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Ein Wochenende mit einer Canon R5 als Oly-user

mike303

Themenersteller
Wie der Titel schon sagt, habe ich mir für ein Wochenende eine R5 mit RF 24-105 f/4 und dem RF 100-500 gemietet, um die Kombination mal auszuprobieren.
Warum das ganze, kann man hier nachlesen.
Grundsätzlich wollte ich sehen, ob ich damit klar komme und mich die Kamera so überzeugt, dass die Fragen aus dem verlinkten Beitrag beantwortet werden.
Die gewünschte Ausrüstung war pünktlich am Freitag Nachmittag da, so dass ich mich abends schon mal mit den Menüs und Einstellungen beschäftigen konnte. Es war mein Erstkontakt mit Canon, also wirklich alles neu, aber ich bin davon ausgegangen, dass da eigentlich so viel Erfahrung drin steckt, dass es eigentlich nur logisch und intuitiv sein kann. Wenn man mit einer EM1iii gut klarkommt, sollte das anders als bei einer bereits kurz getesteten Sony A7Riii kein Problem sein...
Also bin ich mit der Kamera losgezogen und habe einfach das gemacht, wozu die Kamera gemacht wurde: Fotografiert.

Wie meine Erfahrungen so waren, will ich hier kurz (ok, kurz klappt bei mir gewöhnlich nicht) schildern. Also völlig subjektiv ohne wissenschaftlichen Anspruch und immer mit dem direkten Blick auf meine Oly mit den diversen Objektiven.

Erster Eindruck:
Alles wirkt deutlich größer! Vor allem die Objektive sind im Vergleich echt dicke Dinger. Aber das ist ja irgendwie auch klar. Spannend ist, dass sich die Objektive im direkten Vergleich nicht schwerer anfühlen, als die kleineren Olympus Linsen, da täuscht einen das Auge dann doch gewaltig, sie sind schwerer. Spätestens wenn man die Kamera um den Hals hängen hat, wird es sehr deutlich - aber nicht schlimm. Im Rucksack macht mir das Mehrgewicht nicht viel aus (ok, nachdem ich heute wieder mit der Oly-Ausrüstung unterwegs war, bin ich mir schon nicht mehr so sicher - die Leichtigkeit hat doch was!)
Die Kamera selbst ist zwar gar nicht so viel größer aber irgendwie dicker. Ich habe erwartet, dass sie dadurch deutlich griffiger ist, aber weit gefehlt. Die Tiefe des Handgriffs ist durch den "dicken Body" überraschend gering. Nicht schlecht, aber eben keine Offenbarung. Eine Stativplatte, so wie ich sie bei der Oly nutze, wird also auch hier nötig (wieder rund 100g mehr :grumble:).
Ansonsten wirkt alles an der Kamera und z.T. auch an den Objektiven so rund und "weich" und es fühlt sich etwas nach Kunststoff an - ganz anders als bei der Oly, die kantiger und mit mehr Metall (vor allem die Pro Linsen) daherkommt. Das ist nicht negativ, nur anders. Vermutlich kommt daher auch die o.g. Fehleinschätzung beim gefühlten Gewicht der einzelnen Komponenten.
Zu diesem "rund und weich" passt auch das Auslösegeräusch, das ist wirklich super angenehm und leise, eine echte Wohltat gegenüber vielen anderen Kameras!

Bedienelemente:
OK, erstmal ist alles anders und natürlich extrem viel (Un-) Gewohnheit. Und an Tag 2 war auch schon vieles deutlich besser.
Besonders auffällig ist der Joystick: Optimale Position und gut bedienbar und sensibel. Die drei Tasten daneben (AF-Start, *, Fokuswahl) waren anfangs schwer unterscheidbar, ich habe immer wieder die falsche erwischt, die könnte man durch Strukturen und unterschiedliche "Einrahmung" besser unterscheidbar machen.
Mit meinen großen Händen ist auch die Lage der Abblendtaste nicht so ganz optimal, evtl. würde das durch eine Stativplatte, die den Body höher macht, besser.
Richtig vermisst habe ich ein Steuerkreuz, da hat Canon Potential verschenkt! Das Rad ist klasse, aber man kann das auch kombinieren.
Und zuletzt ist da noch das Moduswahlrad. Irgendwie ist es ungeschickt immer den Knopf drücken zu müssen, ich hatte vorher gedacht, es sei eine gute Idee.
Ich hatte mir darauf die Belichtungskorrektur gelegt und empfand es auch als nicht optimal bedienbar, es dürfte einfach etwas größer, bzw. von hinten etwas griffiger sein. Das liegt aber auch wieder an der Haltung, am 2. Tag ging das schon besser und mit Kameraplatte sicher nochmal besser.
Wenn man dann noch eine R6 als zweiten Body dazu nimmt ist es auch nicht optimal, da das Konzept tatsächlich unterschiedlicher ist, als gedacht.

