aber die war voll-manuell (kein AF)

Sehr gross waren die Unterschiede zwischen den "Profi"-Gehäusen und den niedriger eingestuften Spiegelreflexkameras damals nicht. Im Wesentlichen waren es schnellere Verschlusszeiten (meist 1/2000 statt der üblichen 1/1000) und austauschbare Mattscheiben oder Sucher, Winderanschluss oder anderes Spezialzubehör - Vergleich z. B. von einstelligen Nikon F's mit FE/FM-Reihe oder Contax RTS mit 139 etc. Die Hersteller führten viele Features damals zuerst bei günstigeren Modellreihen ein, um zu schauen, was sich am Markt durchsetzt, z.B. Matrixmessung bei Nikon FA oder Autofokus bei Minolta und Canon.

Heute werden die alten "Profi"-Gehäuse eher aus Nostalgie gekauft, weil sie halt damals unerschwinglich waren. Für den analogen "Genussfotografen" bieten sie eigentlich keine relevanten Vorteile bzw. ist das meist höhere Gewicht ein ziemlicher Nachteil.
 
Die bajonette waren damals teilweise noch unter Patent, so das es z.B. für Nikon lange Zeit keine Fremdhersteller Objektive gab.

Das stimmt so nicht ganz. Gegeben hats die sehr wohl, hat nur keiner so recht wollen. Bei Nikon ist es halt besonders ausgeprägt so, dass "echte" Nikonianer schon immer eine gewisse Tendenz zu technischem Nerdtum hatten.
Die wären bis Mitte der 1980er nicht auf die Idee gekommen, eine der damaligen Billigmarken Sigma, Beroflex, Dörr, Danubia usw. usw. an ihre Nikon zu schrauben.
Ausnahme vllt. Tamron mit dem T2- bzw. Adaptall-System und Spezialobjektive, wie zB Katadiopter, Novoflex mit den Schnellschuss-Teles oder Angenieux mit der auf die jeweiligen Hersteller abgestimmte Vergütung (sämtlich sauteures Equipment damals, meistens teurer als die Marke).
Da im (Semi-)professionellen Bereich auch noch sehr viel mit Diamaterial für AV-Schauen gearbeitet wurde, war wegen der unterschiedlichen Farbdurchlässigkeiten und Vergütungen ein Mischen unterschiedlicher Hersteller ein NoGo. Das galt aber im Grunde für alle Marken.
Mit Aufkommen der billigen Plasticams auch im SLR-Bereich haben dann vermehrt Freizeitknipser Farbnegative verballert. Da wars dann wurscht, was vorne dranhing, denn man konnte Farbabweichungen auf den Abzügen im Labor zurechtrücken bzw. hat man den Unterschied auf den üblichen 9x13 oder 10x15 Papierbildchen eh nicht gesehen.
 
Ich erinnere mich an die Kamera meines Vaters in den 1980ern (k.A. was für ein Modell), aber die war voll-manuell (kein AF)

Ein AF kam in der Tat erst etwas später, meine erste SLR war eine Nikon FG aus dem Jahr 1982. Die Nikon FG war eine der ersten (oder die erste überhaupt?), die einen Microprozessor für die Programmautomatik (Vollautomatik) mitbrachte. Das war sensationell.

Aber AF gab es noch nicht, ich fand allerdings den damals üblichen Schnittbildindikator der Mattscheibe absolut genial. Man konnte sehr gut und schnell manuell scharfstellen.

Die Nikon FG habe ich mir als Student zusammengespart, die hat damals ca. 450,-DM neu gekostet. Im Vergleich zu heute immer noch sehr günstig, trotz Inflationsverlust.

Auch der Belichtungsmesser, der in der FG schon selbstverständlich war, ist ja früher nicht integriert gewesen. Mein Vater hatte noch eine uralte Zeiss Kamera, da musste man wirklich alles händisch einstellen und für die Belichtung hatte er ein eigenes Meßgerät. Gefühlt würde ich sagen, lagen die Kameras damals preislich enger zusammen als heute und sie waren insgesamt günstiger. Heute kosten sehr gute Kameras problemlos mehrere Durchschnittsmonatsgehälter, aber damals nicht.

Mein erstes Objektiv (für die o.g. Nikon FG) war ein Tokina 35-70/4.0. Die Kombi habe ich heute noch im Schrank und die tut es auch noch. Der Sucher ist gigantisch groß, das war mir bei unseren ersten DSLRs (Canon EOS 300D) gar nicht aufgefallen, erst als ich einmal aus Spaß an der Freude die alte Nikon aus dem Schrank holte und durch den Sucher schaute, habe ich fast einen Schlag bekommen als ich registrierte, wie mickrig der DSLR Sucher war. Der Sucher der Nikon FG würde selbst bei heutigen Vollformat Kameras als sehr groß gelten (Magnification 0,84).

