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Wie präsentiere ich Fotos für eine Ausstellung?

Artevista

Themenersteller
Hallo,

ich plane dieses Jahr zwei Fotoausstellungen. Es sollen etwa 30 Fotos gezeigt werden. DINA3+ ist mir zu klein und ein A2 Drucker einfach zu riesig. Deshalb werde ich extern drucken lassen.

Gefallen würde mir ein 2/3 Bildformat 40/60 cm im 50/70cm Rahmen hinter Glas mit 5cm Weißrand oder schwarzem Passepartout. Alle Fotos gleich, nur jeweils hoch oder quer. Kann aber auch auf Forex oder Aludibond oder mit Plexiglas sein. Thema ist hauptsächlich Landschaft, bei Flickr (link unten) ist eine Auswahl.

Bei 30 Fotos sollten die Kosten im Blick sein. Verkauft wird eher nix. Wie würdet Ihr das angehen? Gibt es Rahmenformate, Bildformate, Druckarten die hier vorzuziehen sind? Aufwand für Transport und Lagerung (Gewicht, Kratzer, Glasbruch) und das Herrichten (Belichtung, Rahmen, aufziehen auf Karton) sollten auch berücksichtigt werden.
 
Fragen die du dir beantworten solltest:

Wo werden die Bilder hängen ?

Willst du "klassisch" ein Bild neben dem anderen hängen haben oder ist Petersburger Hängung eine Option?

Wo und wie wirst du die Bilder nach der Ausstellung lagern ?

Anbei einige Beispiele von "einfach an die Wand geklebt" über "Rahmung ohne PP", "Rahmung mit PP" und "mit PP, aber ohne Rahmen".
 

Anhänge

Fragen die du dir beantworten solltest:

Das werden Flure und Büros sein. Themen von 5/6 Bildern nebeneinander in den Fluren. Büros ebenfalls mit einem Thema, vermute 4/5 Bilder.

Die Lagerung ist ein Problem, werden einen trockenen Platz finden müssen.


Wie hoch ist denn Dein Budget?

Ich rechne mit 1500 bis 2000€. Bin aber sicher nicht sehr traurig wenns weniger wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Damit kannst Du ja selber sehr schnell abschätzen, daß Du entweder eine konsistente "einfache" Präsentationsqualität erhälst, oder eben den Vorschlag von AlexM aufgreifst und die Qualität themenbezogen durchmischt; auch die Bildgrößen. Wenn die Ausstellungen jeweils in einem Gebäude die 30 Bilder umfassen, finde ich eine durchmischte Variante für einen Betrachter interessanter. Für Dich selber auch von Vorteil, da Du einzelne Bilder größer und in optimaler Qualität zeigen, bei anderen Geld einsparen kannst.

Für eine professionelle Ausarbeitung ist von Bedeutung, mit welchen Lichtverhältnissen die Bilder gezeigt werden können. Dies betrifft die Lichthelligkeit und die Farbtemperatur. Zu wenig Licht, läßt Bilder "absaufen", Neonröhren z.B. drehen Dir die Farben. In der Ausarbeitung der Bilder für eine Galerie wird sowas berücksichtigt; Du wirst auf Sicherheit gehen müssen. In Deinem Ausstellungsszenario wirst Du auch unkontrollierte Lichtreflexe haben. Wenn Dich das stört, kein Glas. Glas, welches sowas effektiv dämpft, ist Museumsglas; das kostet aber mehr pro Rahmen, als Dein Budget insgesamt pro Bild.

Bei den Papieren korrigieren die ICC Profile nicht vollumfänglich die Farbwiedergabe, die Du am Monitor siehst. Die betrifft besonders die ohne optische Aufheller, die ins gelbliche Abdriften (stört mich immens besonders bei S/W Bildern). Du benötigst für eine korrekte Beurteilung fremdgefertigter Ausdrucke auf jeden Fall (kleine) Probedrucke. Wenn Du die Gebäude kennst und Zugang zu diesen hast, kannst Du mit diesen auch Hängungstests machen und die Bildwirkung unter den gegebenen Lichtverhältnissen beurteilen. Das spart Dir Frustration, wenn die großen und teuren Bilder nicht die Wirkung entfalten, die Du Dir am Monitor erarbeitet hast. Die Wahrscheinlichkeit ist leider sehr hoch dafür, wenn unter improvisierten Bedingungen Deine Bilder gehängt werden.