Sucher:
Das ist ja einer meiner großen Problempunkte bei der Olympus - ich sehe mit Brille die Ecken nicht. Der Sucher der R5 ist ein anderes Kaliber. Groß, scharf und zumindest mit der Einstellung des kleineren Sucherbildes gut einsehbar! Aber der erste Eindruck wirkte etwas kontrastärmer (evtl. kann man da noch was einstellen, danach habe ich nicht gesucht) und die hohe Auflösung erlaubt scheinbar auch eine etwas kleinere Schrift der Anzeigen - das würde ich zwar nicht beschwören, aber den Eindruck hatte ich schon, denn die Werte fielen mir nicht so ins Auge wie gewohnt.
Und dann ist da noch eine große Schwäche: Die Über-/Unterbelichtungswarnung fehlt im Sucher. Einzige Hilfe ist das Histogramm. In "groß" verdeckt es zu viel vom Bild und in "klein" ist es zu klein, um den rechten Rand wirklich gut zu erkennen. Wenn ein Clipping wenigstens rot angezeigt würde...
Also das ist für mich wirklich fast ein KO-Kriterium für die Kamera! Ich hatte in den letzten Jahren noch nie solche Probleme mit der Belichtungssteuerung, da Überbelichtungen einfach nur schwer zu erkennen sind.

Dazu gesellen sich noch Bedienungsprobleme mit ISO und Korrekturverstellung. Vermutlich habe ich es nicht richtig konfiguriert oder irgendwas falsch gemacht.
Mit der ISO Verstellung auf dem hinteren Wahlrad konnte ich jederzeit in die Auto-Iso Einstellung eingreifen. Aber ich habe keinen Rückweg gefunden! Es war alles wählbar, nur kein Auto Iso. Erst ein Programmwechsel (da war dann wieder das Moduswahlrad!) brachte einen "Reset" auf Auto-Iso. Oder die Verstellung der ISO mit der M-Fn Taste...
Auch mit der Belichtungskorrektur hatte ich so meine Probleme (oder Gewohnheiten). Bei der Oly kann ich die Korrektur jederzeit verstellen. Das klappte bei der Canon so nicht. Ich musste immer erst den Auslöser drücken, um die Korrektur ändern zu können. Insbesondere beim Zurückstellen fand ich das dann ziemlich unpraktisch.
Aber wie gesagt, vielleicht einfach eine Fehlbedienung. Wenn also jemand meinen Fehler erkennt, dann bitte unbedingt erklären wie es "richtig" geht. Auch wenn ich die gemietete R5 jetzt nicht mehr habe, wer weiß ...