P.S.: Als in den 90er Jahren meine FG mal den Dienst verweigerte (keine Ahnung mehr, warum und wieso), habe ich kurz entschlossen eine F-401X neu gekauft. Die hatte bereits einen AF und vor allem einen Motor (angetrieben von 4 AA Batterien), der den Film automatisch weitertransportierte. Bei der FG musste man den Film noch selbst nachführen. Der Auslöser wurde auch nur aktiviert, wenn der Film nachgespannt war. Um Doppelbelichtungen zu vermeiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr gross waren die Unterschiede zwischen den "Profi"-Gehäusen und den niedriger eingestuften Spiegelreflexkameras damals nicht.

Der Unterschied lag genau wie auch heute noch immer in der Materialauswahl, Verarbeitung, Präzision, Haltbarkeit, Vorselektion der Verschlüsse usw. und in zweiter Linie in der Zahl der mitgelieferten (elektronischen) Gadgets und Gimmicks. Davon hatten die Amateurmodelle in der Regel sogar mehr. In der damaligen Zeit wurde daher der Begriff "Motivklingel" geboren...
 
Die Nikon FG habe ich mir als Student zusammengespart, die hat damals ca. 450,-DM neu gekostet. Im Vergleich zu heute immer noch sehr günstig, trotz Inflationsverlust.

Die FG war die um die Programmautomatik aufgewertete EM. Beides Einsteigermodelle. Für meine F3HP mit 50/1.8 und eine Cullmann-Fototasche habe ich als Studi 2 Jahre in allen Semesterferien und auch neben den Vorlesungen gejobbt und 1984 stolze 1.350,- DM bezahlt... :ugly:

Obwohl ich eigentlich die Kamera des Jahres - eine Pentax Super A - kaufen wollte, das Set mit einem Zoom wäre zum gleichen Preis zu haben gewesen. Die F3HP stand in der Vitrine direkt daneben mit einem fetten neonorangen Schild: Vorführmodell Sonderangebot. Tja, das Anfassgefühl und das Giugiaro-Design waren ausschlaggebend. Die Pentax: Hübsch, aber zu fummelig, kleine Knöpfchen statt Zeiteneinstellrad und schon damals dann doch viel zu viel Plastik.

Alternative wäre vllt eine Nikon FA gewesen, aber die war dank der innovativen AMP-Mehrfeldmessung nochmal teurer.
 
nd 1984 stolze 1.350,- DM bezahlt... :ugly:

Das ist aber immer noch (selbstverständlich nach Bereinigung des Inflationsverlusts) viel günstiger als heute eine Canon EOS R5 plus irgendein gutes RF Objektiv. Da landet man problemlos bei 5.000,-€, ich würde mal kalkulieren, das entspricht ungefähr 4.000 - 5.000,-DM von 1984.

Ich habe als Student (1979 immatrikuliert in Düsseldorf) in einer Fabrik für Kunstdünger als "Beladung" in Waggons Zentnersäcke geschleppt, das war sehr anstrengend aber vergleichsweise sehr hoch bezahlt. Da ich natürlich weder Krankenkasse noch Steuern bezahlen mußte, bekam ich ca. 3.000,-DM netto ausbezahlt (Stand: 1980-1984). D.h. die o.g. genannte Kamera hätte ich mit 2 Wochen Arbeit bezahlen können.

Das heutige Brutto Durchschnittsgehalt liegt bei 3.200,-€. Für die genannte R5 (die nicht einmal das teuerste Modell ist) muss man 1,5 Bruttolöhne hinlegen.
 
Es gab - ähnlich wie heute - oft Kameras, bei denen die bildgebenden Bauteile im Grunde identisch waren, aber die Ausstattung hat sich unterschieden.

Ich erinnere mich zum Beispiel, dass ich in den 1980er Jahren eine Minolta X500 hatte. Die war gut 100 Mark teurer als die X300 und hatte eine eingespiegelte Blendenanzeige im Sucher, einen Messwertspeicher und eine TTL-Blitzbelichtungsmessung. Wenn man dann nochmal 100 Mark drauflegte, bekam man die X700, die hatte zusätzlich noch eine Programmautomatik und ich glaube eine Gehäusekappe aus Metall.

Bei Nikon hatten die teuersten Kameras Metallgehäuse und Metallschlitzverschlüsse mit Titan-Lamellen.

Und die allerteuersten analogen Kameras waren die mit Wechselsucher: Pentax LX, Nikon F4 und so.
 
Früher wie heute machen das verwendete Material, die Verarbeitungsqualität, die Features und die Komponenten den Unterschied zwischen Hochpreisigen und günstigen Kameras aus.

Moderne, billige Kameras haben mehr Plastik statt Metall, weniger präzise gefertigte Verbindungsteile, einfachere Komponenten und viel weniger Einstellungsmöglichkeiten als teurere Kameras.

