D600, Sensor schief oder pingelig

fotoschubser · 07. Juni 2016

Hallo

Ich bekam meine Kamera von Nikon zurück. Für 130,- wurde der Sensor vermessen und die Kamera gereinigt. Meine D600 zeigt mit allen Objektiven diese Wiedergabequalität auf. Ich habe den Test: http://gletscherbruch.de/foto/test/dezentrierung/dezentrierung.html
gemacht. Einige Male. Mich stellt das Ergebnis nicht zufrieden, aber Nikon sagt, der Test ist nicht aussagekräftig und meine Kamera ist in Ordnung. Dazu hör ich gerne noch eine Meinung. Denn ich bin mir nicht sicher, ob das so richtig ist.

Grüße,
Michael

graviton137 · 07. Juni 2016

Das passiert tatsächlich mit allen Objektiven auf die gleiche Weise? Dann ist der Sensor verkippt eingesetzt (kommt schon mal vor). Ich würde mich von Nikon da nicht so einfach abfertigen lassen, das liegt definitiv außerhalb der Toleranzen! Der Test ist sehr wohl aussagekräftig - aber wie gesagt, nur wenn wirklich alle Objektive betroffen sind.

Obed · 07. Juni 2016

Bajonett wurde geprüft nehme ich an?

fotoschubser · 08. Juni 2016

Tja, der Standardtext lautete Autofocus justieren, CCD Auflage kontrollieren, Kamera reinigen. Und ja, alle Objektive zeigen den gleichen Fehler.

Andreas H · 08. Juni 2016

graviton137 schrieb:
Dann ist der Sensor verkippt eingesetzt (kommt schon mal vor).

Wesentlich wahrscheinlicher ist eine Abweichung des Auflagemaßes durch eine Verformung im Bereich Bajonett/Frontplatte. Die kann bei Verwendung größerer Objektive durch die große Hebelwirkung auch unbemerkt passieren.

Eigentlich sollte das Auflagemaß (wie auch die Spiegelstellungen) vor der AF-Justage geprüft werden. Das scheint nicht immer durchgeführt zu werden.

KR10 · 08. Juni 2016

Andreas H schrieb:
Wesentlich wahrscheinlicher ist eine Abweichung des Auflagemaßes durch eine Verformung im Bereich Bajonett/Frontplatte. Die kann bei Verwendung größerer Objektive durch die große Hebelwirkung auch unbemerkt passieren.

Gegenprobe mit Kamera in der Hand und Stützen der Linse durch die Linke Hand ... wenn's dann besser ist, wirds wohl eine temoräre Verformung sein, so wie du sagst. Oder gegenprobe, zB 70-200/2.8 einmal Kamera am Stativ einmal Objektiv am Stativ...

Wenn ich mir deine Bilder und die von Gletscherbruch ansehe hat der letzte Satz ja schon etwas Würze...

Diese Stärke an Dezentrierung wird bei Canon noch als normale Fertigungstolleranz angesehen. Sie ist bei normalen Bildern auch nicht sonderlich auffällig, dieser Test ist nur sehr genau. Wer allerdings viele Mosaikbilder macht, wird sich zwei Mal überlegen, ob er so ein Objektiv behalten soll oder nicht, denn eine Justage ist nur selten und auch nur unter größerem Aufwand möglich. Zeigen alle getesteten Objektive eine Schwäche auf einer Seite, so liegt dies wahrscheinlich nicht an den Objektiven, sondern an einem schräg eingebauten Bildsensor.

Lothar-O · 08. Juni 2016

Aber warum ist der Turm mal nach links dann wieder nach rechts geneigt?
Vielleicht wäre es besser, die Originalbilder (auf Forumsgröße verkleinert) mit den Exifs einzustellen statt Screenshots.

Gruß Lothar

KR10 · 08. Juni 2016

Weil jedes Objektiv, mal mehr mal weniger, verzeichnet ... und wenn du das selbe Objekt in 4 verschiedene Ecken stellst wird es jedesmal in ne andere Richtung verbogen ... ist doch logo.

Andreas H · 08. Juni 2016

KR10 schrieb:
... wirds wohl eine temoräre Verformung sein...

Temporär verformt sich da wohl kaum etwas. Wenn da etwas verbiegt, dann dauerhaft.

graviton137 · 08. Juni 2016

Andreas H schrieb:
Temporär verformt sich da wohl kaum etwas. Wenn da etwas verbiegt, dann dauerhaft.

Temporäre Verformung gibt es auch. Zum Beispiel ist das Nikon 28-300 sehr schwer und im ausgefahrenen Zustand hat man Dezentrierung einfach dadurch, dass der Tubus seiner Last nachgibt. War nur ein Beispiel, es gibt auch noch andere, dieses ist mir gerade eingefallen.

