• Herzlich willkommen im "neuen" DSLR-Forum!

    Wir hoffen, dass Euch das neue Design und die neuen Features gefallen und Ihr Euch schnell zurechtfindet.
    Wir werden wohl alle etwas Zeit brauchen, um uns in die neue Umgebung einzuleben. Auch für uns ist das alles neu.

    Euer DSLR-Forum-Team

  • In eigener Sache!

    Liebe Mitglieder, liebe Besucher und Gäste
    ich weiß, es ist ein leidiges Thema, aber ich muss es ansprechen: Werbung, Werbeblocker und Finanzierung des Forums.
    Bitte hier weiterlesen ...

  • DSLR-Forum Fotowettbewerb neu erfunden!
    Nach wochenlanger intensiver Arbeit an der Erneuerung des Formates unseres internen Fotowettbewerbes ist es Frosty als Moderator
    und au lait als Programmierer gelungen, unseren Wettbewerb auf ein völlig neues Level zu heben!
    Lest hier alle Infos zum DSLR-Forum Fotowettbewerb 2.0
    Einen voll funktionsfähigen Demowettbewerb kannst du dir hier ansehen.
  • Neuer Partner: AkkuShop.de
    Akkus, Ladegeräte und mehr (nicht nur) für Digitalkameras und Drohnen
  • Neuer Gutscheincode unseres Partners Schutzfolien24:
    DSLR-Forum2024
    Dauerhaft 10% Rabatt auf alle Displayschutzfolien der Eigenmarken "Upscreen", "Brotec", "Savvies".
    Der Code ist für alle Geräteklassen gültig.
  • Stimmt ab über die Sieger des DSLR-Forum Fotowettbewerbs April 2024.
    Thema: "Sprichwörtlich"

    Nur noch bis zum 30.04.2024 23:59!
    Jeder darf abstimmen!
    Zur Abstimmung und Bewertung hier lang
WERBUNG

Softproof / Druckerprofilierung

christian_s83

Themenersteller
Liebe alle,
ich versuche gerade, tiefer in das Thema "Farbmanagement" einzusteigen, benötige aber etwas Hilfe bei einem Verständnisproblem, für das ich keine richtige Erklärung finde.
Hierzu ein kurzer Abriss, was ich bisher glaube verstanden zu haben:

- Über einen ColorChecker kann ich - unter gleichen Umgebungslicht-Bedingungen - ein Profil für eine Kamera erstellen, welches evtl. Farbverschiebungen ausgleicht. Z. B. kann ein Rotton mit einem Farbstich ausgeglichen werden. Ich kann so über die Entwicklung des RAW-Formats ein sRGB JPG File in Photoshop erzeugen, welches Farbverschiebungen der Kamera ausgleicht.
- Ähnliches gilt für den Monitor, den ich mit einem Spektrometer kalibrieren kann

Mein Problem entsteht nun bei der Druckausgabe: Hier bietet zum einen der Druckertreiber (bzw. Photoshop) ein Farbmanagement bei der Ausgabe an, zum andere gibt es den Softproof. Bisher dachte ich, ich aktiviere (unter Zuhilfenahme eines Profils, welches Drucker und Papier beinhaltet) den Proof und passe das Foto an, so dass der Druck danach zum Monitor passt. Es werden also die "ungeprooften" Daten an den Drucker geschickt. Dies würde dann aber beinhalten, die Datei je nach Drucker bzw. Druckmedium erneut anzupassen. Ist also die Nutzung des Profils im Drucken-Dialog der "umgekehrte" Weg, um die am Monitor dargestellten Farben dann so umzurechnen, dass sie möglichst real auf dem Drucker ausgegeben werden? Dann dürfte ich in diesem Fall aber keinen Softproof verwenden?

Ich hoffe, obige Gedanken helfen, die Frage zu verstehen... muss man also Softproof und Ausgabeprofil gleichzeitig nutzen? Oder immer nur eins?

Danke für eine Rückmeldung - gerne auch den Verweis auf eine sinnvolle Internet-Fundstelle, die ich bei ECI, ICC und ähnlichen bisher nicht gefunden habe....

Beste Grüße
Christian
 
...... muss man also Softproof und Ausgabeprofil gleichzeitig nutzen? Oder immer nur eins?...

