Ich habe selbst eine EOS 250D und kann das von daher einigermaßen gut beurteilen.
Die Kamera ist besonders klein und leicht. Das ist zunächst einmal objektiv ein Vorteil, geht aber zulasten des Handlings, wenn man große Hände hat.
Technisch ist gegen die 250D nicht viel einzuwenden, ich benutze sie regelmäßig, sie liefert eine gute Qualität. Auch bei der Ausstattung fiele mir jetzt nicht viel ein, was man unbedingt haben müsste, was sie aber nicht hat. Die Kamera wird meistens mit einem EF-S 18-55 mm 4-5.6 IS STM angeboten, auch das ist klein, leicht und liefert gute Qualität. Wenn man sich dazu das EF-S 55-250 mm 4.5-5.6 IS STM kauft (Auf IS und STM achten!), dann hat man ein sehr gutes Telezoom dabei, das umgerechnet auf 35 mm Kleinbild bis 400 mm reicht, das ist für eine solch kleine und leichte Kamera genug. Ich persönlich halte nicht viel von "Superzooms" mit 18-300 mm, weil sie erstens oft noch lichtschwächer sind, zweitens nirgends so richtig scharf. Und drittens erziehen sie zu einer faulen, uninspirierten Fotografieweise. Anstatt nach der richtigen Aufnahmeposition zu suchen, dreht man einfach am Zoomring.
Also, die 250D mit den beiden Objektiven sollte man für 800 bis 850 Euro kriegen, denke ich. Und dann kann es einem die nächsten Jahre egal sein, ob DSLRs eingestellt werden oder nicht, man macht einfach Fotos. Falls einem die 18 mm (entsprechen 28 mm in Kleinbild) zu wenig Weitwinkel sind, kann man sich noch das 11-22 mm von Canon dazuholen, dann hat man das auch erschlagen.
Ausgehend von dieser extrem naheliegenden Empfehlung für einen, der die 250D bereits kennt, jetzt noch ein paar Varianten:
1. Du magst die 250D, willst aber Geld sparen? Suche nach einer gebrauchten 200D, das ist das Vorgängermodell, das aber bei allen wesentlichen Parametern gleich ist.
2. Die 250D ist eigentlich toll, aber dir zu klein und zu fiddelig: Suche nach einer gebrauchten EOS 77D: Stabileres, wertigeres Gehäuse, professionellere Bedienelemente (Schulterdisplay, Daumenrad), deutlich beserer AF. Kostet gebraucht weniger als eine neue 250D. Außerdem gibt es zu der 77D einen Batteriegriff, der sie wie ein Bohrhammer in der Hand liegen lässt.
3. Du magst Canon, magst die Größe der 250D, willst aber in Richtung Mirrorless gehen: Canon EOS M5 mit den entsprechenden Objektiven aus dem EF-M-Programm. Die M5 lag in einem Vergleichstest in nahezu allen Parametern gleichauf mit der 250D, in einigen auch besser. Einziger echter Nachteil: Die Akkulaufzeit ist deutlich kürzer. Weiterer großer Nachteil des EF-M-Systems: Es ist ebenso totgeweiht wie das ganze DSLR-Programm von Canon, aber es gibt viel weniger davon im Markt, das Gebrauchtangebot ist also kleiner und viel weniger vielfältig. Außerdem kannst du alle Objektive, die du dir eventuell mal für eine EOS 250D kaufst, per Adapter auch an den neuen, spiegellosen EOS-R-Kameras verwenden, bei den Objektiven aus dem EF-M-Programm ist das grundsätzlich nicht möglich.
Ob du lieber DSLR mit optischem Reflexsucher magst oder lieber spiegellos mit Videosucher, das musst du selbst rausfinden, dafür gibt es Fotohändler.
Bei der Gelegenheit kannst du dir auch mal die neue Canon EOS R10 zeigen lassen. Ist ebenfalls klasse, aber noch deutlich teurer als die vorgenannten Alternativen. Ist gerade erst auf den Markt gekommen, deshalb gebraucht kaum zu haben.