Wie man aber in der 100% Ansicht schön sieht:
Digitalzoom -> lieber sein lassen
Einspruch Euer Ehren
Den Digitalzoom hatte ich noch nie aktiviert, gelegentlich den iZoom, aber nicht bei dieser Aufnahme. Das "Problem" besteht aus mehreren Faktoren:
1. Luftfeuchtigkeit: Auf Bonaire meist über 80%, je größer die Distanz, desto flauer und verwaschener das Bild. Macht sich auch auf die relativ kurze Distanz hier (ca. 50 Meter) schon deutlich bemerkbar.
Aus diesem Zusammenhang heraus hat sich auch mein anfänglicher Wunsch nach mehr Brennweite erledigt. Was hilft eine formatfüllende Abbildung, wenn die Details völlig im Dunst verschwinden und die jpg-engine dann noch versucht, aus dem Matsch etwas vernünftiges zu zaubern? Hier hilft nur "ran an's Motiv", aber solange ich nicht Jesus bin und über's Wasser laufen kann, muss ich mich mit dem begnügen, was da ist. Und wie schon geschrieben: Unter diesen Bedingungen habe ich mit anderen Kameras nichts bessseres hinbekommen - schon gar nicht mit der Ausbeute.
2. Bewegungsgeschwindigkeit: Obwohl ich selbst surfe ist es mir unmöglich, bei den Freestylern vorauszuahnen, was als nächstes passiert bzw. wo ein Totpunkt in der Bewegung liegen könnte. Was auf dem Bild nach einem simplen kleinen Sprung im Totpunkt aussieht (hatte ich bei der Aufnahme auch gedacht, aber so was simples macht der Typ eigentlich nie) folgten noch 2 Rotationen mit Board, Segel und Körper. Physikalisch unmöglich? Denke ich auch immer, aber der Typ hat offenbar von Physik keine Ahnung und macht's einfach
. Die Bewegungsgeschwindigkeit dürfte also recht hoch sein, dafür ist die Belichtungszeit in dem Moment dann doch etwas zu knapp.
Selbst Freerider, die geradeaus fahren, machen die Sache schon schwierig. Bei 36 km/h (und das ist in dem Fall eher gemütliches, entspanntes Dahingleiten) beträgt die Bewegung in Hauptrichtung ziemlich genau 1 cm/ 1/1000 Sekunde (Falls man nicht halbwegs genau mitzieht). Dazu kommen noch Vertikalbewegungen aufgrund des nicht glatten Wassers. Ich habe daraus für die Zukunft gelernt: Lieber etwas mehr ISO und Rauschen, dafür mehr in Richtung 1/4000.
3. Fokus: Ich bin vom AF-C der FZ1000 mehr als begeistert, aber in manchen Situationen hat selbst der beste AF keine Chance:
Zu Beginn des Moves stand der Kerl mit verdrehten Beinen "switsch stance" und hinter dem Segel, hat also nicht wie üblich dran gezogen sondern von hinten dagegen gedrückt. Der Wind kam mit ca. 21 Knoten=39 km/h aus Richtung Kamera, nicht von hinten, wie es die Aufnahme zunächst vermuten lässt. AF-Feld lag in diesem Moment auf dem Segel. Der Witz dieses Manövers besteht nun darin, aus dieser Position explosiv abzuspringen und aus der gewonnenen Höhe eine oder mehrere Rotationen verschiedenster Art dranzuhängen. Der Surfer taucht dabei extrem schnell und für mich recht unberechenbar hinter dem Segel auf, die Entfernungen ändern sich dabei extrem schnell. Dass die FZ dennoch so viele halbwegs richtig fokussierte Aufnahmen liefert, sehe ich als dicken Pluspunkt. Man könnte zwar auch noch die Blende verkleinern um die Tiefe zu erhöhen, aber dann wieder zu Lasten Bewegungsunschärfe oder Rauschen. Insofern sehe ich in der Kombi ISO 200, f 4,5, 1/2000 hier noch einen brauchbaren Kompromiss.
4. Durch den relativ starken Wind ist die Frontlinse meist nach ein paar Aufnahmen nicht mehr 100% sauber.
5. 100%-Ansichten werden nicht sooo oft gezeigt. Ich bin relativ sicher, daß viele vergleichbare Aufnahmen bei 100% auch nicht mehr so knackig und brillant aussehen, wie die volle Auflösung mit TOP aufs Forumsformat verkleinert.
6. Die Bilder sind bis auf Horizont und Beschnitt OOC. Keine Optimierungen mit Lightroom, DXO o.ä. Von einigen Bildern hier ist das Auge sicher verwöhnt, aber ein Vergleich "Verkleinerung mit RAW-Bearbeitung" vs. "100% ooc" kann nur in wenigen fotografischen Situationen fair sein.
Vielleicht sind auch meine .jpg-Einstellungen noch nicht ganz optimal - ich arbeite daran