Nimm Dir Zeit für die Kuration. Das läßt sich gut am PC ausarbeiten, wenn die Wände vorab erfaßt wurden (ich fotografiere für sowas die realen Wände und montiere die Bilder auf diese in einer zweiten Ebene maßstabsgetreu).

Einfach Regel: je mehr Du selber definierst, desto wahrscheinlicher wird Deine Botschaft auch verstanden. Erzähle die Geschichte(n) und sorge für einen Spannungsbogen.

Viel Erfolg
 
Zwei Zusatzfragen:

Muss FineArt Papier, zB Baryta, im Format 40x60cm auf Karton kaschiert werden um Wellungen zu verhindern? Dürfen Fotos auf solchen Papieren im direktem Kontakt zum Glas sein oder muss da etwas Luft sein.
 
Ein günstiger Rahmen, der trotzdem noch einigermassen vernünftig ausssieht, ist Ribba von Ikea. Allerdings recht aufwändig zusammenzubauen mit Metallklammern die man biegen muss, das Glas ist Plexiglas, insofern für den Transport einigermassen unempfindlich, wenn man die Eckschoner nach dem Rahmen wieder montiert.
Allerdings musst Du von beiden Seiten eine Schutzfolie abziehen.

Größter Haken, das Passpartout ist innen leider 50*40, da müsstest Du also nachschneiden.Sprich der günstige Preis wird mit viel Arbeit belohnt ;-) Wäre aber bei einheitlicher Grösse relativ günstig.
 
Zwei Zusatzfragen:

Muss FineArt Papier, zB Baryta, im Format 40x60cm auf Karton kaschiert werden um Wellungen zu verhindern? Dürfen Fotos auf solchen Papieren im direktem Kontakt zum Glas sein oder muss da etwas Luft sein.

Ich drucke auf Baryta FB von Hahnemühle. Die Bilder klebte ich nur locker ins Passepartout, in der Regel wellt dann nichts. Bei normalen Hochglanzpapier habe ich sehr viel schlechtere Erfahrungen gemacht.

Ich lege auch gern einen dicken Karton dahinter, das stabilisiert zusätzlich. 2 - 3 mm. Meistens kaschiere ich das nicht. Gelegentlich benutze ich den Karton aber sozusagen als Passepartout. Sprühkleber und zack. Auch dafür eignet sich Baryta FB sehr gut. Hochglanz-PE-Papiere lassen sich bis 30/40 locker händeln, aber in 40/60 macht das keinen richtigen Spaß.

Aufgezogen oder geklebt hatte ich Baryta Fb auch schon direkt hinter Glas. Das funktioniert gut. Bei Hochglanz-Pe mit Acrylscheibe hatte ich da schon Probleme. Noch geiler ist das Baryta aber ohne jedes Glas.

Meine Rahmen 50/70 (Alu oder Holz) kaufe ich so für 35 - 40 Euro. Bei dieser Qualität hatte ich noch keinen einzigen Glasbruch, obwohl ich die zum Teil seit einigen Jahren von Ausstellung zu Ausstellung schleppe. (Bei den Ikea-Rahmen gehörte es zum guten Ton, pro Ausstellung ein zwei Gläser zu zerdeppern. Die Acryl-Scheiben waren nach einer Ausstellung zerkratzt gewesen. In 50/70 sah das außerdem so billig aus, dass ich mich geschämt habe. Seit ich Quadro und Pears verwende, ist das vorbei, obwohl mir beim Aufhängen mal ein Rahmen aus 1 50 runtergedonnert ist, das Glas hat's überlebt. Ich habe allerdings mal probeweise ein Bild auf Kappa aufgezogen und in einen Ikearahmen eingesetzt, ohne Acrylglas ("Folie" müsste man das eher nennen). Der Rahmen an sich ist okay, das sah dann gar nicht so schlecht aus. In der Größe auf Kappa aufzuziehen, ist allerdings auch eine spannende Sache ohne die entsprechenden Maschinen.

Ich habe mich damals für die Rahmenlösung entschieden, weil man die immer wieder verwenden kann, auch für unterschiedliche Prints. 30 Stück sind allerdings schon eine Nummer. Es gibt auch Anbieter, die drucken auf Acryl und sind bei 60/90 kaum teurer als meine gerahmten. Die sind nicht schlecht, aber ab 50/70 biegen sich die Materialen, wenn sie zu dünn sind, und bei Acryl klebt man dann auch die Aufhänger direkt auf die Farbe, wenn das nicht kaschiert ist.

