AW: Canon R5 Belichtungszeiten mit IS
Ein paar Fragen und Gedanken zum Thema:
EINFLUSS DER QUALITÄT DES OBJEKTIVS
Bei größerer Blende (kleinere Blendenzahl) nehmen optische Fehler typischerweise zu. Insofern hat jedes Objektiv seinen eigenen "Sweet Spot" mit größter Schärfe, an dem beim Abblenden die Vorteile der abnehmenden optischen Fehler die Nachteile der zunehmenden Beugung überwiegen. Das RF 50/1.2 mit dem ich getestet habe ist wohl schon bei großen Blenden sehr scharf und der Effekt der Beugung ist gerade am hochauflösenden Sensor schon zwischen 2.8, 4.0 und 5.6 sichtbar. Bei einem weniger hochwertigen Zoom hätte das schärfste Ergebnis durchaus erst bei 5.6 oder 8.0 liegen können, weil bei den größeren Blenden die optischen Fehler überwiegen.
Ist das korrekt?
ÄQUIVALENZ VON UNTERSCHIEDLICHEN SENSORFORMATEN
Mit erscheinen der R7 hat sich das Thema Beugung noch mal "gesteigert"
Siehe Chickenhead der mit seinem 11/800 an der R6 zufrieden war, an der R7 aber nun gar nicht mehr.
Durchmesser des Beugungsscheibchens = 2,44 * Wellenlänge des Lichts * Blendenzahl
[...]
Bei gleicher Blendenzahl gilt:
Je größer der Sensor umso geringer wirkt sich die Beugung aus.
Wie aufmerksame Leser aus anderen Threads wissen, interessant ist für mich hier immer wieder die Betrachtung der Äquivalenz zwischen Sensorformaten. Wenn ich nicht von gleicher Blendenzahl ausgehe sondern von äquivalenter Blende, also an unterschiedlichen Sensorformaten gleiche Schärfentiefe und insgesamt gleiche Lichtmenge am Sensor anstrebe, dann schaut die Formel so aus:
Durchmesser des Beugungsscheibchens = 2,44 * Wellenlänge des Lichts *
Äquivalente Blende = 2,44 * Wellenlänge des Lichts *
Blende / Crop-Faktor
Daraus würde folgen bei äquivalenter Blende ist der Durchmesser des Beugungsscheibchens im Verhältnis zur Sensorgröße gleich groß.
Ist das korrekt?
PRAXISRELEVANZ
Bei gleicher Ausgabegröße sieht man die Beugung immer gleich, (und in der Praxis am Vollformatsensor bis Blende 22 praktisch gar nicht) egal ob der Sensor 12, 32, 45 oder 128 Megapixel hat.
Aber ich bewerte auf 300% Ansicht.
Oh, dann entschuldige bitte, dass ich praxisnahe Tipps geben wollte, in homöopathischen Auflösungen und Ansichten kenne ich mich nicht aus.
Daraus stellt sich direkt die generelle Frage der "Praxisnähe" von hochauflösenden Sensoren. Klar, wenn man von unbeschnittenen Bildern ausgeht, und Drucken die man bei normalem Betrachtungsabstand beurteilt, dann sind 45 MP selten notwendig, und die Betrachtung dessen Ergebnisse in der 100%-Ansicht vielleicht nicht praxisnah.
Wenn man aber die R5 wegen ihrer Auflösung kauft, weil man viel mit Bildausschnitten arbeitet, oder große Drucke machen möchte die auch bei näherer Betrachtung noch viele Details liefern, dann muss man durchaus auch den hochauflösenden Sensor in der 100%-Ansicht bewerten und sich Gedanken über den bei steigender Auflösung steigenden Einfluss von Beugung und anderen Faktoren wie Shutter Shock machen.
Was meint ihr?