Na, ganz so schlimm ist die Arbeit nicht, da ja vorab klar, welche Papiere den größeren Farbraum abdecken können.
Wenn es um den größtmöglichen Farbraum geht, den ein Papier darstellen soll, können die Mattpapiere gleich gestrichen werden. Alle Papiere ohne optische Aufheller knicken im Blaubereich ein.
Du brauchst also ein Pearl oder Hochglanz Papier. Weiter oben habe ich schon einen Link benannt, der die Bandbreite der von ihnen untersuchten Papiere schön darstellt.
ICC Profile mit Klartextnamen finden sich bei Hahnemühle.
Gut ist z.B. FA Baryta (325 g/m² · 100 % α-Zellulose · hellweiß · hochglänzend)
Hellweiß sagt Dir, daß OBA Content verwendet wird; nach Datenblatt "moderate".
https://www.hahnemuehle.com/fileadm...neArt_Collection/Datenblatt-FineArtBaryta.pdf
Vergleichst Du mit FA Baryta Satin (die Glanzoberfläche gefällt mir viel besser), kannst Du sehen, daß hier keine OBAs enthalten sind. Konsequenz: Gelbstich, der besonders bei S/W mich nervt.
https://www.hahnemuehle.com/fileadm..._Collection/Datenblatt-FineArtBarytaSatin.pdf
OBAs haben Auswirkungen auf die Haltbarkeit der Papiere; sie verringert sich. Mir aber egal, da ich den Gelbstich bei vielen Motiven nicht tolerieren kann.
Bei der Papierauswahl zählt nicht nur die technische Fähigkeit zur Farbwiedergabe. Ich achte auf den Glanzgrad (ich mag keine Hochglanzoberfläche), die Oberflächenstruktur (ich mag kein Pearl; sieht plastikmäßig aus) und auch die Steifigkeit spielt eine Rolle, wenn Ausdrucke mit Passepartout (glaslos) gehalten werden sollen. Bei den Preisen gibt es ebenfalls sehr große Variationen. Auch wenn Mattpapiere gnadenlos Kontraste und Farbraum eindampfen, finden sich geeignete Motive, wo dieser Qualitätsverlust nicht stört.
Ein wirkungsvoller Ausdruck ist somit nicht unbedingt an das technisch machbare gekoppelt. Die Kunst/Erfahrung besteht darin, für sich ergänzende/unterstützende Bild/Papier Kombinationen zu finden. Egal wie Du Dich anstrengst: ein Ausdruck ist immer (weit) vom Monitorbild entfernt. Er ist aber so gut, daß eine intensive Betrachtung auch aus der Nähe Spaß macht, besonders, wenn zusätzlich die Papieroberflächen erkennbar sind.