Der nächste Punkt, den ich austesten wollte, war der Tieraugen-AF.
Ich habe den AF so eingestellt, dass ich normal mit dem Joystick ein Fokusfehlt wählen kann, Servo AF versteht sich von selbst. Und auf AF-ON zusätzlich den Augen-AF mit Einstellung auf Tiere. Ich denke das ist gar nicht so verkehrt für einen Canon Neuling.
Da ich die Kamera schon vor Wochen bestellen musste, spielte mir Corona einen Streich und alle Tierparks wurden geschlossen. Glücklicherweise ging es am WE dann mit aktuellem Test doch. Das ist zwar was anderes als in Afrika, aber zum Testen deutlich preiswerter!
Vor allem interessieren mich da die halbwegs statischen Motive. Bei Katzen und Hunden funktioniert der AF sensationell. Die Servo Einstellungen habe ich erstmal in Ruhe gelassen, dafür fehlte einfach ein reproduzierbares Motiv. Zwei bis dreimal hatte ich die Chance einen rennenden Hund zu erwischen, Ergebnis: Ernüchterung, kaum ein scharfes Bild, das muss ich wohl noch üben und vor allem eine kürzere Verschlusszeit vorwählen, dann wird es klappen. Aber hier hatte ich einfach nicht mit der Gelegenheit gerechnet und das Umschalten mit dem Moduswahlrad auf ein speziell dafür eingerichtetes Preset mit Verschlusszeitenvorwahl klappte dann nicht so schnell (Taste drücken ...:grumble:).
Bei anderen Tieren in Ruhe war es dann so lala mal ging es, mal nicht. Bei mehreren Tieren wurde dann auch gerne das "Falsche" fokussiert. Die Einstellung auf AF-On war da schon ganz geschickt. Von der Übernahme des zuletzt eingestellten Fokusfeldes für den Augen AF habe ich dabei aber irgendwie nicht viel bemerkt.
Bei still sitzenden Vögeln funktionierte der AF auch überraschend gut, sofern der Vogel groß genug war - sogar im dichten Geäst. Bei Vögeln in der Wiese wurde auch sehr schnell ein Fokus auf dem still sitzenden Vogel angezeigt, scharf war er aber nicht, sondern die Wiese einen 1/2m dahinter. Das ist mir unerklärlich.
Dann hatte ich noch die Gelegenheit einen langsam über mich hinweggleitenden Milan abzulichten. BIF ist nicht mein Ding, das mache ich quasi nie und habe somit Null Erfahrung damit (bisher nur ein paar Glückstreffer).
Immerhin war diesmal die Zeitvorwahl 1/1000 sec gewählt! AF-On gedrückt, das Fokusfeld findet den Milan, wechselt zwischen Kopf und Auge und verfolgt ihn. Super!!! Aber kein einziges Bild ist auch nur annähernd scharf. Ich habe keine Ahnung was da schief gelaufen ist. Im Verdacht hatte ich zwischenzeitlich den UV Filter den die Objektivvermietung per Default draufschraubt (und mit einem Siegel versieht) - ich kenne Teleobjektive, die durch jegliche Scheibe nicht ordentlich fokussieren, aber sonst hat es ja geklappt. Vielleicht hätte ich auch den IS deaktivieren müssen (der stand auf Modus 1 was ja dafür nicht geeignet ist - bei Oly hatte ich da noch nie Probleme, der scheint da sehr tolerant gegenüber ungeschickten Benutzern).
Übrigens hatte ich wenige Minuten später mit derselben Einstellung ein Segelflugzeug fotografiert, alles verhielt sich gleich, nur das das Flugzeug dann auch im Bild ordentlich scharf ist (und es ist weder ein Tier, noch hat es Augen).

Ein weiterer Wunsch im eingangs erwähnten Beitrag ist der Ersatz des Oly 300 f/4 durch ein Zoom. Tatsächlich reden ja alle immer vom schlechten Freistellungspotenzial von MFT. Und ja, das ist jetzt mehr als Äpfel mit Birnen vergleichen, wenn ich eine Festbrennweite mit einem Zoom vergleiche. Aber der Wunsch lautet nun mal "Zoom" und mindestens gleiches Freistellpotential wie das 300er (also quasi 600mm f/8). Mit etwas croppen ist das 100-500 dann auch genau da. Und im direkten Vergleich ist dann auch ohne große Analysen kein wirklicher Unterschied zu sehen. Das gilt dann natürlich bzgl. Äquivalenz auch fürs Rauschen, denn mit Blende 7.1 und croppen geht der Vollformat Vorteil ggü. dem 300er Oly komplett drauf, sofern man nicht extrem gutes Licht hat und die Iso nicht hochdrehen muss.
Aber der Zoombereich von 100-500 ist schon echt stark und der Wunsch nach einem langen Telezoom bestätigte sich ganz eindeutig.
Auch erwähnenswert ist die Stabilisierung mit diesem Objektiv (aber auch mit dem 24-105), die ist nämlich wirklich gut, und das sage ich als Oly-Nutzer. Da fehlt nicht viel zur Oly! Und es reicht mir in jedem Fall.
Was mir am 100-500 noch aufgefallen ist: Die Stativschelle dürfte ruhig Arca-Swiss kompatibel sein und Ösen für einen Transportgurt haben, ich habe noch nicht geschaut, ob es da etwas passendes von Fremdherstellen gibt, aber es ist schade, dass das bei dem Preis nicht Standard ist.
Unangenehm empfand ich, dass das Zoom zwischendrin immer wieder ausgefahren ist, wenn ich das Objektiv nach unten gehalten habe, und das obwohl es auf fest eingestellt war. Klasse ist der kleine Schieber für den Filterzugriff in der Geli. Leider war er bei mir immer wieder offen, warum auch immer. Bzgl. Geli bin ich ja vom Oly 40-150 und 300mm verwöhnt - es ist klasse, wenn man die Geli nicht abnehmen und zum Transport umgekehrt aufsetzen muss!


