Das durftet ihr euch schon beim Fotografieren anhören...

"Ich liebe Deine Kamera."

Meine Frau, nachdem wir zu Weihnachten eine Karte mit einem grässlichen Handyfoto von Bekannten, stolzen Eltern mit Nachwuchs, bekommen haben.

Ich bin im Zoo unterwegs mit einem weissen 100-500er Zoom und einer schwarzen 85er Festbrennweite, die ich wechselnd an der R5 einsetze.
Das 85er Objektiv ist gerade montiert, als ich im Tropenhaus eine Schlange fotografiere. Da steht eine Jugendliche nebenan, schaut auf meine Kamera, dann auf mich und sagt:
„Vorhin, da draussen bei den Schneeleoparden hatten Sie doch noch eine andere Kamera! Haben Sie für jede Tierart eine eigene Kamera?“

Ich beim Eisvogel. Mit Tarnumhang, 200-500 mm Nikkor und allem Pipapo.
Kommt eine Dame mit Sportklamotten zu mir, guckt mich an und fragt: "Störe ich? Wollte hier jetzt Yoga machen."

Gleicher Tag, gleiche Situation. Älterer Herr fragt: "Machen sie damit auch Aufnahmen?"

*********** schrieb:

[...] Wieso man eine Kamera z.B. für ein Gewehr halten kann, ist mir immer noch ein Rätsel. [...]

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Ähm ... Chelsey Manning ?

Video von Bhangdad, wie die Reuters-Reporter vom Militärhubschrauber aus niedergemäht werden, weil man ihre Canon-Kameras für Waffen hielt ?

*********** schrieb:

Wieso man eine Kamera z.B. für ein Gewehr halten kann, ist mir immer noch ein Rätsel. Viel Ähnlichkeit ist da eigentlich nicht und mit Waffen habe ich überhaupt nichts am Hut.

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Verwende das legendäre Novoflex-Schnellschusssystem und ungeteilte Aufmerksamkeit und lustige bis bedrohliche Situationen sind dir gewiss:

https://www.photoinfos.com/Fototechnik/Objektive/Noflexar-Schnellschuss-System.htm

VG
Günter

Aus gegebenem Anlass zur Erinnerung mal wieder der Auszug aus dem Eröffnungsbeitrag:

Es geht hier nur ums Teilen der persönlichen Geschichten und nicht um Smalltalk zu diesen.
Verzichtet also bitte auf Offtopic-Kommentare.
siehe auch: Info

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Ich war unterwegs und hab ein schönes Motiv gefunden und hab da glaube ich ca 30min verbracht um das perfekte Foto hinzubekommen.

Zwei etwas ältere Männer haben mir dabei zugesehen und mich dann angesprochen, weil heutzutage rennt ja jeder mit so einer riesen Kamera herum und glaubt er sei Fotograf und damals hat man halt den Moment genossen und vlt maximal 1 Foto gemacht und nicht 100, und dass man heutzutage mit sowas anscheinend sogar Geld verdienen kann.

Dann hat er noch erwähnt dass seine 11 Jährige Enkelin ja auch immer mit ihrem Handy herumlauft und so viele Fotos macht, aber dass das wsl. bei der Jugend heute so ist.

Ich hab mich für das Gespräch bedankt und ihnen noch einen schönen Tag gewünscht

Nicht direkt beim Fotografieren, aber hinterher hat sich ein lustiges Gespräch entwickelt.

Ich hab für meine Mutter Bilder unseres Sohnes gedruckt auf mattem Hahnemühle Photo Rag. Also Papier in Museumsqualität.
Zufällig traf ich eine Bekannte auf dem Weg zu meiner Mutter deren Sohn ich vor kurzem auch vor der Kamera hatte und sie wollte die Bilder sehen.

Sie war sehr begeistert und dann kam der Spruch:

Die Qualität ist ja phänomenal gut wenn man bedenkt dass das nichtmal auf Fotopapier gedruckt ist

Bin erst jetzt auf diesen schon alten Thread gestoßen, dabei fiel mir eine kleine Anekdote ein, an die ich schon lange nicht mehr gedacht hatte.

