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World Press Photo: Inszenierung und Bildmanipulation

Gast_344104

Guest
Inszenierung...

Im Wettbewerb um das beste Pressefoto des Jahres wird nachträglich ein Preis aberkannt. Dem italienischen Fotografen Giovanni Troilo wurde die Auszeichnung in der Kategorie "Contemporary Issues" entzogen. - Quelle: http://www.spiegel.de/kultur/gesell...ht-preis-fuer-sex-foto-zurueck-a-1021879.html

Alles andere als Fotojournalismus | FREELENS.COM

...und Manipulation:

Direktor des "World Press Photo"-Wettbewerbs ist "geschockt" über massenhafte Bildmanipulation - Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/bildmanipulation-bei-world-press-photo-a-1019620.html

World Press Photo Eliminates 20 Percent of Images for Manipulation | BLOG PHOTOSHELTER

Wie schätzt Ihr die Fälle ein, und wo liegen für Euch die Grenzen?
 
Inszenierung...

...und Manipulation:

... wo liegen für Euch die Grenzen?

Na, das ist doch der eigentliche Effekt* der digitalen Revolution: Das Foto ist unglaubwürdig geworden.

Warum Pressefotografen seit ein paar Jahren Schwarzpunktspielereien machen, hier und dort in PS rumdoktern, habe ich nie verstanden.

Inzwischen ist es offenbar gar nicht mehr möglich, sich aus dem Treibsand von 'das da links würde ich wegstempeln', 'kann mir jemand den Poller wegmachen', 'ausversehen überbelichtet, kann man das retten' zu befreien.

Selbst für Pressefotografen.

Die von der New York Times vor einem Jahrzehnt noch gefeuert wurden, wenn sie auch nur die Tonwertkurve angepasst haben, um das Feuer eines Wohnungsbrandes dramatischer zu machen...

C.

* wenn man sich im Sinn von McLuhan nicht die Wunde selbst (Bilderflut, Wegbrechen von Preisen etc.), sondern den Körper anschaut.
 
Ich glaube, man kann da kaum eine Grenze ziehen, denn selbst ein nicht manipuliertes Bild kann allein duch den Kontext bzw die Bildunterschrift manipulieren.

Spiegel Online z.B. garniert Beiträge gern mit Bildern, und man muss sehr genau schauen, um zu sehen, das es Archivbilder sind, und kein aktuelles geschehen gezeigt wird.

Nach dem Abschuss der Verkehrsmaschine über der Ukraine gabs ein Bild vonb einem Mann der einen teddy hochhielt, angeblich einer der Täter in Triumphpose, in Warheit aber wohl ein Rache schwörender Soldat.

Andere Bilder sind schlicht insziniert, das gabs auch schon zu analogen Zeiten.
 
Ich glaube, man kann da kaum eine Grenze ziehen, denn selbst ein nicht manipuliertes Bild kann allein duch den Kontext bzw die Bildunterschrift manipulieren.

Genau das wurde ja auch hier gemacht, einfach eine Foto einer Serie aus einem anderen Ort zuschummeln.
 
Ich glaube, man kann da kaum eine Grenze ziehen, denn selbst ein nicht manipuliertes Bild kann allein duch den Kontext bzw die Bildunterschrift manipulieren.

Blaubär,

auch der Umstand, dass in Fotoforen sofort jemand daherkommt und sagt, was Du sagst:) (was ja auch nicht falsch ist), gehört zum Phänomen.

Zeitungen, Zeitschriften etc. haben ja nicht vor ein paar Jahrzehnten noch Fotografen für *richtig viel Geld* um die Welt geschickt, damit sie per Kontext, Bildauswahl, Caption, Perspektive etc. das Geschehen fehldokumentieren... Und die Fotografen wussten das.

C.
 
Zeitungen, Zeitschriften etc. haben ja nicht vor ein paar Jahrzehnten noch Fotografen für *richtig viel Geld* um die Welt geschickt, damit sie per Kontext, Bildauswahl, Caption, Perspektive etc. das Geschehen fehldokumentieren... Und die Fotografen wussten das.

Dann hätten ja einige Ikonen gar nicht entstehen dürfen.

Es ist sicher schlimm, daß eben keine Berufsfotografen mehr losgeschickt werden, osndern Bild Leserreporter das Genre erobert haben, aber Manipulationen sind ja kein Thema des digitalen Zeitalters allein.
 
