Danke,
Matthias. Ja, irgendwie bekommt er das hin, eine Ersatzkamera hat er dabei. Es scheinen die Kontakte im Gewinde der D4 defekt zu sein, mal schauen.
Danke auch Dir,
THD. Ich freue mich, das Du hier reinschaust und Dir der Thread gefällt.
Jens, auch Dir ein Danke. Freut mich.
Die letzten Tage sind wir noch in den Westen von Varanger gefahren, aber das Wetter schlug in Grau und Grau und stürmisch um. Es ist eine Lernerfahrung, sich nicht stressen zu lassen und das "schlechte" Wetter sein zu lassen, oder eben einfach auszusitzen, weil wir den "Luxus der Zeit" haben. Wir sind das wechselhafte Wetter im Norden ja gewöhnt, mögen es weit mehr als Temperaturen über 30 Grad in südlichen Gefilden. Das dramatische und wilde, da gehören Stürme, Regenschauer und heftige Windstärken genauso zum Bild wie die Mitternachtssonne, extrem helles Licht und immer wieder auftauchende, strahlende Regenbögen.
Da es jedoch die nächsten 7 Tage stürmisch und regnerisch bleiben sollte, entschlossen wir uns, entlang des Eismeeres weiter Richtung russische Grenze zu fahren. Kirkenes ließen wir hinter uns und nach einer abenteuerlichen Holperpiste kommen wir im Pasvik Nationalpark an. Ich finde es unglaublich, hier im westlichsten Teil der sibirischen Taiga zu sein. Die Landschaft ist von Mooren, Sümpfen, Seen und Birkenwäldern geprägt, menschenleer und urtümlich. Einerseits märchenhaft romantisch und zauberhaft mit den von feinem Seegras eingerahmten unzähligen kleinen Teichen und mit Wollgras bedeckte Mooren, andererseits unendlich groß scheinende Seen mit heftigem Wellengang und kantigen Felsen. Hier gibt es den nördlichsten und ursprünglichsten Kiefern-Urwald Europas. Die Grenzen Norwegens, Finnlands und Russlands treffen sich im Park, hier leben Bären, Vielfraß und seltene Vogelarten. Unter anderem brüten hier Zwergtaucher und Singschwan, Habichtseule und einige endemische Singvögel. Wir werden einige Tage an einem wunderschönen Platz an einem der Seen mitten im Moor verbringen und einige Wanderungen unternehmen. Bestimmt ergeben sich hier auch ein paar gute Fotogelegenheiten.
Doch nochmal zurück nach Varanger - auf dem Weg in den Westen der Halbinsel sind wir am Fluss Tanaelva entlang gefahren. Eines der schönsten und unberührtesten Flussdeltas Europas zieht sich über viele Kilometer auf dem Weg durch die Halbinsel hin, der Fluss markiert die Grenze zwischen Norwegen und Finnland. Das Delta muss man gesehen haben - unzählige Sand- und Kieselbänke, hohe Abbruchkanten und endlose Birkenwälder. Zu den Zugzeiten sammlen sich zahllose Zugvögell, außerdem brüten dort besonders viele Gänsesäger und Seeschwalben. Leider ist die Brutsaison hier schon vorbei. Schmarotzerraubmöwen gibt es dort auch, die kommen aber später.
Aprospos Gänsesäger... immer wieder sieht man hier entlang der Küsten und Siedlungen Gruppen von Gänsesägern. Ich hätte sie gerne mal richtig schön erwischt - aber sie sind so empfindlich und scheu, dass sie schon Reißaus nehmen, wenn ich nur den Gedanken an sie hege. Auch Stern- und Prachttaucher sind mittlerweile fast Gewohnheit geworden - allerdings in nicht fototauglicher Entefrnung. Das aber zu erleben und sie so selbstverständlich wahrzunehmen, ist schon klasse...
Also gibt es nochmal Gefiedertes aus Hornoya. Trottellummen und Todalke kenne ich ja von Helgoland in weitaus kleinerer Zahl. Erstere sind ja eher die Eleganten und Abgehobenen, die Tordalke sind ebenso witzig und fast skuril wie die Puffins. Und die Anzahl an Brutvögel steigt im Norden natürlich jenseits der deutschen Nordseeküste deutlich an.
46. Die Trottellummen haben ihren Namen wahrlich nicht verdient...
47. ...im Gegenteil. Immer elegant und Contenance bewahren.
48. Tordalke erinnern mich mit ihrer Gesichtsmaske immer wieder an die Klingonen aus "Star wars". Der hier war besonders präsent.
49. Er saß auf einer Felskante an der Küste und reckte sich minutenlang in alle Richtungen. Blöd nur, dass die Trottellummen da immer entlang liefen und ihm die Show stahlen. Vl. habe ich da noch einen Schnappschuss...