Ganz kurze Antwort:

- der Softproof emuliert das Druckerprofil, Du nennst es oben Ausgabeprofil (für die Kombination Drucker, Tinte, Papier) auf dem Bildschirm

- man kann so kontrollieren, wie das das ausgedruckte Foto aussehen würde

- zum Drucken ist dann natürlich das gleiche Druckerprofil anzuwenden

- entweder überlässt man das dem Bildbearbeitungsprogramm, gibt also im Druckdialog das Profil vor. Das wird allgemein empfohlen. Im Druckertreiber sind alle Farbverbesserungen auszuschalten und vorzugeben, dass die Druckprofilierung im Programm erfolgt

- oder man sagt dem Programm, dass der Druckertreiber das Druckerprofil anwendet. Dann muss das natürlich im Druckertreiber ausgewählt werden werden


Viel Erfolg
ewm
 
Hallo,
danke für die Antwort - genau das verstehe ich nicht. Ein ICC-Profil für den Drucker "simuliert" ja das, was der Drucker am Ende ausgibt. Sprich: Ich nehme ein Bild, welches in sRGB oder AdobeRGB vorliegt, was dann - wenn ich den Softproof aktiviere - so angezeigt wird, wie es der Drucker ausgibt. Für mich ist der Softproof also nur ein "in Software nachgebildeter Drucker": sRGB rein, und was der Drucker draus macht zeigt dann der Monitor an. Somit müsste doch der Drucker, wenn ich ihm sRGB-Daten schicke, genau das ausgeben, was der Monitor zeigt. Wieso muss ich beim Drucken nochmal das Druckerprofil hinterlegen? In meiner Vorstellung wird dann sRGB mit Hilfe des Druckerprofils gewandelt, und der Drucker setzt nochmal das ganze obendrauf?

Sorry, irgendwo habe ich ein Verständnisproblem..

Vielen Dank,
Christian
 
...
Sorry, irgendwo habe ich ein Verständnisproblem.
...
Ich würde sagen, deine Gedankengänge sind richtig(y)
 
...Ein ICC-Profil für den Drucker "simuliert" ja das, was der Drucker am Ende ausgibt. ...

Nein. Ein ICC-Profil für den Drucker + Tinte + Papier wird für den Drucker erstellt.

...Sprich: Ich nehme ein Bild, welches in sRGB oder AdobeRGB vorliegt, was dann - wenn ich den Softproof aktiviere - so angezeigt wird, wie es der Drucker ausgibt. Für mich ist der Softproof also nur ein "in Software nachgebildeter Drucker": sRGB rein, und was der Drucker draus macht zeigt dann der Monitor an...

Das hast Du richtig verstanden (y)

... Somit müsste doch der Drucker, wenn ich ihm sRGB-Daten schicke, genau das ausgeben, was der Monitor zeigt....

Nein. Für den Softproof wird zwar das gewählte Druckerprofil genommen, aber nur zur Anzeige auf dem Monitor auf das Foto angewandt. Ein im Programm eingeschalteter Softproof bedeutet nicht, dass das Foto auch beim Drucken mit dem Druckerprofil "behandelt" wird.

...Wieso muss ich beim Drucken nochmal das Druckerprofil hinterlegen?...

Weil der Softproof eben nur auf zur Monitordarstellung angewandt wird. Es gibt z.B. Bildbearbeitungsprogramme, da gar kein Softproof können. Dennoch kann man in der Regel auch solchen Programmen im Druckerdialog bzw. spätestens dem Druckertreiber sagen, wie er das Foto bei der Druckausgabe anzupassen hat.


...Sorry, irgendwo habe ich ein Verständnisproblem..

Jetzt hoffentlich nicht mehr ;)

Gruß
ewm
 
Ich würde sagen, deine Gedankengänge sind richtig(y)

:eek: nicht Dein ernst, oder :confused:

Softproof = Foto im Bildbearbeitungsprogramm + Druckerprofil -> Monitor

Drucken = Foto im Bildbearbeitungsprogramm + Druckerprofil (per Druckdialog oder per Druckertreiber) -> Drucker
 
Zuletzt bearbeitet:
:eek: nicht Dein ernst, oder :confused:

Softproof = Foto im Bildbearbeitungsprogramm + Druckerprofil -> Monitor

Drucken = Foto im Bildbearbeitungsprogramm + Druckerprofil (per Druckdialog oder per Druckertreiber) -> Drucker
Kommt drauf an was man beabsichtigt.

