Radfahrerin
Themenersteller
Eins reicht – Fotos gezielt auswählen und präsentieren
von Sebastian H. Schroeder
In das Buch habe ich großer Erwartungen gesetzt – wer kennt nicht die Qual der Wahl beim Durchsehen der Bilder-Ausbeute von einer Reise für die anschließende Präsentation in einem Fotobuch oder per Diashow.
Und in der Tat zeigt der Autor – ein Fotograf und Ausstellungs-Kurator – einige gut nachvollziehbare Wege auf, die Masse der Fotos auf der Festplatte verschiedenen Auswahlprozessen zu unterziehen und damit die Spreu vom Weizen zu trennen.
Dazu bietet er auf verschiedenen Ebenen Herangehensweisen an: Auf der einen Seite geht es darum, Bilder daraufhin zu überprüfen, ob sie etwas kommunizieren und auf welche Weise sie das tun oder ob sie letztlich belanglos sind. Zur Auswahlstrategie gehört dann zu entscheiden, was ich als Fotografin eigentlich sagen möchte – oder im Fall eines Auftrages sagen sollte – und welche der vorhandenen Bilder dies am besten einlösen. Bei mir haften geblieben ist vor allem der eine Satz: „Abbilder sind Nippes“ – sie erzählen nicht wirklich etwas.
Interessant sind dabei auch die Gedanken des Autors zu Bilderserien, die ähnlich wie ein Film noch ganz andere Möglichkeiten haben, Geschichten zu erzählen. Hier gilt es darauf hin zu arbeiten, dass die Betrachterin selbst in die Lage versetzt wird, sich zu denken, was nicht gezeigt wird. Das erzeugt mehr Spannung, als mit unendlich vielen ähnlichen Fotos zu langweilen.
Auf anderer Ebene geht es um die Strategien der praktischen Auswahl aus einer Bilderflut auf der Festplatte, also um einen Workflow mittels Ausschluss- und Hierachisierungmethoden. Dieses Kapitel hat für mich nicht viele neue Impulse enthalten, kann aber sicher hilfreich für jemanden sein, der sich damit noch nicht viel beschäftigt hat.
Schließlich widmet Sebastian Schroeder auch der Präsentation von Fotos ein Kapitel, wobei er hier problematisiert, welche Unwägbarkeiten mit digitaler Präsentation einhergehen (man kennt weder Format noch farbliche Tönung des Bildschirm der Betrachter). Daher ist es nur konsequent, die analoge Präsentation quasi als Königsweg zu sehen und hier gibt er vielfältige Hinweise sowohl hinsichtlich der Wahl des Fotopapiers oder anderen Trägermaterials, der Rahmung und Hängung.
Meine Erwartungen hat das Buch „Eins reicht“ dennoch nur teilweise erfüllt – die Argumentationsweise des Autors habe ich öfter als sperrig empfunden und die Beispielbilder als weniger sprechend. Aus meiner persönlichen Arbeitspraxis kenne ich weitere Kriterien der Bildauswahl, die hier unerwähnt geblieben sind. Trotzdem sind viele Gedanken des Autors mir als kluge Impulse im Gedächtnis geblieben.
von Sebastian H. Schroeder
In das Buch habe ich großer Erwartungen gesetzt – wer kennt nicht die Qual der Wahl beim Durchsehen der Bilder-Ausbeute von einer Reise für die anschließende Präsentation in einem Fotobuch oder per Diashow.
Und in der Tat zeigt der Autor – ein Fotograf und Ausstellungs-Kurator – einige gut nachvollziehbare Wege auf, die Masse der Fotos auf der Festplatte verschiedenen Auswahlprozessen zu unterziehen und damit die Spreu vom Weizen zu trennen.
Dazu bietet er auf verschiedenen Ebenen Herangehensweisen an: Auf der einen Seite geht es darum, Bilder daraufhin zu überprüfen, ob sie etwas kommunizieren und auf welche Weise sie das tun oder ob sie letztlich belanglos sind. Zur Auswahlstrategie gehört dann zu entscheiden, was ich als Fotografin eigentlich sagen möchte – oder im Fall eines Auftrages sagen sollte – und welche der vorhandenen Bilder dies am besten einlösen. Bei mir haften geblieben ist vor allem der eine Satz: „Abbilder sind Nippes“ – sie erzählen nicht wirklich etwas.
Interessant sind dabei auch die Gedanken des Autors zu Bilderserien, die ähnlich wie ein Film noch ganz andere Möglichkeiten haben, Geschichten zu erzählen. Hier gilt es darauf hin zu arbeiten, dass die Betrachterin selbst in die Lage versetzt wird, sich zu denken, was nicht gezeigt wird. Das erzeugt mehr Spannung, als mit unendlich vielen ähnlichen Fotos zu langweilen.
Auf anderer Ebene geht es um die Strategien der praktischen Auswahl aus einer Bilderflut auf der Festplatte, also um einen Workflow mittels Ausschluss- und Hierachisierungmethoden. Dieses Kapitel hat für mich nicht viele neue Impulse enthalten, kann aber sicher hilfreich für jemanden sein, der sich damit noch nicht viel beschäftigt hat.
Schließlich widmet Sebastian Schroeder auch der Präsentation von Fotos ein Kapitel, wobei er hier problematisiert, welche Unwägbarkeiten mit digitaler Präsentation einhergehen (man kennt weder Format noch farbliche Tönung des Bildschirm der Betrachter). Daher ist es nur konsequent, die analoge Präsentation quasi als Königsweg zu sehen und hier gibt er vielfältige Hinweise sowohl hinsichtlich der Wahl des Fotopapiers oder anderen Trägermaterials, der Rahmung und Hängung.
Meine Erwartungen hat das Buch „Eins reicht“ dennoch nur teilweise erfüllt – die Argumentationsweise des Autors habe ich öfter als sperrig empfunden und die Beispielbilder als weniger sprechend. Aus meiner persönlichen Arbeitspraxis kenne ich weitere Kriterien der Bildauswahl, die hier unerwähnt geblieben sind. Trotzdem sind viele Gedanken des Autors mir als kluge Impulse im Gedächtnis geblieben.