Nicht unbedingt denn vor 10-15j gab es keine andere Möglichkeit Bilder zu machen als "preiswert" mit den Dreistelligen... Wer heute aber eine Zwei oder Ein-stellige kauft - kauft deshalb um mit einer Kamera Bilder zu machen... "nur Bilder machen" geht heute auch mit dem Handy...
Mancher kauft die Zwei- oder Einstellige aber auch nicht, um eine Kamera zu benutzen, sondern, um _gute_ Bilder zu machen in Bereichen, in denen die mit dem Handy immer noch nicht gut genug sind. (Oder Videos, die Grenze verschwimmt ja immer mehr.) Aber das ändert sich. Die Nischen werden immer enger. Extreme Lichtstärke / Low-Light-Fähigkeit und extrem lange Brennweiten fallen mir noch ein. Damit macht man noch Bilder, die mit dem Handy nicht gehen.
Anders gesagt: Man braucht immer fettere Technik, um in bestimmten Bereichen noch sichtbar andere Bilder zu machen als mit dem Handy. Wenn man das extrapoliert, dürfte es in nochmal 10-15 Jahren so aussehen, dass dedizierte Kameras eben sehr spezielle, teure High-End-Geräte für ganz bestimmte Anwendungen sind, die sich zahlenmäßig nur eine recht kleine Anzahl an Amateuren leisten wollen oder können wird. Denn alles andere geht ohne.
Ja, richtig - wir kennen die Zahlen nicht... aber die Realität der Berufsfotografen sieht sicherlich nicht so rosig aus wie du es dir vorstellst... Seit etwa 10 Jahren schaue ich womit die "durchschnittlichen" Hochzeitfotografen arbeiten (gerade im Sommer auf Burgen/Schlössern sieht man eine ganze Menge von Ihnen)... Oft ist es eine Canon/Nikon mit einem Tamron/Sigma Obi... ab und zu ein älteres L oder eine Sony...
Eben. Das wird auch für sie nicht rosiger werden, wenn das Hochzeitspaar aus den Tausenden gesammelten Handybildern und -videos KI-gestützt alle möglichen Einstellungen rendern lassen kann. Dann braucht es den einen Hansel mit dem dicken Objektiv auch nicht mehr - es sei denn, seine Ausrüstung ist so krass, dass er noch echt was anderes liefern kann als die Handys. (Oder er/sie ist künstlerisch / kreativ herausragend. Das geht dann aber wieder ohne dicke Kamera - damit sind die als Canon-Kunden raus.)
Das meine ich ja gerade: Es wird eine Entwicklung hin zu High-End und stärkerer Professionalisierung geben - gerade weil Mittelmaß immer besser schon ohne dedizierte Kamera geht.
Es wird noch professionelle Foto- und Videografie im Sport geben, Werbung, vielleicht Mode... Dafür möchte Canon dann High-End-Marke sein. Der genannte Hochzeitsfotograf und der Amateur dürfen langfristig gerne eine Sony mit Tamron-Objektiv kaufen.
Das muss einem nicht gefallen. Ob es richtig ist, weiß ich auch nicht. Aber als Strategie ist es nachvollziehbar.