Mit ein paar tausend Testbildern ging es dann an den PC (bisher nur erste kurze Ansicht und Versuche).
Oha, die Datenmenge ist nicht ohne. Übrigens habe ich nur "langsame" 95 MB/s Karten gehabt. Die haben sich aber erstaunlich wacker geschlagen. Da hatte ich befürchtet, dass Serienbilder gar nicht vernünftig gehen.
Zwischendrin habe ich auch mal ein paar einzelne Vergleiche Raw und C-Raw gemacht. Die Kompression scheint ziemlich gut zu sein, Unterschiede konnte ich eigentlich bei den Tests nicht sehen - es ist aber auch kein wissenschaftlicher Vergleichstest. Ich verschenke zwar nicht gerne Qualität, aber es ist eine Überlegung wert, denn die Speicherersparnis ist enorm. Es würde mich interessieren in welchen Situationen man den Unterschied wirklich bemerkt (Bei Sony hatte ich irgendwo mal Beispiele gefunden, die zeigen, wann man das komprimierte Format besser nicht nutzen sollte.)

Obwohl mein PC richtig Dampf hat, zeigte Lightroom dann doch, dass 45MP eine andere Nummer sind.
Erster Eindruck: Die Bildqualität ist enorm gut, die Cropreserven sind traumhaft. Aber die Bearbeitung der Raws fühlte sich völlig anders an. Bei vielen Bildern war das Histogramm am rechten Anschlag (da war doch was mit dem Histogramm und der Belichtungskontrolle ...). Insgesamt musste ich deutlich weniger an Helligkeitsreglern drehen, das Adobe Standardprofil entwickelt die R5 Raws recht ausgewogen. Andererseits fühlte es sich auch nicht so an, als könnte ich mit den Reglern in LR so viel bewirken, wie bei den RAWs anderer Kameras. Ich kann es nicht wirklich ausdrücken. Plump würde ich sagen die Bilder sind per Default schon recht gut, wehren sich aber gegen starke Veränderungen. Ich verstehe es noch nicht, vielleicht ist es aber auch einfach nur das "mehr" an Dynamik, dass eben nicht dazu führt, dass es irgendwann in LR rot oder blau aufleuchtet, weil da nichts mehr ist. Da muss ich mir nochmal deutlich mehr Zeit nehmen und mehr probieren.

Insgesamt war es eine interessante Erfahrung.
Ein echtes Fazit kann ich noch nicht ziehen, die Eindrücke müssen sich noch setzen und ich muss noch ein wenig an den Bildern arbeiten.
Ein paar Punkte kann ich aber schon sagen:

  • Die R5 ist eine richtig klasse Kamera - ohne wenn und aber. Auch wenn ich oben ein paar Punkte kritisiert habe (manches ist Gewöhnung, anderes evtl. noch nicht von mir verstanden und sicher gibt es immer Potenzial)
  • Auflösung: Es ist schon klasse die Reserve zu haben. Brauchen tue ich es im Normalfall nicht, außer beim Tele, da wären mir die 500mm sonst zu kurz

  • Langes Telezoom: Ja, das fehlt mir bei Olympus wirklich. Die 100-400er sind mir zu lichtschwach. Es gäbe da nur eine teure Alternative, die die anderen Punkte aber nicht löst ...

