Für mich persönlich ist die Nacht, die Vollendung des Tages, sobald die Sonne unter dem Horizont steht und endet somit bei Sonnenaufgang, also die Zeit zwischen Einbruch der Dunkelheit und Beginn der Morgendämmerung.
Der Einbruch der Dunkelheit beinhaltet aber noch nicht viel Dunkelheit, teils so gut wie gar keine und ist entsprechend ist es dann von der Helligkeit her noch viel mehr Tag als Nacht.
Deshalb gabs am Anfang auch sinnvollerweise die Frage nach der Blauen Stunde, die ich wie folgt
für den Wettbewerb beantwortet hatte:
"Solange es sich nicht um den Anfang der Blauen Stunde handelt, oder einen mittleren Zeitpunkt an einem wolkenarmen Tag wo es dann noch relativ hell ist, und die typische Nachtstimmung/Nachtlichtverteilung in der Aufnahme fehlt, gehts in Ordnung."
Bei Nachtaufnahmen die Balance aus Nachteindruck und schöner Durchzeichnung des Motivs zu finden ist nicht immer einfach.
Mit dem natürlichen Seheindruck haben gute Nachtaufnahmen oft nur wenig gemein und das ist auch gut so, denn das menschliche Sehvermögen bei Nacht ist jämmerlich und so geben die meisten Motive vor Ort bei Nacht nur wenig mehr her, als starke Helligkeitskontraste und eine ins Blau abgedriftete Umgebungsbeleuchtung zuzüglich oftmals unschön gelber künstlicher Straßenbeleuchtung mit entsprechend falschen Farben auf allem wo sie landet, so daß viele Szenen dann wie gelb eingefärbte s/w-Szenen daher kommen.
Erst die Fotografie mit ihren langen Belichtungszeiten und passendem Weißabgleich und der unweigerlichen starken Aufhellung macht daraus etwas Sehenswertes. Die Bildbearbeitung spielt dabei meist eine größere Rolle als bei Tageslichtaufnahmen und ist auch meist nicht so trivial, so daß Erfahrung in der Nachbearbeitung dieser Motive wichtiger ist als bei Tageslichtaufnahmen.