In den DSLM Anfängen (2010-2015) haben viele Hersteller (Canon, Oly, Panasonic, Fuji, Pentax, Nikon, Samsung) kompakte Kameras und kompakte Objektive vorgestellt, um der Klientel gerecht zu werden, die von den großen und schweren DSLR auf kompaktere Modelle wechseln wollten, ohne große Verluste in der BQ hinzunehmen.
Als Sony mit der A7 Serie gestartet ist, mussten die großen Hersteller (Canon, Nikon, Panasonic) auf den VF Zug aufspringen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Ergebnis ist heute, dass die Objektive immer größer und schwerer werden. Und optisch immer perfekter, da kompakte Objektive Kompromisse bedarfen, die der Verbraucher scheinbar nicht mehr hinnehmen möchte. Dies führt wieder zu großen Kameras, damit das Handling (und die Optik) ausgewogen bleiben.
Auch Fuji erliegt diesem Perfektionismus, daher werden auch dort die Objektive immer größer. Canon hat das kompakte M-System mehr oder weniger aufgegeben, da man sich bekanntermaßen auf RF konzentriert.
Die Frage ist, was der Markt (also wir Nutzer) möchte. Die letzten Prozent Perfektion, und damit großes und schweres Equipment, oder genügen einem auch die Kompromisse?
Wenn man in diesem Forum mitliest, bekommt man den Eindruck, dass manchen (oder vielen) die letzten Prozentpunkte BQ wichtiger sind, wie der ursprüngliche DSLM Gedanke nach Kompaktheit. Daran ist nichts verwerfliches, ob man das benötigt oder nicht, kann man nur für sich selber beantworten.
Die Ausgangsfrage ist aber insgesamt berechtigt, denn in letzter Zeit häufen sich die Fragen nach kompakten Urlaubs- und Everyday-Lösungen, á la "Meine R6 ist zu groß, was gibt es kompakter" oder "habe Z6, nimm die aber nicht immer mit, da zu groß"... Es scheint also doch noch der Wunsch nach kompakten DSLM da zu sein, aber Entwicklungsseitig erfolgt der gegenläufige Trend.