Forex ist günstig und eine gute Lösung, wenn die Bilder sachlich neutral rüberkommen sollen.

Kürzlich hatte bei uns jemand Hochglanz auf Alu kaschiert, das sah auch super aus. Ist dann aber wieder die Frage mit der Größe und der Halterung.

Ein Kollege bestellt seine Rahmen direkt bei einem durchaus namhaften Hersteller, das wird dann bei großen Mengen ein bisschen günstiger als im Laden.

Hdh, Andy
 
Ich habe zwar bislang nur darüber nachgedacht eine eigene Ausstellung zu machen, aber schon oft Ausstellungen angesehen und in sofern eine Meinung als Betrachter.

Ich hasse z. B. Bilder, die ich nicht auf Anhieb komplett wahrnehmen kann, weil das Glas oder die Oberfläche spiegeln. Insofern nehme ich Zuhause nur noch seidenmattes Papier, im Rahmen mit Passepartout, aber ohne Glas. In einem öffentlichen Bereich würde ich dann wahrscheinlich Antireflexglas nehmen oder eine Aufzugsvariante auf ein dickes Trägermaterial, was bei der von Dir angestrebten Größe natürlich hinsichtlich Budget kalkuliert werden sollte.

Ich schätze es, wenn die Bilder ausreichend beleuchtet sind, damit ich sie gut erkennen kann. In Fluren manchmal schwierig. Auch hier Spiegelungen von Lampen und Fenstern im Auge behalten.

A2 ist eine ordentliche und teils beeindruckende Größe für Bilder. Sie erfordert aber auch einen gewissen Betrachtungsabstand, auf den in einem Flur ebenfalls geachtet werden sollte.

Ich betrachte die Bilder gerne waagrecht aus Augenhöhe.

Ich liebe 2:3 und 1:1 als Format.

Alles was ohne Glas auskommt, lässt sich vermutlich am einfachsten transportieren und lagern.

Viel Erfolg!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Freut mich, dass es hier auch Menschen gibt, die ausstellen möchten (y)
Eine kleine Überlegung wäre für mich noch, ob die Prints "ungeschützt" hängen. Heißt, ob da Leute ihre Griffel dranlegen können. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das bei interessanten Papieren häufiger mal vorkommt. Fingerabdrücke finde ich eher so semi, gerade für mehrere Ausstellungen nacheinander :eek:
 
Hallo,

Das werden Flure und Büros sein. Themen von 5/6 Bildern nebeneinander in den Fluren. Büros ebenfalls mit einem Thema, vermute 4/5 Bilder.

Sehr cool. Die Betrachtungsabstände und Winkel sind neben der Beleuchtung eine nicht zu unterschätzende Bedingungen.

Mach Probeabzüge und häng die einfach mal in ähnlichen Bedingungen auf. Lass Sie hängen und lasse den Alltag wirken. Aufhängen und direkt beurteilen funktioniert nur bedingt.

Gruß Uli
 
Heißt, ob da Leute ihre Griffel dranlegen können. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das bei interessanten Papieren häufiger mal vorkommt. Fingerabdrücke finde ich eher so semi, gerade für mehrere Ausstellungen nacheinander :eek:
Bei mir hat sich mal Jemand gegen eine Leinwand gelehnt, die Delle sehe ich heute auch noch oft und ärgere mich schwarz.
 
Hi,

wir haben von unserem Fotostammtisch schon öfters ausgestellt und machen das eigentlich immer so:

Wir drucken auf Alu-Dibond oder Hartschaumplatte meisten in der Größe 60x40cm.
Das ist vom Preis-Leistungsverhältnis absolut ok.
Zahlt man bei einem Druckdienstleister (wer wissen will wo, bitte PM) so ca. 12€ für die Platte. Hartschaumplatten etwas günstiger.
Nachteil Alu: Man sieht Fingerabdrücke und Fettflecken, besonders auf schwarz.

Zum Aufhängen benutzen wir Klebehacken bilderseitig (ACHTUNG: Sehr fest und lange andrücken, sonst halten die nicht) und Angelschnur oder eben die Galerieschine falls vorhanden. Für im Aussenbereich haben wir günstige Stative um 10-15€ das Stück.

Ist natürlich auch eine große Geschmacksache wie man das macht und welche Materialien man verwendet.

Unsere Bilder (falls nicht verkauft) hängt nach der Austellung jeder zuhause auf oder verschenkt sie, oder oder oder.... Rumliegen tun die eigentlich nicht.

