Wohl kaum. Denn es wurde zum Thema zwar bereits alles gesagt, aber noch nicht von jedem. (frei nach Karl Valentin)
Hast recht.
Wir haben mehrere Aspekte.
1. Die Realität selbst zum gegebenen Zeitpunkt.
2. Den Fotografen. Er sieht die Realität.
3. Kamera und Film/Sensor. Sie bilden die Realität ab. Genauer: einen Ausschnitt zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Sie sind subjektiv oder zufällig gewählt oder durch bestimmte Ereignisse getriggert.
Am meisten "lügen" politische Fotos. Auch Familienfotos "lügen". Sie bilden nur einen kleinen Ausschnitt ab, räumlich und zeitlich. Zugleich dokumentieren sie (schöne und schlimme) Momente.
Das Objektiv bildet (in den meisten Fällen) seitenverkehrt und monokular (im Wesentlichen also mit Zentralperspektive und bestimmten Verzerrungen/Unschärfen) ab. (Parallelen laufen meist aufeinander zu.)
Wir sehen (wenn wir gesund sind) mit zwei Augen (stereoskopisch) und mit einer beweglichen umgekehrten Perspektive.
(Im Nahbereich passen wir Größen automatisch an, Parallelen erscheinen parallel.)
Fotos können anders abbilden, als wir sehen.
Zwei Beispiele:
1. Foto Budapester Straße bei Nacht mit bewegter Kamera
2. Bewegung der Sonne während einer Woche (unbearbeitet, ohne Entwicklung, direkt auf Papier belichtet, Lochkamera, Zentral-Zylinderperspektive)