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Wie fotografiert man am besten Architektur?

Elbos

Themenersteller
Wie fotografiert man am besten Architektur bzw. Motive, bei denen vertikale Linien gerade / parallal zu den seitlichen Bildrändern sein sollen, so dass also stürzende Linien vermieden werden. Vor allem auch im Hinblick darauf, dass man die Art zu fotografieren ausrichtet auf die Bearbeitung (Ausrichtung der Linien) in einem Program (etwa Lightroom)?
 
Hätte gedacht, mittlerweile gäbe es vielleicht noch weiter Möglichkeiten, von der Nachbearbeitung abgeshen.

Mit einem Shift-Objektiv kann man bestimmt genau so aus freier Hand fotografieren wie mit normalem Objektiv?
 
Hätte gedacht, mittlerweile gäbe es vielleicht noch weiter Möglichkeiten, von der Nachbearbeitung abgeshen.
Mit Hochstativ oder Drohne die Kamera auf passende Höhe bringen anstatt sie vom boden aus nach oben zu neigen.

Mit einem Shift-Objektiv kann man bestimmt genau so aus freier Hand fotografieren wie mit normalem Objektiv?
Ja, ist kein Problem.
 
Wie funktioniert es denn mit einem Hochstativ?

Die Drohne hat eine eigene Kamera? Oder könnte man auch eine normale Kamera verwenden?

Eine Drohne nur zum Fotografieren braucht ja bestimmt nicht die Anforderungen, die man zum Filmen braucht, nehme ich an. Für wieviel Geld kriegt man eine brauchbare?
 
[...] im Hinblick darauf, dass man die Art zu fotografieren ausrichtet auf die Bearbeitung (Ausrichtung der Linien) in einem Program (etwa Lightroom)?
Vor allem musst du mehr Bild um dein gewünschtes Motiv herum stehen lassen (also "rauszoomen"), damit dir das nach der Bearbeitung nicht fehlt. Denn nach der Korrektur schneidest du ja die Seiten des gezerrten Fotos wieder gerade. Auch oben und unten wird etwas abgeschnitten, wenn du das Seitenverhältnis des Originalfotos beibehalten willst. Wenn du eine gedachte Linie von den unteren Bildecken zum Fluchtpunkt der senkrechten Gebäudekanten ziehst, weißt du, was auf deinem Foto am Ende fehlen wird.

In diesem Beispiel wären die äußeren Kanten der Kirche am Ende gerade so nicht mehr im Bild.

In diesem Beispiel sieht man, wie es an den Seiten gerade so passt. Oben und v.a. unten fehlt aber auch etwas vom Motiv - obwohl das Format schon im Verhältnis angepasst wurde (von ca. 3:2 zu 4:3).
Hätte gedacht, mittlerweile gäbe es vielleicht noch weiter Möglichkeiten, von der Nachbearbeitung abgeshen.
Die "Physik" hat sich nicht verändert. ;) Die DSLRs von Pentax bieten durch ihren sensorbasierten Bildstabilisator die Funktion, den Sensor etwas zu shiften und damit bis zu einem gewissen Grad ein Shift-Objektiv zu imitieren. Weiß nicht, ob andere Systeme so etwas auch können.

Für mich persönlich ist die Grenze, ab der ich perspektivischen Sturz nicht mehr korrigiere, vergleichsweise früh erreicht. Das heißt, ich finde diese Korrektur in vielen Fällen schon unangemessen, weil Gebäude für meinen Geschmack dann so kopflastig erscheinen. Ich überlege mir dann also, lieber noch näher ranzugehen und gleich die stürzenden Linien als Gestaltungselement einzusetzen. Das ist eigentlich reine Geschmacksache.
 
Vielen Dank, vor allem auch für die Beispiele.

Die "Physik" hat sich nicht verändert. Die DSLRs von Pentax bieten durch ihren sensorbasierten Bildstabilisator die Funktion, den Sensor etwas zu shiften und damit bis zu einem gewissen Grad ein Shift-Objektiv zu imitieren. Weiß nicht, ob andere Systeme so etwas auch können.
Wieviel (% eines Shift-Objektivs) läßt sich mit dem Shiften bei Pentax erreichen, ist das lohnenswert?

