Gast_520115
Guest
Standartbrennweite bei KB ist seit der Leica I die 50mm Brennweite seit 1929 bis heute.Meine Vorlieben sind ja nun nicht besonders speziell, meine Vorliebe besteht darin, besonders gute Fotos zu machen. Ich gehe mal davon aus, dass dies das Ziel meisten Hobbyisten ist. Darin dürften sie sich mit den Profis einig sein und darum benutzen sie auch das gleiche Werkzeug. Die Amateure gehen, wenn es um das Genre Reportage geht, halt Kompromisse ein, weil das Profi-Zeugs zu teuer und zu schwer ist. Familienfotos, Reisefotos sind Reportage-Fotos.
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Gleiches gilt für die 35 mm Festbrennweite. Das war 1960 die Standardbrennweite vor Kleinbild, bei vielen Kompaktknipsen bis in die Nuller Jahre. Der Grund war technisch/praktisch begründet.
35mm war bei Festbrennweiten Kammeras beliebt, wegen Universalität und Unkompliziertheit in der Bildgestaltung. Und das gilt bis Heute, auch wenn andere Brennweiten mehr Special Effects bieten.
Nun haben wir aber nicht mehr 1960. Es gibt keinen Grund mehr, sich auf 35 mm zu beschränken. [...]
Jetzt ist halt die Frage, worin mein Hobby liegt. Will ich besonders gute Fotos von meinen Kindern, der Reise machen, oder will ein bisschen Retro-Amateurfotograf aus den 60ern spielen. Das klingt vielleicht ein wenig abwertend, ich meine es aber gar nicht so
Fotografie ist ein kreatives Hobby. Dir geht es um das bestmögliche Bild. Am ende entscheiden 90% Kreativität und 10% Technik über das Bildresultat. Sich von dem Technischen Balast einer 10 Linsigen Fotoausrüstung zu trennen, um vielleicht nicht das beste aus 10% technik Anteil herauszuholen, dafür mehr Aufand für die 90% Kreativität frei zu haben, kann durchaus helfen am Ende vom Tag mit besseren Bildern heim zu kommen.
Dabei fällt mir ein -Ich habe in 1990er Jahren etliche Antiquarische Fotoliteratur gesammelt- Da war in den 1960er Jahre eine Kolumne vom Weihnachtstreffen eines Fotoclubs. Deren Mitglieder dann feststellen mussten, daß ihre alten Bilder eigentlich die interessanteren Bilder waren. Grund: Sie hatten damals wirklich nur das 50mm Objektiv, un mussten sich viel mehr um jedes Motiv bemühen.
Wenn jemand aber eine Weltumseglung plant (ebenfalls eine reine Hobby-Geschichte), wird er doch auf ein modernes Segelboot aus Stahl oder Kunststoff zurückgreifen. Warum sollte man sich beim Fotografieren bei einer Weltreise oder seinen Kindern Abbildungswinkel-mäßig auf den technischen Stand von 1960 beschränken?
Da gibt es so ein Video vom Vergleichsseegeln eines modernen Flachrumpf Bootes mit einer alten Kieljacht in der Ostseedünung bei strammen Windverhältnissen. Sicher die moderne Rumpfform geht leichter in das gleiten über, holt 2kn mehr Fahrt gegenüber der alten Bootsform die durch die Wellen schneidet heraus.
Aber mit jeder anrollenden Welle bekommt das Boot einen ordentlichen Schlag ab, und die Crew wird kräftig durchgeschüttelt. Ein Wochenende auf dem Bodensee macht das sicher Spass. Würde ich eine Weltreise darin aushalten müssen, meine Entscheidung wäre klar das alte Design welches stoisch und ruhig durch die Wellen zieht.
... nur als Bemerkung zu dem Vergleich.