Ja, die das geneigte Puplikum kann nicht immer die Finger weglassen, deswegen hängen wir auch für "unbeaufsichtigte" Austellungen keine großen und/oder teuren Drucke auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die erste der Ausstellungen ist jetzt 6 Wochen im Gange. Ich habe dafür ja erstmals Ausdrucke im großem Umfang angefertigt. Der Weg dahin war mit den vielen Fragen und Entscheidungen nicht gerade einfach und hat gute drei Monate gebraucht um endlich alle Fotos verfügbar zu haben. Ich schildere hier mal den Weg dahin, in lockerer Reihe. Natürlich mit den für mich guten Lösungen. Wie immer gibt es mehrere Lösungen, je nach Budget und Geschmack. Möge Euch das für eigene Projekte einmal etwas weiterhelfen:

Das Ziel
Für die Ausstellung habe ich 36 Fotos vorbereitet. Ich fotografiere auf Reisen und hier in der Umgebung Landschaft und Meer und etwas seltener urbane Situationen. Die Ausstellungssituation sind breite Flure mit Publikumsverkehr und Büros, wo je 5 bis 7 Fotos in Gruppen gehangen werden können. Ich habe aus meinem Portfolio Themengruppen gebildet, die eine Art Klammer für diese je 5 bis 7 Fotos bilden.

Auswahl der Fotos
Ich habe mehrere 10000 Fotos in Capture One über die letzten 10 Jahre gesammelt. Unmöglich das alles nochmal zu sichten. Glücklicherweise habe ich von Anfang an Sterne vergeben. So habe ich nur aus den 4 und 5 Sterne Fotos auswählen können und nochmals neu 5 Sterne und ein Farblabel für potentielle Ausstellungsfotos vergeben. Dabei kamen gut 1000 Fotos zusammen, die ich im zweiten Durchgang auf unter 500 reduziert habe. Diese Portfolio habe ich neu bearbeitet und dabei nochmals reduziert, falls eine Bearbeitung kein gutes Ergebnis liefern konnte.
In diesem Stadium habe ich angefangen das Portfolio auf potentielle Themengruppen zu verteilen. Von diesen haben es 7 Themengruppen mit je 5-7 Fotos in die Ausstellung geschafft. Bei diesem kurativen Vorgang ist es sehr hilfreich sich entweder ein gutes Konzept zu überlegen oder aber die Fotogruppen von mehreren Augenpaaren sichten zu lassen. Die folgenden Prozesse sind teuer und aufwändig, da sollte die Auswahl der Fotos bereits jetzt gut überlegt sein.
 
Drucke
Es gibt viele Möglichkeiten Fotos für eine Ausstellung herzurichten. Ich habe einige durchgespielt und einige Testdrucke bestellt:

Sehr preiswert wäre Fotopapierdrucke und diese selber auf 10mm Kapafix aufzuziehen. Kapafix kann man gut selbst schneiden, mit großen Tafeln also nochmal etwas Geld sparen. Ich schreibe das, weil ganz am Ende dieser Texte die Kosten kommen und diese einige abhalten könnte was Ähnliches zu versuchen. Fotopapier/ Kappafix wirkt aber auch halt auch nur einfach, kann aber durchaus seinen Zweck erfüllen. Dazu dieses Video.

Fotopapierdrucke im Rahmen hinter Glas mit Passepartout sollten wertiger wirken. Ich mag aber glänzendes Fotopapier nicht und mattes Papier verliert für mein Auge zu sehr an Brillanz. Wer glattes Fotopapier mag, könnte diesen Weg gehen.

Fotopapier hinter Plexiglas und Direktdruck auf Aludibond hinter Plexiglas habe ich mir in drei Varianten als kleines Testbild bestellt. Das wirkt modern und elegant, ist verwindungsfest aber aber doch recht dünn. Der Eindruck des glatten Fotopapiers bleibt bestehen. Mattes Plexiglas verliert deutlich an Brillanz, glattes spiegelt ganz ordentlich.

FineArt Drucke wirken für meinen Geschmack sehr edel. Ich mag eine auch im Foto noch sichtbare Papierstruktur. Das bieten nicht alle dieser eher teuren Papiere. Einige sind fast so glatt und glänzend wie Fotopapier. Dann könnte gleich das preiswertere Fotopapier verwendet werden. Andere FineArt Papiere sind derart strukturiert, dass ein sehr mattes Bild entsteht. Gerade sanfte Farbverläufe über große Flächen werden von dieser starken Struktur berührt. Ich habe auf einigen Papieren Testdrucke bestellt.

