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Erfahrungen mit Mikroskopobjektiv für Makro?

-P-

Themenersteller
Zufällig über das Thema gestolpert und finde es interessant.
Wenn ich das richtig sehe, dann wäre ein guter Start ein 4x (achromatisches) Mikroskopobjektiv. Das hat dann ein RMS Gewinde und für dieses gibt es dann Adapter, womit man es wie ein Filter vor ein Tele schrauben kann.
Hat jemand Erfahrungswerte und einen Tip für ein gutes (gern auch gebraucht erhältliches) 4x Mikroskopobjektiv?
 
Der günstigste Einstieg in die Fotografie mit Mikroskopobjektiv ist wohl mit diesem Objektiv.

Wenn du mehr Geld ausgeben willst dann eines von Nikon oder Mitutoyo. Einen Vergleich findest du hier.


Mit dem Objektiv hast du aber nur die "halbe Miete". Sinnvolle Bilder erzielst du auf Grund der geringen Schärfentiefe wohl nur, wenn du viele Bilder "stackst". Das klappt nur, wenn du eine Kamera mit eigebauter "Focus Bracketing"-Funktion hast, die mit dem verwendeten Tele zusammenarbeitet, einen elektronisch gesteuerten Makroschlitten hast oder einen sehr genauen manuell betriebenen Makroschlitten (Da musst du dann ev. für hunderte von Bildern die Schritte im Tausendstelmillimeterbereich einzeln einstellen. Daneben benötigst du noch ein Programm, welches dir dann die Fotos zusammenrechnet. Weiter gilt es zu überlegen, wie du die Beleuchtung der zu fotografierenden Objekte bewerkstelligen willst. Bei den teilweise minimalen Arbeitsabständen der Objektive kann das eine echte Herausforderung sein.

Viele nützliche Infos dazu findest du auf diesem Youtube-Kanal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, das mit Stacking, etc. ist schon klar und Ausrüstung vorhanden.
Hatte ich vergessen zu erwähnen..

Kann mir eventuell mal ein Objektiv leihen uns suche aktuell hauptsächlich noch nach einem Adapter RMS auf 67mm Gewinde (kommt an ein Canon 70-200).
Da noch einen Tip für einen günstigen Adapter?

Eine Rayonox 250 Linse mit Snap-Adapter ist auch vorhanden.
Die könnte ich auch nehmen und benötige einen Adapter M43 auf RMS.
Den findet man scheinbar aber auch nur schwer als günstige Variante.
Gibt‘s die Teile hier nur bei Traumflieger??

P.S. Danke auch für den Kanal-Link.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, den Adapter bekommst du ja auch hier. Oder sind dir die 30 Euro wirklich zuviel?
Wenn du die Snap-Fassung hast brauchst du neben dem Objektiv ja nur noch diesen Adapter. Und hast du dein Objektiv getestet, ob es mit der Fokus-Bracketing-Funktion zusammenarbeitet? Mein 70-300mm will zum Beispiel nicht so richtig mit der M6 II. Die Kamera macht zwar Aufnahmen, aber mehr als 20 (wenn ich mich richtig erinnere) machte sie nicht, auch wenn ich eine deutlich höhere Anzahl an Aufnahmen angegeben habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Keine Angst, mit Versand fast 36,- kann ich mir durchaus leisten ;-), finde es für so einen Adapter aber schon eher teuer.
Beim Chinamann kostet sowas vielleicht 5 oder 6 EUR (da will ich aber nicht bestellen).
Dann werd ich sowas mal bestellen und bin gespannt auf die Ergebnisse.
Bracketing mit 70-200 F4 IS funktioniert. Danke für den Hinweis, dass dies nicht immer selbstverständlich ist.
 
…..

Viele nützliche Infos dazu findest du auf diesem Youtube-Kanal.

Der Mann kann wirklich etwas, soweit ich das laienhaft beurteilen kann. Nur seine Videos…. Er ist extrem langatmig, abschweifend. Er teilt sein Wissen, versteckt es aber. Vielleicht verstehe ich ihn nicht gut genug, um zu entscheiden, ob einige Passagen Humor oder einfach nur sonderbar sind. Deshalb habe ich das Abo seines Kanals nach einigen Folgen wieder aufgegeben.
 
Der Mann kann wirklich etwas, soweit ich das laienhaft beurteilen kann. Nur seine Videos…. Er ist extrem langatmig, abschweifend. Er teilt sein Wissen, versteckt es aber. Vielleicht verstehe ich ihn nicht gut genug, um zu entscheiden, ob einige Passagen Humor oder einfach nur sonderbar sind. Deshalb habe ich das Abo seines Kanals nach einigen Folgen wieder aufgegeben.

Zugegeben, er ist kein begnadeter Entertainer wie andere Youtube-Zampanos, dafür hat er Ahnung von dem, was er erzählt, was ihn wieder von all den anderen geschwätzigen Youtube-Koryphäen positiv unterscheidet. Im Bereich der Extremmakrofotografie kenne ich keine bessere Lernquelle, welche den ganzen Prozess thematisieren (Insekten präparieren, Equipment, Aufnahmetechnik, Verarbeitung der Bilder am PC usw.). Ich kann da nicht erkennen, dass er Wissen "versteckt". Seine Art muss man halt...aushalten...Sicher nicht jedermanns Ding. Hast du andere Quellen, welche gute praktische Infos zum Thema liefern?
 
Zuletzt bearbeitet:
Versteckt ist falsch ausgedrückt. Er will ja vermitteln. Das Wissenwerte steckt aber zwischen langen Litaneien und Abschweifungen. Das finde ich schade, denn leider kenne ich auch keine bessere Quelle.
 