Jochen W. · 08. Juni 2016

Ich denke Andreas bezog seine Aussage wohl auf das Auflagemaß bzw. die beteiligten Metallbauteile in der Kamera. Wenn sich dort denn tatsächlich etwas messbar verformt hat, dann handelt es sich dabei ja um plastische Verformung, also bleibende und nicht temporäre (elastische). (Siehe Spannungs-Dehnungs-Diagramm, nur der Bereich der Hooke'schen Geraden ist elastisch, danach beginnt bleibende, also plastische Verformung.)

Das mit dem Tubus der unter seinem Eigengewicht etwas kippt ist interessant, die Vorstellung hat mir manchmal schon zu denken gegeben, allerdings wusste ich nicht wie groß dieser Effekt üblicherweise ist. Bei alten und viel genutzten Objektiven vermutlich größer als bei neuen.

Andreas H · 08. Juni 2016

graviton137 schrieb:
Temporäre Verformung gibt es auch. Zum Beispiel ist das Nikon 28-300 sehr schwer und im ausgefahrenen Zustand hat man Dezentrierung einfach dadurch, dass der Tubus seiner Last nachgibt. War nur ein Beispiel, es gibt auch noch andere, dieses ist mir gerade eingefallen.

Klar. Aber nur bei wenigen Objektiven zeigt sich das als Dezentrierung. Dass es dann bei mehreren Objektiven gleich sichtbar ist, wäre dann schon ein Wunder.

fotoschubser schrieb:
Meine D600 zeigt mit allen Objektiven diese Wiedergabequalität auf.

Ich tippe schon darauf, dass das Problem in der Kamera steckt.

ewm · 08. Juni 2016

Jochen W. schrieb:
...Das mit dem Tubus der unter seinem Eigengewicht etwas kippt ist interessant, die Vorstellung hat mir manchmal schon zu denken gegeben, allerdings wusste ich nicht wie groß dieser Effekt üblicherweise ist. Bei alten und viel genutzten Objektiven vermutlich größer als bei neuen...

Du kannst Dir dazu gern mal die publizierte, schrittweise Demontage eine Fuji- Tele- Zooms XF 55-200 anschauen:

https://www.lensrentals.com/blog/2016/02/the-long-awaited-scary-and-amazing-fuji-lens-teardown/

Interessant wird es dann bei den "helicoid barrels", den ineinander laufenden Tuben und deren Führungen.

Insbesondere das Foto

zeigt, was da abgeht. Da werden 5 Linsengruppen bewegt

Man kann sich gut vorstellen, dass eine, einigermaßen leichtgängige, bezahlbare Lösung ohne Spiel oder etwas Wackeln kaum machbar ist.

Aber ich persönlich habe keine Angst, dass es da beim Ausfahren zu merkbaren Dezentrierungen kommt.

Gruß
ewm

PS: sorry @ TO, wenn das etwas OT war. Ich denke auch, dass es an der Kamera und nicht an den Objektiven liegt.

schorse · 09. Juni 2016

Der Test ist lustig. :lol:

ewm · 09. Juni 2016

schorse schrieb:
Der Test ist lustig.

Welcher?

Und was ist daran lustig?

Der von Nightshot auf Gletscherbruch@... publizierte ist, richtig angewandt und die Ergebnisse interpretiert, meiner Meinung und Erfahrung nach sehr zuverlässig

Also..., was ist daran lustig, wenn Nutzer ihr Equipment testen, dazu durchdachte Teststellungen anwenden und die Ergebnisse hier zur Diskussion stellen?

Also, definiere bitte Deine Anmerkung zu "lustig", denn ich verstehe die im Kontext der Diskussion im Thread nicht!

Gruß
ewm

graviton137 · 09. Juni 2016

Andreas H schrieb:
Klar. Aber nur bei wenigen Objektiven zeigt sich das als Dezentrierung. Dass es dann bei mehreren Objektiven gleich sichtbar ist, wäre dann schon ein Wunder.

Ich tippe schon darauf, dass das Problem in der Kamera steckt.

Ja, sicher, in diesem Fall ist es keine temporäre Verformung. Ich tippe jetzt nach deinem Posting und längerem Überlegen auch eher aufs Bajonett. Einen verkippten Sensor hätte das Nikon Service sicherlich gefunden, das gehört wohl zur Standardtestprozedur.

Da es eine D600 ist, würde ich nicht lange herumtun, und die Kamera wegen des Verschlusses einsenden (falls noch nicht passiert) und auf eine D610 hoffen

Das ist das feine an der D600, die ist auf diesem Weg quasi unkaputtbar

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