Also es ist tatsächlich nicht so, dass ich ein Riesen Problem mit der D90 hätte. Ich komme mit ihr schon gut klar. Mittlerweile bin ich vom P-Modus in den S-Modus übergewechselt, wegen der Verschlusszeit beim Blitz und komme mit den beiden Einstellrädern ganz gut zurecht.
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So sehr wie ich die D750 mag, beurteilt nach ein paar sehr gelungenen Testfotos, so sehr scheue ich aber auch die Kosten, sowohl von Body als auch fehlende teure Linsen. Andererseits ist das Kind nur ein mal Kind und schöne Momente in magischer Art und Weise festzuhalten wäre schon ein Traum...
Also es könnte sein, dass sich das Folgende etwas ketzerisch liest, es ist aber nirgendswo böse gemeint, sondern ist Klartext, der helfen soll.
So sehr ich es Nikon gönne noch eine D750 mehr zu verkaufen, aber die alleine wird nicht reichen. Du hast auch kein Problem mit der D90, sondern mit dem Verständnis Kameratechnik insgesamt und an sich.
Du hälst ISO 800 für das höchste, was man der D90 zumuten darf und magst deinen Blitz nicht, weil du noch nicht weißt, wie man ihn einsetzt damit er natürlich wirkt.
Tatsächlich ist es so, dass die ISO-Grenze Motiv- und Lichtabhängig ist. Du kannst manchmal Bilder schon mit ISO800 haben, die in 100% Ansicht am Monitor nicht mehr perfekt clean aussehen. Andererseits können auch Bilder mit ISO 3200 noch dabei sein, denen du die HighISO nicht unbedingt ansiehst.
Und mit einem Blitz kann man ein Bild auch natürlicher aussehen lassen, wenn man weiß, wie.
Eine D750 könnte dich aber natürlich weiterbringen. Auf zweierlei Art.
Erstens ist sie in der Tat natürlich "besser". Zweitens aber wirst du immer noch nicht immer zufrieden sein und da du dann schonmal soviel Geld ausgegeben hast, wirst du motiviert sein nun endlich auch die Ergebnisse zu erzielen, die du haben möchtest - an der Technik (Hardware) kanns dann keinesfalls mehr liegen. Also wird DU an deiner "Technik" arbeiten müssen und dazulernen müssen. Vielleicht fehlt dir mit der D90 bisher noch die Bereitschaft dafür.
Meine Empfehlungen für dich wären ein Portrait-Workshop z.B. bei Jens Brüggemann, diverse Buchempfehlungen wie z.B. "Licht & Beleuchtung" von David Präkel im dpi Verlag erschienen. Gibts nicht mehr neu, aber ab ca. 5,- Euro. Link hast du per PN.
Außerdem - dazu kann man gute Seiten googlen - tieferes Verständnis zum Belichtungsdreieck. Also ISO, ZEIT, BLENDE verstehen. Dann wechselst du nämlich ganz schnell vom S- zum A-Modus. Gerade um dein 35mm f1.8 auszureizen.
Die D90 an sich ist eine ganz tolle Kamera und war nach der D60 meine erste Nikon mit semiprofessionellem Anspruch.. Sensor wie D300, alle Pro-Features und Einstellungen. Zudem ist mir die Usability der D90 immer noch die liebste! Auch wenn ich mittlerweile fast ausschließlich die D610 nehme.
Aber ich schweife ab.
Bemühe dich auch um gescheite Entwicklung deiner Bilder. Vergiss JPG, shoote RAW und schaffe dir ein PS-Abo an, oder kaufe Lightroom. Der Adobe RAW-Converter alleine wird dich schon viel weiter bringen. Notfalls geht natürlich auch der gratis Nikon RAW-Converter. Der ist aber hampeliger zu bedienen (finde ich jedenfalls, also insgesamt. Im Workflow.).
Insgesamt will ich sagen: Das größte Problem bzw... Defizit ist noch im Kopf: Du musst von der Vorstellung abkommen, dass der "Job" des Fotografen nur >Kamera greifen und >Knipsen ist. Das ist so nicht. Es kommt eine Menge WISSEN dazu, also Know-How. Und: Mindestens die selbe Zeit, die man fürs Shooting gebraucht hat, muss man in der Regel nochmal am PC für die Nachbearbeitung investieren.
Wenn dir das alles zuviel ist, dann engagier lieber gelegentlich einen Profi und knips halt ansonsten besondere spontane Momente selbst. Oder steig' mit mehr Einsatz ein. Wenn die Fotos DANN besser werden, und du WEISST warum(!) du eine andere Kamera brauchst, DANN kauf sie!
Etwas anderes ist es natürlich, wenn dich der FX-Virus gepackt hat und du einfach glaubst (bzw. ahnst/weißt), nur damit die letzen Quentchen herausholen zu können.
Dann muss es FX sein. Alleine schon, weil sonst der Kopf immer denkt, es liegt am Equipment.