Es war im Jahre 2004, während meines bislang einzigen USA-Aufenthaltes. Ich saß an Rande eines Weges, der an einem Bach entlangführte, inmitten der weitläufigen Landschaft Montanas. Ich genoss ein wenig die Stille, die Nachmittagssonne und ließ den Blick schweifen. Die Canon EOS 1N ruhte auf dem Stativ.

Irgendwann höre ich, wie sich hinter mir gemächlich ein Gefährt näherte. Es war ein Polizeiwagen.

Der immer langsamer wurde.

Ich verspürte leichtes Unbehagen. Machte ich hier etwa was Verbotenes? Und die Cops sollen ja nicht zimperlich sein, so wollte (und will auch immer noch) das Klischee.

Zwei Meter hinter mir blieb der Wagen dann stehen. Das Unwohlsein wurde immer stärker.

Dann stand ich kurz vor der nackten Panik: Die Tür ging auf, und es stieg ein stämmiger Gesetzeshüter so gegen Ende 40 aus...

... um nach einem kurzen Nicken in meine Richtung selbst eine Kamera zu zücken, und ein paar Shots von der Szenerie zu machen!

Der hatte meine Nervosität bemerkt, und rief mir den Satz zu, dessen Wortlaut und Ton sich bis heute in meine Erinnerung eingeprägt hatte:

"I'm just taking pictures! Everybody panics, but I'm just taking pictures!"

Wir haben dann beide gelacht (ich mehr aus Erleichterung), noch ein paar Worte gewechselt, bevor er dann wieder seines Weges fuhr. Wohl Richtung Feierabend.

Vielen Dank für die tollen Beiträge, musste oft schmunzeln oder gar lachen!

Bereits vor dem Fotografieren: "Oh nein, Papa nimmt schon wieder die Kamera mit..." Pure Verzweiflung bei meiner Tochter! Und dabei fasse ich mich beim Fotografieren immer kurz, wenn die Familie dabei ist. Wirklich!

Während dem Fotografieren: Zum Sonnenaufgang an einen Spot gegangen, Bilder gemacht und dann gedacht, ich könnte noch ein paar der umherflatternden Vögel ablichten. Auf eine in der Nähe stehende Bank gesessen und ruhig abgewartet. Die ersten Vögelchen wieder in der Nähe, ich vorsichtig die Kamera gehoben - just in dem Moment kommt ein unangeleinter Hund um die Ecke und bellt was das Zeug hält. Ein älterer Herr keucht hinterher und versucht, seinen Hund zu beruhigen, was nur bedingt klappt. Sieht mich dann mit der Kamera auf der Bank, wünscht einen guten Morgen und fragt, ob ich zum Sonnenaufgang da war. Habe bejaht und gemeint, dass ich noch ein paar Fotos der Vögel machen wollte. Oh je, meinte er dann und hat sich für seinen Hund entschuldigt. Dann hat er sich auf der Bank neben mir niedergelassen und zu lesen angefangen. Jedes Mal, wenn sich in der Nähe etwas bewegte, hat der Hund wieder angefangen zu bellen. Ich (Morgenmuffel), innerlich leicht angesäuert (mehr wegen der Situation an sich, habe ja nicht mehr Anrecht auf den Platz als er), wollte schon zusammenpacken, als er mich anspricht und anfängt, von früher zu erzählen. Hat auch mal eine Weile analog fotografiert, aber nun gar nicht mehr. Sein Sohn führt sein altes Hobby weiter, aber mit "diesen neumodischen Apparaten, so was wie ihre Kamera". Hat auch kein Smartphone und hält es allgemein nicht so mit der modernen Technik. Er wusste auch alte Geschichten zum Ort zu erzählen, was ebenfalls sehr interessant war und zum netten, fast einstündigen Gespräch führte. Witzigerweise wohnen wir nur ein paar Straßen auseinander. Als er aufgebrochen ist, bin ich dann auch weg, da auch immer mehr Jogger und Radfahrer unterwegs waren. Zwar ohne "eingefangene" Vögel, aber um ein paar interessante Informationen und Anekdoten reicher.