So wenig, wie die Analogen nur Filmhalter waren, so wenig sind die Digitalen einfach nur Sensorhalter.

Vergleiche z.B. mal eine EOS 4000 mit einer EOS R3! Da siehst du sofort, welchen Mehrwert du für den Aufpreis bekommst!
 
Moin,

Neu dürfte die F3 aber auch 1984 schon teurer gewesen sein. Für 1993 jedenfalls gibt der Einkaufsberater des FotoMagazin einen Preis von ca. 2450 DM an, eine F4 mit ca. 3450 DM. Die teuerste Leica ist dort die (bis auf den Belichtungsmesser rein mechanische) R6.2 mit ca. 4200 DM. Die Pentax LX gab es für ca. 2800 DM, die Rolleiflex 3003 für ca. 3900 DM. Die teuerste Kleinbildkamera in dem Heft ist die Contax RTS III mit ca. 4300 DM.

Am billigen Ende der Skala findet man damals bei Minolta die Dynax 3xi für ca. 500 DM oder die X-300s (ohne AF) für ca. 300 DM. Die billigste aufgeführte Nikon ist in dem Heft die F-401X für ca. 650 DM. Bei Pentax gab es seinerzeit für ca. 390 DM wahlweise die P30T oder die K 1000.

Ein wesentlicher Unterschied, der sich aus den Datenblättern nicht ersehen lässt, ist die Robustheit. Nikon hat bei der F4 beispielsweise damals einen Fotografen in einem Kampfjet mitfliegen lassen, um zu zeigen, dass der Rückschwingspiegel auch bei den dort herrschenden Beschleunigungen noch einwandfrei funktionieren würde. Außerdem verfügt sie – wie etliche der teureren Kameras – über mehr Bedienelemente, um schnell Einstellungen vornehmen zu können, sowie über einen PC-Blitzanschluss (Prontor-Compur, nicht Personal Computer ;)). Die Kamera hatte wie oben schon geschrieben wurde einen Wechselsucher und die Mattscheiben konnten ebenso wie die Rückwand gewechselt werden (letzteres boten teilweise auch billigere Kameras). Sie hatte (wie einige der oben genannten teureren Modelle) als kürzeste Verschlusszeit 1/8000 Sekunde und als kürzeste Blitzsynchronzeit 1/250 Sekunde. Mit einem speziellen Batterieteil, das auch einen Hochformatauslöser bot, erreichte man eine Serienbildgeschwindigkeit bis 5,7 Bilder pro Sekunde – die halb so teure F90 kam auf bis zu 3,6 Bilder pro Sekunde. Und dann gab es noch ein Langfilmmagazin für bis zu 250 Aufnahmen.

Zu zahlreichen der oben genannten Kameras findest du ausführliche Beschreibungen im Netz, wenn dich im Detail interessiert, wo die Unterschiede liegen. Etliche dieser Dinge mögen einem heutzutage selbstverständlich oder überflüssig vorkommen, waren damals aber den Spitzenmodellen vorbehalten oder wurden dort erstmals umgesetzt, bevor sie dann auch in billigeren Modellen verfügbar wurden. Und manche Dinge waren früher einmal selbstverständlich, wurden dann aber bei billigen Modellen teilweise eingespart (z.B. der PC-Blitzanschluss, die Spiegelvorauslösung oder die Abblendtaste).
 
Etliche dieser Dinge mögen einem heutzutage selbstverständlich oder überflüssig vorkommen, waren damals aber den Spitzenmodellen vorbehalten oder wurden dort erstmals umgesetzt, bevor sie dann auch in billigeren Modellen verfügbar wurden. Und manche Dinge waren früher einmal selbstverständlich, wurden dann aber bei billigen Modellen teilweise eingespart (z.B. der PC-Blitzanschluss, die Spiegelvorauslösung oder die Abblendtaste).

Das ist etwas, was man sich heute gar nicht mehr bewusst macht: Wie komplett heute bereits die Einsteigerkameras ausgestattet sind. Ich erinnere mich daran, wie irgendwann in den späten 70ern die Canon A1 auf den Markt kam, die (als erste?) sowohl Verschlusszeit als auch Blende digital im Sucher anzeigte - in einer Zeit, in der nicht wenige Kameras noch eine Nadel im Sucher hatten, die man mit irgendeinem Index abgleichen musste. Anfang der 1990er kam dann Canon mit der EOS 1000 raus, der ersten AF-Kamera unter 750 Euro. Komplett Plastik von vorn bis hinten, sogar das Kamerabajonett. Aber volle Digitalanzeigen im Sucher, alle möglichen Aufnahmefunktionen, sogar TTL-Blitzautomatik...

Wenn ich mir heute die Featureliste von Einsteiger-DSLRs ansehe, dann stehen da Sachen drauf, für die wir vor 40 Jahren unsere Großmütter verkauft hätten, und die Großväter gleich mit dazu.
 
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