Moin moin,
ich wurde anderswo darauf aufmerksam gemacht, dass man viel zu wenig über Media Pro SE liest, und zu wenig über die Zusammenarbeit mit Capture One (COP). Entsprechend hatte ich dort das hier runtergetipselt und hänge es zur Info auch noch hier rein.
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Media Pro SE ist gegenüber Media Pro 1.x ein Fortschritt. Zwar funktioniert das Darstellen der Entwicklungseinstellungen in Capture One nur bis und mit COPv9, aber dort mit allen Teilversionen. Und: Anders als noch beim Bruch zwischen Media Pro 1.4 (oder 1.5?) und Capture One 8.2 (oder 8.1?) hält sich Media Pro SE an die Unterordnerstruktur incl. Sidecars aus Capture One 10. Das heißt, dass man Bilddateien in Media Pro SE z.B. auf ein Archivlaufwerk verschieben kann und alle Sidecar-Dateien von XMP bis zu LCC-Profilen und Entwicklungseinstellungen korrekt mitgenommen werden. Beim letzten Bruch während der Lebenszeit von Capture One 8 war dem nicht so; verschob man Dateien in Media Pro 1.4/5, dann blieben die Sidecars an ihrem alten Platz liegen. Dachte man nicht daran, die im Anschluss händisch zu kopieren, war die ganze Arbeit in COP futsch.
Ob und wann die Render-Engine von Media Pro SE auf Stand v10 aktualisiert wird weiß ich nicht. Aber dass v9 komplett unterstützt wird und v10 in den für eine Medienverwaltung wichtigsten Punkten ebenso, ohne dass ein Media-Pro-Update nötig war, lässt hoffen.
Kurz: Die Verbindung zwischen COPv10 und MPSE tut in Sachen DAM so, wie man es sich nur wünschen kann. Dass die Vorschaubilder nicht den Stand aus Capture One wiedergeben ist z.Z. bei allen Bildverwaltungen so, kann man also MPSE nur aus ideellen Gründen ankreiden (»gleicher Hersteller, das muss doch gehen!«), nicht aber aus Gründen der Nutzbarkeit. MPSE ist entsprechend z.Z. für Leute, die mit den COP-Katalogen nicht klar kommen, die klar bessere Wahl zu anderen Bildverwaltungen wie Lightroom, Canto, Celum, ACDSee, AfterShot Pro oder Apples Fotos.app – es sei denn, man benötigt seine Verwaltung noch für anderes und will z.B. auch Fotobücher rausjassen können (Fotos.app, Lightroom) oder im Netzwerk mit riesigen Datenbeständen und Versionierungen arbeiten (Canto, Celum).
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Selbst setze ich Media Pro SE »nur« zum Verwalten meiner JPEG/TIFF-Abzüge ein, nicht für die der Raw-Originale. Der Grund dahinter ist aber weniger fehlendes Vertrauen in eine mögliche Weiterentwicklung von Media Pro SE, und auch dass die Vorschaubilder nicht den Stand aus Capture One wiedergeben stört mich nicht weiters – als Fotoreporter darf ich an den Bildern eh nicht zu viel drehen, die Vorschaubilder entsprechen also meistens sehr gut dem fertigen »Abzug« aus Capture One. Ich könnte also wie bis zum COPv8.2-Fiasko wieder zu Media Pro als einzige Verwaltung zurück. Tue das aber trotzdem nicht. Weswegen?
Ehrlich gesagt – wegen meinen Büchern.
Ich kann schlecht über Neuerungen im Katalog-Modus schreiben oder den Einsatz von COP-Katalogen erklären, wenn ich die Dinger nicht selbst täglich nutze. Und seit Capture One 9 ist der COP-Katalog für meinen Einsatzbereich »gut genug«, so dass ich damit leben kann, meinen Original-Bestand in Capture One zu verwalten. Und Dinge wie Schlüsselwort-Bibliotheken sucht man in Media Pro vergebens; es ist anzunehmen, dass Phase One den COP-Katalog schneller und weiter entwickeln wird als Media Pro SE.
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Ich werde die Sache weiter beobachten, denn auch wenn die COP-Kataloge für mich mehr als ausreichend das tun, was sie sollen, mag ich meinen alten Workflow von vor bis vier Jahren immer noch lieber. Einer der Gründe, dass ich vor sieben Jahren überhaupt erst von Lightroom auf Capture One wechselte, war ja gerade, dass ich keinen Bock auf monolithische Programme hatte, sondern DAM und Raw-Bearbeitung getrennt haben wollte.
Mit besten Grüßen aus dem Toggenburg,
-Sascha