Dann gibt es noch den Fotodruck auf Leinwand. Das kam für mich nicht in Frage.

Bildformat
Die Fotos müssen natürlich gedruckt werden und da sind die gängigen Papierformate zu bedenken. Ich habe mir DIN A3 und DIN A3+ Fotos angeschaut und für den Ausstellungskontext als zu klein verworfen. Damit ist für mich klar, dass ich nicht selber drucken werde. A2 oder A2+ Drucker sind echt riesige Apparate, dafür habe ich keinen Platz.

Jedes Fotomotiv hat sein eigenes dienliches Format. Bei 36 Fotos kommen da ordentlich verschiedene Formate zusammen. Ich habe mich schnell entschieden alle Fotos in einer einzigen Größe und Seitenverhältnis zu zeigen. Damit reduziere ich meinen Aufwand bei der Erstellung der Dateien, Beschaffung von Drucken und den Rahmen. Und ich kann eventuell Mengenrabatt aushandeln.

Das Seitenverhältnis 2:3 kann im Hoch- und Querformat gehangen werden. Das ist ein großer Vorteil. Sonst hätte ich für Landschaftsbilder oft 16:9 oder sogar 2:1 und für Hochformat eher 3:4 oder 1:1 vorgezogen. Fotos, die gar nicht in das 2:3 Format passen wollten, wurden somit aus dem Portfolio für die Ausstellung verbannt.

Da ich gerahmte Fotos zeigen möchte, müssen die Papierformate auch auf gängige Rahmenformate passen. Rahmen für DIN Formate erschienen mir nicht so häufig zu finden und auch etwas teurer, so dass ich auf glatte 40cm x 60cm Fotoformat gekommen bin. Ich habe mich dann für einen Fotodruck mit einem umlaufenden Weißrand von 5cm entschieden. Das ist in den Proportionen stimmig und ersetzt das Passepartout. Damit entstehen Blätter von 50cm x 70cm, ein Standardmaß für Rahmen.
 
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Rahmen
Ich bevorzuge schwarze und schlichte Rahmen. Es sollte Holz mit einer Lasierung oder matten Lackierung sein. Ich mag keinen Aluminiumrahmen. Günstige Rahmen gibt es beim schwedischen Möbelhaus. Die haben nur eine extrem dünne Polystyrolscheibe, die nicht die Transparenz von Acrylglas hat. Die Rahmen sind häufig nicht aus echtem Holz mit echter Lackierung sondern aus MDF mit einer Folierung. Das kommt für mich nicht in Frage.

Es lohnt auch ein Blick auf die Rückwand. Ich ziehe MDF oder Hartfaserplatte einer Kartonrückwand vor. Die Rückwand kann mit Metallstiften, mit Klemmfedern oder mit Drehfedern verschlossen werden. Drehfedern machen den Wechsel einfacher und halten am Besten. Die besseren Rückwände haben auch je eine Zackenbrücke für die Hoch- oder Querhängung.

Meine Rahmen kommen von Fachhandel/ Hersteller, wo eine Rabattanfrage für meine Menge jedesmal erfolgreich war. Es sind schlichte 3cm breite Hölzer, die auf großem Format besser wirken als die eher üblichen 2cm Rahmen. Auch die Rahmentiefe ist wichtig. Bei 16mm Rahmentiefe ergeben meine 36 verpackten Rahmen einen 1m hohen Stapel.

Glas oder kein Glas?
Glas spiegelt sehr und bricht leicht. Ein Testrahmen kam hier mit gebrochenem Glas an. Museumsglas kann Spiegelungen verringern, ist aber sehr teuer und ausserhalb meines Budgets.



Scheiben aus Acrylglas (auch Plexiglas, Polymethacrylat, PMMA) sind kaum von Glas zu unterscheiden, da muss man schon gegenklopfen. Scheiben aus Polystyrol sind hier nicht gemeint, die sind auffällig anders. Acryl ist sehr leicht und geht nicht kaputt. Es verkratzt aber leichter und zieht statisch Staub an wie Holle. Ein Testrahmen mit Acryl konnte ich nur mühselig staubfrei bekommen. Das war mir dann doch zuviel getue für 36 Fotos.

Hinter Glas oder Acryl verschwinden die feinen Papierstrukturen im FineArt Print deutlich. Hier würde ein Abstand von Foto zum Glas helfen, wie er mit Objektrahmen erreicht wird. Objektrahmen sind nicht nur teurer sondern auch tiefer. 36 Rahmen mit 3 cm Tiefe stapeln sich dann auf 2 Meter. Zuviel für Transport und Zwischenlagerung.