Das heißt, ich finde diese Korrektur in vielen Fällen schon unangemessen, weil Gebäude für meinen Geschmack dann so kopflastig erscheinen.
Läßt sich das nicht mit anderen Funktion im Bildbearbeitungsprogramm ausgleichen? Nicht nur diese Kopflastigkeit - ich hoffe, ich erkenne draunter das gleiche - empfinde ich als unschön, sondern auch einen Effekt / eine optische Täuschung (die ich hier nicht erkenne: https://www.heise.de/imgs/18/9/1/5/0/5/3/Keystoning_2_EN.jpg-78773917780002a3.jpeg und https://phillipreeve.net/blog/wp-content/uploads/2019/01/zeiss_loxia_21mm_2.8_tilted_in_post.jpg), wie ich den Eindruck habe, die beim Ausrichten entsteht: zwar ist das Gebäude oder was auch immer gerade, die Linien sind gerade, aber trotzdem wirkt das Gebäude so als wäre es von unten fotografiert, wie mit stürzenden Linien, die aber eben nicht da sind, auf den ersten Blick vielleicht aber so wirken, oben wirken die Gebäude wuchtiger, stärker, als nähmen sie oben mehr Raum ein (gehört wohl zur Kopflastikeit). Irgendwie hat das Gebäude also sozusagen den Charakter von einem mit stürzenden Linien, obwohl sie tatsächlich nicht vorhanden sind. Es müsste also definitiv völlig anders wirken, als hätte man aus entsprechender höhe mit lotrechter Filmebene / Sensorebene, also mit geraden Linien fotografiert. Dieser Effekt läßt sich wohl nicht verhindern, oder?
 
Mit einem Shift-Objektiv kann man bestimmt genau so aus freier Hand fotografieren wie mit normalem Objektiv?

Können schon, das Ergebnis wird nur schei*e aussehen... im Ernst, kein seriöser Architekturfotograf fotografiert mit Shift-Linse aus der Hand, macht ja auch keinen Sinn. Es ist Millimeterarbeit, das Objektiv auszurichten, das geht gar nicht aus der Hand. Da stellst du am besten erstmal mit Getriebeneiger alles ins Wasser und shiftest dann. Best practice sozusagen.

Und langes Stativ schön und gut, aber schon bei einem Gebäude von 5 Meter Höhe müsstest du auf 2,5m Höhe fotografieren, macht doch kein Mensch.
Darüber hinaus sieht das eben aus, wie ein Gebäude in der Mitte fotografiert, sehr unnatürlich, da kein Mensch eben von dort aus auf ein Gebäude fotografiert. Der Standpunkt passt gar nicht!

Merke: Innenarchitektur / Innenräume funktionieren mit normalem Objektiv ausnivelliert gut, Außenaufnahmen / ganze Gebäude nicht (es sei denn, es ist ein einstöckiger Bungalow vielleicht ;))
 
Da stellst du am besten erstmal mit Getriebeneiger alles ins Wasser und shiftest dann.
Den Satz verstehe ich gar nicht, was bedeutet er?

Darüber hinaus sieht das eben aus, wie ein Gebäude in der Mitte fotografiert, sehr unnatürlich, da kein Mensch eben von dort aus auf ein Gebäude fotografiert. Der Standpunkt passt gar nicht!
Was wäre denn der Unterschied zu einem vom Boden aus fotografiertem Haus mit anschließender Begradigung in der Bearbeitung? Und wäre das wäre das weniger unnatürlich?

Merke: Innenarchitektur / Innenräume funktionieren mit normalem Objektiv ausnivelliert gut
Ausnivelliert heißt hier, die Kamera auf Stativ ausgerichtet?
 
Wieviel (% eines Shift-Objektivs) läßt sich mit dem Shiften bei Pentax erreichen, ist das lohnenswert?
Lohnenswert ist immer Ansichtssache. ;) Ich würde aber sagen: Nein. Ich habe das bisher nie beziffert, aber in diesem Video siehst du bei Minute 2:23 etwa den maximalen Effekt eines Shift-Objektivs. Wenn man das mit Minute 2:00 vergleicht, erkennt man, dass das ungefähr dem Verschieben der halben Sensorbreite (ca. 11 mm) gleich kommt. Die Funktion von Pentax verschiebt den Sensor, glaube ich, um 1,5 mm. Es ist also nur ein kleines Hilfsmittel, aber bringt schon ein bisschen (mehr als die Zahl jetzt vermuten lassen würde, denke ich).