Bisher hatte ich wohl Glück, außer ein paar abfälligen Blicken habe ich noch keine bösen Kommentare etc. kassiert.

Letztens wieder Familien- (Gruppen-) portraits von meiner Frau + Kindern mit dem 85mm f1,8 mit großer Blendenöffnung gemacht.
Am Abend haben wie die Fotos zusammen auf dem Monitor angeschaut. Als sie die ersten paar Bilder gesehen hat, meinte meine Frau:

"Die Bilder vom letzten Mal mit dem Zoom sind aber schöner, da ist der Hintergrund auch noch scharf."

Ja nee, is klar .
Ist bei ihr wohl der Handyeffekt...

Im Rahmen eines Ganztagesausflug soll es zum Abschluss abends in ein Open Air
Konzert gehen. Wohin mit meiner mitgeführten Kamerausrüstung? Da ich keine
Chance sehe, die Ausrüstung - eine Leica M10 und drei Objektive - irgendwo
zwischenzuparken und die Abgabe am Konzerteinlass für mich keine akzeptable
Option ist, frage ich vorab bei Veranstaltungsleiter und einige mich mit ihm, dass
die Ausrüstung mit aufs Gelände darf, ich die Akkus aber abgeben soll. Kein
Problem, da ich sowieo keinen gesteigerten Wert auf Fotos vom Konzert lege.
Als ich dann abends am Konzertgelände ankomme, werde ich wie erwartet
gefragt, was in der kleinen Umhängetasche ist. "Eine Kameraausrüstung."
Gerade will ich erklären, das ich die Akkus abgeben könnte, als der
Sicherheitsmann fragt, um was für eine Kamera es sich handeln würde:
"Ist keine große DSLR, oder?" "Eine Leica." "Ach so, so'ne alte." Noch ein
flüchtiger Blick in die Tasche, dann werde ich gebeten, weiter zu gehen.

Schon wegen der häufigen Fehleinschätzungen wie dieser mag ich die
Kamera.

Ein paar Schnappschüsse auschließlich für den privaten Gebrauch habe ich
dann natürlich doch gemacht.

Habe unlängst auf einer Hochzeit den Bräutigam offenblendig portraitiert. Er möchte das Foto sehen, ich zeige es ihm und er kommentiert den unscharfen Hintergrund wie folgt: »Ah, schöner Unschärfefilter - habe ich auch in meinem Smartphone!« Ungläubiges Kopfschütteln, als ich erkläre, daß das kein Filter ist, sondern reine Optik / Physik!

Unlängst an einem schönen Bergsee: auf dem Rundwanderweg treffe ich auf eine Vierergruppe schon etwas älterer Damen, die mit ihren Smartphones ganz aufgeregt in der Gegend herumknipsen. Sie sehen meine Kamera (überhaupt nix besonderes, eine stinknormale mft mit kompaktem Universalzoom) stecken die Köpfe zusammen und tuscheln miteinander.

Im weiteren Verlauf meiner Wanderung hatte ich diese Gruppe dann in ca. 20m Abstand beständig hinter mir und immer wenn ich nach einer Aufnahme weiterging, stürzten sich die Damen auf dasselbe Motiv.

Ich bin überzeugt die dachten tatsächlich ich verstünde etwas vom Fotografieren )).

Bernd

mein Guru schrieb:

immer wenn ich nach einer Aufnahme weiterging, stürzten sich die Damen auf dasselbe Motiv.

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Das ist dann eine externe Motivklingel.
Bei einer ähnlichen Situation im Urlaub (wurde zwar nicht "verfolgt") habe ich ein paar völlig sinnlose Bilder geschossen, um zu sehen wie weit ich gehen kann als Motivsucher.