Ich habe mich für Rahmen mit guter Rückwand aber ohne Glas entschieden. Ein Bild (50x70cm) wiegt gerahmt etwa 1,3 kg. Mit 2mm Glas wären das etwa 3 kg, auch das ist ein Argument. 

Den Druck schütze ich mit Hahnemühle Protective Spray, das auch etwas UV Schutz bietet. Damit sich das Blatt im Rahmen nicht wölbt, habe ich es auf 1,5mm dicken Fixmount Selbstklebekarton aufgezogen.
 
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FineArt Papiere
Ich habe mich für Baryta Papiere entschieden, ein Papier mit einer Bariumsulfat Beschichtung. Auf dieser Beschichtung glänzt der Fotodruck etwas und setzt sich gut von dem unbedrucktem Papier ab. Dadurch wirkt ein Weißrand hervorragend und eignet sich gut als Passepartout. Nicht jedes Fotodruckhaus bietet aber die Option einen Weißrand in der Bestellsoftware anzulegen. Wer den Weißrand in Photoshop selber anlegen kann ist flexibler bei der Wahl des Druckhauses.

Hahnemühle FineArt Baryta, 325g hat eine feine aber deutliche Struktur. Ich nehme es für kontrast- und detailreiche Fotos, die Mehrheit meiner Bilder. Dieses Papier produziert einen hohe Farbumfang und hält auch in den Tiefen Details. Die Farben kommen sehr neutral, ohne nennenswerten Farbshift heraus.

Für eine Fotoserie mit sanfteren Farben in gelben/orange Tönen nehme ich Rauch MediaJet FotoArt White Baryta - seidenmatt, weiß, 310g. Es hat weniger Struktur, wirkt recht glatt aber nicht so speckig wie Fotopapier. Die Farben kommen etwas gelblicher/wärmer heraus, vermutlich weil das Papier einen warmen Eigenton hat. Das kommt manchen Motiven entgegen, anderen nicht.

Hahnemühle Torchon - textured, matt, reinweiß, 285g wäre eine Alternative falls noch mehr Struktur im Papier gewünscht wird. Der Druck glänzt allerdings nicht. Die Farben kommen neutral rüber, aber mit etwas weniger Tiefe als auf den Baryta Papieren. Das währe meine Wahl für Fotos hinter Glas geworden.

Helligkeit
Fotos am Bildschirm leuchten im wörtlichen Sinn durch die Hintergrundbeleuchtung des Monitors. Fotodrucke wirken durch das stets reflektierte Licht ganz anders, weniger intensiv und hell. Der Helligkeitsunterschied von Fotos am Monitor und im Druck führt oft zu enttäuschend dunklen Fotodrucken mit abgesoffenen Tiefen. Um die Helligkeit anzugleichen muss das Foto vor dem Export etwas aufgehellt werden. Am Besten kann das beurteilt werden, wenn die Helligkeit des Monitors zurückgenommen wird. Wieviel, das zeigt der unten beschriebene praktische Weg. Oder Ihr überlasst das dem Drucker indem Ihr eine automatische Helligkeitsanpassung beauftragt.

Es hilft in der Bildbearbeitung einen dicken weißen Rand als Hintergrund um das Vorschaubild zu legen. Das Foto wirkt dann auch auf dem Monitor etwas weniger strahlend weil es sich gegen den hellen Hintergrund durchsetzten muss. Auch die Farbwirkung kann mit weißem Hintergrund besser eingeschätzt werden.
 
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Farbmanagement
Ich habe den warmen Gelbstich auf dem FotoArt White Baryta erwähnt. Das kann sich je nach Motiv unschön auswirken. Ich habe Testdrucke auf 7 Papieren angefertigt und war überrascht über die dabei feststellbaren Farbstiche. Das ging ins lila, ins grünliche und ins knallgelbe. Der Farbshift hängt wohl vom Papier und auch dem Drucker und den Tinten ab. Er kann so unschön sein, dass er vor dem Export eines Fotos kompensiert werden sollte. Dazu bieten die Druckereinen für jedes Papier ein eigenes Softproof ICC Profil an, das an die richtige Stelle auf dem Computer abgelegt werden muss.