Wenn ohne Farbmanagement gedruckt werden soll, kann nur der Druckertreiber das Druckerprofil anwenden. Das Druckergebnis sollte ausreichend sein.

Der Softproof zeigt wie das Bild gedruckt aussehen würde, wenn beim Druckvorgang kein Druckerprofil angewendet würde. Die nativen Farbabweichungen des Druckers (incl. Tinte + Papier) werden beim Softproof durch das Druckerprofil am kalibrierten+profilierten Bildschirm sichtbar - durch Bearbeitung kann man gegensteuern.
Wenn beim Druckvorgang kein Druckerprofil angewendet wird, dann sieht der Ausdruck so aus, wie im Softproof gesehen.

Man hat jetzt zwei Möglichkeiten,
a.) einfach Drucken unter Anwendung des Druckerprofiles - der Softproof war dann überflüssig.
b.) Im Softproof das Bild so bearbeiten, dass es den Erwartungen entspricht, und dann beim Drucken kein Druckerprofil anwenden. Das Druckergebnis sollte dann besser den Erwartungen entsprechen als die Möglichkeit a.).
 
b.) Im Softproof das Bild so bearbeiten, dass es den Erwartungen entspricht, und dann beim Drucken kein Druckerprofil anwenden.
Der Softproof simuliert ja gerade eben das, was der Drucker *mit Anwendung seines Ausgabeprofiles!* zu Papier bringt.
Wenn du während der Anzeige des Softproofes am Bild rumfummelst, aber das Druckerprofil gar nicht angewendet wird, hättest du dir den Zirkus sparen können. ;)

Prinzip des Farbmanagements - Skizze


(aus Wichtig: *** ANGEPINNT - ÜBERSICHT DER WICHTIGEN THREADS - EBB&Software ***)


.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
vielen Dank für die Antworten. Scheinbar gibt es hier zwei Meinungen, die auch genau mein Problem darstellen.

Um die beiden Standpunkte zusammenzufassen:
1) Der Drucker druckt nur unter Verwendung des Druckerprofils beim Druck so aus, wie es der Softproof zeigt (--> scorpio)
2) Der Softproof simuliert nur den Druck und zeigt also das an, was der Drucker ohne Druckerprofil druckt (--> m@sche)

Logisch kommt mir eher 2) vor, aber wäre ich sicher, hätte ich hier nicht gepostet ;). Probieren wir uns doch mal vom Prozess der Erstellung eines Druckerprofils zu näher, vielleicht kann scorpio das kommentieren, wo hier der Gedankenfehler ist:

1) Bevor ich einen Drucker profiliert habe, kann ich nur ohne Druckerprofil drucken - das existiert ja noch nicht
2) Ich drucke ein Testfarbmuster aus. Gebe ich zum Beispiel 100% C aus, mischt der Drucker ggf. eine andere Farbe bei - z. B. wird mein Cyan dann etwas Magentastichig
3) Dieses Muster lese ich mit einem Spektrometer ein. Eine Software vergleicht Soll- und Istwerte und weiß also, wie der Drucker die Farben ausgibt
4) Basierend auf diesem Profil kann ich einen Softproof machen, der dann alle Farben des Bildes entsprechend dem nun erstellten Proof-Profil umwandelt und auf dem Monitor zeigt (hier kann ich nun gegenregeln)
5) Wenn ich nun also mein Bild im Proof entsprechend angepasst habe und "Farbstiche" oder ähnliches (die im Profil hinterlegt sind) ausgeglichen habe, kann ich es wieder drucken
6) Ich drucke wieder OHNE Druckerprofil im Druckertreiber festzulegen. Der Drucker selbst "verschiebt" die Farben wieder, so dass das, was auf dem Papier ausgegeben wird, meinem Softproof entspricht

Warum also muss ich das Druckerprofil beim Drucken hinterlegen?

Danke nochmal, viele Grüße

Christian
 
@christian:
Hast du dir die verlinkte Skizze angesehen und den Begleittext dazu gelesen?
 