War neulich mit der Holden samt der Z50 und den neuen Viltrox 23/1,4 in Bamberg.
Frau war beim shoppen und ich zog durch die Gassen der Altstadt und fand ein ansprechendes Motiv. Ich versuchte verschiedene Blickwinkel, kniete mich ab, in die Hocke, bodennah mit ausgeklappten Display etc. Ich bemerkte eine Person hinter mir, schenkte dieser aber keine große Beachtung. Dachte an einen interessierten Passanten etc.
Plötzlich klopfte mir die Person auf die Schulter und meinte nur

"Eh, mach Du mal Platz mit Deiner Spielzeug-Knipse für jemanden mit ner richtigen Kamera"

Mann, Ende 50, Jack-Wolfskin Vollaustattung samt Nikon XYZ mit D850-Gurt (!) und 24-70/2,8.....im grünen Panik-Modus

Ich mein, ich bin der letzte der stundenlang einen schönen Spot belagert oder sich mehr als nur nötig breit macht. Wenn ich sehe das noch andere Fotografen in der Nähe sind dann beeile ich mich oder signalisiere wie lange ich noch bräuchte. Ich an seiner Stelle würde ich höchstens kurz nachfragen wie lange der andere Fotograf noch braucht.

Ich entgegnete ihm dann nur das ein kurzes "Brauchste noch lange ?" voll und ganz gereicht hätte und beim Blick auf das Moduswahlrad der Nikon konnte ich mir ein leicht mitleidiges lächeln und Kopfschütteln beim weitergehen nicht verkneifen.

Nikonier75 schrieb:

"Eh, mach Du mal Platz mit Deiner Spielzeug-Knipse für jemanden mit ner richtigen Kamera"

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So hat mich auch mal jemand angeraunzt. Finde ich immer eine gute Gelegenheit um mit einem Augenzwinkern zu antworten. Eine leichte Verbeugung, ein demütiger Schritt zurück mit einem lakonischen Kommentar* ist, wie ich finde, angemessen. Ich werd die Leute nicht mehr ändern und es ist auch nicht meine Aufgabe.

*Ich kann mich nicht mehr ganz genau erinnern. Vermutlich sagte ich "Platz für den königlichen Hoffotografen bitte!"

Stadtrundgang mit ______(weiblich, Pointe kommt weiter unten.....)______, wenig belebter Platz, Sommer, also Idee, gaaanz brav, nur bisschen mehr Dekollete zeigen, nichtmal ansatzweise Brust, dafür ich mit dem 200er bisschen weiter weg, wollte so bisschen "Tunnelblick" haben.....
Kommt ein anderer Typ, seitlich hat mich vermutlich nicht gesehen, "Ey, heiße Schnitte, zeig mal bisschen mehr" und hebt die Kamera......
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Ok ok, habe mich dann bemerkbar gemacht und mich fürs Kompliment für meine Frau (das wqar jetzt die Pointe) bedankt.....

Er wurde dann leicht rotstichig, konnte aber nichts mehr sagen, weil er für einen Menschen zu Fuß ziemlich schnell war

mein Guru schrieb:

Im weiteren Verlauf meiner Wanderung hatte ich diese Gruppe dann in ca. 20m Abstand beständig hinter mir und immer wenn ich nach einer Aufnahme weiterging, stürzten sich die Damen auf dasselbe Motiv.

Ich bin überzeugt die dachten tatsächlich ich verstünde etwas vom Fotografieren )).

Bernd

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Die Situation hatte ich auch mal in der Stadt. Habe dann angefangen, völlig nichtssagende Mauern zu fotografieren und die Gruppe hinter mir hat fleißig mitgemacht

Am Sonntag war ich mit meiner Frau in einem Rokokogarten und hatte meine kleine Z50 dabei.

Habe dann ein paar Bilder gemacht als ich jemanden bemerkte der immerzu rief:

"Hör auf...lasse ab....lasse ab...hör auf !!!"

Als ich mich umgedreht habe sah ich einen etwas "verwirrt" wirkenden, älteren Mann in dunkler Kleidung, zerzaustem Haar und mit einem relativ großen Holzkruzifix (XXL-Rosenkranz ??) um den Hals, der offensichtlich mich meinte..

"Lasse von dem ab was Du tust !!! Trag diese schönen Bilder im Herzen und Deinen Gedanken und erfreue Dich daran. HOR AUF !!!!"

Er sah mich noch etwas zornig an, wendete sich ab und murmelte dann vor sich hin (er betete wohl...) und wandelte dann weiter durch die Anlage.

Sowas hab ich in der Form noch nicht erlebt