Ich glaube Du machst Dir viel zu viele theoretische Gedanken zu dem Thema.
Deswegen möchte ich Dir hier ein paar Praxistipps geben wie ich solche Panoramen ablichte.
Dazu muss ich noch sagen, beruflich erstelle ich täglich bis zu 200-300 360° Panoramen.
Ich arbeite als Fotograf in einer Agentur die für Google Streetview 360° Panoramen für Geschäfte, Firmen ect. erstellt.
Nebenbei mache ich auch Gigapixel Panos die mit 360DPI bis zu einer Größe von z.B. 20x5m druckbar sind für Kunden. (für Messen, Events ect.)
Also, Innenräume fotografiere ich persönlich am liebsten mit 24mm Brennweite für 360° Panos, (reiner Erfahrungswert). Da ich diese allerdings in HDR ablichte, brauche ich für ein einziges Pano dann 96 Aufnahmen die ich verrechnen muss. Das ist natürlich ein wahnsinniger Aufwand, kommt dem natürlichen Sehen aber sehr nahe.
So habe ich dann relativ wenig Verzerrung nach aussen hin.
Lichte ich z.B. einen Supermarkt ab mit 50-70 Panoramen, lohnt sich diese Brennweite aber einfach nicht, da der Aufwand zum Stitchen extrem groß wird.
So nehme ich hier eine 8mm Brennweite (360°) und benötige dann ohne HDR lediglich 4 Aufnahmen, mit HDR 12 Aufnahmen um ein komplettes 360° Pano zu erstellen.
Leider kommt es dann aber eben zu diesen nicht ganz so schönen Verzerrungen, dass lässt sich leider nicht vermeiden.
Aber auch die kann man in der Panorama Software so einstellen, (Fov, Hov ect) dass sie kaum auffallen. man ist dann allerdings recht nahe an dem fotografierten Objekt dran.
Mit 24mm Brennweite hat so ein 360° Panorama aufgenommen mit meiner Canon 5D MK III dann ca 30.000x20.000 Pixel.
Die Daten menge ist extrem groß.
Für den User der sich dieses Bild online ansieht, ist das allerdings nicht relevant, da mit der Software mit der ich so etwas erstelle imm nur die Bildteile rendert die sichtbar sind.
So sind diese Bilder extrem Hochauflösend und wirklich schön anzusehen.
Bei Gigapixel Panoramen sieht das ganze allerdings wieder ein wenig anders aus.
Für solche Aufnahmen (aussen) mit einem Blickwinkel von ca 150-160° verwende ich meist eine Brennweite von 200mm!
Hier muss man allerdings aufpassen, dass die Aufnahme 180° nicht überschreitet, denn dann wird es echt übel mit den Verzerrungen nach aussen hin.
Bedenke, je größer die Brennweite, desto größer wird Dein Panorama!
Ich verwende für diese Bilder eine Canon 5dsr, das bedeutet jedes Einzelbild hat 50 MP minus der Überlappung von ca 20-30%.
Was will ich Dir damit sagen, Du kannst Deine Wohnzimmerwand mit 24mm Brennweite ablichten, aber auch mit 200mm. Du wirst mit PTGui z.B. das selbe Bild herausbekommen. Allerdings einmal mit extrem großer Auflösung und einmal mit relativ kleiner. Beim ansehen im Internet wirst Du aber keinen Unterschied sehen wenn Du die Bilder richtig bearbeitest.
Überlege Dir vor dem Fotografieren, wofür die Bilder verwendet werden sollen.
Das ist wirklich wichtig!
Sind sie für den Druck und alle Objekte sind ungefähr im gleichem Abstand zur Kamera ist die Brennweite relativ uninteressant.
Sind sie für das Internet, bekommst Du unter 24mm langsam Verzerrungen nach aussen hin, ab 24mm ist das allerdings völlig ok, dafür aber ein wirklich großer Aufwand in der Bearbeitung.
Vergiss es, die Kamerapostitionen mit Laser und anderen Werkzeugen zu verschieben. Das funktioniert zwar auch, ist aber ein Aufwand der sich nicht lohnt.
Hol Dir einen vernünftigen Nodalpunktadapter, meine Empfehlung ist da das Novoflex VRII Pro System z.b., das verwende ich auch für Gigapixel Panos.
Mit dem Adapter kannst Du mit bis zu 200mm Brennweite arbeiten und die Bilder werden einfach genial.
Erstellst Du einfache 360° Panos, reicht auch der NodalNinja z.B. und 8mm Brennweite. Das hat den Vorteil, dass Du recht schnell in der Bearbeitung bist und die Datenmenge überschaubar bleibt.
So machen wir in der Firma ca 6-800 Panos / Tag teilweise und für eine einfache Tour reicht das allemal.
Vergiss alle theoretischen mathematischen Berechnungen, das hat keinen Sinn.
Stelle Dich vor Deine Wand und lichte diese mit verschiedenen Brennweiten ab mit einem Nodalpunktadapter.
Du wirst deine favorisierte Brennweite recht schnell finden denke ich.
Zum stitchen empfehle ich Dir absolut PTGui, das ist das beste Programm für solche Geschichten mit dem ich jemals gearbeitet habe.
Für die Veröffentlichung im Internet schau mal nach KRPano.
Geniale Software die Dir unglaubliche Möglichkeiten eröffnet sofern Du ein wenig mit XML Programmierung arbeiten kannst oder willst.
Wenn Du da Fragen hast, schreibe mir einfach eine PN, ich helfe Dir gerne!