Lightroom und Capture One können mit diesem Profil auf dem Bildschirm den Farbeindruck emulierten, der auf diesem Papier beim Druck entstehen würde. In Lightroom muss dafür Softproof aktiviert sein. In Capture One wird stets das im Export ausgewählte ICC Profil in der Vorschau angezeigt. Hier ist der Softproof also immer an.

Zeigt der Sooftproof eines Papieres/ Drucker z.B. einen grünstich im Foto an, muss er durch den Farbregler ins Mangenta korrigiert werden. Für viele Papiere/ Drucker wird man so die Helligkeit, Kelvin und Farbton nachregeln müssen. Dazu legt man am Besten eine Variante des Fotos nur für den Druck auf diesem Papier und bei diesem Drucker an.

Der Bildschirm selbst kann auch falsche Farben liefen und müsste, um es ganz genau zu machen, kalibriert werden. Das hat sich zumindest an meinem MAC als nicht nötig erwiesen.

ICC Softproof im Export
Den Fehler hab ich leider Anfangs gemacht. Beim Export eines Fotos darf das Softproof ICC Profil nicht angewandt werden! Die Ausgabedatei würde den Farbshift und die Luminanzkorrektur, die das Papier und den Drucker simuliert, mitbekommen:

- Exportiert Ihr ein unkorrigiertes Foto, ist dieses nun nun mit dem ICC Profil verfälscht und bekommt diese Verfälschung noch ein zweites mal verpasst durch die Effekte von Papier und Drucker.

- Enthält das Foto bereits Eure Gegenkorrekturen, heben sich die mit dem Papierprofil jetzt annähernd auf. Der Drucker bekommt also eine annähernd neutrale Fotodatei, und das Foto dann doch noch die Verfälschung durch die Effekte von Papier und Drucker.

Die meisten Fotodrucker, auch professionelle, drucken im sRGB Farbraum. Deshalb sollte in der Ausgabedatei als ICC Profil das sRGB eingebettet sein (und kein Softproof Profil). Der erweiterte Adobe RGB Farbraum würde vom Drucker zurückgerechnet und nicht darstellbare Farben in den sRGB Farbraum geschoben. Auch dadurch kann eine Farbveränderung auftreten, die ich selber jedoch nie bemerkt habe.
 
Ausgabedatei für den Druck
Die Ausgabe kann als JPG in bester Qualitätsstufe oder gleich als verlustfreies TIFF erfolgen. Eine Farbtiefe von 8 Bitt reicht, da die meisten Drucker nicht mehr darstellen können. 16 Bitt Dateien werden vor dem Druck nur zurückgerechnet.

Die Druckauflösung wird von der Druckerei angegeben, schaut auf deren Homepage nach, z.B. unter „Anspruch an die Fotodatei“. Häufig sind 300dpi die Grenze des Druckers, aber es gibt auch besser auflösende Drucker. Der Export kann in der Originalauflösung des Fotos erfolgen. Die Druckerei rechnet das dann automatisch auf die geplante Fotogröße hoch und skaliert die Auflösung auf die z.B. 300dpi hoch oder runter.

Wollt Ihr die volle Kontrolle, rechnet Ihr die Datei beim Export selber auf Größe und Druckauflösung. In meinem Falle habe ich den Export auf die Größe 40cm x 60cm mit 300dpi gerechnet. Das ist die Auflösung einer 33 MegaPixel Fotodatei.

Ist die Auflösung in der Fotodatei vorhanden, sollten die 300dpi auch genutzt werden. Dann kann man mit der Nase schön nah ans Foto gehen. Ist die Kameraauflösung geringer, wird Capture One oder Lightroom die fehlende Auflösung extrapolieren. Ist die Datei wesentlich zu klein, ist der Prozess der Extrapolation, Rauschunterdrückung und Schärfung um so wichtiger für das Druckergebnis und sollte nicht automatisch durchgeführt werden. Dazu hilft dieses Video.

Die Ausgabedatei sollte für den Druck nachgeschärft werden. Die Druckertinte fliest vor der Trocknung etwas wodurch kontrastreiche Grenzen etwas verwischen. Dem kann durch Schärfung speziell für den Druck entgegengewirkt werden. Capture One bietet dazu eine Option im Exportwerkzeug. Dieser Schritt wird im Softproof ausgeblendet, kann aber durch Proof (das Brillensymbol) angezeigt werden. Die Vorschau am Monitor sieht dann fürchterlich überschärft aus, im Ausdruck macht es aber ein besseres Foto.