Zuletzt bearbeitet:
... aber Manipulationen sind ja kein Thema des digitalen Zeitalters allein.

Nein, natürlich nicht.

Aber schau mal: 20% an Fotos, die schon vorab aussortiert wurden (bei einem *Press* Photo Award, wo Journalisten einreichen!), was mag wohl die Dunkelziffer sein? Und dann schon wieder ein Skandälchen (mehr ist's ja nicht) um einen Gewinner.

Das sind Größenordnungen, da hat ein Bedeutungswandel stattgefunden: Bald jeder dritte oder sogar zweite PJ findet es offenbar normal, geshoppte Bilder einzureichen...

Nix mehr mit 'Straight Photography', 'Concerned Photography', 'New Documentary' - nur noch 'Kratzt ja eh keinen, ob das Fake ist'.

C.
 
Das sind Größenordnungen, da hat ein Bedeutungswandel stattgefunden: Bald jeder dritte oder sogar zweite PJ* findet es offenbar normal, geshoppte Bilder einzureichen...

Mit der Aussage wäre ich extrem vorsichtig, solange World Press Photo nicht ansatzweise transparent darlegt, warum die Bilder disqualifiziert wurden. Das passiert gerade alles hinter verschlossenen Türen und niemand weiß etwas genaues.


*Es ist übrigens krass, wenn man bei einer Diskussion darüber ob Photojournalisten ihre Arbeit ordentlich machen oder nicht, aus 20% Disqualifikationen mal eben 33-50% manipulierte Bilder macht.
 
Das sind Größenordnungen, da hat ein Bedeutungswandel stattgefunden: Bald jeder dritte oder sogar zweite PJ findet es offenbar normal, geshoppte Bilder einzureichen....

Wundert dich das wirklich?
Der bedauerliche "Trend" ist doch hier im Forum schon klar erkennbar.
Grobe Kamera-Einstellung werden gerade noch gemacht und "geduldet", dann wird "Bild" gemacht, natürlich in RAW und den Rest macht man dann hinterher in PS&Co.
Licht, Stimmung usw...

Und je jünger der Technikträger ( das Wort Fotograf ist da ja irgendwie unpassend) um so verbreiteter diese Einstellung, die Unterbereiche Problembilder und Bildbearbeitung singen da doch ein ganz eindeutiges Lied.

Warum sollte das auch bei Pressefotografie anders sein, die "Jungen" kennen das doch gar nicht mehr anders, egal was der Pressekodex eigentlich fordert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie schätzt Ihr die Fälle ein, und wo liegen für Euch die Grenzen?

Ich finde das kategorische Ablehnen der Bildbearbeitung für Pressefotografien nicht zeitgemäß. Die Grenze ist doch eigentlich ganz einfach zu ziehen, gesunden Menschenverstand vorausgesetzt, Grenzfälle wird es aber immer geben:

Jede Inszenierung oder Nachstellen von Ereignissen ist abzulehnen. Und dabei ist es egal von wem die Inszenierung ausgeht, vom Fotografen oder den handelnden Akteuren. Die Bildbearbeitung hat sich auf Aktionen zu beschränken, die die Aussage des Bildes nicht grundlegend verändern, hinzufügen von Elementen strikt untersagt, entfernen von Elementen die keinen Bezug zum Bildinhalt/-aussage haben ggfs. möglich.

Andererseits - wenn man einen vergleichbaren Maßstab an das geschriebene Wort anlegen würde, würden wohl 80% der Presseerzeugnisse nicht erscheinen dürfen.

Gruß, Frank
 
Hier wird ein bisschen diskutiert:

Debating the Rules and Ethics of Photojournalism | LENS The New York Times

Daraus:

“Manipulation for the juries was not about there being ‘too much Photoshop.’ Manipulation is not synonymous with processing.”
— David Campbell

Campbell ist Verfasser des Berichts 'The Integrity of the Image', der seit November auf der Seite der WPPO zum Download bereitsteht und als Richtlinie empfohlen wird:

http://www.worldpressphoto.org/content/world-press-photo-report-integrity-image

Dennoch scheint Uneinigkeit zu herrschen, und die Richtlinie nicht objektiv greifbar zu sein. Im o. g. Blogartikel der NY Times wird ein anonymer Fotograf zitiert:

World Press has some pretty straightforward rules by which we all abide, but since the advent of digital files — of RAW and the ease of Photoshop — the rules have blurred. Some things should be standard, like don’t make stuff up. Don’t pose photojournalism.