  • Sucher: Ja, so sollte er aussehen, man kann also auch mit Brille das ganze Bild sehen!

  • Objektivauswahl: Bisher bin ich davon ausgegangen, dass ich noch ein leichteres Tele brauche (70-300 oder das angekündigte 100-400). Ich bin da nicht mehr so sicher, das 100-500 ist erstaunlich alltagstauglich. Hier muss man abwarten, was noch kommt. Was noch fehlt ist eine leichte Lösung zum Thema WW unter 24mm.

  • Gewicht: Ja es ist zweifellos deutlich schwerer als mein Oly Zeugs. Und jetzt hatte ich noch kein WW mit dabei. Im Rucksack geht es, aber auch die Kamera in der Hand ist nicht ohne. Ein heutiger Spaziergang mit der EM1iii mit Brennweiten von 12-300mm (äqu. 24-600) und 1kg weniger hat mir die "Leichtigkeit" von MFT gezeigt.

  • Größe: Ein spannender Faktor. Die eben erwähnte "Leichtigkeit" hat auch damit etwas zu tun. Der Body ist eigentlich kaum größer, nur dicker. Der größere Durchmesser der Objektive macht jedoch mehr aus als ich dachte.

Werde ich also zeitnah von Olympus auf Vollformat und speziell zu Canon wechseln?
Für meinen normalen Bedarf ganz klar nein, da ist das Hauptproblem der Sucher. Das Mehr an BQ ist natürlich zweifellos vorhanden, aber in meinen Ausgabegrößen sehe ich es quasi nicht. Und solange es keine vergleichbare Überbelichtungsanzeige gibt, kommt die R5/R6 für mich eigentlich nicht in Betracht!
Für die nächste Safari wird es schwieriger. Der Tieraugen-AF bringt da schon etwas. Und das Thema Zoom vs. FB ist für mich ein echtes Thema.
Es bleibt also spannend, was die verschiedenen Hersteller (OM-D, SOny, Canon, Nikon) in den nächsten Monaten so bringen. Irgendwann werde ich dann die Entscheidung nicht mehr vertagen können.

VG
Michael
 
Vielen Dank für diesen sehr interessanten Artikel (y). Ich habe auch deinen anderen Thread gespannt mit verfolgt da es mich persönlich auch interessiert wie sich ein Olympus User mit so einer tollen Ausrüstung entscheiden wird. Mich persönlich würde auch das Canon RF System gegenüber meiner Olympus Ausrüstung interessieren und da ich fast 10 Jahre lang Canon genutzt habe, wäre es vielleicht auch mal Wert da rein zu schnuppern. Aber am Ende ist es bei mir wahrscheinlich auch der große Faktor Gewicht der mich davon fern hält.
 
Danke für euer Feedback.
Ich möchte nun auch noch ein paar Beispiele zeigen. Zunächst mal einer der erwähnten Piepmätze auf der Wiese, wo der AF den Vogel scheinbar erkannt hat. Das Fokusfeld wurde blau angezeigt und blieb immer schön auf dem Vogel.
Ich habe jetzt mal mit dem FocusPoint Plugin in LR geprüft wo der Focus lag.
Manchmal lag er wirklich daneben und genau dort war dann auch das Gras scharf. Meistens sah es aber so aus, wie bei den 2 Beispielen. Trefferquote 0%. Und der Vogel hat sich dabei kaum bewegt.
 

Anhänge

Aber bei Hunden war dann der Tieraugen-AF extrem sicher und es gelangen mir auch ein paar Aufnahmen im vollen Lauf, obwohl ich das zuvor noch nie probiert habe.
 

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Inzwischen habe ich mir auch die missratenen Bilder von Milanen und Raben genauer angeschaut. Wie gesagt ist BIF eigentlich gar nicht mein Thema, aber wenn man schon mal eine R5 und ein 100-500 hat, dann hält man halt drauf, wenn so ein Vogel gerade mal vorbeikommt :)

Erkenntnis 1:
Der Fokuspunkt liegt bei den Bildern meistens nicht auf dem Vogel. Ich hätte geschworen, dass die Kamera ihn aber dort angezeigt hatte.
Vermutung: 1. Die Default-Einstellungen (Case 1) für den Servo AF waren dafür suboptimal. 2: Ich habe keine Erfahrung / Übung damit.

