https://www.kleine-fotoschule.de/kameratechnik/bildschaerfe1.html
Danke für den Link.
Ich suche tatsächlich aber viel konkretere Infos, konkrete praktische Beispiele, Infos, die einen (mich) weiterbringen.
Ich will es an einem Beispiel erklären: Es gibt gefühlt ca. 3500 bis 5000 Fotobücher in deutscher und englischer Sprache. Davon kann man sich die allermeisten wahrscheinlich sparen, soweit man kein blutiger Anfänger ist.
Fast alle der Autoren käuen wieder, was andere schon hundertmal vorher erzählt haben. Ich habe sie nicht alle angeschaut, aber ziemlich, ziemlich viele davon, denn eine meiner Zwangsstörungen ist der Sammeltrieb, entsprechend stehen hier einige tausend Bücher herum.
Die Bücher von Roberto Valenzuela dagegen bringen zumindest mir einen deutlichen Mehrwert. Er packt nicht nur Allgemeinplätze zusammen, sondern entwirft konkrete umsetzbare Richtlinien, die einen weiterbringen können. Er erschafft teilweise vermeintlich neues und verrät einiges, was andere nicht tun.
Von diesem Autor würde ich sehr, sehr gerne ein Fachbuch über Schärfe und Bildwirkung lesen, er hat es wohl noch nicht geschrieben bzw. veröffentlicht.
Und leider, leider ist das mit ganz vielen Themen so.
Letzte Woche habe ich mich mit Filtern beschäftigt, solche liegen hier zwar schon seit Jahren herum, aber ich habe sie so gut wie nie benutzt, also habe ich Bücher besorgt und bin jetzt ein bisschen schlauer, na ja, eigentlich nicht wirklich, denn was die Autoren so geschrieben haben, lässt sich zusammenfassen in "Belichtungszeit verlängern", "Glas schützen", "Spiegelungen auf natürlichen Oberflächen verändern/vermeiden" und statt hier viel konkreter Beispiele zu bringen und zu erklären, liest man z.B. zwei Seiten lang etwas darüber, welche Filterarten es gibt. Der Mehrwert für mich geht dabei gegen null.
Das ist so wie wenn man ein Fachbuch für Mathematik mit hundert Seiten Text über die Form unserer Ziffern schreibt und dann am Ende neun herauskommt.
Und vielleicht muss das ja auch alles so sein, man stelle sich nur vor, dass all die Fachautoren ihr Fachwissen auf leicht verständliche Art und Weise an Dritte weitergeben könnten, man bräuchte bald keine weiteren Fachbücher mehr, die Autoren würden sich ihre Lebensgrundlage selbst wegnehmen.
Alternativ kann man sich Kochbücher anschauen und Schlüsse ziehen wollen; kein Mensch wird jemals ein guter Koch werden, nur weil da Mengen und Zeitangaben stehen. Man muss selbst kochen, elendig viele Fehler und Versuche machen und sich dann hoffentlich merken können, warum es neulich so viel besser geschmackt hat als sonst.
Oder aber man trifft auf einige der wenigen Perlen, die aus dem Nähkästchen plaudern und zehn Seiten schreiben wie man eine perfekte Bolognese macht und einem auch noch erklären, warum sie die Brühe vorher nur knapp eine Stunde und nicht die klassischen zwei, drei haben ziehen lassen, warum sie Rießling nutzen um Gemüse und Fleisch mehrmals abzuschrecken, warum und wie man die falschen Bitterstoffe aus dem Topf hält usw.