Um nochmal auf die Objektivempfehlung zurückzukommen: das genannte Zeiss-Objektiv ist ein "unendlich-Objektiv". Es ist vom optischen Design her so ausgelegt, dass es in Kombination mit einer Zeiss-Tubuslinse seine Abbildungsleistung erreicht. Diese Zeiss-Tubuslinse hat eine Standard-Brennweite von 164,5 mm und bildet dann einen Bildkreis ab, der dem jeweiligen Sehfeld des Objektivs entspricht. Letzteres kann einen Durchmesser im Bereich von 20-25 mm haben. Freilich kann man auch mit einem längerbrennweitigen Objektiv (z.B. Tele-Zoom) oder einer Nahlinse eine Abbildung erzeugen, dabei bleibt allerdings offen, wie sich die Abbildungsfehler des Mikroskopobjektivs und jene der Nahlinse oder des Teleobjektivs überlagern. Zeiss-Mikroskopobjektive sind für sich genommen nicht komplett auskorrigiert, sondern sie laufen erst mit der Zeiss-Tubuslinse zu ihrer vollen Leistung auf. Freilich kann man auspröbeln, mit welcher sonstigen Sammellinse oder Objektiv bei welchem Montageabstand zum Mikroskopobjektiv man eine befriedigende Abbildungsleistung erhält, aber ein echter "no brainer" ist´s nur mit der Originaltubuslinse, die mit einem Abstand von ca. 110 mm vom Objektivgewinde positioniert sein sollte. Das Ganze ergibt dann natürlich eine ziemlich lange Konstruktion von insgesamt ca. 32 cm Länge mit den entsprechenden Tuben dazwischen. Die Montage auf einer optischen Schiene ("Rail") ist nicht weiter kompliziert, die gesamte Rail kann man dann auf einem Lineartisch packen, um die Stacks zu erzeugen.
Ja, mir ist bewusst, dass sich das Ganze dann weit von "Billiglösungen" entfernt, soll aber nur anregen, dass man bei der Wahl des Objektive schon die jeweilige Auskorrektur mitbedenkt. Olympus korrigiert z.B. seine Mikroskopobjektive aus, so dass die Kombination mit einem ebenso auskorrigierten Teleobjektiv etwas weniger risikobehaftet ist. Bei Mitutoyo-Objektiven kenne ich mich nicht hinreichend aus.
Letzte Tipps: die numerische Apertur (NA) ist neben der (Brennweiten-korrelierten) Maßstabszahl der wichtigste Parameter, der Helligkeit und Schärfentiefe definiert. Eine Umrechnung in eine fotografisch konventionelle Blendenzahl ist einfach: f-Zahl = 0,5 / NA. Das benannte Zeiss Plan 4x/0.10 hat mithin eine f/5.0. Die "förderliche Vergrößerung" hängt entsprechend auch weniger an der Maßstabszahl, als an der NA und der Güte der Auskorrektur des optischen Gesamtsystems. Es gilt hier das Beugungs-Limit für die f/5.0, so dass eine Sekundärvergrößerung (z.B. durch Teleobjektiv mit Brennweite >> 165 mm oder/und Telekonverter) nur noch begrenzt sinnvoll ist, auch wenn man gerne einen größeren Bildkreis erzeugen möchte, um ein formatfüllendes Bild zu erhalten. Mit einer FT-Kamera ist ein Mikroskopobjektiv mit 23 mm Sehfeld natürlich ausreichend, bei KB-Kamera wäre man versucht, z.B. per Telekonverter noch eine 2-fache Nachvergrößerung vorzunehmen, läuft dann aber mit Beugungs-begrenzter Auflösung entspr. f/10 wiederum in das entsprechende Beugungslimit und gewinnt nicht mehr hinzu.