Habe mehr aus der Not heraus den Speckgrabber ausprobiert und bin zu optimalen Ergebnissen gelangt.
Ich bin eigentlich langjähriger Nassreiniger und benutze Sensor Swabs in Kombination mit reinem Methanol. Eclipse ist genau das gleiche kostet aber das zig-fache. Methanol ist 100% reiner Alkohol der im Gegensatz zu Isopropanol keine Schlieren produziert. Allerdings ist Methanol nicht in jeder Apotheke erhältlich und man muss eine Erklärung gegenüber dem Apotheker abgeben (dafür unterschreiben) dass man das Zeug nicht mißbraucht, weil es hochgiftig ist. Aber man will das Zeug nach nicht trinken sondern den Sensor damit putzen.
Es passiert immer wieder, dass während der Nassreinigung die eigentlich nicht fusselnden Sensor Swabs dennoch feine Fusseln hinterlassen. Bei nochmaligem Drüberwischen schiebt man die Teile dann von links nach rechts und nach 5-6 Versuchen schwillt einem der Kamm und möchte am Liebsten wieder mit dem Handy fotografieren. Gerade am Vollformatsensor meiner 1Ds MKIII ist der Spiegelkasten schon sehr eng und es ist ziemlich kniffelig bis in die Ecken zu kommen, wo sich der Dreck zu Bergen türmt (ich übertreibe ein wenig)
Die Idee war nun, die übrig gebliebenen Fusseln mit dem Speckgrabber aufzunehmen. Also das nigelnagelneue Teil aus dem Röhrchen gezogen und behutsam angefangen den ersten Felsbrocken wegzustempeln. Oh Schreck, das Ergebnis war, dass der Fussel zwar unter dem Grabber klebte aber gleichzeitig wurde ein rechteckiger, ich bezeichne es mal als Fettfleck, auf den Sensor gedrückt. So eine Schei... Also noch mal nachgedacht und zum Ergebnis gekommen, dass die Spitze nicht sauber gewesen sein muss.
Fusselfreies Mikrofasertuch rangeschafft und ca. 5 Tropfen Methanol draufgeträufelt. Dann das Tuch mit der befeuchteten Fläche nach oben zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten und den Grabber beherzt mit Drehbewegungen damit gereinigt. Kurz wild fuchtelnde Handbewegungen mit dem Grabber durchgeführt, um ihn wieder zu trocknen. Glücklicher Weise verfliegt der Alkohol binnen weniger Sekunden wieder.
Der erneute Versuch war sehr vielversprechend. Keine Stempelflecken mehr auf dem Sensor so dass ich nach und nach alle restlichen Fusseln perfekt beseitigen konnte. Selbst der vermeintliche Fettfleck, der vom Grabber selbst produziert wurde, ließ sich wieder restlos entfernen. Die Reinigung der Grabberspitze habe ich ca. 3x durchgeführt. Im Ergebnis muss ich sagen, dass ich noch nie so einen sauberen Sensor hatte. Dank beleuchteter 7-fach Lupe blieben mir Testbilder von der weißen Wand bei Blende 22 erspart, weil man mit der Lupe auch noch so kleinste Staubkörnchen bis in die Ecken erkennen kann.
Als Fazit kann ich sagen, dass ich auf eine Nassreinigung mit Methanol nicht verzichten möchte, weil diese doch recht gründlich ist, zumal man auch Pollen (mit Fettbestandteilen) komplett entfernt bekommt. Den letzten Schliff um einzelne kleine Reste zu entfernen werde ich in Zukunft auf jeden Fall den Speckgrabber erledigen lassen.
Soviel zu meiner Erfahrung mit diesem Teil