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Alt 16.03.2022, 08:39   #1
DigitalAndy
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Beiträge: 136
Standard Der eigene Blick - Eine fotografische Bildsprache entwickeln

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Es ist noch gar nicht so lange her, da hab ich mein über die Jahre gesammeltes Fotoequipment komplett verkauft. Die Luft war irgendwie raus. Ich hab immer weniger aktiv fotografiert und meine eigene Bildausbeute hat mich nicht mehr begeistert. Die Freude an der Fotografie ist mir im Laufe der Jahre abhanden gekommen und das nach über 40 Jahren Fotografie. Und obwohl ich in einer Region wohne, in der jährlich Zigtausende Foto-Begeisterte extra einige Tage anreisen, um die Highlights hier ablichten zu können, sind es doch immer wieder dieselben Motive, mal in Blauer Stunde, mal in der Nacht oder am Tage. Inflationäre Mainstream-Bilderflut. Natürlich optimiert für Instagram & Co. Das Netz quillt über von solchen Bildern. Die Wiederhol- und Austauschbarkeit langweilte mich nur noch. Ein Bild glich dem anderen. So kam es schlussendlich zu meiner krea-tiefen Auszeit. Ich habe in knapp zwei Jahren tatsächlich nicht fotografiert, wenn man mal von belanglosen Schnappschüssen mit dem Smartphone absieht. Und. Mir hat nichts gefehlt.

Dann fiel mir irgendwann das Buch „Der eigene Blick - Eine fotografische Bildsprache entwickeln“ von Robert Mertens aus dem Rheinwerk-Verlag in die Hände. Der Umschlagtext las sich interessant und ich habe es mir bestellt.

Aber ich war voreingenommen. Vermutlich wieder so ein Ratgeber von einem selbsternannten Missionar, der mit seinen imposanten Bildbeispielen - von Location, die ich wahrscheinlich nie in meinem Leben besuchen werde - versucht gering motivierte Knipser zu beeindrucken.

Eins fällt sofort ins Auge, wenn man das Buch das erste Mal öffnet: Es ist kein typisches Fotobuch, wie man es landläufig so kennt. Es gibt zwar eindrückliche Bilder, die aber keineswegs missionarischen Eindruck erwecken. Vielmehr holt mich Robert Mertens mit seinen tiefgehenden Fragen regelrecht ab. Ich merke sofort, dass die Fragen nicht nur wohlüberlegt sind, sondern auch ein Hinweis ist, dass der Autor mindestens einmal in seinem Fotografenleben in einem kreativen Loch steckte.

Die einzelnen Kapitel beschäftigen sich mit unterschiedlichen Ansätzen wie man beispielsweise einen Anfang für etwas Neues findet oder wie man ausgetretene Pfade verlässt, um eine neue kreative Richtung auszuprobieren. Wir erfahren, dass wir selbst bereits alles mitbringen, um eine unverwechselbare Bildsprache zu entwickeln. Jedes Kapitel wird von einem eigenen „Workshop“ begleitet; tatsächlich sind es Übungen, die wenig bis gar nichts mit Fototechnik zu tun haben. Zum Glück muss ich sagen! Denn viele Fotografen sind der Meinung, dass bessere Bilder nur durch Einsatz durch noch mehr und modernerer Technik bewerkstelligt werden können.

Wieso fotografierst du? Eine spannende Frage, die ich mit Rückblick auf meine Eingangs beschriebene Historie und mit Hilfe dieses Buches nun klarer beantworten kann. Für mich gehört „Der eigene Blick“ zu den Highlights der letzten Jahrzehnte im Bereich der „Fotobücher“. Es hat mir nicht nur dabei geholfen, wieder Freude an der Fotografie zu gewinnen, sondern auch gezeigt, wie die persönliche Entwicklung einer eigenen Bildsprache aussehen kann.

Kann ich dieses Buch jedem empfehlen?
Ein klares Nein. Nicht jeder Fotograf ist offen für die Workshops und manchmal ist es auch schmerzhaft, sich neuen Sichtweisen zu öffnen. Wer hingegen nach einem neuen Sinn sucht, mit der Fotografie die Bildsprache neu oder wieder zu entdecken, wird belohnt mit reichhaltigen Anregungen und Hilfestellungen. Aber man muss sich darauf einlassen.



Der eigene Blick
Eine fotografische Bildsprache entwickeln
344 Seiten, 2015, gebunden, in Farbe
1. Auflage 2016, 3., korrigierter Nachdruck 2021

Rheinwerk Verlag
ISBN 978-3-8362-3832-8 (Buch)
ISBN 978-3-8362-3833-5 (E-Book)
Angehängte Grafiken
Dateityp: png dereigeneblick.png (970,2 KB, 99x aufgerufen)
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Stichworte
bildsprache , der eigene blick , rheinwerk


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