2) .... - z. B. wird mein Cyan dann etwas Magentastichig
....
5) Wenn ich nun also mein Bild im Proof entsprechend angepasst habe und "Farbstiche" .... ausgeglichen habe ...

Warum also muss ich das Druckerprofil beim Drucken hinterlegen?
Damit Du Schritt 5) nicht bei jedem Bild selbst von Hand machen musst. Das sollte nämlich das Ausgabeprofil beim Drucken übernehmen.

Der Softproof ist trotzdem sinnvoll: Wenn Dein Bild z.B. eine weiße Fläche enthält und Du auf ein "gelbliches" Papier druckst, zeigt Dir der Softproof auf dem Monitor die weißen Flächen auch "gelblich" an. Diesen "Farbstich" kannst Du natürliche nicht korrigieren, da der Drucker ja keine weiße Farbe hat. Du kannst aber z.B. beurteilen, ob Dir z.B. der Kontrast dann immer noch ausreicht oder ob Du hier nachsteuern willst.
 
...

5) Wenn ich nun also mein Bild im Proof entsprechend angepasst habe und "Farbstiche" oder ähnliches (die im Profil hinterlegt sind) ausgeglichen habe, kann ich es wieder drucken...

Genau das ist der Trugschluss.

Man strebt bei der Bildbearbeitung ein "neutrales" Foto an, das eben nicht so "verbogen" wird, dass es ohne Ausgabeprofil auf dem Ausgabegerät richtig dargestellt wird.

Sonst müsste man ja z.b. für die Bildschirmausgabe, für die Ausgabe auf dem eigenen Drucker, für eine weitere Ausbelichtung auf einem anderen Drucker/Belichter jedes Mal das Foto erneut mehr oder weniger "verbiegen".

Für den Fall, dass man nochmals drucken will, müsste man die alte Druckerabstimmung als Foto_yxz_für_Drucker_ABC als Kopie behalten, für die Bildschirmdarstellung als Foto_yxz_für_Monitor_ABC, usw.


So macht man das aber nicht. Man erzeugt ein möglichst neutrales Foto und die Ausgabeprofile, z.B. für den Monitor, für den Drucker sorgen dafür, dass Helligkeit, Kontrast, Gamma und die Farben bei der Ausgabe des neutralen Fotos automatisch so angepasst werden, dass die Ausgabe wie das neutrale Foto aussieht.

Der Softproof ist insbesondere dann interessant, wenn man ein Foto vom Dienstleister ausbelichten lässt. Man kann "von Ferne" checken, wie das Foto auf dem Papier XYZ des Dienstleisters aussehen wird und gegebenenfalls minimale Korrekturen durchführen.

Ziel wird es aber immer sein, ein farbneutrales Foto zu erzeugen und vorzuhalten. Ziel ist es nicht, das originale Foto bei der Bearbeitung auf das jeweilige Ausgabegerät abzustimmen. Das überlässt man den automatisch angewandten Ausgabeprofilen.

Gruß
ewm


PS: ist es nicht die primäre Aufgabe eines Druckerprofils, die neutrale Farbdarstellung des Druckers sicherzustellen. Das ist die primäre Aufgabe des Druckertreibers. In diesem stellt man auch den Papiertyp ein.

Das Druckerprofil sorgt eigentlich nur dafür, dass der Farbraum der Quelle, also des Fotos an den, mit dem Drucker darstellbaren Farbraum angepasst wird. Wie die unterschiedlichen Farbräume von Foto und Drucker umgerechnet werden, bestimmt man mit dem sog. Rendering Intent.

Beim Softproofing kann man dann prüfen, wie die Farben an den Farbraumgrenzen vom Ausgabegerät dargestellt werden. Man kann z.B. die Farbwirkung des gewählten Rendering Intents checken, wie sich die Farbe des Druckerpapier aufs gedruckte Foto auswirkt ...

Beim Ein- und Ausschalten des Softproofs im Bildbearbeitungsprogramm sollte man also keine extremen Änderungen der Farben feststellen, sondern nur Änderungen in den gesättigten Farben und leichte Änderungen im Weißpunkt, Gamma und Schwarzwert.