Irgendwie hat das Gebäude also sozusagen den Charakter von einem mit stürzenden Linien, obwohl sie tatsächlich nicht vorhanden sind. Es müsste also definitiv völlig anders wirken, als hätte man aus entsprechender höhe mit lotrechter Filmebene / Sensorebene, also mit geraden Linien fotografiert. Dieser Effekt läßt sich wohl nicht verhindern, oder?
Nein. Das ist es ja, was diese Foto (auf mich zumindest) so unnatürlich wirken lässt. Den gleichen Effekt hast du auch bei jedem rektilinear korrigierten Objektiv Richtung Ränder (also z. B. sieht man das gut bei einem Superweitwinkelobjektiv). Beispiel: Denke dir ein Gebäude mit tief in die Mauern hinein versetzten Fenstern. Ich weiß gerade nicht, wie man diese Mauer-Innenflächen nennt. Sagen wir mal Fensterzarge (hier grau). Stehst du frontal sehr weit weg von dem Gebäude, kannst du diese Zargen quasi nicht sehen. Da du so weit weg bist, hast du auch kein Problem mit stürzenden Gebäudekanten. Gehst du aber nah ans Gebäude ran und guckst nach oben (wie auf dem verlinkten Foto), dann siehst du diese Flächen/Zargen. Das ist also ein "Indiz" dafür, dass du nah vor dem Gebäude stehst und nicht frontal auf die Fassade schaust sondern schräg von unten. Entsprechend ist zu erwarten, dass die Linien fluchten (wie sie es im Foto tun). Korrigierst du jetzt diese Flucht, entsteht ein Foto, wie es eigentlich geben kann: Die nicht fluchtenden Linien geben vor, dass du weit weg bist vom Gebäude (und frontal drauf schaust), aber die Sichtbarkeit der Zargen gibt vor, dass du sehr nah davor stehst bzw. schräg drauf schaust. Das ist unnatürlich und wirkt daher komisch.

Genauso erwartet unser Gehirn, dass weiter entfernte Objekte (wie z. B. eine Turmspitze) kleiner ist als näher gelegene, gleich große Objekte (z. B. der Fuß des Turms). Die Flucht der Kanten nach oben gewährt ja diese Verkleinerung. Korrigierst du die Flucht allerdings, dann wird die Turmspitze nicht naturgemäß kleiner dargestellt. Es scheint also, als würde sie in Wahrheit größer werden ("kopflastig"). Das Problem entsteht meines Erachtens am ehesten dadurch, dass wird Fotos in rechteckige Begrenzungen zwingen. Wären Fotos rund und würden weich zum Rand auslaufen, wäre der Sturz von Gebäudekanten wahrscheinlich kaum störend. Schließlich entspricht es ja der vom Auge gesehenen Realität.
Was wäre denn der Unterschied zu einem vom Boden aus fotografiertem Haus mit anschließender Begradigung in der Bearbeitung? Und wäre das wäre das weniger unnatürlich?
Denke noch einmal an die Fensterzargen! Fotografierst du ein 100-stöckiges Gebäude vom Boden, werden die Zargen-Unterseiten von unten nach oben zunehmend mehr sichtbar. Die Zargenunterseite im Erdgeschoss siehst du vielleicht nicht. Die im 100. Stockwerk kannst du fast in voller Tiefe von unten sehen. (Hierbei gehe ich davon aus, dass du nah vor dem Gebäude stehst). Fotografierst du aus dem 50. OG des Nachbargebäudes bzw. von einer Drohne in Höhe des 50. OG, dann schaust du frontal auf die Fensterzargen des 50. OG und bei den Stockwerte darüber und darunter siehst du die Zargen bzw. Fensterbretter gleichermaßen zunehmend stärker.
 
Wie funktioniert es denn mit einem Hochstativ?
Kamera per Tethering (WLAN, USB Extender,..) an den Laptop, Stativ hat einen fernsteuerbaren Motorneiger. Somit kann man alles Nötige komfortabel vom Boden aus kontrollieren.

Die Drohne hat eine eigene Kamera? Oder könnte man auch eine normale Kamera verwenden?
Gibt sowohl Dronen mit eigener als auch Modelle die ganz normale Kameras tragen können. Ein besserer Octo hebt 15-20kg, eine normale DSLR/M liegt weit darunter. Würde der Ausfallsicherheit wegen mindestens einen Hexa nehmen.