Erkenntnis 2:
Auch wenn der Fokuspunkt gut saß, war quasi kein Bild brauchbar. Bei genauer Betrachtung sehe ich Doppelkonturen. Also habe ich bei 1/1000 Sek und ruhigem mitziehen verwackelt!? Oder aber die Stabi-Einstellung war einfach dafür ungeeignet und ich sehe den Effekt davon.

Die Bilder dazu sind so grottig, die erspare ich euch. :)

Was ich dann aber nicht verstehe: Warum hat es dann beim Segelflugzeug mit denselben Einstellungen zu 100% geklappt?
 
Aber wie gesagt, der AF ist wirklich leistungsfähig. Bei den drei folgenden Beispielen hat er direkt getroffen, wo es mit einem kleinen AF Feld sonst freihand teilweise schon recht anstrengend wäre.

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Ja toller Bericht, das ersetzt zumindest für mich dann doch die Notwendigkeit mir fürs Testen eine R5 zu mieten oder gar anzuschaffen. Ich war auch schon vor Jahren bei Canon (+ Sony) und Canon ist derzeit die einzige Marke, die mich evtl. für einen Umstieg von der Oly 1 MIII begeistern könnte. Deine Kritikpunkte kann ich nachvollziehen. Die sind aber gerade nicht das, was mich "bewusst" stört. Habe mich sogar als Brillenträger - vll. auch mangels direktem Vergleich - an den Sucher gewöhnt. Und danke: dass es eine Überbelichtungwswarnung gibt, war mir sogar noch neu! (y) Man lernt nie aus :)
Die Fehlende Ausflösung hole ich bei statischen Motiven bei Bedarf mit dem Hi-Res-Modus "ein"...und bei "normalen" oder bewegten Motiven spare ich dann mit den 20 MP die Datenmengen. Ich stelle auch nicht soo oft frei, dasss ich Vollformat bräuchte...oder gehe auf "Tierjagd"...daher "alles gut"..für mich...aber auch "noch viel Spaß" für alle die was anderes brauchen ;-)
 
Noch ein Nachtrag zu den Erfahrungen: Ich hatte sicherheitshalber einen Ersatzakku mitbestellt. Diesen habe ich jedoch nicht benötigt, ich bin mit einem Akku locker über einen halben Tag und mehr gekommen und habe dabei viel an der Kamera herumgespielt, Bilder betrachtet, Einstellungen geändert usw. Das geht für mich also mehr als in Ordnung.
 
Was ich dann aber nicht verstehe: Warum hat es dann beim Segelflugzeug mit denselben Einstellungen zu 100% geklappt?

Vermutlich weil sich in der Struktur eines Flugzeugs auch in Bewegung praktisch nichts ändert. Bei Tieren in Bewegung verändert sich die Struktur und Stellung/Position der Körperteile ja permanent.

AF confirm erfolgt außerdem stets vor Auslösung und dazwischen gibts aller Schnelligkeit zum Trotz ein minimales Timelag.

Beim Mitzieher ist eine Stabilisierung oft kontraproduktiv. Bei einigen Stabis kann man zwar zwischen "normal" und "active" wählen, aber naja...
 
Sehr interessanter Praxisbericht ohne Markenbrille. Sowas findet man leider zu selten im Netz.

Ich kann leider zum Thema wenig bneitragen, da ich nie eine digitale Olympus benutzt habe.
Deine Kritik an der R5 ist aber sehr gut nachzuvollziehen, wenn auch einige Probleme an der fehlenden Routine mit Canon liegen mögen.

Zu den schwachen Flugaufnahmen: Bif bedeutet zunächst mal viel Übung, mit neuem Equipment wirds nicht wirklich einfacher ;)
Des Weiteren können die verwaschenen oder mit Doppelkonturen versehenen Bilder auch aus der Verwendung des elektronischen Verschlusses (und zudem falschen IS-Settings) liegen. Der falsche Fokus auch an den Cases und anderen Einstellungen.
Schön, dass man heute jeden Mist an der Kamera einstellen kann. Leichter ist es dadurch nicht geworden :lol:

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner weiteren Findungsphase. Ich meine, du gehst die Sache sehr gut an.
 