Ausnahme: für "Druckerfremde" Tinten und Papiere, deren Eigenschaft der Druckertreiber nicht kennen kann, übernimmt das Druckerprofil die Sicherstellung der neutralen Farbwiedergabe. Das sollte aber nicht "ausarten". Auch Fremdtinten sollten ohne Profilierung keine extremen Farbabweichungen zeigen. Dann taugt die Tinte nichts.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
vielen Dank für die Antworten. Scheinbar gibt es hier zwei Meinungen, die auch genau mein Problem darstellen.

Um die beiden Standpunkte zusammenzufassen:
1) Der Drucker druckt nur unter Verwendung des Druckerprofils beim Druck so aus, wie es der Softproof zeigt (--> scorpio)
2) Der Softproof simuliert nur den Druck und zeigt also das an, was der Drucker ohne Druckerprofil druckt (--> m@sche)

Logisch kommt mir eher 2) vor, aber wäre ich sicher, hätte ich hier nicht gepostet ;). Probieren wir uns doch mal vom Prozess der Erstellung eines Druckerprofils zu näher, vielleicht kann scorpio das kommentieren, wo hier der Gedankenfehler ist:
...
4) Basierend auf diesem Profil kann ich einen Softproof machen, der dann alle Farben des Bildes entsprechend dem nun erstellten Proof-Profil umwandelt und auf dem Monitor zeigt (hier kann ich nun gegenregeln)
5) Wenn ich nun also mein Bild im Proof entsprechend angepasst habe und "Farbstiche" oder ähnliches (die im Profil hinterlegt sind) ausgeglichen habe, kann ich es wieder drucken
6) Ich drucke wieder OHNE Druckerprofil im Druckertreiber festzulegen. Der Drucker selbst "verschiebt" die Farben wieder, so dass das, was auf dem Papier ausgegeben wird, meinem Softproof entspricht

Warum also muss ich das Druckerprofil beim Drucken hinterlegen?
Solange das Druckerprofil da nur ungenutzt liegt, stört es doch nicht.
Auf die technische Begründung, dass diese Druckerprofil beim Drucken, des per Softproof angepassten Bildes, angewendet werden muss, um ein einen Ausdruck zu erhalten der dem Softproof entspricht, bin ich mal gespannt.
 
Scheinbar gibt es hier zwei Meinungen,
Das Druckerfarbmanagement funktioniert so, wie es halt funktioniert. Verschiedene Meinungen gibt es dazu nicht – nur korrekte Beschreibungen (hier von ewm und scorpio) und unkorrekte Beschreibungen (hier von m@sche).

Der Vollständigkeit halber sollte man darauf hinweisen, dass die von m@sche ins Spiel gebrachte Idee theoretisch auch umsetzbar ist. Dazu müsste man beim Softproof die experimentelle Option "RGB Nummern erhalten" aktivieren. Dann simuliert man tatsächlich das, was beim Drucken ohne Profil passiert.
Das Verfahren wäre aber extrem umständlich. Man müsste ja dann die kompletten Farbanpassungen manuell anhand des Softproofs vornehmen. Das ist selbst für geübte Bildbearbeiter kaum leistbar. Und es ist gänzlich unnötig, weil man es ja mit Hilfe des Profils weitgehend automatisieren kann.

Der Softproof ist nicht dazu da, weiß Gott welche komplexen Bearbeitungen speziell für den Druck vorzunehmen. Er dient mehr der Kontrolle, zum Vergleich verschiedener Rendering Intents und zur Vorbeugung enttäuschender Druckergebnisse.
Der Drucker hat ja gegenüber dem Monitor Einschränkungen in Sachen Farben und Kontrastumfang (besonders Letzteres). Das Farbmanagement kann den Druck mittels Druckerprofil nur so weit anpassen, wie es die Physik zulässt. Deswegen bleiben Abweichungen – und die zeigt der Softproof.
Es gibt keine wundersame nachträgliche Bearbeitung, die plötzlich den Kontrastumfang des Druckpapiers erhöht oder die Farbsättigung der Tinten.
Es gibt allerdings Fälle, wo man mit spezieller Bearbeitung die Schwerpunkte verschieben kann. Z. B. kann man auf Details in den Schatten und/oder Lichtern verzichten, damit die Mittentöne auf Papier kontrastreicher rauskommen. Oder man erhöht die mittlere Farbsättigung, um das Bild insgesamt bunter aussehen zu lassen, und nimmt dafür zugelaufene Farbflächen in stark gesättigten Bereichen in Kauf. Das sind künstlerische Abwägungen, die das Farbmanagement nicht automatisch treffen kann.
Wir reden hier aber immer von zusätzlichen Bearbeitungen, die über die bloße korrekte Farbumsetzung hinausgehen. Letztere macht das Farbmanagement anhand des Druckerprofils besser als jeder menschliche Bearbeiter.
 