Eine Drohne nur zum Fotografieren braucht ja bestimmt nicht die Anforderungen, die man zum Filmen braucht, nehme ich an. Für wieviel Geld kriegt man eine brauchbare?
Das ist pauschal nicht festzulegen, kommt auf die Art der Aufnahmen, Belichtungszeit, etc. an.
Zu aktuellen Preisen kann ich nichts sagen, bin seit dem das ein Massenartikel wurde raus aus der Fliegerei. Aktuell nötige Registrierung, Nummernschild und 5-jährig zu wiederholende Prüfung, selbst für meinen kleinen Styroporsegler, tue ich mir nichtmehr an.
Bedenke die notwendigen Papiere, Genehmigungen, Nachweise und Versicherungen bei der Anschaffung einer Drohne. Genehmigungen für Drohnenflüge in belebter Stadt wird man weitaus schwerer (meist garnicht) erhalten als jene zur Aufstellung eines großen Statives.

Und langes Stativ schön und gut, aber schon bei einem Gebäude von 5 Meter Höhe müsstest du auf 2,5m Höhe fotografieren, macht doch kein Mensch.
2,5 Meter, das ist doch nicht viel, selbst ein 058B kommt mit Säule auf ~2,3m. Bitte um kurze Begründung weshalb Personen die das nutzen keine Menschen mehr sein sollen.

Grundsätzlich spricht nichts dagegen einen erhöhten Aufnahmepunkt mit Shift oder Neigung und EBV Korrektur zu kombinieren. Jeder Meter den man bei der Aufnahme höher kommt reduziert den nötigen Shift bzw. die in der EBV erforderliche Entzerrung.

Darüber hinaus sieht das eben aus, wie ein Gebäude in der Mitte fotografiert, sehr unnatürlich, da kein Mensch eben von dort aus auf ein Gebäude fotografiert. Der Standpunkt passt gar nicht!
Extreme Shifts sehen um keinen Deut natürlicher aus da der Bildausschnitt niemals so wahrgenommen werden könnte. Der Mensch sieht beim Blick nach oben ebenso stürzende Linien und keine zurechtgeshifteten Geraden. In Metropolen sehen zig Millionen Leute ein Gebäude von dessen Mitte, oder sogar noch höher, aus - so unnatürlich ist das dann auch wieder nicht.
 
Mit einem Shift-Objektiv kann man bestimmt genau so aus freier Hand fotografieren wie mit normalem Objektiv?

Ich persönlich finde ja gerade bei Architektur die einem nicht weg läuft kann man das Maximale an Auflösung und Schärfe raus holen die Möglich ist in dem Mann ein Stativ verwendet sofern möglich.

Hochwertige Architekturfotografie mit Tilt/SHift Objektiven verbietet sich für mich aus der Hand. Man muss das Bild ja in Ruhe einrichten am Objektiv unsw.
 
Lohnenswert ist immer Ansichtssache. Ich würde aber sagen: Nein. Ich habe das bisher nie beziffert, aber in diesem Video siehst du bei Minute 2:23 etwa den maximalen Effekt eines Shift-Objektivs. Wenn man das mit Minute 2:00 vergleicht, erkennt man, dass das ungefähr dem Verschieben der halben Sensorbreite (ca. 11 mm) gleich kommt. Die Funktion von Pentax verschiebt den Sensor, glaube ich, um 1,5 mm. Es ist also nur ein kleines Hilfsmittel, aber bringt schon ein bisschen (mehr als die Zahl jetzt vermuten lassen würde, denke ich).

Vielen Dank auch fürs Video. Ja, so richtig lohnenwswert scheint das tatsächlich nicht (etwa als Kaufargument), aber wenn man diese Möglichkeit sowieso hat, nutzt man sie besimmt.