Cloning isn’t acceptable. Taking something out of the soda can while leaving the background clean is not cool. But neither is cropping. That is — for all intentions — the same thing, ethically. And on that level — why is it O.K. to use flash and basically bring a portable sun? That is not “real” light.

[...]

What is truth? Photography certainly isn’t. Photography is artifice. We can underexpose and overexpose the same image, neither version is “true” or “untrue” — it is just a different interpretation of the world in front of us.

When I was notified that I was disqualified last year I was shocked and embarrassed. But then I realized that I didn’t do anything different than I ever did. They said my shadows were too deep and they believed I darkened my shadows too much. They asked for my RAW file this year and my entry this year was not disqualified, as far as I know, even though it was processed in the exact same way.

To be honest, I don’t think I broke the rules. In the end it’s all in the hands of the judges and their sensitivities and proclivities.
 
Grobe Kamera-Einstellung werden gerade noch gemacht und "geduldet", dann wird "Bild" gemacht, natürlich in RAW und den Rest macht man dann hinterher in PS&Co. Licht, Stimmung usw ...

[...]

Warum sollte das auch bei Pressefotografie anders sein, die "Jungen" kennen das doch gar nicht mehr anders, egal was der Pressekodex eigentlich fordert.

Ich hab's mal kurz für dich korrigiert:

Grobe Kamera-Einstellungen werden gerade noch gemacht und "geduldet", dann wird das "Bild" gemacht, natürlich ein Negativ, und den Rest macht man dann hinterher in der Dunkelkammer mit Abwedeln, Nachbelichten, mit der Schere ...

Auch zu Analogzeiten wurde kräftig nachgeholfen und schon Capa "fälschte" Bilder aus dem spanischen Bürgerkrieg. Gianni Troilo, dem gerade aufgrund falscher Angaben sein World Press Photo Award entzogen wurde, ist übrigens Jahrgang 1977 - der hat sein Handwerk sicher noch in der Analogzeit gelernt.

Hier über die "Jungen" herzuziehen, finde ich ziemlich ... schwach.
 
Dennoch scheint Uneinigkeit zu herrschen, und die Richtlinie nicht objektiv greifbar zu sein.

Das ist ja auch ganz logisch, denn neben so rein technischen Kategorien die fast binär sind, wie "cloning ja/nein" und wo man dann anhand der Rohdatei (sei es nun JPG oder RAW) schauen kann ob es die Ausnahme "Sensorstaub und Sensnorfehler darf man wegmachen" war oder nicht, gibt es eben Dinge die subjektiv sind und wo man garnicht digital denken oder über Nachbearbeitung reden muß.

Fotografieren zwei Fotografen mit der selben Kamera, auf dem selben Typ Film, der exkat gleich verarbeitet und geprintet wird. Einer entscheidet sich auf die Lichter zu belichten, einer auf die Tiefen. Wer hat Recht?
 
Gianni Troilo, dem gerade aufgrund falscher Angaben sein World Press Photo Award entzogen wurde, ist übrigens Jahrgang 1977 - der hat sein Handwerk sicher noch in der Analogzeit gelernt.

Hier über die "Jungen" herzuziehen, finde ich ziemlich ... schwach.

Ja, das ist Quatsch. Alles was bei Troilo nicht ok ist, wäre auch auf Film gegangen und Dorothea Langes Negative sollen die Hölle gewesen sein.
 
Die Jury. Es würde doch keiner mehr über den Award diskutieren, gäbe es nicht einen kleinen Skandal …

Ach das ist doch Quatsch, hier jetzt eine Verschwörungstheorie aus dem Hut zu ziehen.

Außerdem ist das ganze kein kleiner Skandal, sondern etwas, daß für den gesamten Fotojournalismus problematisch ist, gerade weil keiner weiß, was bei den 20% der Bilder das Problem ist und so viele Bilder die draußen in der Welt sind unter dem Generalverdacht stehen, dazu zu gehören oder ebenfalls irgendwelche Standards nicht zu erfüllen.
 
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