Hallo zusammen,
vielen Dank für die Hilfe! Ich glaube, so langsam komme ich dahinter, wofür Softproof bzw. das Ausgabeprofil beim Druck gut sind.

Auf die technische Begründung, dass diese Druckerprofil beim Drucken, des per Softproof angepassten Bildes, angewendet werden muss, um ein einen Ausdruck zu erhalten der dem Softproof entspricht, bin ich mal gespannt.

Ja, genau, diese technische Begründung habe ich auch gesucht und nun glaube ich habe ich eine Ahnung, die ich mal versuchen würde, in eigene Worte zu fassen und hoffe, dass ich es nun richtig wiedergebe.

Zunächst mal zum Thema ICC-Profil:
Was ich dachte, was es ist:
Ein Profil, welches eine Art "Transfermatrix" bietet, die eine Farbe des Bildes so an den Drucker schickt, dass sie dort richtig - wie auf dem Monitor - erscheint. Sprich: Wenn ein Lila nicht "lila" genug auf dem Drucker rauskommt, sagt das Profil "mische mehr rot bei"

Was ich nun glaube verstanden zu haben:
Ein ICC-Profil beschreibt den Farbraum eines Gerätes - stellt also eine Art "Begrenzung" des Geräts in Hinsicht auf die darstellbaren Farben dar (sowie Gamma-Werte?)


Der Drucker hat ja gegenüber dem Monitor Einschränkungen in Sachen Farben und Kontrastumfang (besonders Letzteres). Das Farbmanagement kann den Druck mittels Druckerprofil nur so weit anpassen, wie es die Physik zulässt. Deswegen bleiben Abweichungen – und die zeigt der Softproof.


Genau - das heißt also, ich habe - wenn ich eine zu "gesättigte" Farbe habe, die der Monitor darstellen kann, der Drucker aber beispielsweise nicht, die Möglichkeit, über den Softproof Papier und Druckereigenschaften am Monitor zu simulieren.
Würde ich das Bild "wie es ist" (also ohne Farbmanagement) auf den Drucker schicken, würde dieser versuchen, diese gesättigten Farben zu drucken, wird aber damit - da er dies nicht kann - nur Farben an den Farbraumgrenzen verwenden. Die Verwendung des Druckerprofils beim Druck rechnet dann die Farben so um, dass sie auf dem Drucker darstellbar sind. Der PC schickt also nur Farben innerhalb des Druckerfarbraums raus.

Anders gesprochen: Wenn ich eine Softproof mache, begrenze ich die Monitorausgabe auf den Druckerfarbraum. Würde ich - theoretisch - mein Bild nun farblich so anpassen, dass alle Farben innerhalb des Druckerfarbraums liegen (und ich weißes Papier verwende), würde ich keinen Unterschied zwischen eingeschaltetem und ausgeschaltetem Softproof sehen. In diesem Fall könnte ich auch das Bild ohne Farbmanagement an den Drucker schicken - da alle Farben für ihn darstellbar sind, macht hier die Angabe des Druckerprofils keinen Unterschied.

Und noch als letztes zum Thema Dienstleister: Diese bieten für ihre Produkte oft ICC-Profile an, möchten aber ein Dokument in sRGB haben. Dies ist aber nur der Dokumentfarbraum, und beim Druck werden auch diese ein Farbmanagement für den Drucker unter Zuhilfenahme genau ihres ICC-Profils aktivieren?

Ich hoffe, dass ich es nun verstanden habe?

Ganz herzlichen Dank für eure Hilfe!
Christian
 
...Und noch als letztes zum Thema Dienstleister: Diese bieten für ihre Produkte oft ICC-Profile an, möchten aber ein Dokument in sRGB haben. Dies ist aber nur der Dokumentfarbraum, und beim Druck werden auch diese ein Farbmanagement für den Drucker unter Zuhilfenahme genau ihres ICC-Profils aktivieren?...