Nein. Das ist es ja, was diese Foto (auf mich zumindest) so unnatürlich wirken lässt. Den gleichen Effekt hast du auch bei jedem rektilinear korrigierten Objektiv Richtung Ränder (also z. B. sieht man das gut bei einem Superweitwinkelobjektiv). Beispiel: Denke dir ein Gebäude mit tief in die Mauern hinein versetzten Fenstern. Ich weiß gerade nicht, wie man diese Mauer-Innenflächen nennt. Sagen wir mal Fensterzarge (hier grau). Stehst du frontal sehr weit weg von dem Gebäude, kannst du diese Zargen quasi nicht sehen. Da du so weit weg bist, hast du auch kein Problem mit stürzenden Gebäudekanten. Gehst du aber nah ans Gebäude ran und guckst nach oben (wie auf dem verlinkten Foto), dann siehst du diese Flächen/Zargen. Das ist also ein "Indiz" dafür, dass du nah vor dem Gebäude stehst und nicht frontal auf die Fassade schaust sondern schräg von unten. Entsprechend ist zu erwarten, dass die Linien fluchten (wie sie es im Foto tun). Korrigierst du jetzt diese Flucht, entsteht ein Foto, wie es eigentlich geben kann: Die nicht fluchtenden Linien geben vor, dass du weit weg bist vom Gebäude (und frontal drauf schaust), aber die Sichtbarkeit der Zargen gibt vor, dass du sehr nah davor stehst bzw. schräg drauf schaust. Das ist unnatürlich und wirkt daher komisch.

Genauso erwartet unser Gehirn, dass weiter entfernte Objekte (wie z. B. eine Turmspitze) kleiner ist als näher gelegene, gleich große Objekte (z. B. der Fuß des Turms). Die Flucht der Kanten nach oben gewährt ja diese Verkleinerung. Korrigierst du die Flucht allerdings, dann wird die Turmspitze nicht naturgemäß kleiner dargestellt. Es scheint also, als würde sie in Wahrheit größer werden ("kopflastig"). Das Problem entsteht meines Erachtens am ehesten dadurch, dass wird Fotos in rechteckige Begrenzungen zwingen. Wären Fotos rund und würden weich zum Rand auslaufen, wäre der Sturz von Gebäudekanten wahrscheinlich kaum störend. Schließlich entspricht es ja der vom Auge gesehenen Realität.
Ja, sehr gute Erklärung, danke. Vielleicht kann man sagen, dass zwei verschiedene Perspektiven gemischt werden bzw. jedenfalls eine vorgetäuscht wird / werden soll. Ich finde diesen Effekt aber nicht immer schlecht. Bzw. finde ich ihn auch oft interessant.

Zitat:
Zitat von Elbos Beitrag anzeigen
Was wäre denn der Unterschied zu einem vom Boden aus fotografiertem Haus mit anschließender Begradigung in der Bearbeitung? Und wäre das wäre das weniger unnatürlich?
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Denke noch einmal an die Fensterzargen! Fotografierst du ein 100-stöckiges Gebäude vom Boden, werden die Zargen-Unterseiten von unten nach oben zunehmend mehr sichtbar. Die Zargenunterseite im Erdgeschoss siehst du vielleicht nicht. Die im 100. Stockwerk kannst du fast in voller Tiefe von unten sehen. (Hierbei gehe ich davon aus, dass du nah vor dem Gebäude stehst). Fotografierst du aus dem 50. OG des Nachbargebäudes bzw. von einer Drohne in Höhe des 50. OG, dann schaust du frontal auf die Fensterzargen des 50. OG und bei den Stockwerte darüber und darunter siehst du die Zargen bzw. Fensterbretter gleichermaßen zunehmend stärker.

Ja, natürlich, verständlich jetzt, ist ja eigentlich sehr plausibel. Aber gerade, weil das so ist, müsste doch eigentlich das Haus aus dem 50. Stockwerk fotografiert natürlicher aussehen (vor allem für die Bewohner des 50. Stocks aus dem fotografiert wird), also eigentlich keinesfalls unnatürlich, ist ja eine normale, unverfälschte Perspektive, keine verboge, wie beim Fotografieren vom Boden (mit Korrektur später). Aber vielleicht war gemeint, dass es ungewohnt für die - vielleicht - meisten Menschen ist, die eben nicht in solcher Höhe sich (gewohnt) aufhalten.

Kamera per Tethering (WLAN, USB Extender,..) an den Laptop, Stativ hat einen fernsteuerbaren Motorneiger. Somit kann man alles Nötige komfortabel vom Boden aus kontrollieren.
Das geht bestimmt auch mit dem Smartphone?

Aktuell nötige Registrierung, Nummernschild und 5-jährig zu wiederholende Prüfung, selbst für meinen kleinen Styroporsegler, tue ich mir nichtmehr an.
Bedenke die notwendigen Papiere, Genehmigungen, Nachweise und Versicherungen bei der Anschaffung einer Drohne.
Das klingt auf jeden Fall unangenehm bürokratisch. Und nach ganz schön großem Aufwand. Und vor allem auch nach gewissen Kosten.

