Baby Fotos mit Z6

Gestern mal auf Erstbesuch bei meinem Enkel ( 5 Tage alt ) gewesen. Dabei die z6 mit dem 85 1,8 mitgehabt. Alles im Wohnzimmer.
Logischerweise, bei Entfernungen von 1 bis 2m ist die Schärfentiefe nahezu Blenden- Unabhängig winzig. Beim Baby alleine mit Augenfokus auch nicht ganz so wichtig. Problem waren nur die Bilder mit den Eltern. Leider schafft man es ja nicht, das immer alle in gleicher Entfernung zu einem stehen, auch klar. Wenn dann zu dritt auf dem Bild, ist mindestens einer unscharf, was ja auch normal ist. Trotzdem irgendwo doof.
Man muss sich ja entscheiden, wohin der Augen Fokus zielen soll .
Hat jemand Erfahrung in dieser Hinsicht mit Baby Fotografieren?
Nehmt ihr lieber Apsc , was jedoch mit erforderlicher höherer Iso wieder Probleme machen könnte?
Oder doch lieber kürzere Brennweite, um den Bereich der Schärfe zu vergrößern, mit anschliessendem Ausschneiden ?

Gruss Steffen.

Da bleibt dir eigentlich nur:
- Anderes Objektiv mit weniger Brennweite, 85mm ist schon hart in Innenräumen, wenn man mehr als Gesichter haben möchte.
- Abstand zum Objekt erhöht die Schärfenebene, dann später etwas reincroppen
- Blende schließen.

Wenn zwei Leute hinten und einer vorne mit nem Baby stehen, da wirst du mit f1.8 irgenwas unscharf haben.
(Im Innenraum)

Würde 35mm f1.8 S empfehlen, da kannst du echt nah ran und du hast alles scharf, aber kannst immer noch frei stellen.
85mm f1.8 ist schön für draußen, wo man nen Stück zurücksetzen kann .

Das ist dann die Schattenseite von FX.

APS-C bringt keinen Vorteil. Du kannst Kleinbild einfach abblenden (APS-C-Blende * 1,5), hast dann einen entsprechend höheren ISO-Wert als bei APS-C, was aber durch die größere Sensorfläche praktisch gleiches Rauschen bringt.

Abstand erhöhen erhöht zwar die Schärfentiefe, aber durch anschliessendes Croppen werden die Unschärfekreise wieder relativ größer im Gesamtbild. Durch Croppen erhält man ein Bild, als wenn es mit einer noch längeren Brennweite aufgenommen worden wäre.

Da hier nichts nikonspezifisch ist: Schieb ...

Na die Schärfentiefe kannst du durch ein weitwinkligeres Objektiv erreichen (35mm ist eine sehr gute Wahl) und durch Abblenden, am Besten beides. Bei solchen Gelegenheiten würde es sich anbieten, ein Blitz an die Decke zu bouncen: Dadurch kannst du die Verschlusszeit verlängern und damit das Hochschrauben der ISO verhindern, wenn du abblendest. Der Blitz friert alle Bewegungen sauber ein, und eine gleichmäßige Ausleuchtung erreichst du auch. Außerdem kannst du dann das tolle 24-70mm f4 Kitobjektiv der Z6 nutzen und schnell auf Situationen reagieren.

Als praktisches Beispiel eignen sich Pressefotos, die häufig keine Freistellung wünschen, sondern die Umgebung als relevante Bildinformation erhalten wollen und häufig Menschengruppen bildtechnisch einfangen müssen. Diese arbeiten meist mit Blitz und hoher Blende.

Für Bilder mit Kind und Eltern würde ich 35mm nehmen und dann für Licht sorgen daß man in Richtung mindestens Richtung f5,6 oder kleiner kommt.
Empfindlichkeit rauf, ans Fenster gehen oder Blitz einsetzen.

Auch wenn Blitzlicht nach Aussagen von Ärzten usw. für die Augen des Babys nicht schädlich ist (vor allem nicht, wenn es von der Decke reflektiert wird), würde ich in der ersten Zeit von der Verwendung eines Blitzes absehen. Für ein wenige Tage altes Baby ist auf einmal alles neu, es muss sich erst an die neue Umgebung gewöhnen. Das Baby könnte sich beim Blitzen unwohl/gestresst fühlen. Wenn man mit einer so tollen Kamera, wie der Nikon Z6 fotografiert, ist es meiner Meinung nach ohnehin unbedenklich mit hohen Lichtempfindlichkeiten (ISO 12800+) zu fotografieren.

Wenn mehr als eine Person scharf sein soll, ist ein Abblenden auf mindestens f5.6 empfehlenswert. Zusätzlich hilft es viel, den Aufnahmeabstand zu vergrößern. Den "freien Platz" kann man nutzen, um etwas interessantes in der Vordergrund zu nehmen (ähnlich wie bei der Landschaftsfotografie). Falls es hierfür nichts gibt, kann man dann den Bildausschnitt anschließend in der Bildbearbeitung anpassen (bei 24 MP hat man zum Glück jede Menge "Reserven").

Es wurde gesagt, dass die Schärfentiefe vergrößert wird, wenn man eine kürzere Brennweite (z. B. 35 mm) wählt. Das stimmt jedoch nur, wenn man den Bildausschnitt nicht entsprechend anpasst! Nimmt man 35 mm statt 85 mm und geht danach dichter an das Motiv heran, um etwa den gleichen Bildausschnitt wie bei 85 mm Brennweite zu haben, dann bleibt die Schärfentiefe unverändert. Dies wird durch diese Formel und durch ausprobieren deutlich.