Hallo,
Ich nehme mal an, dass ich dabei auf sowas wie Arbeitsspeicher und Grafikkarte achten muss, sowie Festplattengröße.
das ist so schon mal nicht verkehrt.
Kann jemand da ein paar Zahlen und Größen nennen, auf die ich achten sollte? Betriebssystem darf Windows sein. Monitor ist schon vorhanden.
Ohje. Das hängt immer von den Ansprüchen und dem Geldbeutel ab.
Festplatte: Ideal finde ich die Kombination aus SSD (absolutes Minimum 500GB, je nach Geldbeutel auch 1TB - 4TB) und normaler HDD (zum Beispiel 4TB oder 8TB).
Auf der SSD wird das Betriebssystem (z.B. Windows 10) installiert sowie alle Programme. Die SSD ist sehr schnell und hat eine kurze Zugriffszeit, das ist für Software ein großer Vorteil. Andererseits sind SSD-Speicher aber drei- bis viermal so teuer wie konventionelle Festplatten, das heißt für 100€ bekommt eine 1TB SSD oder eine 4TB HDD, für 200€ eine 2TB SSD oder eine 8TB HDD und so weiter.
Dann ist noch darauf zu achten, wie die SSD am Mainbord angeschlossen ist: Per PCIe, SATA-3, SATAe oder m.2.
Arbeitsspeicher: Die wichtigen Kenndaten sind Größe und Taktfrequenz. Die Taktfrequenz muss mit dem Mainboard abgestimmt sein und sollte nicht zu niedrig sein, idealerweise mindestens DDR4.
Wie groß der Arbeitsspeicher bestenfalls sein sollte hängt von der Nutzung ab: Wenn viele Bilddaten zugleich bereitstehen sollen, ist mehr immer besser.
16GB würde ich als Minimum ansehen, 32GB ist besser. Heißt nicht, dass man nicht auch mit 8GB Ram Bilder und Videos schneiden könnte... nur wenn es viele Bilder oder große Videodateien sind, könnte das den Prozess stark verlangsamen.
Grafikkarte: Ist für Bild- und Videobearbeitung weniger wichtig als für Gaming-PCs. 4GB Speicher ist gut, 8GB ist besser. DDR5 sollte es schon sein. Die weiteren Kennzahlen / Anschlüsse sollten zum Monitor kompatibel sein.
Prozessor: All die schönen anderen Bauteile bringen nichts, wenn der Prozessor zu langsam ist. Von Vorteil sind viele Kerne, da viele Bildbearbeitungs- und Videoschnittprogramme ihre Prozesse gut parallelisieren können. 4 Kerne sind Minimum, 6-8 Kerne besser, mehr schadet nicht.
Mainboard: Das Mainboard muss zu all den anderen Bauteilen passen. Zusätzlich sollte man darauf achten, dass es ausreichend viele Anschlüsse (insbesondere USB 3.0) besitzt. Kaum etwas ist ärgerlicher, als wenn man den Kartenleser mangels Anschluss an einen USB2.0-Steckplatz anschließen muss und sich dann jedes Mal über die geringe Übertragungsgeschwindigkeit ärgert. Andererseits: Jeder unnötige Anschluss ist evtl. rausgeworfenes Geld.
Netzteil: Anbieter von Komplett-PCs (z.B. die großen geiz-ist-geil-Elektronikmärkte) sparen gerne am Netzteil. Dadurch können nicht nur die empfindlichen Bauteile Schaden nehmen sondern es kann sich auch in den Energiekosten niederschlagen, je nachdem wie intensiv der PC genutzt wird.
Man sollte darauf achten, dass das Netzteil genug Leistung liefert, der Wirkungsgrad hoch ist und es idealerweise ein modulares Stecksystem besitzt.
Kühlsystem: Ein wichtiger Verschleißfaktor ist eine schlechte Wärmeabfuhr. Das kann die Lebensdauer vor allem des Prozessors und der Grafikkarte deutlich beinträchtigen. Es muss nicht gleich eine Wasserkühlung sein (ich bin sogar nach einem Defekt nach 4 Jahren von einer Wasserkühlung zu einer Luftkühlung zurück gewechselt und seitdem sehr zufrieden), aber ausreichend große Radiatoren in sinnvoller Anordnung für einen starken Luftstrom sind wichtig und werden von Herstellern von Komplett-PCs ebenfalls gerne "weggespart".
Tower: Ich bin jetzt einfach mal davon ausgegangen, dass die Anschaffung eines PCs mit Tower geplant ist, nicht ein Notebook. Der Tower-PC hat den Vorteil, dass man hier mehr Leistung zu einem günstigeren Preis bekommt als beim Notebook, und dass meistens die Möglichkeiten zum nachträglichen Aufrüsten weit besser sind. Ich besitze einen sogenannten Big Tower, in dem bis zu 8 interne Festplatten Platz haben und mein Ram von derzeit 48GB ist auf bis zu 128GB aufrüstbar. Man kommt an alles gut dran und der PC läuft (mit Ausnahme der ausgewechselten Wasserkühlung) jetzt seit über 4 Jahren so gut wie am ersten Tag.
Das mal als ein paar Grundlagen vorab. Jetzt die Fragen:
Was darf er ungefähr kosten? Spielt die Größe eine Rolle?
Muss es ein Fertig-PC aus dem Handel sein, oder kommt ein selbst zusammengestelltes (ggf. vom Händler zusammengebautes) System infrage?
Ich hatte mich 2016 im Computerbase-Forum beraten lassen und habe mir dann einen PC für rund 2000€ von mindfactory zusammenbauen lassen. Damals kostete dieser Zusammenbauservice 99€, inzwischen ist es glaube ich teurer geworden. Es gibt auch andere Händler (z.B. alternate, csl-computer, etc.), die so einen oder einen ähnlichen Service anbieten.
Vorteil: Man bekommt einen fertigen PC mit derselben Gewährleistung wie beim geiz-ist-geil-Elektromarkt, aber mit den eigenen Wunschkomponenten, und im Gegensatz zu vielen Komplett-PCs sind die Aufrüstmöglichkeiten (mehrere interne Festplatten, Ram aufstocken etc.) deutlich besser.
Nachteil: Man muss sich vorher informieren (daher mein Tipp mit Computerbase, da sind m.E. mehr "PC-Nerds" als hier) und bei sehr günstigen PCs (für z.B. nur 500€-800€) fallen die Montagekosten relativ gesehen mehr ins Gewicht.
Es gibt sicherlich auch ganz gute PC-Komplettsysteme. Nur da sollte man sich nicht von 3-4 Kennzahlen blenden lassen.