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Analog Fujica 19mm 3.5 radioaktiv!

Mia1

Themenersteller
Ich hab so ein Objektiv zu Hause und wollte im Netz schauen was es noch so wert ist. (300-400 Euro falls es wen interessiert)
Bei der Suche kam ich zufällig auf eine Seite wo das Objektiv gelistet war, auf eine Seite wo alle radioaktiven Objektive zu finden sind.
Hab dann gleich mal mit einem Geigerzähler gemessen und tatsächlich er schlug aus.
Die Ursache dafür ist das Thoriumoxid das für besonders hochwertige Gläser verwendet wurde.
 
Nix besonderes!
Es gab eine Zeit, wo sehr häufig thoriumhaltige Gläser verwendet wurden.
Und zwar auch bei vielen großen und bekannten Herstellern!
Ist grundsätzlich nicht so schlimm, aber die Linsen vergilben leider manchmal heftig und das muß man dann per EBV mühsam ausgleichen:

Viv_28105.jpg

PS: Ich konnte es zurückgeben ...
 
Das Vergilben geht unter (langer) UV-Bestrahlung zurück.

Ich würds aber definitiv weit genug weg lagern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mia1 schrieb:
Ich hab so ein Objektiv zu Hause und wollte im Netz schauen was es noch so wert ist. (300-400 Euro falls es wen interessiert)
Bei der Suche kam ich zufällig auf eine Seite wo das Objektiv gelistet war, auf eine Seite wo alle radioaktiven Objektive zu finden sind.
Hab dann gleich mal mit einem Geigerzähler gemessen und tatsächlich er schlug aus.
Die Ursache dafür ist das Thoriumoxid das für besonders hochwertige Gläser verwendet wurde.
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Nochmal, damit das nicht untergeht: Thorium bzw. seine Zerfallsprodukte sind nicht ungefährlich. Wenn gelegentlich relativierend geschrieben wird, es sei kein Gammastrahler und damit alles halb so wild, dann ist das Mumpitz. Ab und zu das Objektiv zu benutzen dürfte kein Problem darstellen. Für den Rest der Zeit sollte man aber soviel Distanz wie möglich zwischen sich und das Glas bringen.
Ich lagere meine thoriumhaltigen Objektive sehr abgelegen im Keller in Tüten von Silicagel.
 
Die Strahlung nimmt Quadratisch mit der Entfernung ab, d.h. wird die Entfernung verdoppelt reduziert sich die Stahlung auf 1/4.
Die Strahlenexposition ist mit dem Mobiltelefon am Kopf sehr hoch, aber bei dem auf einem Sendemast sitzenden Zellenumsetzer trotz viel höherer Sendeleistung sehr gering!
Der Abstand hilft:)
 
Ich biete auch gerne meine Vitrine bzw. Fototasche zur Lagerung an ... :D

Aber wie immer liebe Kinder: Nicht in den Mund nehmen, nicht zerreiben und den Staub inhalieren, nicht Nachts in die Pyjamahose stecken!
 
Abbuzze schrieb:
Fragen wir mal umgekehrt, ist die erhöhte Strahlung denn messbar, wenn das Objektiv in der normalen Kameratasche steckt? Oder wenn der Body zwischen Geigerzähler und Objektiv ist?

https://de.wikipedia.org/wiki/Thorium(IV)-oxid

Klingt jetzt nicht wirklich beunruhigend...
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Es gibt ein paar Youtube-Videos dazu und hier einen interssanten Beitrag: http://faraday.physics.uiowa.edu/images/7D10.10 - Aero-Ektar Lenses.pdf

Zitat aus der o.g. PDF:
My very-approximate calculations show that a few hours exposure close to an Aero-Ektar causes a smaller additional radiation dose than a trans-Atlantic plane flight. However, a one-year long close exposure would cause a significant radiation dose, one that would be several times higher than the naturally occurring dose. Clearly, you should not store Aero-Ektars under your bed!
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Zuletzt bearbeitet:
Ich habe ein Canon FL 58/1.2 mal von unserem Strahlenschutzbeauftragten vermessen lassen. An der Kamera bzw. mit Deckeln drauf ist die Strahlung so gut wie nicht mehr messbar, direkt am Glas hat man natürlich eine erhöhte Belastung.
 
Ob das schlau ist, vom Aero-Ektar auf das Fujica 3,5/19 zu schließen?

Es mag Parallelen zur Glaszusammensetzung geben, aber die verbaute Gesamtmasse an Glas dürfte im Aero-Ektar "etwas größer" sein.

Es bleibt dabei: Weder Aero-Ektar noch andere radioaktive Objektive unnötig lange aufs Gemächt legen! Und notfalls eben an mich zur Lagerung abgeben!
 
Ich hatte im letzten Jahr ein Gespräch bezüglich "radioaktiver Objektive" mit einem Physiker vom Institut für Strahlenschutz der Uni Hannover. Dort gab es komplette Entwarnung. Der normale Umgang mit diesen Objektiven soll unbedenklich sein. Der Zuckerguss eines "Amerikaners" (Gebäck) soll stärker strahlen als die Thorium-Gläser...
Ich lagere meine Takumare trotzdem etwas abgelegen und vermeide es die rückwärtigen Linsen zu berühren. Soll aber gar nicht nötig sein.
 
Zhenwu schrieb:
Können bei der Strahlung überhaupt Pilze überleben bzw. gedeihen?

Grüße Zhenwu
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Die lethale Dosis für Pilze wäre auch für Menschen lethal. Alles andere können Pilze wunderbar ab.
Siehe auch Lebensmittelbestrahlung.

JanBöttcher schrieb:
Ob das schlau ist, vom Aero-Ektar auf das Fujica 3,5/19 zu schließen?

Es mag Parallelen zur Glaszusammensetzung geben, aber die verbaute Gesamtmasse an Glas dürfte im Aero-Ektar "etwas größer" sein.
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Das Aero Ektar wirkt viel größer als es tatsächlich ist und der Unterschied in der Glasmenge dürfte hier "Peanuts" sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie schon gesagt ist das Thorium-haltige Glas für den Anwender unproblematisch. Ganz anders sieht es aber beim Schleifen der Gläser aus wenn der radioaktive Staub eingeatmet wird. Deswegen werden keine Thoriumgläser mehr verwendet, das Thorium wurde für hochbrechende Gläser durch Lanthan ersetzt.
Natürlich gehört dieses Glas nicht in den Altglascontainer. Das Fujica Objektiv ist Sondermüll, bei dessen fachgerechter Entsorgung isch gerne behilflich bin. :)
 
Alphastrahlung und Thorium ist ja ein Alphastrahler, hat in der Luft nur eine Reichweite von höchstens 10 cm.
 
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