Du vermischt in deinem Beitrag etwas die verschiedenen Technologien.
In den Kameras sind seit vielen Jahren hinten LCDs verbaut, die mittels LED hintergrundbeleuchtet werden und es gibt hier keinen Helligkeits- oder Farbverluste, auch nach Jahren nicht. Diese Technologie war auch in früheren Smartphones und Handys verbaut, auch heute noch im Low-End-Bereich - die halten ewig. Im Highend gibt's heute praktisch nur mehr OLED.
Bei den ersten Flaschbildfernseher gab es auch LCDs, allerdings noch mit Leuchtröhren beleuchtet - diese sind tatsächlich gealtert, genauso wie die selbst leuchtenden Plasma-TVs, die je nach Qualität oft schon nach wenigen Jahren Fehlfarben und Einbrenneffekte zeigten.
Plasma gibt's schon länger nimmer, OLED ist gekommen, im Wesentlichen aber immer noch mit den gleichen Problemen des "Einbrennens", je heller die Displays betrieben werden, desto schneller. Aus meiner beruflichen Praxis kann ich sagen, dass das mittlerweile eines der Hauptreklamationsgründe bei Smartphones- und Watches ist (siehe Bild). Auch bei Fernsehern liest man recht häufig von dem Problem.
Um zu Kamera-Displays zurückzukommen: Gründe für die Industrie, LED-Displays in der - im Wesentlichen seit Jahren gleichen - Auflösung und Größe zu benutzen sind: Preis, Langlebigkeit und geringer Stromverbrauch.
Und vielleicht interessant auch: ja das sind wirklich Displays von der Stange, die dann hinten eingesetzt werden. Und dass dann die Rahmen dicker und an den Rändern teilweise unterschiedlich dick sind, ist, weil den Herstellern anders als Smartphoneherstellern das Styling des Displaybereichs nicht so wichtig ist und die Form der Funktion folgt (dünnen Rahmen bedeuten auch immer eine konstruktive Schwächung). Ähnlich wie in den 60er und 70er oft ganze Rückleuchtenmodule identisch an LKWs, PKWs und Sportwagen verbaut wurden - Hauptsache es leuchtete. Heute wird in der Lichttechnik wahnsinnig viel Aufwand betrieben und das gipfelt dann auch etwa in den Kasperle-Blinkern der VAG Gruppe.
Die Displays bei Kameras sind kein Selling Benefit - es ist ein Beiwerk, darum ist Größe, Auflösung und Form nicht so wichtig wie bei Smartphones, bei denen das Display bei Kunden ein ganz wichtiges Kaufentscheidungs-Kriterium ist. Dass die Kameraindustrie als einzige, die mit Displays arbeietet, in den technischen Daten die Dots und nicht die Pixel ausweist, verstehe ich bis heute nicht, viele Fotografen da draußen denken, ihr EVF hätte wirklich 5 Megapixel und das Display 2,x.