Genehmigungen für Drohnenflüge in belebter Stadt wird man weitaus schwerer (meist garnicht) erhalten als jene zur Aufstellung eines großen Statives.
Verstehe ich das richtig, das für die Nutzung eines Stativs, vielleicht nur eines großen, eine Genehmigung erforderlich ist? Die Geld kostet?

Grundsätzlich spricht nichts dagegen einen erhöhten Aufnahmepunkt mit Shift oder Neigung und EBV Korrektur zu kombinieren. Jeder Meter den man bei der Aufnahme höher kommt reduziert den nötigen Shift bzw. die in der EBV erforderliche Entzerrung.
Um das zu verhindern / minimieren, was oben schon gesagt wurde über die perspektivische Verzerrung (falls man das so ausdrücken kann), also die Kopflastikeit. EBV heiüt bestimmt so etwas wie Nachbearbeitung.

Der Mensch sieht beim Blick nach oben ebenso stürzende Linien und keine zurechtgeshifteten Geraden.
Aber trotz dieser Sehgewohnheit wirken besagte nicht geraden Linien auf Bildern / im Film / Video unschön / schlecht - aber wohl eben auch nicht für jeden.

Ich persönlich finde ja gerade bei Architektur die einem nicht weg läuft kann man das Maximale an Auflösung und Schärfe raus holen die Möglich ist in dem Mann ein Stativ verwendet sofern möglich.

Hochwertige Architekturfotografie mit Tilt/SHift Objektiven verbietet sich für mich aus der Hand. Man muss das Bild ja in Ruhe einrichten am Objektiv unsw.
Ja, das kann man wohl als kontraproduktiv ansehen. Aber aus der Hand fotografiert mit Shift im Vergleich zu aus der Hand fotografiert ohne Shift immerhin von Vorteil. Die Nachbearbeitung fällt dann wohl wesentlich weniger auf, vielleicht gar nicht. Das Maximale - und oft vielleicht gar nicht gebrauchte - rauszuholen kostet verhältnismäßig wohl viel mehr Aufwand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das geht bestimmt auch mit dem Smartphone?
Bei vielen aktuellen Kameras, ja.

Verstehe ich das richtig, das für die Nutzung eines Stativs, vielleicht nur eines großen, eine Genehmigung erforderlich ist? Die Geld kostet?
Je nach Stadt/Land/Dorf kann das bezüglich Erfordernis und Kosten stark unterschiedlich sein aber generell wird für, insbesondere kommerzielle, Aufnahmen irgendeine Genehmigung benötigt die stets mehr oder weniger kostet - umsonst ist der Tod und der kostet das Leben.
Bei einigen Städten sind private Aufnahmen mit normalem Stativ genehmigungsfrei aber mit Hochstativ ist die Chance dafür nahe an null, wenn das kommerziell sein soll sowieso.

EBV heiüt bestimmt so etwas wie Nachbearbeitung.
Elektronische BildVerarbeitung

Aber trotz dieser Sehgewohnheit wirken besagte nicht geraden Linien auf Bildern / im Film / Video unschön / schlecht - aber wohl eben auch nicht für jeden.
Zum einen verstärkt der im Vergleich zum scharfen Sehen gigantische Bildwinkel der meisten Photos den Effekt und zum Anderen fehlt dem Gehirn, welches das es in Realität normalerweise weitgehend ausgleicht sodass es uns natürlich erscheint, jegliche Information dazu dass und wie es das am Photo tun soll.
 
Je nach Stadt/Land/Dorf kann das bezüglich Erfordernis und Kosten stark unterschiedlich sein aber generell wird für, insbesondere kommerzielle, Aufnahmen irgendeine Genehmigung benötigt die stets mehr oder weniger kostet - umsonst ist der Tod und der kostet das Leben.
Bei einigen Städten sind private Aufnahmen mit normalem Stativ genehmigungsfrei aber mit Hochstativ ist die Chance dafür nahe an null, wenn das kommerziell sein soll sowieso.
Dass selbst Privatpersonen eine Genehmigung (vielleicht auch noch gegen Geld) bei Nutzung eines Stativs brauchen, hätte ich nicht für möglich gehalten, noch nie gehört, kommt mir völlig irrsinnig vor. Wußte auch nicht einmal, dass man in Städten überhaupt eine Genehmigung zum Fotografieren haben müsste. Aber ich kenne mich da natürlich auch überhaupt nicht aus.
 
