EF/EF-S Eos 77d hdr

Hallo zusammen!

Ich habe nun schon geraume Zeit die EOS 77D im Einsatz und bin mit den HDR Funktionen (Szene-Programm bzw. Filter) absolut unzufrieden. Die Bilder wirken blass und verwaschen, wobei die Unschärfe wohl dem Verwackeln zwischen den Einzelaufnahmen geschuldet ist. Die Kontraste sind viel zu gering und das Licht bzw. die Farben entsprechen weder der Realität noch dem klassischen überzeichneten HDR Look. Mit dem HDR Compositing Werkzeug in Digital Photo Professional sind die Ergebnisse nicht viel besser, hierzu verwende ich die Belichtungsreihenfunktion mit durchaus großem EV-Umfang als Grundlage. Es ist also anzunehmen dass in der Kamera und DPP ein ähnlich schwacher Verrechnungsalgorithmus am Werk ist, denn mit Drittanbieter-Software sind die Ergebnisse viel besser. Habt ihr hierzu Erfahrungen? Ist mir schon klar, dass hier selbst Hand anlegen der Automatik vorzuziehen ist, aber ich bin ansonsten mit dieser Kamera mehr als zufrieden, abgesehen davon dass mein Handy bessere HDRs macht. Beispielbilder findet ihr anbei.

Danke
Vg Martin

Dazu wäre es hilfreich, die Ursprungsbilder zu sehen, aus denen das HDR stammt. Dazu die EXIF-Daten wie Belichtungszeit und Blende.

Die Originalbilder werden bei Verwendung der HDR Funktion nicht gespeichert und es sind keine Belichtungsparameter einstellbar.
Daten fürs erste Bild: F4.5, 1/500, ISO200
Für das zweite Bild: F4.5, 1/500, ISO320
Beide wurden mit dem Standard-Objektiv EF-S 18-55 mm gemacht.

hydrou schrieb:

Dazu wäre es hilfreich, die Ursprungsbilder zu sehen, aus denen das HDR stammt.

Zum Vergrößern anklicken....

Die 77D speichert die Ursprungsbilder leider nicht.

Zur ursprünglichen Frage: Die 77D hat verschiedene HDR Funktionen: zum einen die verschiedenen Kreativfilter, zum anderen die Funktion HDR-Gegenlicht. Welcher Modus ist hier benutzt worden?

Ich habe mal mit HDR-Standard (Kreativfilter) herumgespielt und kann es nicht empfehlen: Die Bilder werden matschig. Zitat aus der BDA: "Durch den geringen Kontrast und die flache Gradation entsteht ein Effekt, der an ein Aquarell erinnert. Die Umrisse des Motivs haben helle (oder dunkle) Ränder."

Kleine Verwackler kann die 77D eigentlich abfedern.

HDR Gegenlicht (SCN) ist etwas natürlicher, aber eben auch nicht für Landschaft gedacht, sondern eher für das Foto im Innenraum gegen ein helles Fenster.

Ich habe das alles mal ausprobiert, als die Kamera neu war. Außer in Notfällen, wenn man schnell ein JPG braucht, würde ich die SCN-Modi nicht benutzen und die Kreativfilter schon gar nicht. Und in solchen Situationen ist tatsächlich ein aktuelles SmartPhone meist besser.

Ich würde empfehlen, entweder "richtig" zu belichten oder, wenn es auf den HDR-Effekt ankommt, drei RAW Aufnahmen machen und eine HDR-Software zu benutzen.

Die Bilder sind im SCN Modus HDR Gegenlicht entstanden. Bei Innenraum-Aufnahmen wird es tatsächlich etwas besser, aber auch alles andere als optimal.
Die Kreativfilter HDR, hier vor allem markant und Prägung, sind mir zu unnatürlich.
Für ein brauchbares, natürliches HDR ohne dem bekannten Comic-Look führt der Weg wohl tatsächlich nur über RAW und händisches Zusammenbauen. Richtig belichten wäre sowieso immer erste Wahl, aber manchmal reicht die Dynamik einfach nicht aus.

Danke für die Bestätigung, dass man von der Automatik in solchen Fällen nicht mehr erwarten kann.

Die gezeigten Bildern erfordern meiner Erfahrung nach aber noch kein HDR. Ich messe die Belichtung auf die Wolken und weiß ganz gut, wie weit ich überbelichten kann, bevor ich die Details nicht mehr aus dem RAW herstellen kann. Dann bleibt in den Schatten genug Information, um sie problemlos etwas raufzuziehen.

Edit: ich habe auch mal ein Screenshot des "unbearbeiteten" RAW angehängt zur Veranschaulichung. Die Wolken sind 2 Blenden überbelichtet.