Um nochmal auf die Objektivempfehlung zurückzukommen: das genannte Zeiss-Objektiv ist ein "unendlich-Objektiv". Es ist vom optischen Design her so ausgelegt, dass es in Kombination mit einer Zeiss-Tubuslinse seine Abbildungsleistung erreicht. Diese Zeiss-Tubuslinse hat eine Standard-Brennweite von 164,5 mm und bildet dann einen Bildkreis ab, der dem jeweiligen Sehfeld des Objektivs entspricht. Letzteres kann einen Durchmesser im Bereich von 20-25 mm haben. Freilich kann man auch mit einem längerbrennweitigen Objektiv (z.B. Tele-Zoom) oder einer Nahlinse eine Abbildung erzeugen, dabei bleibt allerdings offen, wie sich die Abbildungsfehler des Mikroskopobjektivs und jene der Nahlinse oder des Teleobjektivs überlagern. Zeiss-Mikroskopobjektive sind für sich genommen nicht komplett auskorrigiert, sondern sie laufen erst mit der Zeiss-Tubuslinse zu ihrer vollen Leistung auf. Freilich kann man auspröbeln, mit welcher sonstigen Sammellinse oder Objektiv bei welchem Montageabstand zum Mikroskopobjektiv man eine befriedigende Abbildungsleistung erhält, aber ein echter "no brainer" ist´s nur mit der Originaltubuslinse, die mit einem Abstand von ca. 110 mm vom Objektivgewinde positioniert sein sollte. Das Ganze ergibt dann natürlich eine ziemlich lange Konstruktion von insgesamt ca. 32 cm Länge mit den entsprechenden Tuben dazwischen. Die Montage auf einer optischen Schiene ("Rail") ist nicht weiter kompliziert, die gesamte Rail kann man dann auf einem Lineartisch packen, um die Stacks zu erzeugen.

Ja, mir ist bewusst, dass sich das Ganze dann weit von "Billiglösungen" entfernt, soll aber nur anregen, dass man bei der Wahl des Objektive schon die jeweilige Auskorrektur mitbedenkt. Olympus korrigiert z.B. seine Mikroskopobjektive aus, so dass die Kombination mit einem ebenso auskorrigierten Teleobjektiv etwas weniger risikobehaftet ist. Bei Mitutoyo-Objektiven kenne ich mich nicht hinreichend aus.

Letzte Tipps: die numerische Apertur (NA) ist neben der (Brennweiten-korrelierten) Maßstabszahl der wichtigste Parameter, der Helligkeit und Schärfentiefe definiert. Eine Umrechnung in eine fotografisch konventionelle Blendenzahl ist einfach: f-Zahl = 0,5 / NA. Das benannte Zeiss Plan 4x/0.10 hat mithin eine f/5.0. Die "förderliche Vergrößerung" hängt entsprechend auch weniger an der Maßstabszahl, als an der NA und der Güte der Auskorrektur des optischen Gesamtsystems. Es gilt hier das Beugungs-Limit für die f/5.0, so dass eine Sekundärvergrößerung (z.B. durch Teleobjektiv mit Brennweite >> 165 mm oder/und Telekonverter) nur noch begrenzt sinnvoll ist, auch wenn man gerne einen größeren Bildkreis erzeugen möchte, um ein formatfüllendes Bild zu erhalten. Mit einer FT-Kamera ist ein Mikroskopobjektiv mit 23 mm Sehfeld natürlich ausreichend, bei KB-Kamera wäre man versucht, z.B. per Telekonverter noch eine 2-fache Nachvergrößerung vorzunehmen, läuft dann aber mit Beugungs-begrenzter Auflösung entspr. f/10 wiederum in das entsprechende Beugungslimit und gewinnt nicht mehr hinzu.
 
Danke noch mal für die tollen Infos!
Hab nun schon mal einen RMS Adapter aus Metall (zum anschrauben). Das ist eine robuste Lösung und gefällt mir besser, als diese Plastik-Aufsteck-Adapter.
Ein billig 4x Mikroskop-Objektiv hab ich zum testen da, aber das taugt nicht so wirklich viel.

Gesucht ist also noch der Preis-Leistungs-Sieger in Sachen Mikroskopobjektiv.
Landet man dann wieder beim 80€ (+Versand) PLAN X Planachromat 4x NA 0,10 RMS Traumflieger, oder kennt ihr noch was in der Richtung? Sollte für allererste Experimente unter 100€ bleiben.
 
Kleines Update: es ist ein Nikon 4X Plan Objektiv geworden (unendlich Mikroskop-Objektiv, 4-fach Vergrößerung, numerische Apertur von 0,1, Arbeitsdistanz ca. 25mm) geworden.
Zusammen mit dem Metalladapter (wesentlich robuster und stabiler als der Traumflieger Snap-Adapter) macht das nach einem ersten Test einen prima Eindruck und ist für mich wohl die günstigste Einsteiger-Kombination, die was taugt.
79.- € für ein Objekitv und 19,90 € für RMS Adapter muss man für erste Experimente also investieren. Bin erst mal zufrieden und fange mal an zu experimentieren…
 
Heute mal in Ruhe experimentiert und mein allererstes Testfoto ist fertig.
Da geht sicher noch mehr, aber ich war schon mal recht angetan von den neuen Einblicken und Möglichkeiten und bin absolut fasziniert von dem Thema.
Schön, dass man auch ohne riesiege Investitionen ganz gut einsteigen kann.
Danke für die Tips und Rückmeldungen!
 

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