Richtig.

Und damit man das Druckergebnis vorab einschätzen kann, installiert man die ICC-Profile des Dienstleisters, wendet sie für die Softproof-Betrachtung am Monitor an, kann Bildwirkung der einzelnen Papiere abschätzen und falls nötig, kleine Feinkorrekturen am Foto vornehmen, bevor man es zum Dienstleister z.b. im sRGB-Farbraum schickt.

Gruß
ewm
 
Ein ICC-Profil beschreibt den Farbraum eines Gerätes - stellt also eine Art "Begrenzung" des Geräts in Hinsicht auf die darstellbaren Farben dar (sowie Gamma-Werte?)
Das Profil beschreibt den Ist-Zustand des Gerätes - also quasi eine Tabelle, aus der man sieht, welche (absolute) Farbe rauskommt, wenn man einen bestimmten RGB-Wert hinschickt. Daraus kann man auch die Grenzen ersehen, aber nicht nur.

Würde ich das Bild "wie es ist" (also ohne Farbmanagement) auf den Drucker schicken, würde dieser versuchen, diese gesättigten Farben zu drucken, wird aber damit - da er dies nicht kann - nur Farben an den Farbraumgrenzen verwenden.
Nein, so klug ist der Drucker gar nicht. Der Drucker weiß gar nicht, wie seine eigenen Farben genau aussehen.
Erst das Profil stellt eine Beziehung her zwischen absoluten Farben und den RGB-Werten des Gerätes. Ohne Profile ist alles Zufall. Also ohne Profile wird der Drucker auch die Farben, die er eigentlich kann, nicht treffen.

Beispiel: Ein Pixel der Bilddatei hat den Wert 220/15/34. Das Farbmanagement "schaut" dann im Arbeitsfarbraum-Profil des Bildes (z. B. sRGB) nach, welche absolute Farbe dieser RGB-Wert beschreibt. (Absolute Farben misst man in einem Referenzfarbraum, z. B. Lab. Aber das nur nebenbei.) Dann "schaut" das Farbmanagement, welchen RGB-Wert diese absolute Farbe im Druckerfarbraum hat; sagen wir einfach mal, das ist in unserem Beispiel der Wert 238/4/22. Diesen RGB-Wert schickt es dann an den Drucker, damit der die Farbe 220/15/34 aus dem sRGB-Farbraum richtig druckt.

Das ist so das grobe Funktionsprinzip.
Wie mit "nicht druckbaren" Farben umgegangen wird, entscheidet der Rendering Intent (Wiedergabemethode). Mit "relativ farbmetrisch" passiert das, was du fälschlicherweise für das Drucken ohne Farbmanagement angenommen hast: Farben außerhalb des Druckerfarbraums werden auf die nächstmögliche Farbe am Rand verschoben. Die "perzeptive" Methode ist etwas komplexer; da werden auch Farben innerhalb des druckbaren Bereichs nach innen verschoben, um "zulaufende" Farben an den Rändern zu vermeiden (stark vereinfacht erklärt). Also mit "perzeptiv" bekommt man ggfs. etwas weniger Farbsättigung insgesamt, aber auch weniger mögliche Probleme. Aber es ist kein einheitliches Verfahren, sondern basiert auf Tabellen innerhalb der Druckerprofile (was die Erstellung guter Druckerprofile so anspruchsvoll macht).

Druckt man ohne Farbmanagement, werden einfach nur RGB-Werte unkonvertiert übernommen. Im obigen Beispiel würde das Programm dann 220/15/34 an den Drucker schicken. Es wäre großer Zufall, wenn das im Drucker dieselbe Farbe wäre wie 220/15/34 in sRGB.
 
Beispiel: Ein Pixel der Bilddatei hat den Wert 220/15/34. Das Farbmanagement "schaut" dann im Arbeitsfarbraum-Profil des Bildes (z. B. sRGB) nach, welche absolute Farbe dieser RGB-Wert beschreibt. (...) Dann "schaut" das Farbmanagement, welchen RGB-Wert diese absolute Farbe im Druckerfarbraum hat; sagen wir einfach mal, das ist in unserem Beispiel der Wert 238/4/22. Diesen RGB-Wert schickt es dann an den Drucker, damit der die Farbe 220/15/34 aus dem sRGB-Farbraum richtig druckt.