Zum Thema Shift-Weg bei den Shiftobjektiven:
Da brauch man nur mit dem Abbildungsmaßstab rechnen:
Wenn ein 10m hohes Gebäude in gegebener Entfernung "x" auf deinem Sensor etwa 10mm groß abgebildet wird, hast du einen ABM von 1:1000. Wenn du jetzt um 1mm shiftest, verschiebst du demnach in Entfernung "x" deine Sichtachse um 1m in Shiftrichtung.
Achso, das Shiften dient nicht nur der Entzerrung beim "Hoch"gucken, es hilft einem genauso weiter, wenn es auf seitliche Perspektivkorrektur ankommt.


Zum Probieren im max. KB-Format bietet sich das hin und wieder gebraucht angebotene günstige Arsat 2.8/35 an.
Ich nutze meine Shiftobjektive aber auch eher für dokumentarische Zwecke.

viele Grüße - Ronald
 
ist nix anderes, nur um 90° gedreht. Wenn du nicht mittig vor einer Fläche stehst, sondern links, oder rechts versetzt und du willst die Fläche komplett ins Bild haben (fotografierst also schräg auf die Fläche), hast du den gleichen Effekt, dass das entferntere Ende scheinbar kleiner ist.
Und zu guter Letzt - kann man auch diagonal shiften, was dann perspektivische Verzerrungen in X- und Y-Achse korrigiert/minimiert.
Interessant ist auch das nach unten Shiften - das wird dann wichtig, wenn du z.B. auf einem Turm stehst und nach unten fotografierst.

Die Shiftobjektive sind um 360° (meist in jeweils 45°-Rastungen) frei drehbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt hier im DSLR-Forum genügend threads zum Thema Shift-Objektive.


Einen findet man z.B. unter stürzende Linien , wo das zum Teil abgear-
beitet wird.


Eine weitere Empfehlung lautet Tilt Shift Lenses: Perspective Control

von Cambridge in Color, wo die kameratechnischen Grundlagen klargestellt
werden. Weiters ist das Thema Perspektive im Bereich der leider nicht mehr
so sehr im Unterricht gepflegten Darstellenden Geometrie angesiedelt.


Zum Thema Freihandfotografie. Zu analogen Zeiten pflegte ich das mit einem
28er durchaus auch Freihand ohne Probleme, aber bei 28 mm ist dann defini-
tiv Schluss. Ein 35er hatte ich nie und das geht sicher locker, wenn man über
die erforderlichen Grundlagen verfügt. Für unterwegs war meine reduzierte
Basis mit einem 28er Shift und einem 45~125er Zoom für die Bereiche Stadt
und Stadtraum sowie Bauwerke gelegt, eine Kamera mit Dia und die andere
mit col/b&w bestückt.

Qualitativ geht ein Shift zumeist nur bis ca. 2/3 des Verstellweges, also bei
11 mm wäre bei 8 mm Ende hoher Qualität, der Rest dann nur mehr zum
Ansehen.


In digitalen Zeiten ist ein tablet für pixelgenaues Ausrichten auf dem Stativ
eine große Hilfe. Stativ, Getriebekopf und Nivellierplatte sind Voraussetzung
wenn es auf Präzision ankommt. Für technische Weiterverwendung kommen
noch Messlatten, Laser und Punktmarken dazu, um bei planparallelen Abbil-
dungen ein Dreiecke als Bezugsbasis zu haben, aber das fällt dann bereits in
den Bereich Photogrammetrie. Die Basiskenntnisse in diesem Bereich sind für
die Architekturfotographie äußerst nützlich.


Es stellt sich die Frage, warum betreibt man Architekturfotografie und dann mit
welchem Ziel.

Ein Einstieg wäre die Beschäftigung mit Meydenbauer und dem Preußischem
Bildarchiv, das Mediendienstleiter der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist.
Ein anderer z.B. die Beschäftigung mit August Stauda, einem Wiener Stadt-
bildfotografen.

Bei Google unter Photogrammetrisches Bildarchiv suchen liefert auch eine ganz
gute Basis zu diesem Themenbereich und was man damit anfangen kann.

Weiters ist eine Zielsetzung auch das Sehenlernenwollen in Bezug auf die Er-
fassung des Stadtraumes und seiner Begrenzungen sowie von Stadtraumku-
lissen und Panoramen.


abacus
 
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