Beim Mitzieher ist eine Stabilisierung oft kontraproduktiv. Bei einigen Stabis kann man zwar zwischen "normal" und "active" wählen, aber naja...
Ja, das vermute ich auch, wobei es wie gesagt beim Segelflugzeug keine Doppelkonturen gab. Und ja, ich habe definitiv kaum Übung mit sowas und natürlich erst recht nicht mit einer ungewohnten Kamera.
Olympus hat für die Stabilisierung einen "Auto" Modus, der das Mitziehen erkennen soll. Bei den zwei bis drei vergleichbaren Bildern der letzten Jahre mit der Oly hat das scheinbar geholfen :)
 
Die Kameras haben inzwischen so viele Optionen und Funktionen, das es echt schwer ist diese in kurzer Zeit vernünftig zu testen. Die Leihgebühr für eine R5 mit passenden Objektiven ist jetzt auch nicht sehr klein.. Da wird es dann schon recht teuer herauszufinden ob das System für einen etwas ist oder nicht. Ich finde an meinen Kameras nach über einem Jahr noch neue Features und Optionen :ugly:
 
Die Kameras haben inzwischen so viele Optionen und Funktionen, das es echt schwer ist diese in kurzer Zeit vernünftig zu testen. Die Leihgebühr für eine R5 mit passenden Objektiven ist jetzt auch nicht sehr klein.. Da wird es dann schon recht teuer herauszufinden ob das System für einen etwas ist oder nicht. Ich finde an meinen Kameras nach über einem Jahr noch neue Features und Optionen :ugly:

Da stimme ich dir vollkommen zu. Aber der "Fehlkauf" einer gesamten Ausrüstung ist deutlich teurer! Und ich habe mich in den Wochen zuvor gründlich eingelesen, sonst wäre ich vermutlich nicht auf die Idee gekommen, den automatischen (Augen-) AF auf die AF-On Taste zu legen. Die wichtigsten Punkte konnte ich doch recht gut testen. Das hätte ich selbst mit ausgiebigem begrabbeln bei einem Händler nicht geschafft, zumal dies derzeit ohnehin nicht so einfach ist und nicht viele Händler eine R5 UND ein 100-500 gleichzeitig da haben.
 
Hier ist jetzt nochmal ein einfacher Vergleich Oly 300 f/4 und Canon RF 100-500 (crop auf vergleichbaren Ausschnitt) - beide ganz offen.
1M4A2854.jpg

6Z084070.jpg

Könnt ihr auf Anhieb sagen, welches Bild Vollformat und welches MFT ist?
Auch in voller Größe (bzw. auf die max. Größe der Oly heruntergerechnet) ist der Unterschied nicht wirklich deutlicher. Der Wunsch nach einem Zoom, dass das 300er ersetzen kann, wäre also damit genau erfüllt (mit etwas zusätzlichem Crop-Potential und einem tollen Zoombereich. Besser bzgl. Freistellpotential und Rauschen wird es aber kaum! Hier ist vermutlich nur das Sony 200-600 als Zoom für spiegellose etwas besser, rechnerisch auch das neue Tamron 150-500 (aber nur so minimal, dass es nicht relevant ist).

Ich war in den letzten zwei Tagen nun wieder mit meiner "Kleinen" unterwegs und habe mich erstmal wieder an der "Leichtigkeit" (im doppelten Sinne) des Fotografierens damit erfreut. Und man kann tatsächlich auch mit MFT schöne Bilder machen! :) Das gilt zumindest solange wie man das Bild betrachtet und nicht die Pixel in 100% Ansicht.

Aber der Sucher, einer meiner Kritikpunkte an der Oly, ist mir nun wirklich negativ aufgefallen, auch wenn mir im Vergleich das Sucherbild deutlich knackiger vorkam, so fehlen mir doch die Ecken und die Schärfe.
Als ich dann das 40-150 Pro nutzte, ist mir dann auch noch ein Punkt zum RF 100-500 aufgefallen: Der Drehwinkel des Zoomrings zwischen 100 und 500mm ist ziemlich groß. Das ist zwar nicht schlimm, aber eben auch nicht ganz optimal.
 
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