Verstehe ich ... und entspricht ungefähr meinem Verständnis, mit dem ich in diese Diskussion eingestiegen bin. Basierend auf deinem Beispiel daher nochmal die Frage (sorry, dreht sich gerade im Kreis, aber ich glaube, ich habs bald ;)):

Profil beim Drucken
Es wird ein Wert errechnet, welcher an den Drucker geschickt werden muss, damit er eine gewünschte Farbe anzeigt. In obigem Beispiel: 220/15/34 wird umgerechnet auf 238/4/22

Profil beim Softproof:
Auf dem Monitor wird das Bild angezeigt, wie es beim Drucker rauskommt, aber wenn man das Druckerprofil beim Druck aktiviert. Das heißt, der Softproof behält eine 220/15/34 bei der Anzeige bei, da diese ja - wie oben geschrieben - auch auf dem Drucker so ausgegeben wird. Einzig übersättigte Farben bzw. Papierfarbe wird angepasst.

Meine Fehlvorstellung: Der Softproof macht die "umgekehrte" Umwandlung - sprich: Wenn 220/15/34 in der Datei steht, wird z. B. 215/20/40 angezeigt, da dies der Wert wäre, den der Drucker ausgibt, wenn ich im 220/15/34 schicke.

Ist es richtig, dass das letzte falsch ist?

Danke nochmals,
Christian
 
Es wird ein Wert errechnet, welcher an den Drucker geschickt werden muss, damit er eine gewünschte Farbe anzeigt. In obigem Beispiel: 220/15/34 wird umgerechnet auf 238/4/22
Ja.

Profil beim Softproof:
Auf dem Monitor wird das Bild angezeigt, wie es beim Drucker rauskommt, aber wenn man das Druckerprofil beim Druck aktiviert. Das heißt, der Softproof behält eine 220/15/34 bei der Anzeige bei, da diese ja - wie oben geschrieben - auch auf dem Drucker so ausgegeben wird. Einzig übersättigte Farben bzw. Papierfarbe wird angepasst.
Am Monitor wird aber auch nicht exakt 220/15/34 ankommen, weil ja auch noch das Monitorprofil berücksichtigt werden muss.

Im Prinzip funktioniert ein einfacher Softproof so: Die Farben werden vom Arbeitsfarbraum in den Druckerfarbraum konvertiert und vom Druckerfarbraum in den Monitorfarbraum.
Für die druckbaren Farben wäre der Umweg übers Druckerprofil theoretisch nicht nötig, solange man relativ farbmetrisch konvertiert. Aber es könnten in dem Bild ja noch andere Farben vorkommen, und für perzeptive Konvertierung müssen ohnehin alle Farben gemäß Druckerprofil angepasst werden. Von daher ist es schon sinnvoll, für den Softproof generell übers Druckerprofil zu gehen.

Wenn man Papierweiß-Simulation macht, wird die Sache noch etwas komplexer. Dann wird neben den Farbtönen auch der Kontrastumfang angepasst. Da im RGB-Farbsystem Farben und Helligkeit nicht als getrennte Werte vorliegen, hat das auch wieder Einfluss auf die RGB-Zahlen.

Ist es richtig, dass das letzte falsch ist?
Ja.
 
Ja.

Die Farben werden vom Arbeitsfarbraum in den Druckerfarbraum konvertiert und vom Druckerfarbraum in den Monitorfarbraum.

Ja.

Klasse! Danke für die Antwort - jetzt hab ich's. Der Satz war der wichtige. Man konvertiert natürlich den Druckerfarbraum beim Softproof wieder in den Monitorfarbraum - und wenn der Drucker etwas "abschneidet" sehe ich das am Monitor, aber ich zeige mir keine "verfälschten" Farben an, was passieren würde, wenn ich mir das Bild direkt im Druckerprofil anzeigen würde. Der letzte Konvertierschritt zum Monitor hat mir gefehlt.

Damit: Verstanden und danke an alle!
Christian
 
WERBUNG
Zurück
Oben Unten