Ein praktischer Weg
Monitor kalibrieren, ICC Profile runterladen, Variante erstellen, gegenkorrigieren und das alles dann bei allen Portfolio Fotos. Was ein Aufwand! Das lohnt sicher für professionelle Anwendungen, wenn regelmäßig Drucke auf unterschiedlichen Medien bei verschiedenen Druckern anstehen. Beschränkt man sich auf wenige Papiere/ Drucker geht es auch einfacher: Es gibt Kombinationen von Papieren und Drucker, die recht farbneutrale Drucke ergeben. Die muss man finden.

Dazu erstellt Ihr einen Testbild, z.B. ein Streifenkomposit aus mehreren unkorrigierten, also originalen Fotos. Das sollten Fotoausschnitte mit vielen Farbsituationen sowie sehr hellen als auch sehr dunklen Bereichen sein. Die meisten Druckhäuser bieten Hardpoofs zu stark reduzierten Preisen an. Mit dem Testbild bestellt Ihr Euch solche Hardproofs auf den Papieren die für Euch in Frage kommen. Begutachtet die Drucke bei Tageslicht und entscheidet, welche neutral rausgekommen sind oder zumindest mit kleinen tweaks korrigierbar sind.

Die Helligkeit der Ausgabefotos muss fast immer hochgeregelt werden. Nehmt Euch einige Prints zur Hand und schaut Euch die neben dem Original am Monitor an. Regelt nun die Helligkeit des Monitors soweit runter, bis die Helligkeit des Fotos am Schirm dem Druck nahekommt. Bei meinem Mac muss ich die Helligkeit dazu auf 5 von 16 Balken runter regeln. Die normale Arbeitseinstellung wäre eher 9/16 Balken.

In der dunklen Monitoreinstellung passe ich die Belichtung, Helligkeit, Schatten und Lichter des Fotos in Capture One an. Die Schatten sollen wieder Details zeigen und die Lichter nicht zu sehr ausbrennen. Bei Fotos mit viel Details in Dunkelbereichen muss der Schwarzpunkt gut korrigiert werden. Dazu dieses Video. Das Foto muss am abgedunkelten Monitor einen stimmigen Eindruck machen und wie zuvor am hellen Monitor wirken.

Natürlich ist es eine gute Idee erstmal einen Ausdruck in voller Größe zu bestellen und zu bewerten bevor dann die ganze Ausstellung geordert wird.
 
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Ergebnis
Ich habe nun also 36 Fotos im Format 40x60cm mit Weißrand auf 50x70cm Baryta Papier drucken lassen. Diese habe ich (im Freien) mit 2 Lagen Protective Spray versehen, dann 24h im gleichen Zimmer zusammen mit dem 1,5mm Fixmount Karton gelagert und dann aufgezogen und in den Rahmen gelegt. Je 6 Bilder mit Eckenschutz und einer Zwischenlage aus Seidenpapier in einen Karton der Rahmenlieferung gepackt. Das ist ein Haufen Arbeit und mit den 50x70cm Rahmen sehr sperrig. Das Wohnzimmer war in dieser Zeit nicht mehr zu gebrauchen.

Der Kartonstapel ist 1m hoch und wiegt ca. 50kg. Der Transport der Bilder erfolgte im Kleinbus stehend, damit die Bilder nicht zu sehr aufeinander gedrückt werden und reiben. Es hat 5 Stunden gedauert die 36 Bilder an die bereits vorhandenen Bilderschienen zu hängen.

Insgesamt ist es sehr stimmig geworden, der Kunde ist zufrieden und die Rückmeldungen der Besucher sind positiv. Die Bilder wirken in den Gängen und Büros perfekt. In den größeren Räumen ist das Format schon fast zu klein. Irgendwas is halt immer. In meinem Wohnzimmer wirken 50x70cm Bilder eher schon zu groß. Es hätte aber nichts geändert, denn 60x80cm Rahmen hätten echt meinen Platz fürs Handling/ Transport und das Budget gesprengt. Die Räumlichkeiten hätten auch noch weitere 5-10 Bilder vertragen, auch da habe ich mich bei der Besichtigung verschätzt.

Ach ja: Das Ganze hat etwa 2500€ gekostet, davon sind 300-500€ für Test- und Fehldrucke (immer meine Schuld, nie das Druckhaus) draufgegangen. Für dieser Art der Präsentation solltet Ihr also mit 2000€ rechnen. Es ginge aber deutlich preiswerter und einfacher, wenn Fotopapier auf Kapafixplatten aufgezogen wird.
 
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