Jetzt würde mich interessieren ob man so einen Scanner kalibrieren kann, und wenn ja, wie man das am Besten angeht?
Ein Scannerprofil erstellen kann man prinzipiell von jedem Scanner (es sei denn, er hat irgendeine nicht-abschaltbare Bildverbesserungsautomatik – denn dann wäre das Profil nur Zufall).
Als Target sehr gängig sind die IT8-Charts wie die von Wolf Faust (hier schon verlinkt). Fürs Scannen von Fotos sind die optimal.
Wenn man auch mal andere Vorlagen scannen will (z. B. Gemälde), könnte man auch ein weniger materialabhängiges Target verwenden, z. B. eine ColorChecker-Tafel.
Sofern das Scanprogramm keine eigene Profilierungsfunktion mitbringt, eignet sich eine Software wie
CoCa, die mit fast allen gängigen Targets funktioniert und ein standardkonformes ICC-Profil auswirft.
Allerdings muss man sich Gedanken machen, wie und wo man das ICC-Profil anwendet. Im Idealfall hat der Scannertreiber eine entsprechende Funktion zur Einbindung. (Bei Epson kenne ich das so, zu Canon oder HP kann ich nichts sagen.)
Notfalls geht es auch manuell: Man weist dem gescannten Bild das Scannerprofil zu und konvertiert es anschließend in den gewünschten Arbeitsfarbraum (z. B. sRGB).
Wichtig ist auf jeden Fall, dass das Profil dem Scan in genau dem Zustand zugewiesen wird, von dem das Profil erstellt wurde – bestenfalls in einem möglichst rohen Zustand, in dem die Scansoftware noch nichts aufgehübscht hat. Also wenn der Scannertreiber z. B. eine eigene Bildaufbereitung macht, sollte man diese vor dem Erstellen des Profils ausschalten – und dann auch künftig das Profil auf nicht-aufbereitete Scans anwenden.